Iron Man (2008) (DVD) Testbericht

Er ist Multimilliadär, Playboy, brillianter Entwickler und bekämpt Superschurken mit einem phantasievollen Outfit – Nein, die Rede ist nicht von Bruce Wayne, sondern von dem anderen Computer-Genie mit Supermuskeln: Tony Stark aka Iron Man. Akuell ist der dritte Teil in den Kinos zu sehen, was für mich Anlass genug war, noch einmal die ersten beiden Teile und den Rächer-Film anzusehen. Als Iron Man 2008 in die Kinos kam, galt er bei vielen ja ein bisschen als Held aus der zweiten Reihe, im Gegensatz zu den weitaus populäreren X-Men oder gar dem überragenden Spider-Man. Aber dem Regisseur Jon Favreau gelang es, einen Superhelden-Film auf die Leinwand zu bringen, der abgedreht genug, um die Liebhaber der Comics zu begeistern, und gleichzeitig eine durchaus realistische Welt zeichnen kann. Dabei kommen natürlich Action und Spannung nicht zu kurz. Und zum Glück bleiben auch die computerbasierten Effekte auf einem normalen Maß.

Gelungene Modernisierung

Iron Man setzt ganz aktuell ein. Tony Stark leitet ein Rüstungsunternehmen und präsentiert den amerikanischen Militärs in Afghanistan eine neuartige Raketentechnik. Doch auf dem Weg zum Flughafen werden die Fahrzeuge angegriffen und Stark gerät in Gefangenschaft. Er ist verletzt und bekommt einen Elektromagneten eingesetzt, der ein Vordringen der Metallsplitter ins Herz verhindern sollen. Anstatt wie von den Terroristen verlangt, die Raketen nachzubauen, entwickelt Stark einen Mini-Reaktor und eine Panzerung, um sich selbst befreien zu können. Das Erlebnis in Afghanistan hat allerdings den Milliardär deutlich verändert. Seine Firma zieht sich aus dem Waffen-Business zurück und Stark entwickelt einen noch besseren Kampfpanzer, um den Schaden, den sein Unternehmen und insbesondere sein firmeninterner Feind Obadiah Stane, wiedergutzumachen. Als „Iron Man“ bekämpft er fortan die Terrororganisation „Zehn Finger“, die für die Entführung verantwortlich war, allerdings muss er sich auch mit dem US-Militär auseinandersetzen.

Figuren mit Tiefe statt endloser Klopperei

Wenn ein Hollywood-Blockbuster von seinen Figuren und nicht nur von jeder Menge Klopperei leben soll, braucht es natürlich Charaktere mit einer gewissen Tiefe. Und genau hier schafft es Iron Man so wunderbar leicht, die Waage zwischen knallharter Action und emotional bewegenden Szenen zu halten. In erster Linie liegt das an den wunderbaren Darstellern des Films, allen voran auf jeden Fall Robert Downey Jr., der Tony Stark lässig und charmant spielt, aber auch seine verletzbaren Seiten zeigt. Dazu kommen viele weitere hochklassige Schauspieler wie Gwyneth Paltrow als Pepper Potts und Terrance Howard, der hier Stark engsten Freund und Verbindungsmann zum Militär, Rhodey Rhodes, verkörpert.

Einen Superhelden-Film, der so cool und mit soviel Humor daher kommt, gibt es kaum ein zweites Mal. Im Gegensatz zu Batman Begins ist er natürlich deutlich weniger düster, „Iron Man“ halte ich dennoch nicht für emotional flacher. Nur Jeff Bridges wirkt dagegen etwas unscheinbar, allerdings scheinen seine Motive und Vorgehensweisen weniger raffiniert zu sein, als bei einem Technik-Genie seiner Klasse zu erwarten wäre. Dennoch überzeugt der Film in Gänze durch eine spannende Handlung, einen tollen Cast und coole Effekte.