Gamer (DVD) Testbericht

ab 7,37
Auf yopi.de gelistet seit 02/2012
Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von atrachte

Düstere Zukunfstvision der "Crank" Macher

2
  • Action:  viel
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  langweilig
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  Kino-Version

Pro:

Actionszenen lassen sich durchaus sehen,

Kontra:

langweilig, enttäuschende Darsteller, schwaches Drehbuch,

Empfehlung:

Nein

Mit ihrer bereits zum Kult avancierten „Crank“ Reihe hat sich das Autoren/Regisseur Duo Brian Taylor und Mark Neveldine bereits einen Namen für unterhaltsame und vor allem rasante Actionkost gemacht. Doch auf den sicherlich verdienten Lorbeeren ausruhen gilt in diesem Geschäft nun mal nicht und so wurde es endlich Zeit, das die beiden ihr Können auch außerhalb des populären „Crank“ Franchises unter Beweis stellen. „Gamer“ nennt sich dieser Versuch und hat den Anspruch die gezeigte Action nicht einfach nur als Schauwert einzusetzen, sondern gleichzeitig eine ernste Geschichte mit sozialkritischen Ansätzen zu erzählen. Gut gemeint, funktionieren tut´s leider nicht.

Der Begriff virtual reality bekommt in der nahen Zukunft eine völlig neue Bedeutung. Dem schwerreichen Computermogul Ken Castle (Michael C. Hall) ist es nämlich gelungen mit Hilfe revolutionärer Nanochips eine noch nie gekannte Realität in Videospiele zu bringen. Die winzig kleinen Chips werden nämlich ganz einfach Sträflingen aus dem Todestrakt ins Gehirn eingepflanzt, sodass diese auf realen Schlachtfeldern von Usern mit etwas größerem Geldbeutel komplett von deren zu Hause aus gesteuert werden können. Der Clou für die Häftlinge: wer 30 Runden des realen Kampfes übersteht, ist anschließend ein freier Mann. Beste Chancen auf die Freiheit hat der ehemalige Soldat Kable (Gerard Butler), der bereits 27 Runden des tödlichen Kampfes überleben konnte. Castle denkt jedoch gar nicht daran den Star seines Spiels „Slayers“ wirklich frei zu lassen. Nur Dank der Hilfe einer Untergrundorganisation, welche sich selbst die „Humanz“ nennt, gelingt Kable noch die Flucht. Doch Castle ist ihm bereits dicht auf den Fersen...

Schon in den ersten Minuten von „Gamer“ lässt sich die Handschrift von dem Regisseur-Duo Taylor und Neveldine überdeutlich erkennen: wilde Schießereien, ein paar krachende Explosionen dar, schnelle Schnitte und teils virtuose Kameraeisntellungen. Was bereits „Crank“ zu seinem Markenzeichen gemacht haben, versuchen die Amerikaner, zumidnestens was das Optische angeht, auch in ihrem dritten Spielfilm umzusetzen. Doch was die altbewährte Formel lässt sich überraschenderweise gar nicht mal so einfach auf einen anderen Film übertragen, denn so richtig funktionieren will „Gamer“ eigentlich nicht. Dies liegt an zwei gravierenden Dingen. Zum einen die Actionszenen selbst. Diese wurden zweifelsohne sehr stimmig umgesetzt und sehen Dank einer gelungenen Mischung aus handgemachten Sequenzen und CGI-Einsatz auch ganz nett aus, mehr aber eben nicht. Im Laufe des Filmes erweist sich der Actionanteil gar als langweilig, da man es nicht wirklich schafft zu variieren, sodass jede Schießerei und jeder Kampf so aussieht wie der davor.

Der zweite Grund, warum „Gamer“ nicht so wirklich zündet, liegt in der Geschichte selbst. Man merkt sehr deutlich dass das Regisseur Gespann einen deutlich höheren Erzählfluss gewohnt ist, denn der nun, im Vergleich zu den „Crank“ Filmen, vorhandene Plot steht ihnen eigentlich nur im Weg, da er sie ungemein abbremst. Das die beiden keine Geschichtenerzähler sind, lässt sich nicht zuletzt an der Tatsache erkennen, das die Kamera selbst bei ruhigen Dialogen nie still halten kann. Ständig wird gezoomt, geschwenkt und aus einer anderen Perspektive gefilmt. Was in den flotten Actionsequenzen noch ein passendes Stilmittel sein mag, geht in allen anderen Fällen gewaltig in die Hose und nervt nach spätestens einer halben Stunde nur noch.

Dabei ist die Idee des Filmes eigentlich gar nicht mal so schlecht. Klar, Thematisch hat man ähnliches schon einige male gesehen, trotzdem bietet der Stoff durchaus eine gute Grundlage um Kritik an einer Gesellschaft zu nehmen, welche durch die modernen Medien immer weitere Grenzerfahrungen erleben will und sich um so etwas wie Menschenrechte gar nicht mehr kümmert. Der Ansatz ist auch durchaus vorhanden, statt diesen aber wirklich konsequent fortzuführen verliert man sich schnell in Stereotypen und typischen Genreklischees. Die Leute, die vorm Computer sitzen und sich an dem realen Gemetzel, in welches sie selbst eingreifen, ergötzen sind überfressene und ekelhaft transpirierende Geeks, der Bösewicht will nicht mehr als die ganze Welt unterwerfen und der Held des müden Spektakels, Kable, hat nebenbei noch eine Familie zu retten. Unterm Strich ist das ganze leider nicht mehr als ein optisch gelegentlich nett anzusehender Actioner, den man nach einer Viertelstunde getrost abschalten kann.
Nicht zuletzt da auch die Darsteller nicht mehr viel reißen können. Gerard Butler („300“, „Gesetz der Rache“) bleibt über den ganzen Film erstaunlich blass und schafft es überhaupt nicht seinem Charakter auch nur die Spur von Sympathie oder Menschlichkeit einzuverleiben. Stattdessen bleibt Kable nicht mehr als eine Kampfmaschine ohne Identität, die absolut austauschbar ist und man in anderen Filmen nicht einmal als billigen Nebencharakter führen würde. Michael C. Hall („Dexter“, „Paycheck“) sieht man hingegen das Wort „Bösewicht“ schnon beim ersten On-Screen Auftritt auf die Stirn geschrieben. Vielmehr als die Standardleier eines Filmvillains kann auch Hall nicht abliefern, wenigstens muntert gegen Ende eine recht nette Gesangseinlage von ihm, die als einzige Szene überhaupt so etwas, wie den aus den „Crank“ Filmen bekannten, bitter bösen Humor durchsickern lässt, das ganze noch einmal ein wenig auf.

Original Filmtitel:
Gamer (2009)

Länge des Filmes:
Ca. 95 Minuten

Darsteller:
Gerard Butler...Kable
Amber Valletta...Angie
Michael C. Hall...Ken Castle
Kyra Sedgwick...Gina Parker Smith
Logan Lerman...Simon
Alison Lohman...Trace
Terry Crews...Hackman
Ludacris...Humanz Brother
...

Regisseur:
Mark Neveldine & Brian Taylor

FSK:
Ab 16 Jahren

\\\\ Fazit ////
Das einzige, was man „Gamer“ wirklich zu gute heißen kann, ist das seine Actionsequenzen solide in Szene gesetzt wurden und anfänglich auch noch Spaß machen. Nach und nach stagniert der Film leider jedoch in der ewigen Wiederholung der selten wirklich eindrucksvollen Kampfszenen, die Geschichte drumherum ist hinzu noch ziemlich flach ausgefallen. Da kann selbst ein überraschend farbloser Gerard Butler nicht mehr viel reißen. Schade.

3/10 Punkte für „Gamer“ und somit zwei Sterne als Wertung.

38 Bewertungen, 6 Kommentare

  • Steinbock78

    28.03.2010, 15:44 Uhr von Steinbock78
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüsse Steinbock78

  • morla

    10.01.2010, 00:05 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    verschneite grüße aus berlin lg. petra

  • hjid55

    09.01.2010, 21:16 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich und liebe Grüße Sarah

  • rainbow90

    09.01.2010, 17:57 Uhr von rainbow90
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schön berichtet! LG

  • sigrid9979

    09.01.2010, 17:36 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schön geschrieben...Lg Sigi

  • liebes35

    09.01.2010, 17:11 Uhr von liebes35
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gut beschrieben. LG Steffi