Penny HAPPY END Weihnachts-Toilettenpapier Testbericht

Eigentlich schreibe ich keine Berichte, die mit 0 (i.W. null) Cent honoriert werden.
Dies ist die große Ausnahme, denn so etwas oder auch vergleichbares habe ich noch nie gelesen, geschweige denn gesehen.
Und in der Überschrift sollte eigentlich ‚Perversion qua amt’ stehen, aber dann fiel mir ein, dass nicht alle meine tapferen Leser des Latrinischen mächtig sind.

Im hiesigen Meinungsmacher, der NOZ, vom 26.11.2009 steht auf Seite 24 eine nahezu seitengroße Anzeige des PENNY-MARKT.
Hingewiesen wird insbesondere auf die Angebote der Filiale in der Bremer Straße 47a, die angeblich von 7-21 Uhr geöffnet hat.
Die Angebote sind begrenzt bis Samstag 28.11.2009, wer also den hier beschriebenen Artikel kaufen möchte, der möge sich beeilen.

Nun kann wieder trefflich darüber gestritten werden, ob der Schreiber eines Berichtes auch im Besitz des beschriebenen Artikels sein muss.
Die ‚Oberste Gralshüterin der Reinen Berichterstattung’ verlangt dies apodiktisch, aber weil ich nun mal anderer Meinung bin, schreibe ich hier über einen Artikel, den ich mich weigere zu kaufen!!

Dass die Werbe-Fuzzies auf einige – um es mal vorsichtig auszudrücken – abstruse Ideen kommen, habe ich an anderer Stelle schon hinreichend beklagt.
Aber diesmal haben die Jungs sich selbst übertroffen und glaubt es mir einfach:
Ich war da, den Artikel gibt es wirklich!!

Nun habe ich in Supermärkten oder Discountern wegen meiner sprichwörtlichen Schüchternheit sowieso Schwierigkeiten psychischer Art, so etwas zu kaufen. Denn ich glaube, wenn jemand so ein Paket im Wagen sieht, dass dann jeder weiß, was ich damit mache.
Und das ist eine höchst private, um nicht zu sagen intime Angelegenheit, an der ich niemanden teilhaben lasse. Dann bin ich im kleinsten Zimmer unserer Wohnung ganz und mutterseelenallein.
Ich rede von Toilettenpapier und ich benutze es meistens bestimmungsgemäß:
Ich putze mir damit den Arsch ab, wenn ich geschissen habe!!
Also den Teil, der zwischen dem linken und rechten ‚glutäus maximus’ liegt

Nun bietet der PENNY-MARKT neben Sekt, Suppenfleisch, Käse, Salzheringen, Hähnchen-Gyros, Zahnpasta auch Fernet Branca an.
Traut man den eigenen Artikeln nicht mehr, dass man sich direkt nach Verzehr die Zähne putzen soll, respektive der Magen mit einem Digestif beruhigt werden muss??

Angeboten wird auch – und zwar als AKTION gekennzeichnet – Toilettenpapier.
Bis hierhin alles normal, nur dieses Toilettenpapier hört auf den schönen Namen

HAPPY END

Auch das lasse ich noch durchgehen, denn es ist zwar mühsam, aber den Wortwitz aus dem Englischen will ich noch dulden.
Ich vermag auch einzusehen, dass solch wertvolles Toilettenpapier – immerhin soll es 1,99 € kosten – nur für bestimmte Tage oder Gelegenheiten gedacht ist und mit dem Zusatz

WEIHNACHTS-TOILETTENPAPIER

versehen ist.
Der Preis – 1,99 € - bezieht sich übrigens auf eine Packung von 8 x 150 Blatt.

Was mir jedoch völlig uneinsichtig ist, dieses Toilettenpapier hat einen Zusatz:

MIT SPEKULATIUSDUFT.

Und jetzt ist meine Geduld am oder zu Ende. Und dabei meine ich nicht den Schriftsteller Michael Ende, über den an anderer Stelle.

Ein Scheißhaus-Papier mit Spekulatiusduft??
Ich glaub es nicht.
Ja gut:
Von der Farbe her sind sich Spekulatius und Scheiße ähnlich, irgendwie undefiniert bräunlich.
Sicher gibt es auch Toiletten ohne direkte Entlüftung, die mit einer elektrischen Vorrichtung versehen sind oder schlicht und einfach lediglich eine Tür haben.
Sicher mag es auch für den einen oder anderen schwierig sein, in den – ich nenne es mal – Mief des Vorgängers zu laufen.
Einige der Leser verwenden Düfte in diesem Raum, damit der Duft übertönt wird wie ich aus unzähligen Berichten weiß.
Nur, jeder weiß, was in solchen Räumen getan wird.
Über Zweckentfremdungen in einigen Diskotheken auch an anderer Stelle.

Es sei mir gestattet, an Kurt Tucholsky zu erinnern, der seinem Vermieter auf eine Mahnung schrieb:
„Ich habe Ihr Schreiben vom . . . im kleinsten Zimmer meiner Wohnung vor mir. Gleich habe ich es hinter mir!!“
Bei der Gelegenheit eine der berüchtigten 1-Million-€-Fragen:
Wie hieß eigentlich die Mutter von Kurt Tucholsky mit Mädchennamen??
Googlen und wikipedia sind wie üblich unfair.

Der Duft eines Lebensmittels auf einem Scheißhaus-Papier??
Ja gut, alle Lebensmittel werden letztendlich umgewandelt und um den ehemaligen Bundeskanzler „Birne“ zu zitieren:
„Letztlich ist wichtig, was hinten rauskommt!“

Aber einen Duft, der so eng mit dem zweithöchsten Fest der Christenheit verbunden ist, auf ein Toiletten-Papier zu bringen??
Wie pervers muss jemand sein, um sich das einfallen zu lassen??
Und wie bescheuert kann jemand sein, darauf reinzufallen und so etwas zu kaufen??

Noch mal für alle, die mir nicht glauben:
Toilettenpapier mit dem Duft von Spekulatius!!
Ja ist es denn die possibility??

Und auch diesmal weise ich darauf hin, dass dieser Artikel auch auf anderen Plattformen, auch unter dem Namen des mir ehelich anvertrauten Weibs – cunda - erscheinen wird. Ebenfalls – auszugsweise und umformuliert - in etlichen Tageszeitungen,.
Anderslautende Meinungen werden – wie üblich – respektiert, jedoch weitgehend ignoriert.

topfmops bedankt sich fürs Lesen und Bewerten und freut sich auf viele, lesenswerte Kommentare und hofft, Euch eine kleine Anregung gegeben zu haben.