Buderus Logano G124 Testbericht

Gas-Spezialheizkessel G 124 X / G 124 XV von Buderus, das soll heute mein Thema sein.


Die Gasheizung versorgt uns seit 2 Jahren mit Wärme, in diesem Jahr außergewöhnlich stark, einen solchen Winter hatten wir schon lange nicht mehr. Die Heizkosten erschrecken mich immer wieder, anfangs hatte ich den Verdacht, dass die Heizungsanlage nicht so toll ist, jedoch hatte sich schnell heraus gestellt, dass die hohen Kosten durch andere Gründe entstanden sind. Ich beginne jetzt mit meinem Bericht und wünsche mir, dass viele meine Zeilen mit Interesse lesen.



Buderus Logano Gas-Spezialheizkessel G 124 X / G 124 XV


Hersteller
Buderus Heiztechnik GmbH
35573 Wetzlar
www.buderus.de



Lieferumfang:

Kessel mit eingebauter Strömungssicherheit, montiertem Kesselmantel und eingebautem Gasbrenner. Der Kessel G 124 X / XV hat außerdem ein- bzw. angebaut: Ausdehnungsgefäß (ab Größe 20-4 an der Rückwand) mit Ventilen zum Abtrennen vom System und zur Entleerung, Umwälzpumpe, Kesselfüll- und Endleerhahn, automatischer Schnellendlüfter. Zubehörbeutel mit Fußschrauben, Schlauchanschlußtülle und Sicherheitsventil mit Manometer. Zubehörbeutel mit Rücklauf-Übergangsstück, Dichtung und Verschlussdeckel. Technische Unterlagen.




Die Aufstellung des Heizkessels

Wir haben den Spezialheizkessel nicht selbst aufgestellt und angeschlossen. Nein, das haben wir uns nicht zugetraut, ein Fachmann hat diese Aufgabe übernommen. Wer sich zutraut den Heizkessel aufzustellen, für den habe ich jetzt eine kurze Anleitung parat.


Die für die Montage und Wartung erforderlichen Wandabstände sind unbedingt zu berücksichtigen. Min. 45 cm nach hinten und min.50 cm zur Seite. Der Kesselkuli muss gegen wegrutschen gesichert werden. Die 4 Fußschrauben die im Lieferumfang vorhanden sind, müssen bis auf 5-10 mm in die Gewinde in den Bodenschienen von unten ein gedreht werden. Die Fußschrauben dürfen nur montiert werden, wenn der Kessel nicht mit einem tief liegenden Speicher kombiniert wird. Der Kessel muss durch Heraus. bzw. Hinein drehen der Fußschrauben in der Senkrechten und in der Waagerechten ausgerichtet werden.




Installation

Diese Notizen habe ich mir gemacht als der Monteur die Anlage eingebaut hat.
Der Kessel wird nun an das Rohrnetz der Heizungsanlage angeschlossen. Um die Kesselfunktion zu Gewährleisten darf jeder Anschluss nur an der dafür vorgesehenen Anschlussstelle vorgenommen werden. Die Anschlussleitungen sollten spannungsfrei an den Kessel angeschlossen werden. Das Sicherheitsventil ist am Sicherheitsvorlauf anzuschließen, das Druckausdehnungsgefäß muss am Kesselrücklauf oder am Entleerungsanschluß angeschlossen werden. Zum Schutz der gesamten Anlage wird empfohlen einen Schmutzfilter in die Rücklaufleitung einzubauen. Bei Anlagen mit geschlossenem Druckausdehnungsgefäß müssen dabei das Sicherheitsventil und das Druckausdehngefäß abgetrennt werden. Ich denke die Installation sollte man ausschließlich einem Fachmann überlassen. Für mich wirkt das Ganze als eine unlösbare Aufgabe.




Inbetriebnahme

Vor der Erstinbetriebnahme neuen Leitungsabschnitt bis einschließlich der unmittelbaren Dichtstelle an der Gasbrennerarmatur auf äußere Dichtheit prüfen, das ist wirklich ein ganz wichtiger Punkt. Dabei darf der Prüfdruck am Eingang der Gasbrennarmatur maximal 150 mbar betragen. Wird bei dieser Druckprüfung festgestellt, eine Leck suche an allen Verbindungen mit einem schaumbildenden Mittel durch zu führen. Das Mittel muss die Zulassung als Gas-Dichtungsprüfmittel besitzen. Klar sollte sein, dass das Mittel nicht auf elektrische Anschlussleitungen zu bringen ist. Bei offenen Anlagen auf die rote Markierung des Manometers auf den für die Anlage erforderlichen Drucks einstellen. Wasserstand der Anlage prüfen, bei Wasserverlusten während der Betriebszeit langsam Wasser nachfüllen und die Gesamtanlage entlüften. Bei zu häufigem Wasserverlust die Ursache ermitteln und gegeben falls einen Monteur hinzu ziehen. Auch hier würde ich persönlich die Finger weg lassen, wir haben auch diese Aufgabe dem Monteur überlassen.



Für den Laien die Inbetriebnahme

Den Wasserstand der Anlage prüfen, bei offenen Anlagen muss der Manometerzeiger mit der roten Markierung übereinstimmen. Bei geschlossenen Anlagen muss der Manometerzeiger innerhalb der grünen Markierung stehen. Eventuell muss Wasser nachgefüllt werden.



Inbetriebnahme des Gasbrenners

Den Betriebsschalter auf Ein schalten, Gasabsperrhahn langsam öffnen und Kesselwasser-Temperaturregler auf Aut stellen und die gewünschte Temperatur wählen.
Brennstoffe
Erdgas und Flüssiggas



Außerbetriebnahme

Die Heizung auf aus schalten, Gassperrhahn schließen und wenn die Heizungsanlage in den Wintermonaten nicht in Betrieb ist, das Heizungswasser aus der Anlage ablassen, sonst muss die Gefahr des Einfrierens in Betracht gezogen werden.



So funktioniert die Heizungsanlage

Die Heizungsanlage besteht aus dem Heizkessel mit Brenner, der Heizungsregelung, den Rohrleitungen und den Heizkörpern. Ein Warmwasserspeicher oder Durchlauferhitzer erwärmt das Wasser zum Duschen, Baden oder für die Handwäsche. Je nach Bauart der Heizungsanlage kann der Warmwasserspeicher oder Durchlauferhitzer im Heizkessel mit eingebaut werden. Wichtig ist das diese Komponenten aufeinander abgestimmt sind. Der Brenner verbrennt den Brennstoff und erwärmt das im Heizkessel befindliche Wasser. Dieses warme Wasser wird nun mit Hilfe von Pumpen die durch Rohrleitungen des Hauses zum Heizkörper transportiert. Das Heißwasser durchströmt die Heizkörper und gibt dabei einen Teil seiner Wärme ab. Über die Rücklaufleitung fließt das Heizungswasser zurück in den Heizkessel und dann beginnt der Heizkreislauf von neuem.



Wärmebedarf


* der Wärmebedarf eines Raumes hängt von

* der Außentemperatur

* der gewünschten Raumtemperatur

* der Bauart/Isolierung

* den Windverhältnissen

* der Sonneneinstrahlung

* den inneren Wärmequellen, zum Beispiel Kamin

* den geschlossenen oder geöffneten Fenster ab.


All diese Punkte müssen berücksichtigt werden um eine behagliche Raumtemperatur zu erhalten.




Außentemperatur gefühlte Regelung

Bei der außentemperaturgeführten Regelung ist nur die von einem Außenfühler gemessene Außentemperatur für die Höhe der Vorlauftemperatur ausschlaggebend. Wir haben mit dieser Wahl keine sehr guten Erfahrungen gesammelt. Der Außenfühler wurde in der Nische eines Kellerfensters angebracht, scheint also die Sonne darauf, die gewünschte Raumtemperatur wird so nicht erreicht. Mit einem Stückchen Teppichboden schützen wir den Fühler vor Sonne, so erreichen wir die Raumtemperatur. Wird der Außenfühler also nicht sinnvoll abgebracht, verliert der Raum an Wärme und die Heizkosten steigen. Eine andere Möglichkeit der Heizungsregelung ist die Raumtemperaturregelung. Je nach eingestellter und gemessener Raumtemperatur berechnet die Heizungsregelung die im Heizkessel benötigte Temperatur.



Wenn ich z.B. die Fenster in dem Raum öffnen, in dem die Raumtemperatur gemessen wird, dann denkt die Regelung, dass ich in allen Räumen in der Wohnung die Fenster geöffnet habe und beginnt stark zu heizen. Bei dieser Regelungsart müssen die Thermotatventile der Heizkörper immer ganz aufgedreht werden. Die Thermostate sollten immer ganz geöffnet sein, der Durchfluss durch den Heizkörper wird sonst reduziert und damit geht Wärme verloren. Die Anhebung der Vorlauftemperatur führt nicht zu einer höheren Raumtemperatur, da das Thermotatventile weiterhin die Raumtemperatur abgrenzt. Eine zu hohe Vorlauftemperatur führt zu unnötigen Wärmeverlusten im Heizkessel und in den Rohrleitungen. Gleichzeitig steigt die Temperatur in allen Räumen durch die höhere Heizkesseltemperatur.



Die Bedingung des Regelgerätes


* Sicherheitstemperaturbegrenzer, dient dazu, dass die Heizungsanlage nicht zu hohe Temperaturen fährt, für die die Heizungsanlage nicht ausgelegt ist.

* Kesselwassertemperaturregler, im Normalfall steht der Kesseltemperaturregler auf der Stellung AUT, her kann man die Temperatur des Heizkesselwassers im Notbetrieb begrenzen

* Sicherung (10 Ampere)

* Schalter für Automatik, Not-Betrieb, Heizung und Warmwasser, mit diesem Schalter können wir bei Störungen den Notbetrieb einstellen

* Betriebsschalter, mit dem Betriebsschalter wird das Regelgerät ein- und ausgeschaltet

* Tasten für Grundfunktionen

* Drehknopf, mit dem Drehknopf können wir neue Werte einstellen oder sich in den Menüs bewegen.

* Tasten für erweiterte Funktionen

* Display

* Klappe

Ich hoffe, dass man auf den Fotos alles sehr gut erkennen kann.



Tasten für Grundfunktionen


Zu jeder Taste gehört eine grüne Leuchtdiode, die LEDs geben Auskunft über den aktuellen Betrieb.

* Automatikbetrieb

* Tagbetrieb

* Nachtbetrieb

* Und die Taste Abgastest



Tasten für erweiterte Funktionen


*Taste Wochentag, hier kann ich Wochentage eingeben in den ich zum Beispiel nicht im Hause bin und die Heizungsanlage runter fahren kann.

* Taste Zeit. Hier wird die Uhrzeit eingestellt

* Taste Temperatur, sagt die Taste schon, einstellen der Temperatur

* Taste Urlaub. Diese Taste finde ich persönlich sehr spannend. Ich gebe hier die Urlaubszeit ein, die Heizungsanlage schaltet sich runter wenn ich fahre und springt kurz bevor ich wieder nach Hause komme ein. Die Wohnung ist warm und gemütlich.

* Taste Programm, Programme auswählen

* Taste Sommer/Winterumschaltung, das macht die Heizungsanlage von ganz allein

* Taste Warmwasser, hier kann ich die gewünschte (meine) Temperatur des Wassers eingeben. Sollte nicht zu niedrig eingestellt werden, da sich sonst Bakterien im Wasser bilden.

* Heizkreis, hiermit rufe ich den Heizkreis auf

* Taste Anzeige

* Taste Zurück

* Serviceebene aufrufen



Display

Im Display werden eingestellte und gemessene Werte und Temperaturen angezeigt, z. B. bei geschlossener Klappe die gemessene Raumtemperatur. Ein übersichtliches Display, die Zahlen sind sehr gut lesbar. Angezeigt werden weiter, der Sommer oder Winterbetrieb, die Funkuhr, die Uhrzeit, die Heizpumpe, der Brennbetrieb und die Wochentage. Standardanzeige und Betriebswerte werden im Normalbetrieb auf dem Display angezeigt. Dazu gehören der Wochentag, die Uhrzeit, die Betriebsart und die Raumtemperatur. Weitere Betriebswerte werden mir durch drehen des Drehknopfes angezeigt, wie z.B. die Kesseltemperatur, Wassertemperatur, Außentemperatur, Vorlauftemperatur, Abgastemperatur, Betriebsstunden des Brenners usw.




Betriebsarten

Die Heizungsanlage verfügt über 2 Betriebsarten, das wäre einmal der Automatik-Betrieb und zum zweiten der Manuelle-Betrieb. Die Heizungsanlage arbeitet mit voreingestelltem Heizprogramm wenn ich den Automatik-Betrieb wähle. Es wird zur eingegebenen Zeit geheizt und Warmwasser bereitet. Normalerweise heizen wir nachts weniger als tagsüber. Die Umschaltung wechselt automatisch zwischen dem normalen Heizbetrieb und dem abgesenkten Heizbetrieb. Manueller Betrieb, den wählen wir wenn wir abends länger und morgens später heizen möchten. Die gewählte Betriebsart bleibt ständig eingestellt.




Zusätzlich Programmiermöglichkeiten

Dazu muss man das Standardprogramm ändern, unter dem Namen eigen wird dieses geändert. Dazu muss ich die Klappe öffnen, und ein komplett neues Wunschprogramm eingeben. Um dies alles bewältigen zu können muss ich mir die Bedienungsanleitung sehr gründlich durchlesen, dazu brauche ich etwa 3 Stunden. Um jetzt mein neues Wunschprogramm eingeben zu können drücke ich den Heizkreis und drehe an dem Drehknopf, wähle den Betrieb Familie. Auf dem Display erscheint Familie, jetzt lasse ich den Knopf los, das Programm ist eingestellt. Ich habe genau 2 Jahre gebraucht um mit diesem System fertig zu werden. Aber es gelingt jedem der sich mit der Bedienungsanleitung wirklich auseinandersetzt.



Herstellerangaben
Gasart: Erdgas
Nennleistung: 24kW
Größe: L/B/H: ca. 778/1236/1188mm
Regelung: Buderus Logamatic mod. R2107m S0, (u.a. Automatik, Sommer/Winter, Nachtabsenkung)
Brenne: Atmosphärischer Gasvormischbrenner
Warmwasserspeicher: Speicherkapazität: 200 L
Speicher-Wassererwärmer Logalux SU (nebenstehend), incl. Kessel-Speicher-Verbindungsleitungen, Speicherladepumpe und Rückschlagklappe



Preis

Der Gas-Spezialheizkessel G 124 X von Buderus liegt mit allem drum und dran in etwas bei 6000 Euro.



Verbrauch und Kosten

Das liegt im Ermessen eines jeden selbst, wir haben die Heizungsanlage so eingestellt, dass uns die Kosten nicht auffressen. Ich schreibe mir am Monatsende den Zählerstand auf und trage ihn in meiner Tabelle ein. In dieser Tabelle befinden sich die notwendigen Daten um den Verbrauch und die entstanden Heizkosten auf den Cent genau aus zu rechnen.


Ein Beispiel:
Datum 31.05.09
Der Verbrauch 9485 – 9608 = 1486,209
Die Menge: 123
Der Brennwert: 12,083
Der Preis: 0,0651 €
Netto: 96,75 €
MWST: 19,00%
Betrag: 18,38 €
Heizkosten: 115,14 €
Wir haben einen sehr harten Winter, die Heizkosten explodieren allgemein. Ich denke bei uns hält es sich im Rahmen, mit den richtigen Einstellungen de Heizkessel konnten wir auf jeden Fall ein paar Euro einsparen.



Fazit

Die Heizungsanlage ist etwas über 2 Jahre alt und vielleicht schon veraltet? Ich bin mir nicht sicher ob wir mit diesem Heizkessel wirklich auf dem neuesten Stand sind. Eine Vorlauftemperatur von 70 und 90 °C in einem privaten Wohngebäude entspricht wahrscheinlich nicht dem Stand der heutigen Technik. Die Bedienung stellt sich gerade zu Beginn als sehr kompliziert da, bis ich wirklich alles gefunden hatte sind sehr viele Stunden vergangen, ja sogar Tage. Die Bedienungsanleitung ist gut und sehr übersichtlich geschrieben, jedoch braucht man auch hier ein klein wenig technisches Verständnis um alles zu verstehen. Hier und da musste ich mir den Monteur zur Seite nehmen und um Hilfe bitten. Im vergangenen Jahr hatten wir eine Nachzahlung von 600 €, dies sollte sich jetzt nicht wiederholen. Am günstigsten erscheint mir der Betrieb Familie, mit diesem Programm haben wir die niedrigsten Heizkosten erzielt.
Die Wahl der Betriebsarten ist umfangreich, für jedes Programm wird in der Bedienungsanleitung Schritt für Schritt aufgezeigt wie diese eingestellt werden, sollte ein jeder nach einer Kennenlern Phase verstehen. Na ja, manchmal stehe ich auch heute noch davor und muss überlegen wie ich welches Programm einstelle und ohne die Bedienungsanleitung geht es nicht immer.



Kann ich diese Heizungsanlage weiter empfehlen?

Ich würde sagen ja, jedoch vorab immer Auskunft über das Produkt einholen. Die Preisspanne ist enorm und ob eine Installation ohne Monteur möglich ist sollte auch dringend abgeklärt werden. Wir haben uns da nicht heran getraut, an den Gasleitungen rumfummeln ist nicht wirklich unsere Sache und bevor ein Unglück geschieht, ziehe ich eine Fachmann wirklich vor. Jeder sollte überdenken ob sich ein wo möglicher Schaden, der durch unsachgemäßen Aufbau und Anschluss entsteht lohnenswert ist, nur im vielleicht Geld zu sparen. Für mich wäre eine Installation ohne Fachmann als undenkbar gewesen.



Ich möchte der Heizungsanlage von Buderus 4 Sterne verleihen und eine Empfehlung aussprechen.


Ich bedanke mich bei allen meinen Lesern, für Bewertungen und Kommentare. Man möge es mir nachsehen, wenn ich nicht an alles gedacht habe oder einige Abschnitte verkürzt habe. Der Bericht ist sehr lang geworden, jetzt hoffe ich einfach nur, dass sich niemand langweilt und ausreichend Information findet.



Es grüßt
pinky1959


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