Der Trakt (Taschenbuch) / Arno Strobel Testbericht

B
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ab 8,39
Auf yopi.de gelistet seit 02/2010
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Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  hoch
  • Spannung:  sehr gering
  • Humor:  durchschnittlich
  • Stil:  sehr ausschmückend

Erfahrungsbericht von citycrush

Wer bist du eigentlich wirklich?

5
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  hoch
  • Spannung:  sehr gering
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  ausschmückend
  • Zielgruppe:  Männer

Pro:

gute Story, Spannung von Anfang bis Ende, viele Wendungen

Kontra:

Rechtschreibfehler

Empfehlung:

Ja

DER TRAKT


1. Der Autor
2. Handlung
3. Personen im Überblick
4. Klappentext & Leseprobe
5. Informationen
6. Meine Meinung



1. DER AUTOR

Ich habe mir das Buch damals gekauft, weil der Autor, so wie ich, aus dem Saarland kommt. Außerdem hatte ich mal wieder Lust auf einen Thriller und ein Psychothriller kam mir da gerade recht.
Arno Strobel wurde am 18. August 1962 in Saarlouis geboren. Er studierte Versorgungstechnik und wechselte in den Bereich Informationstechnologie. Viele Romane hat er noch nicht geschrieben, er hat sich eher auf Kurzgeschichten spezialisiert. „Der Trakt“ war sein dritter Roman. Er war längere Zeit selbstständig als IT-Unternehmensberater und später ging er nach Luxemburg und arbeitete bei einer großen Bank im IT-Bereich als Projektführer. Viel weiß ich nicht über seine Romane, jedoch hat mich „der Trakt“ sehr überrascht und ich wäre interessiert daran, noch mehr von ihm zu lesen.



2. HANDLUNG

Die Geschichte spielt in Regensburg und teilweise auch in München. Es geht um Sibylle Aurich, die seit 2 Monaten verschwunden war. Sie wacht in einem Krankenhausähnlichen Zimmer auf, ist verwundert und weiß nicht was ihr geschehen ist. Das Erste an was sie denkt, ist ihr Sohn Lukas, von dessen Entführung sie in der Nacht vor ihrem Aufwachen geträumt hat. Da sie nicht weiß was mit ihr geschieht, sie keine sichtbaren Verletzungen hat und Panik bekommt, schafft sie es zu fliehen und möchte ihren Mann aufsuchen um die merkwürdige Situation aufzuklären. Als sie mitten in der Stadt, nur bekleidet mit einem Krankenhaushemdchen steht und angestarrt wird, wird sie von der nett wirkenden Rosemarie Wengler aufgesammelt und diese fährt sie zu ihrem Mann. Ihr Mann jedoch erkennt Sibylle nicht und ruft die Polizei, vor der Sibylle dann jedoch auch fliehen kann und ab dann macht sie sich, verzweifelt und fertig wie sie ist, alleine auf die Suche nach ihrem verschwundenen Sohn. Nur Rosemarie möchte ihr anscheinend helfen, bis zu dem Zeitpunkt, als Christian Rössler sie auffindet und ihr erzählt, dass seiner Schwester dasselbe passiert ist und er ihr helfen möchte. Ab diesem Moment wird Rosi, durch Christians Erzählungen unglaubwürdig und Sibylle zieht mit ihm los um den Fall zu lösen. Sie landet durch gewisse Umstände in München, weil sie sich sicher ist, dort einen Hinweis zu finden, wo ihr Sohn geblieben ist und warum keiner in ihrem Umfeld sie als Sibylle erkennt. In München stößt sie auf einen denkwürdigen Bericht eines Gehirnspezialisten und sie sieht sich als Opfer der Medizin. Zwischenzeitlich mischen sich noch die ein oder anderen Leute wie Polizisten und andere merkwürdige Gestalten ein. Doch wer war am Ende wirklich auf Sibylles Seite und wer nutzte sie nur aus? Wem kann sie trauen? Eine schwierige Entscheidung, die sie am Ende wirklich in Schwierigkeiten bringt. Und welche Rolle spielt Danny?



3. PERSONEN IM ÜBERBLICK

- Sibylle Aurich: Sie wurde vor 2 Monaten im Park überfallen und entführt. Seit dem lag sie im Koma. Als sie aufwacht, flieht sie vor dem merkwürdigen Arzt. Sie ist verwirrt und traut sich selbst nicht über den Weg. Sie sucht ihren Sohn Lukas, welcher von allen verleugnet wird, nur eine Person glaubt ihr. Sibylle ist sehr ehrlich und bringt sich deshalb öfter in Schwierigkeiten.

- Rosemarie Wengler: Sie findet Sibylle aufgelöst mitten auf der Straße und versucht ihr zu helfen. Sie möchte das Verschwinden ihres Sohnes aufklären und versucht sie zu unterstützen, bis Sibylle misstrauisch wird und abhaut.

- Christian Rössler: Zuerst traut Sibylle ihm nicht, als er ihr erzählt, dass seiner Schwester dasselbe passiert ist wie ihr selbst. Doch nach ein paar Versuchen, kann Christian Sibylle überzeugen und ihr klar machen, dass er ihr nur helfen will, weil er denkt, damit auch seiner Schwester helfen zu können. Sibylle tut sich mit Christian zusammen und versucht den Fall zu lösen, dabei gibt es ein paar Situationen, welche Sibylle eigentlich nicht recht sind, weil sie glaubt verheiratete zu sein, sie jedoch nicht ganz von sich abwenden kann.

- Kommissar Grohe: Er ist der Kommissar, welcher versucht Sibylle einzufangen und erst mal wegzusperren, weil er glaubt, sie sei verrückt, was sie irgendwann auch selbst von sich glaubt. Er erscheint Sibylle und Christian nicht geheuer und deshalb versuchen sie sich von ihm fernzuhalten.

- Kommissar Witschorek: Ein vermeintlich normaler Polizist, der versuch Grohe zu unterstützen. Später jedoch erfährt man, dass er eher ein Verbündeter ist, mit wem jedoch möchte ich hier nicht verraten.



4. KLAPPENTEXT & LESEPROBE

»Und wer bist du wirklich?«
Der Weg durch den nächtlichen Park, der Überfall all das weiß sie noch, als sie aus dem Koma erwacht. Ihre Erinnerung ist völlig klar: Sie heißt Sibylle Aurich, ist 34 Jahre alt, lebt mit Mann und Kind in Regensburg. Sie scheint fast unversehrt. Und doch beginnt mit ihrem Erwachen eine alptraumhafte Suche nach sich selbst. Zwar hat Sibylle ihr Gedächtnis behalten, die Welt aber hat offenbar die Erinnerung an Sibylle verloren: Ihr Mann kennt sie nicht, von ihrem eigenen Hochzeitsfoto starrt ihr das Gesicht einer Fremden entgegen, und niemand hat je von ihrem Sohn Lukas gehört! Wurde er entführt? Hat er nie existiert? Und wem kann sie überhaupt noch trauen?

Als Sibylle sah, wie ihr Junge auf den Beifahrersitz des fremden Autos gezogen wurde, erstarrte sie. Einen Moment lang dachte sie, ihr Herz würde aufhören zu schlagen. Sie hörte noch den erstickten Schrei, den Lukas ausstieß, bevor ein tätowierter Arm aus dem Inneren des Wagens auftauchte und die Tür mit einem Ruck zuzog. Sibylle registrierte, dass die blaue Tätowierung über den gesamten Unterarm bis auf den Handrücken reichte. Als der Wagen Sekunden später mit quietschenden Reifen davon schoss, fiel die Starre endlich von ihr ab, und schreiend rannte sie los. Das Heck des Wagens wurde schnell kleiner. Ihre Lunge brannte, sie sog japsend die Luft ein und hatte doch das Gefühl, den Sauerstoff nicht schnell genug in den Brustraum pumpen zu können. Das Bild der Straße vor ihr bekam unscharfe Schlieren und verschwamm schließlich zu einem konturlosen Durcheinander. Mit einer schnellen Bewegung wischte sie sich mit dem Unterarm über die Augen und konzentrierte sich ganz auf den stampfenden Rhythmus ihrer Beine. Sekunden später war das Fahrzeug hinter einer Straßenbiegung verschwunden, und mit ihm ihr Kind. Lukas Sibylle blieb stehen. Sie spürte ein unangenehmes Ziehen an verschiedenen Stellen des Kopfes und der Brust. Das Brennen in ihren Lungen hatte aufgehört, und auch der Schmerz in den Beinen war verschwunden. Alles war mit einem Mal seltsam irreal. Ihre Wahrnehmung wurde wie an einem langen, bis zum Äußersten gedehnten Gummiband weggerissen von der fürchterlichen Szene und trudelte für einen kurzen Moment durch die Halbwelt zwischen Traum und Wirklichkeit. Irritiert öffnete Sibylle die Augen und schüttelte den Kopf, um ihre erstarrten Gedanken wieder in Gang zu setzen. Sie lag in einem abgedunkelten Raum, der von einem grünen Lichtschimmer durchzogen wurde. Ein Traum. Sie hatte nur geträumt, aber die Erleichterung darüber stellte sich nur zögernd ein, denn das dumpfe Gefühl der Angst hatte sie noch immer nicht ganz aus seinem brutalen Griff entlassen. Und sie wusste nicht, wo sie sich befand. Sie drehte den Kopf zur Seite, ihr Blick fiel auf zwei Monitore, die neben dem Krankenhausbett, in dem sie lag, auf einem Gestell aufgebaut waren. Helle Punkte wanderten auf grünem Hintergrund nervös von links nach rechts und zogen dabei Schweife hinter sich her wie kleine Kometen. Aus jedem der Geräte wuchs seitlich ein Strang, der sich nach wenigen Zentimetern in unzählige dünne Kabel zerfaserte, die direkt neben ihrem Oberkörper unter der Bettdecke verschwanden. Sie hob den Kopf an und spürte wieder dieses Ziehen, von dem sie aufgewacht war. Vorsichtig tastete sie ihre Kopfhaut ab und stellte fest, dass einige der Kabel dort angebracht waren.



5. INFORMATIONEN

Titel: Der Trakt
Autor: Arno Strobel
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Fischer Verlag
ISBN: 3596186315
Seiten: 359

Cover: Interessant und spannend gestaltet. Ein dunkler Krankenhaustrakt, mit blauer Beleuchtung, große blaue Schrift. Sieht vielversprechend aus.



6. MEINE MEINUNG

Erst mal ist meine Meinung zu diesem Roman sehr positiv. Ich habe ohne große Erwartungen angefangen dieses Buch zu lesen. Schon am Anfang wird Spannung aufgebaut und das finde ich gut. Ich mag Bücher nicht, welche anfangs erst mal eine Anlaufzeit brauchen, bis sie wirklich spannend werden und man ewig warten muss, bis etwas passiert oder die Geschichte eine Wendung nimmt. Hier wird man sofort in das Geschehen hineingeworfen und man kann sich der Geschichte kaum noch entreißen. Die Spannung wird den kompletten Roman aufrecht gehalten und es gibt nur wenige Stellen, an denen das Buch lahmt, eigentlich fast keine. Was ich in einem Psychothriller auch noch sehr wichtig finde ist, dass es viele Wendungen gibt, dass man Personen anders einschätzt als sie sind und dass man denkt, man wüsste wie die Geschichte ausgeht und am Schluss ist es dann doch anders als erwartet. Auch wenn man manches in der Geschichte erahnen kann, tut das der Spannung keineswegs einen Abbruch, denn es ist wirklich sehr interessant geschrieben und man ändert seine Meinung zu wissen was passiert doch öfter noch mal. Die Charaktere sind sehr schön und teilweise auch ausschmückend beschrieben. Die Spannungen zwischen den Personen sind gut beschrieben und man kann auch erkennen, dass Sibylle oft mit sich kämpft, dass sie keine Fehler macht, aber sich doch oft falsch entscheidet und einfach zu ehrlich ist, was es ihr nicht gerade einfach macht.

Was mir aber wieder aufgefallen ist, dass sich ein paar doofe Rechtschreibfehler im Buch finden, ich achte da immer peinlich genau drauf. Da dieses Buch ein Deutsches ist, kann es auch nicht bei der Übersetzung passiert sein, da finde ich es nicht ganz so schlimm. Hier hat der Korrekturleser keine perfekte Arbeit gemacht. Es ist jetzt nicht extrem schlimm, aber mich stört so etwas, weil ich finde, gerade ein Buch sollte keine Fehler enthalten.
Im Endeffekt kann ich diesem Psychothriller wirklich nur 5 Sterne geben, weil er super geschrieben ist, die Spannung gehalten wird und Geschehnisse sich unerwartet drehen und wenden. Das ist das, was ich von einem guten Psychothriller erwarte. Vielleicht auch etwas für Leute die sich normal nicht an ein solches Genre wagen. Ein wenig Gewalt ist auch dabei, aber das gehört in ein solches Buch auch irgendwie rein.

Von mir auf jeden Fall eine Empfehlung.

61 Bewertungen, 10 Kommentare

  • anonym

    10.01.2012, 17:30 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße aus dem Schbg. - Land

  • FurkanYilmaz

    05.11.2011, 18:31 Uhr von FurkanYilmaz
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und LG, Furkan

  • tina08

    02.11.2011, 16:39 Uhr von tina08
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße ... Tina

  • ThomasKu

    02.11.2011, 13:34 Uhr von ThomasKu
    Bewertung: besonders wertvoll

    Rechtschreibfehler in einem Buch sind wirklich beinahe eine Katastrophe, finde ich! Gelungener Bericht! Würde mich über Gegenlesungen feuen! MfG ThomasKu

  • Turbotisl1

    30.10.2011, 01:08 Uhr von Turbotisl1
    Bewertung: besonders wertvoll

    Da lasse ich Dir gerne ein BW stehen. LG

  • manu63

    28.10.2011, 01:21 Uhr von manu63
    Bewertung: sehr hilfreich

    viele Grüße von Manuela

  • Langenberger

    24.10.2011, 15:28 Uhr von Langenberger
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH vom Langenberger, freue mich auf Gegenlesungen.

  • Themistokeles

    24.10.2011, 15:14 Uhr von Themistokeles
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße, Themistokeles!

  • uhlig_simone@t-online.de

    24.10.2011, 13:30 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße v. Simone

  • katjafranke

    24.10.2011, 13:19 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße...Katja.