Einhell LEF 10 M Testbericht

Einleitung

Wenn man in einer Stadt wohnt, in der die Luftfeuchtigkeit meistens bei über 70% liegt und tagelang auch bei über 80%, morgens im nebeligen Zimmer aufwacht, wenn man nachts gelüftet hat, und das Hygrometer tagelang eine Luftfeuchtigkeit von deutlich über 70% anzeigt und diesen Umstand aufgrund des erstgenannten Umstandes vor allem im Sommer durch lüften kaum zu ändern vermag Kleine Anmerkung am Rande: Ich kann mich im Sommer zwischen abgestandener, schwüler werdender Luft, die durch geschlossene Fenster zustande kommt, oder frischer, schwüler Luft bei geöffnetem Fenster entscheiden. und auch die bauliche Substanz der Wohnung nicht dazu beiträgt, dass man eine gescheite Luftfeuchtigkeit halten kann, kommt man irgendwann auf die Idee, dass man sich dringend einen elektrischen Luftentfeuchter kaufen sollte, denn sämtliche Salze und Salzblöcke, die man bisher so hatte, schaffen in drei Monaten so viel Wasser azs der Luft zu saugen wie so ein Entfeuchter in wenigen Minuten.

Weitere Erfahrungen & Fazit

°°°Warum überhaupt entfeuchten

Es gibt zwei wichtige Gründe, aus denen man dafür sorgen sollte, dass das Raumklima nicht zu feucht ist:

1. Zwar kann zu niedrige Luftfeuchtigkeit die Schleimhäute austrocknen, so dass sich Bakterien und Viren leichter den Weg in den menschlichen Körper bahnen können, doch zu viel Feuchtigkeit in der Raumluft ist ebenfalls nicht gut für uns, denn diese wird oft als drückend empfunden, sorgt dafür, dass man sich schneller verschwitzt fühlt (weil der Schweiß weniger gut verdunsten kann) und die Haare kräuseln sich dann auch so blöd. Gut, der letzte Punkt mag vernachlässigbar erscheinen, aber für mich ist er durchaus wichtig. Aber ich vertrage feuchte Luft auch sonst ausgesprochen schlecht.
Luftfeuchtigkeit kann durchs Waschen, Kochen, Duschen, Putzen und Atmen in den Wohnraum gelangen (wenn sie nicht gerade von draußen reinwabert), weswegen bei einer vierköpfigen Familie von etwa zehn Litern Wasser pro Tag ausgegangen wird, die in die Raumluft abgegeben werden und irgendwie wieder raus sollten.
Für Menschen am geeignetsten erscheint eine relative Luftfeuchte von 40 - 60%.

2. Aber es geht nicht nur um die Menschen in den Räumen, sondern auch um die Räume selbst, denn bei dauerhaft zu hoher Luftfeuchtigkeit kann sich Schimmel schnell verbreiten. Schimmelpilzsporen sind eigentlich immer in der Luft und in der Art und Weise, wie sie natürlich vorkommen, ist das auch nicht schlimm. Allerdings benötigen die Sporen Feuchtigkeit, um keimen zu können und in Räumen mit zu hoher Luftfeuchtigkeit kann diese an kühleren Oberflächen leicht kondensieren. Bleibt eine solche Stelle länger feucht, kann sich Schimmel bilden.
Dieser Schimmel sieht nicht nur unschön aus, sondern kann im schlimmsten Fall der Gesundheit der Menschen, die ihm ausgesetzt sind, sowie der baulichen Substanz schaden.
Weiterhin möchte man wohl eher nicht, dass sich wertvolle Möbel, Musikinstrumente oder Bücher unter der Last von zu viel Luftfeuchtigkeit verabschieden, denn auch, wenn sie vielleicht keinen Schimmel ansetzen - vertragen können sie eine hohe Luftfeuchtigkeit eigentlich oft auch nicht gut.

°°°Der Luftentfeuchter°°°

Aus diversen Gründen habe ich persönlich mich für den Luftentfeuchter LEF 10 M von Einhell entschieden:

1. Der Luftentfeuchter sollte möglichst unter hundert Euro kosten, dabei aber dennoch zufriedenstellende Ergebnisse liefern. Vorrecherchen ergaben, dass dies hier wohl einigermaßen der Fall sein sollte. Sicherlich gibt es Geräte, die "nur ein paar Euro mehr" kosten und effektiver (schneller und am besten dabei sogar weniger Strom verbrauchend) arbeiten, aber trotzdem muss man sich diese Geräte dann erstmal leisten können...

2. Weiterhin sollte der Entfeuchter möglichst kompakt sein, da ich in meiner gerade mal 25,nochwas Quadratmeter großen Bude (dafür aber mit hohen Decken) kein Monstrum an Gerät unterbringen kann.

3. Natürlich sollte auch der Auffangbehälter für die der Raumluft entzogenen Flüssigkeit nicht zu klein ausfallen. Hier hat man nun einen zwei Liter fassenden Behälter.

4. Zu guter letzt sollte er einfach zu bedienen sein und nicht ganz so giftig wirken oder zu laut sein.
Nun, diese Wünsche und Anforderungen erfüllt der Entfeuchter zumindest weitestgehend.

Gekostet hat er im Endeffekt "nur" etwa 76Euro; im Moment ist er bei amazon.de wieder für über 100Euro käuflich zu erwerben. Das ist ein Preis, bei dem man nicht unbedingt meckern kann, aber ehrlich gesagt denke ich, dass dieser Luftentfeuchter nicht wirklich über 100Euro kosten sollte, denn er gehört eigentlich eher zu den preiswerteren Mittelklassegeräten, die zwar durchaus funktionieren und nicht schlecht sind - aber eben auch nicht perfekt.

Die Maße des Geräts betragen laut amazon.de 19,5 x 33 x 54,5 cm und der Entfeuchter wiegt etwa 8 Kilogramm (Der Hersteller gibt etwas andere Infos; siehe dazu Bild Nummer 5). Insofern passt er in diesem Punkt ganz wunderbar zu meinen Anforderungen, denn er lässt sich wunderbar in einer Ecke oder unter einem Tisch verstauen und ist somit optisch und auch sonst nicht wirklich im Weg. Nett ist auch, dass man den Entfeuchter mittels eines Handtragegriffs wunderbar durch die Gegend schleppen kann. Etwas schade finde ich lediglich, dass das Kabel nur etwa anderthalb Meter (grob geschätzt, kann auch weniger sein) lang ist. Dieser Umstand ist vor allem insofern wichtig, als dass der Entfeuchter etwa 50cm Platz um sich herum benötigt, wenn er in Betrieb ist und auch nicht direkt neben Heizungen und Waschbecken etc. stehen sollte.
Übrigens an dieser Stelle ein wichtiger Hinweis: Geräte, die mit einem Kompressor arbeiten, sollten nach einem Transport/einer Schräglage erstmal mindestens eine Stunde ruhen, bevor sie in Betrieb genommen werden.
Wenn ich den Entfeuchter nur wenige Zentimeter im Raum verstelle, warte ich allerdings nur ein paar Minuten, bis ich ich anstelle, aber dabei achte ich auch darauf, dass es keine großartigen Erschütterungen gibt.

Leider kann man das Gerät nicht unbedingt als geräuscharm bezeichnen, aber damit hatte ich auch nicht wirklich gerechnet - erst recht nicht in dieser Preisklasse. Ich persönlich vergleiche das Geräusch immer mit einer (nicht wirklich nagelneuen) Spülmaschine, die dauerhaft läuft und sich mal mit einem Ventilator gepaart hat. Soll heißen: Man kann sich durchaus im gleichen Raum aufhalten und auch dort arbeiten und sich unterhalten, aber schlafen oder iirgendwas hören würde ich dann doch eher nicht mit eingeschaltetem Gerät im selben Raum wollen.
Zur Effektivität kann ich nur folgende Informationen in den Raum werfen:
Mit seinen 260 Watt saugt der Entfeuchter auf der Rückseite des Geräts die Raumluft an, filtert Feuchtigkeit aus ihr heraus und gibt dann vorne entfeuchtete Luft etwas erwärmt und um einen ziemlich penetranten Plastikgeruch erweitert wieder an die Umgebung ab. Dabei schafft er es innerhalb einer halben Stunde, die Feuchte im Raum bei ca 24 Grad Celsius von 80% auf 70% zu senken. Ab unter 70% braucht er naturgemäß länger, aber nach etwa zwei Stunden kann man dann auch bei etwa 60% anlangen. Mehr hat der Entfeuchter in meiner - wie bereits erwähnt - etwa 25qm großen Wohnung nicht geschafft, aber ich bin dennoch zufrieden, denn mir ging es hauptsächlich darum, nicht ständig über 70% zu krebsen. Je geringer die Temperetaur, desto lönger braucht der Entfeuchter übrigens naturgemäß.
Der Geruch stört mich aber ehrlich gesagt ziemlich. Natürlich ist mir bewusst, dass ein solches Plastikgerät die ersten paar Stunden ein bisschen vor sich hin dünsten kann, aber mittlerweile lief der Entfeuchter wohl insgesamt mehrere Tage (innerhalb etwa eines Monats) und der Geruch ist dennoch nicht viel besser geworden. Da ich mich normalerweise im selben Raum aufhalte wie das Gerät (ist halt bei ner kleinen Wohnung mit nur einer wirklichen Tür innerhalb der Wohnung kaum zu vermeiden) und man während der Benutzung logischerweise Fenster und Türen verschlossen haben sollte, weiß ich nicht, ob ich meiner Gesundheit damit einen Gefallen tue. Wenn ich das Gerät abschalte, wird jedenfalls immer erstmal ordentlich gelüftet (und dabei ggf. wieder viel Feuchtigkeit in die Wohnung gelassen....). Übrigens soll häufiges Betreten des Raums, in dem der Entfeuchter arbeitet, vermieden werden. Ich hoffe, das liegt am Luftaustausch und nicht an irgendwelchen giftigen Stoffen.

Im Winter kann das Gerät übrigens fast einen Heizlüfter ersetzen, denn die Raumluft erwärmt sich bei mir um etwa 2 Grad Celsius während einer mehrstündigen Benutzung.

Eigentlich sollte das Gerät eine Abschaltautomatik aufweisen, wenn man es nicht mittels Schlauch im Dauerbetrieb laufen lässt, doch bisher hat das Gerät bei mir leider auch dann weiter vor sich hin gebrummt, wenn sich schon zwei Liter im Auffangbehälter gesammelt hatten. Gut, es passt dann immer noch etwa ein halber Liter mehr hinein, aber das Wechseln gestaltet sich dann schwieriger und eigentlich sollte sich das Gerät eben abschalten... Man will ja auch nicht, das Wasser irgendwo hin gelangt, wo man es nicht haben möchte.
Aus diesem Grund empfehle ich auch, den Behälter erst nach etwa zehn Minuten aus dem Gerät zu ziehen (geht übrigens wunderbar einfach), denn sonst hat man, wenn man mit einem geleerten Gefäß zurückkehrt, eine schöne Pfütze unter und neben dem Gerät, da es nachtropft. Sollte der Behälter übrigens nicht ordnungsgemäß wieder eingesetzt werden und das Gerät dennoch auf "ON" geschaltet werden, so leuchtet angeblich das rote Lämpchen auf, das ich noch nie gesehen habe (Abschaltautomatiklämpchen).
Die Bedienung ist aber - wie gerade schon angedeutet - denkbar einfach: Gerät einschalten, warten, ausschalten, Behälter entleeren, fertig. Ab und an sollte man es säubern (NICHT mit Wasser! Höchstens mit einem sehr dezent angefeuchteten Lappen!); das Gitter auf der Rückseite lässt sich auch sehr einfach abnehmen.
Sollte der Entfeuchter mal eine Weile nicht benutzt werden, setzt man ihn am besten in seinen Karton zurück, damit er nicht vollstaubt.


°°°Fazit°°°

An sich bin ich mit dem LEF 10 M durchaus zufrieden, denn er sollte mir ja in erster Linie helfen, an zu feuchten Tagen die Luftfeuchtigkeit in meiner Wohnung auf unter 70% zu halten - und das schafft er. Dabei war er einigermaßen preiswert. Er ist kompakt, nicht zu laut und arbeitet durchaus angemessen. Leider riecht er nur noch immer etwas stark und ist nur bedingt seinen (momentanen) Preis wert, denn es gibt wohl deutlich bessere Geräte für ab 130Euro...
Für Wohnräume ist er nach meinem Empfinden also nur bedingt geeignet und größere Wohnungen als meine brauchen naturgemäß entweder ein leistungsstärkeres Gerät oder aber eben einfach mehr Zeit.
Ich vergebe sehr gute drei Sterne, die fast vier Sterne wären.