InFamous (PS3 Spiel) Testbericht

Auf der Suche nach einem PS3 Spiel bin ich nach einigen durchwegs positiven Kritiken bei inFAMOUS für die PS3 gelandet. Ob meine Erwartungen an das Spiel erfüllt wurden oder nicht, könnt ihr in folgendem Bericht lesen!


== ALLGEMEINES ==

inFAMOUS ist ein Actionspiel von Sucker Punch in der dritten Person und bereits im Jahre 2009 auf die PS3-Spieler losgelassen. Mittlerweile gibt es bereits einen zweiten Teil, dadurch war Teil 1 gebraucht auch recht günstig zu bekommen. Gerade mal 11 Euro habe ich inkl. Versand für das Spiel bezahlt und natürlich auch gleich mal eingelegt um es zu testen.
Amazon verkauft das Spiel neu noch immer um knapp 60 Euro bzw. die Platinum Edition um ca. 30 Euro. Diesen Preis würde ich für einen doch schon älteren Artikel nicht mehr bezahlen, aber gebraucht wie gesagt ein Schnäppchen.

Das Cover zeigt neben dem Spieltitel inFAMOUS den Hauptdarsteller Cole in gelber Jacke, umgeben von grellen Blitzen, die eine entscheidende Rolle spielen im Spiel.
Auf der Rückseite erhält man einige kurze Infos über das Spiel. Meine Ausgabe ist ab 16 Jahren geeignet, es gibt meines Wissens nach aber auch eine FSK18 Version.
inFAMOUS ist für 1 Spieler spielbar und braucht ein gutes GB an Speicherplatz auf der PS3-Platte.
Dualshock3 und Sixaxis wird natürlich unterstützt und grafisch darf man sich auf HD-Qualität (720p) freuen.

Unter infamousthegame.com findet man weitere Infos zum Spiel, natürlich haben auch die diversen Spieleseiten massenhaft Infos bzw. bietet youtube immer wieder gute Einblicke in Trailer bzw. Gameplay des Spieles zur Bildung eines ersten Eindruckes.

inFAMOUS setzt sich übrigens aus Famous bzw. Infamous zusammen, welche berühmt bzw. berüchtigt bedeuten. Neben den verwendeten Waffen ist dies ein weiterer Punkt, der dem Spiel zur Veröffentlichung wahrscheinlich einen ganz eigenen Touch gegeben hat, so kann man sich auf die gute oder die böse Seite im Spiel schlagen ... mehr dazu später.


== STORY ==

Der Hauptdarsteller, welcher auch vom Spieler gesteuert wird, ist Cole McGrath. Er ist ein Fahrradkurier in Empire City und kennt demnach die Stadt auch wie seine eigene Westentasche. Gut so, denn im Laufe des Spieles muss man alle möglichen entlegenen Winkel der Stadt (sowohl oberhalb als auch unterirdisch) erkunden.
Es gab eine massive Explosion in Mitten der Stadt, Verwüstung und Chaos ist die Folge und aus ehemaligen Banden haben sich schlimme Artgenossen gebildet, die nichts gutes im Schilde führen. Wie durch ein Wunder überlebt Cole die Explosion und bemerkt bald, dass mit ihm etwas geschehen ist, dass ihm übermenschliche Kräfte verleiht ...

Fortan muss man sich entscheiden ob man der Stadt bzw. den Bewohnern nun als Held helfen will, oder sie als Bösewicht völlig ins Verderben schicken soll ...


== SPIEL / EINDRUCK ==

Das Spiel beginnt nach einer kurzen Einführung direkt am Ort der Explosion. Cole liegt am Boden und rappelt sich im Feuer auf. Man taumelt umher und gewöhnt sich erst mal an die Steuerung, die schnell erlernt ist.
Bald trifft Cole seinen Freund Zecke, der ihn per Dialog einführt ins Geschehen.
Durch Dialoge oder Telefonate mit einer Agentin wird man durch das Spiel geleitet und erlernt schnell die elektrischen Fähigkeiten, die Cole im Zuge der Explosion erhalten hat.
An Stelle der gewöhnlichen Schussfeuerwaffen kann Cole Blitze aus seinen Händen auf seine Gegner oder Objekte schleudern. Natürlich erlernt man im Laufe des Spieles viele weitere Einsatzgebiete der Elektrizität wie Donnerschläge oder Blitzbomben mit denen man ganze Autos auf seine Gegner schleudern kann. Geschätzt gibt es ca. 15 verschiedene Fähigkeiten, die erst im Laufe des Spieles hinzukommen, wobei man die meisten wiederum auf in ein paar Stufen auffetten kann.

Die Steuerung geht dabei denkbar schnell in Fleisch und Blut und so macht es bald richtig Spass sich actionreich durch die Gassen oder hoch auf den Häusern durch zukämpfen. Cole sieht man dabei immer als ganze Person (3rd Person Shooter) und man trifft auch auf zahlreiche Gegner, wobei diese doch noch etwas vielseitiger sein hätten können.
Da gibt es die Reaper (ehemalige Gangs) oder die Dustman (auch Müllmänner genannt) mit ihren großen Robotern aus Schrott, von dem in der City zahlreich herumliegt.
In Summe gibt es 3 Stadtteile, die man nach und nach durchwandert. Die Schwierigkeit erhöht sich im Laufe des Spieles, aber auch natürlich die Stärke der eigenen Waffen und Fähigkeiten.
Sterben kann Cole dabei auch nicht wirklich, sondern man wird wieder zum letzten Kontrollpunkt zurückgesetzt, wo man die Mission erneut bestreiten kann.

Die Welt von inFAMOUS finde ich doch sehr groß und gelungen. Die Gebäude sind gut gestaltet, wenn auch nicht zu detailreich. Etwas schade ist, dass man nicht in die Gebäude gehen kann, doch an der Außenhülle kann man nach Belieben klettern und springen. Auch gibt es zahlreiche Transportmittel, etwa die Hochbahn oder auch zahlreiche Stromleitungen auf denen man in weiterer Folge schnell darüber gleiten kann.

Damit man sich in den Stadtteilen nicht verfranst, kann man sich zum einen den Stadtplan jederzeit anzeigen lassen. Darauf erkennt man u.a. seine eigene Position und weitere wichtige Punkte im Spiel. Vor allem sind die verschiedenfarbigen Symbole wichtig, die die Positionen der nächsten Missionen darstellen. Neben den Hauptmissionen (hellblau) gibt es noch zahlreiche Nebenmissionen die gelöst werden wollen. Einige spezielle sind nur für Helden oder Bösewichte wählbar.
Auch gibt es wärend dem laufenden Spiel einen kleinen Radar eingeblendet mit den wichtigsten Punkten. Erweitern kann man die Anzeige mit dem linken Stick, wo dann auch Energiequellen oder weitere Elemente der Stadt aufscheinen.

Das bringt uns gleich zum weiteren besonderen Punkt des Spieles - berühmt oder berüchtigt!
Neben der Elektrizität bzw. Batterie (die man an zahlreichen Stellen in der Stadt immer wieder aufladen kann), findet man eine Anzeige des Karmas. Im Laufe des Spieles trifft man immer wieder an Handlungen in denen man sich für Gut oder Böse entscheiden muss. Ebenso ändert sich der Status, je nachdem wie man den Bewohnern begegnet in der Stadt. Heilt man kranke oder tötet man welche.
Optisch erkennt man das nicht nur an der Farbe der Blitze (blau oder rot), sondern auch an den Leuten und Polizisten. Als Held wird man gefeiert und die Leute unterstützen einen gegen die Bösewichte, selbst als Bösewicht darf man weniger freundlich gesinnte Städter treffen, die auch schnell auf einen losgehen.

Die Kletterpassagen sind gelungen, meist ergreift man das Fensterbrett oder das Kabel, welches man anvisiert hat. Mitunter ist es sogar schwieriger irgendwo runter zu springen, ohne dass sich Cole gleich wieder irgend wo festkrallt. Ansonsten finde ich das ganze sehr gelungen und erinnert an Assassins Creed oder Uncharted. Cole bewegt sich zwar nicht so elegant und realistisch wie Drake in Uncharted, aber auch Cole kann sich in seinen Bewegungen sehen lassen.
Recht gelungen finde ich auch die Schusswechsel, wenn man in einer Deckung hängend hinter einer Hauskante ballert.
Zwischendurch gehts immer wieder mal in die Kanalisation, wo man Generatoren finden und starten muss, damit wieder die für Cole wichtige Elektrizität durch die Straßen von Empire City strömt.

Bosskämpfe gibt es leider wenige und auch die Endgegner finde ich nicht besonders aufregend.
So kämpft man sich Mission für Mission vorwärts und kann, wenn man auch alle Nebenmissionen spielt, schon mal sicher 10h und mehr Spass und Action haben. Damit aber nicht genug, denn es hängen mehr als 300 Splitter von der Explosion in der gesamten Stadt herum verteilt, die man finden sollte, damit sich die Ladefähigkeit der Batterie erhöht. Des weiteren gibt es zahlreiche Audio-Tapes zu finden oder Stunts zu lösen (zb. einen Gegner in der Luft mit einem Nahkampfschlag erledigen).
Wem das alles noch nicht genug erscheint, der kann nach Abschluss des Spieles als Held gleich noch mal den Weg des Bösewichtes beschreiten!


== GRAFIK / SOUND ==

Die Grafik um Empire City finde ich recht gelungen. Zwar lockte es mir keine "whow" Ausrufe, wie vergleichsweise bei Uncharted hervor, doch die Stadt selbst mit ihrem Müll und beleuchteten Reklametafeln wurde recht gut umgesetzt wie ich meine. Man findet auch einige beeindruckende Ausblicke von hohen Gebäuden, in Summe ist die Gegend aber eher düster und schmutzig als hell und freundlich gestaltet.

Die Spielfiguren selbst sind eher schlicht gestaltet, was den Detaillierungsgrad angeht. Aber man bedenke das Erscheinungsjahr bzw. darf man sich beim 2. Teil bereits auf wesentlich detailliertere Spielfiguren freuen.

Originell finde ich auch die Zwischensequenzen in denen Teile der Story bzw. bereits geschehenes erzählt wird. Im Comic Style wurde das recht gelungen umgesetzt wie ich finde, was auch einen kleinen Teil des Besonderen am Spiel ausmacht.

Auf knackige Songs wird man bei inFAMOUS warten, beschränkt sich der Sound eher auf die Umgebungsgeräusche, wie man sie auch in einer Stadt wie dieser erwartet. Nur zwischenzeitlich werden ein paar Melodien eingespielt, meist bei irgend welchen besonderen Szenen.
Aber das macht nichts, denn ich finde die Geräuschuntermalung passt beim Spiel wesentlich besser als ständige Musikfiles.


== BONUS ==

Als Bonus kann man sich die Videofiles bzw. die comic-artigen Zwischensequenzen noch mal ansehen, ansonsten wurde leider kaum etwas raufgepackt. Ich finde an dieser Stelle immer ein paar Making-Of recht interessant oder Hintergrundinfos eben über das Spiel. Im Internet findet man aber einige, wenn es jemanden genauer interessiert.


== ZUSAMMENFASSUNG ==

Meine Erwartungen an inFAMOUS wurden zum größten Teil erfüllt. Ich finde das Spiel gelungen und es hat einige Punkte eingepackt, die es vom Rest abheben. Normale Schusswaffen und zu realistische Shooter ist nicht mein persönlicher Geschmack, aber Blitzgewitter und Donnerschlag als Waffen schon eher. Die Gut/Böse Entscheidung lässt einen das Spiel auch ein zweites Mal durchspielen, auch wenn man das Meiste schon kennt.
Passend dazu wurde eine Story eingepackt mit Held/Bösewicht, etwas Emotion mit Coles Freundin und allerlei Chaos und Verwüstung in Empire City. Die Stadt ist sehr groß und lädt zum Durchforsten ein, wenn man auch nicht ins Innere der Gebäude kommt.
Die Steuerung und Bewegungsabläufe sind meiner Meinung nach gelungen und schnell erlernt, so kann man sich auf Spiel, Action und Blitzeffekte konzentrieren. Der Schwierigkeitsgrad ist je nach Einstellung auch für Anfänger geeignet (ich selbst stosse meist bei Normal schon an meine Grenzen, Profis ist inFAMOUS evtl. sogar zu leicht?)

Ansonsten kann ich nichts negatives berichten über inFAMOUS, ich werde mir das Game wohl noch eine Weile behalten und mal sehen, wann Teil 2 unter 25 Euro erhaltbar ist. Spätestens dann wird Teil1 wohl wieder in den Tauschbörsen landen, man muss es nicht in der Spielesammlung haben, aber man sollte es doch zumindest einmal angespielt haben.


So bedanke ich mich wieder mal fürs Lesen meines Berichtes und wünsche viel Action mit inFAMOUS ...
... heute schon geMOFFt?