Wilde + Spieth Klappstuhl Testbericht

Durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Design, habe ich auch überregional, jedoch mit lokalen Wurzeln und den bis heute noch starken Bezügen dazu kennengelernt. Deshalb möchte ich an heutiger Stelle gern den Klappstuhl SE18 von Egon Eiermann, der seit 1952/53 von Wilde + Spieth in Esslingen am Neckar hergestellt wird.

Geschichte:

Der Architekt und Designer Egon Eiermann zählt mit zu den bekanntesten Entwicklern von Sitz- und Schreibmöbeln im deutschsprachigen Raum nach dem Zweiten Weltkrieg.

Seine wohl bekanntesten architektonischen Entwürfe stellen die „Lange Eugen” in Bonn - hierbei handelt es sich um das ehemalige Abgeordnetenhochhaus - sowie die Gedächniskirche in Berlin dar.


Sein konzipiertes Modell des SE18 wurde mit Preisen geradezu überhäuft und das völlig zurech. So erhielt es 1954 die Goldmedaille auf der 10. Triennale in Mailand. Laut dem Designer könnten „40 zusammengestellte Stühle auf nur 1,5 qm Abstellraum” Platz finden. Dem kann ich auch voll und ganz zustimmen. Sie lassen Sich sehr gut lagern und durch ihre enorme Stabilität ist ein Stapeln übereinander auch kein Problem, sodass keine bleibenden Furnierschäden das Gesamtbild trüben könnten. Später wurde dieses Modell für die Dauerausstellung des Museum of Modern Art in New York ausgewählt, was dem Modell und Designer natürlich noch weiter an Popularität gewinnen ließ

Erfahrungen

Aufgrund der platzsparenden Unterbringungsmöglichkeit dieses Modells, wurde es in der Folge für viele Großraumbestuhlungen verwendet. Viele Gemeinderäume, Kirchsäle, Vortragsräume, Museen, Kinos, Theater etc. wurden somit mit diesem Modell bestückt. An dieser Stelle wäre es als hilfreich, die allgemeinen Daten zum Produkt zu präsentieren.
Maße: H: 77 cm, SH: 43 cm, Gewicht: 4 kg.


Es gibt den Stuhl zudem in verschiedenen Farbkombinationen zu kaufen, die wie ich finde, alle ihre individuellen Vorzüge bereithalten können:

SE 18 Klappstuhl, Sitz, Rücken und Seitenteile Buche natur
SE 18 Klappstuhl, Sitz, Rücken und Seitenteile schwarz
SE 18 Klappstuhl, Sitz , Rücken Buche schwarz, Seitenteile Buche natur


Der Stuhl selbst ist sehr bequem und der Klappmechanismus ist auch tadellos. Auch die frühen Modelle aus den 50er und 60er Jahren sind daher in den höchsten Tönen zu loben. Mitunter besitzen die Stühle auch eine Stempelung in Form des Wilde + Spieth "S"´s, meist auf der Stuhlunterseite. Zudem sind er sehr schick und edel aus und kann sehr gut mit anderen Designklassikern kombiniert werden. Auch kleinere, entstandene Furnierschäden können sehr gut und schnell ausgebessert werden. Ich bin kein Restaurator, aber mit ein paar Handgriffen, Schraubzwingen und etwas Leim sind schnell kleinere solcher Schäden behoben. Dann noch etwas abgeschliffen und die Stühle erstrahlen in nahezu makelloser Optik. Beim Verkaufspreis von bis zu 300 Euro pro Stück, lohnt sich auch etwas Zeit in "heruntergeratzte" Stühle zu investieren, vorausgesetzt die Substanz ist noch in Ordnung. Dieser offizielle Verkaufspreis ist jedoch eher fiktiv und wird so auch nur von der Herstellerfirma verlangt.

Insgesamt kann ich den Stuhl SE18 also ohne Probleme empfehlen.