Dietrich Cremant d'Alsace Testbericht

Einleitung

Gelegentlich schätze ich ein schönes Glas Crémant aus dem Elsass. Dabei kann dieser Crémant durchaus regionale Unterschiede aufweisen. So kann man zwischen dem Crémant vom Department Bas Rhine (67) oder Haute Rhine (68) unterscheiden. Aus deutscher oder niederländischer Perspektive etwas merkwürdig, weil wir den Ober- oder Niederrhein anders ansiedeln würden.
Den Crémant den ich heute vorstellen möchte stammt vom Oberrhein, aus der Kellerei von Jean Dietrich.
Die Anschrift lautet
CAVE DIETRICH JEAN et Fils
51 Route de Lapoutroie
68240 Kaysersberg
Die Weine und auch die Crémant haben viele Auszeichnungen erhalten. Dies ist nicht zu Letzt eine Folge der Qualität der Lagen (z.B. Grand Cru / Premiere Cru). Die Einstufung hat Auswirkungen auf den Traubenpreis. Diese Einteilung gibt es im Elsass seit 1975.
Als Weinanbaugebiet unterscheidet sich das Elsass deutlich von den anderen Weinanbaugebieten in Frankreich. Dies ist eine Folge der langen Zugehörigkeit zu Deutschland bzw. dem Deutschen Reich, erkennbar an der Auswahl der Rebsorten und dem Herstellungsprozessen.
Im Elsass werden traditionell sechs weiße Rebsorten (Gewürztraminer, Muscat, Pinot Blanc, Pinot Gris, Riesling, Silvaner) und eine rote (Pinot) Sorte angebaut. Die Weine werden weitgehend Sortenrein gekeltert. Vereinzelte andere Sorten werden auch angebaut. Sie haben keine große Bedeutung. Der noch angebaute Chardonnay ist ausschließlich für die Herstellung des Crémant vorgesehen.

Was ist ein Crémant?

Bevor ich jetzt näher auf diesen Crémant eingehe, möchte einmal grundsätzlich die Unterschiede zwischen einem Champagner und einem Crémant beschreiben. Beides sind Schaumweine. Der Crémant ist zunächst einmal die preiswertere Alternative zum Champagner. Der Begriff „Champagner“ ist nur den Schaumweinen aus der Champagner vorbehalten.
Aber auch die Herstellung des Crémant unterliegt festen Regeln und unterscheidet sich auch von Region zu Region. Der Grund liegt in den verwendeten Trauben. Diese unterscheiden sich von Region zu Region. So dürfen auch für den Crémant nur ganze Trauben verwendet werden. Es dürfen auch nur max. Mal 100 Liter Most aus 150 kg Trauben erzeugt werden und ganz wichtig: Es dürfen höchstens nur 150 Milligramm Schwefeldioxid pro Liter enthalten sein. Der Herstellungsprozess beträgt mindestens 9 Monaten in denen der Crémant in der Hefe verweilen muss. Der Herstellungsprozess erfolgt zweistufig. Die zweite Stufe ist die Gärung in der Flasche
Ein Crémant perlt häufig milder als ein Champagner und ist daher in der Regel verträglicher. Der Druck in der Flasche beträgt meist ca. 3,5 bar während man beim Champagner durchaus von 5 bis 6 bar ausgehen kann.

Zum getesteten Crémant

Die Flasche wirkt ansprechend und der Korken lässt sich leicht und elegant herausschieben. Der Crémant wird kühl serviert. Eine falsche Temperatur zerstört den typischen Geschmack eines Crémant. Grundlage des getesteten Crémant ist die Pinot Blanc Traube.
Dieser Crémant wirkt elegant und leicht. Füllt man ihn in ein Glas füllt, perlt er leicht und man schaut gerne dem Perlen zu. Er ist ein idealer Aperitif oder Begleiter zum Dessert. Ich empfinde ihn als weniger Ideal zu Meeresfrüchten weil er mir nicht trocken genug ist. Dies kann ich ihm auch nicht negativ anrechnen weil das so auch auf der Flasche steht.
Es ist ein zunächst zurückhaltend Crémant, der dann ein Eigenleben auf der Zunge entwickelt. Er wirkt zunächst ein wenig eigenwillig. Man muss sich ihm behutsam nähern. Er riecht fruchtig, frisch und funkelt ansprechend im Glas. Ein idealer Aperitif der seine volle Wirkung erst im Zusammenspiel mit den Geschmacksknospen voll entwickelt. Erfreulicherweise ist dieser Crémant trocken, d.h. er besitzt noch bis zu 15g/ Restzuckergehalt.
Ich glaube aber, dass dieser Crémant nicht das Richtige für Rotweintrinker ist, insbesondere dann nicht, wenn lieblichere Weine bevorzugt werden. Ich persönlich schätze eher noch trockenere Schaumweine.

Haltbarkeit

Der geöffnete Crémant sollte möglichst bald getrunken werden. Mit einem speziellen Champagnerflaschenverschluß kann er im Kühlschrank aufgehoben werden. Wie der Champagner reagiert auch der Crémant auf starken Lichteinfluss und sollte daher stets dunkel und kalt gelagert werden

Zum Preis

Der Preis beim Winzer beträgt für den Blanc (€ 7,60) und für den Rosé (€ 7,90) bei der Abnahme von 6 bzw. 12 Flaschen im Karton, hinzukommt das Porto. Die Transportkosten entfallen ab dem Kauf von 96 Flaschen.

Geschmack

Leicht und fruchtig. Ein trockener Cremant

Geruch

Auf mich wirkt der Geruch angenehm. Mir ist nichts negatives aufgefallen.

Wirkungsgrad

Der Wirkungsgrad ist letztlich von den persönlich Vorlieben abhängig. Er wirkt freundlich und locker.

Gesamteindruck

Ein unaufdringlicher Cremant. Er ist sehr gut als Aperitif oder zum Dessert geeignet.

Weitere Erfahrungen & Fazit

Der Cremant passt gut zum Dessert oder als Aperitif. Ich empfinde ihn als nicht so ideal im Zusammenspiel mit Meeresfrüchten. Mir hat er jedenfalls gemundet und daher gebe ich eine klare Kaufempfehlung.