True Blood - Staffel 1 (DVD) Testbericht

Vor kurzem bekam meine Freundin - bekanntermaßen süchtig nach allem Medialen in welchem es um Vampire geht - von einer Freundin die DVD Box zur ersten Staffel der Serie "True Blood" ausgeliehen. Und da ich ja generell froh bin, wenn sich Edward und Bella mal nicht auf meiner Glotze anhimmeln, haben ich mit ihr die Serie spaßeshalber angefangen zu sehen. Nach der ersten Episode sagte ich nur: "Schatz, die kenn' ich." - "Echt?" - "Ja, nicht die Serie, aber guck mal in den Bücherschrank: 'Vorübergehend tot' heißt das Teil"...

Hintergrund

"True Blood" ist die TV Adaption der Bücher von Charlaine Harris rund um deren Hauptcharakter Sookie Stackhouse, von der es mittlerweile 8 Bücher gibt. Wie bei nahezu jeder TV Umsetzung eines literarischen Stoffes, weicht die Serie etwas von den Büchern ab. Diese erste Staffel deckt sich im Großen und Ganzen aber mit dem ersten Buch "Vorübergehend tot".

Worum geht's

Vampire schlafen in Särgen, bevorzugt in den Grüften von rumänischen Schlössern; ernähren sich von Menschenblut und haben Probleme mit Kreuzen, Knoblauch und Spiegeln - richtig? Nun, in "True Blood" ist das anders: Zwar haben Vampire weiterhin Probleme mit dem Sonnenlicht und auch übermenschliche Fähigkeiten, ansonsten aber sind alle Mhyten und Legenden reine Fantasie. Hier ist Menschen die Existenz von Vampiren bekannt. Und seit es den Japanern gelang, synthetisches Blut herzustellen (in Form des Drinks TruBlood) können die Blutsauger ja in friedlicher Koexistenz mit den Menschen leben - richtig? Na, wenn es nur so wäre. So gibt es einige Vampire, welche sich nicht ganz mit dem künstlichen Blut anfreunden können, während entdeckt wurde, dass das Blut von Vampiren eine erstaunlich gute Droge ist.

Bon Tempes, eine Kleinstadt im US-Bundesstaat Louisiana. Andere würden es sich wohl wünschen, für Sookie Stackhouse ist es aber eine Qual: Sie kann die Gedanken anderer Menschen lesen. Sie hat zwar gelernt, ihre Gabe einigermaßen unter Kontrolle zu haben und die Gedanken anderer Menschen zu "überhören", aber dadurch fristet sie auch ein recht einsames Dasein. Denn sollte der Kontakt einmal zu intim werden, kann sie ihren "Schutzschild" nicht mehr aufrecht erhalten. So arbeitet sie als Kellnerin in der Bar "Merlotte's", deren Besitzer Sam mehr oder weniger heimlich in Sookie verknallt ist.

Eines Tages taucht der Vampir Bill in Bon Tempes auf, und Sookie ist sofort fasziniert. Im Gegensatz zu allen anderen kann sie seine Gedanken nicht lesen, und auch Bill ist von Sookie angetan. Bill versucht sich so menschlich wie möglich zu verhalten und lebt in seinem Haus, das er vor Jahrzehnten in Bon Tempes erbaut hat. Dann jedoch erschüttert eine Mordserie Bon Temps. Ausgerechnet Kellnerinnen, von denen bekannt war das sie "vampirsüchtig" waren, werden umgebracht. Und man hat zwar Bill im Verdacht, aber Sookie ist sich sicher, er kann es nicht gewesen sein. Bald jedoch ist sie auch bekannt als "Vampirliebhaberin", begibt sie sich damit etwa auch in Gefahr?

Handlung

Unkonventionell - mit diesem Wort könnte man sowohl die Serie als auch das Buch "Vorübergehend tot" bezeichnen. Alles Gängige von Vampiren - dunkle Nächte, rumänische Grafen, Abwehrmaßnahmen - wird hier außen vor gelassen und stattdessen eine recht skurille Welt gezeichnet, in der Vampire in der Gesellschaft bekannt sind und deren Blut eine beliebte Mode-Droge ist. Der Schauplatz ist dann auch noch ausgerechnet Louisiana, einem trockenen und staubigen US-Bundesstaat. Dazu gesellt sich noch ein Soundtrack, bestehend aus Country Musik mit bitterbösen Texten.

FSK 16 prangt groß auf der DVD, so dass wir diese Serie wohl - sollte sie es überhaupt ins Free TV schaffen - wohl erst nach 22 Uhr sehen. Der Grund hierfür liegt nicht unbedingt in der (themenbedingten) Gewalt der Serie. Im Original kommt die Serie nämlich vom Sender HBO, der v.a. bekannt für seine Serie "Sex and the City" und ähnlich weitere, freizügige Sendungen ist. Auch in "True blood" fallen desöfteren mal die Hüllen, wobei ich mal stark annehme, dass es bei den expliziten Sezenen hauptsächlich darum ging, die durch die Bank weg attraktiven Schauspieler hüllenlos zu zeigen, denn das es die Handlung unterstützt.

Wie oben schon erwähnt, schildert die erste Staffel in ihren 12 Episoden im Groben die Handlung des Buches "Vorübergehend tot". Auch wenn die meisten Ereignisse chronologisch wie im Buch ablaufen, so ist deren Ausführung sehr frei umgesetzt und hat auch zahlreiche, zusätzliche Ereignisse und einige Änderungen. Die größte Änderung dürfte dabei die Figur von Tara sein, Sookie's beste Freundin. In dem Buch eher unscheinbar, ist sie hier eine vorlaute, äußerst hitzige Schwarze. Fans der Bücher werden also je nach Einstellung entweder positiv überrascht sein.

Zu guter Letzt noch die Schauspieler, die mir mit Ausnahme von Anna Paquin (Rogue aus der "X-Men" Trilogie) allesamt zuvor unbekannt waren: Alle Figuren sind gut getroffen und entsprechen auch - mit Ausnahme von Tara - den zugrunde liegenden Beschreibungen in Aussehen und Verhalten dem Buch "Vorübergehend tot".

Die DVD

DVD 1:
Strange Love
Blut geleckt
Sie gehört mir

DVD 2
Flucht aus dem Drachenhaus
Funkenflug
Kalte Erde

DVD 3
Brennende Leidenschaft
Der vierte Mann im Feuer
Plaisir D'amour

DVD 4
Gefährliches Spiel
Begräbnis aus Liebe
Du wirst mein Tod sein

DVD 5
- Bonusmaterial
-> "Vampire in Amerika" (Dokumentation)
-> Audiokommentare mit von Alan Ball (Produzent, Regisseur), Anna Paquin (Sookie) und Stephen Moyer (Bill)

Wie eine Staffelbox wirkt die Box zur 1. Staffel von "True blood" nicht. In einer Standart-DVD-Hülle befinden sich drei DVD-Halterungen und insgesamt 5 DVDs. Im Innern befindet sich noch ein 1seitiges Booklet mit Episodenführer und Auflistung der Specials. Sehr stilvoll finde ich das Cover, in welchem man den unteren Teil eines Gesichtes sieht. Das Gesicht ist in schwarzweiß, der Mund dagegen blutrot. Die dazugehörige Zunge leckt verführerisch über die obere Lippe, während man subtil einen spitzen Schneidezahn aufblitzen sieht.

Bild und Ton sind - wie es von einer Serie aus dem Jahr 2008 nicht anders zu erwarten ist - auf gutem Niveau. Im Gegensatz zu den meisten DVDs gibt es hier eine Vielzahl an Audio- und Untertitel-Optionen. Wer des Englischen mächtig ist, sollte im Gegensatz zur (im übrigen nicht schlechten) deutschen Sychronisation, aber den Original-Ton wählen. Gerade die Hauptdarstellerin Anna Paquin wirkt durch ihre feine, naive Tonlage wesentlich realistischer.

Eckdaten
Darsteller: Anna Paquin, Stephen Moyer, Ryan Kwanten
Regisseur(e): Alan Ball
Format: Dolby, Limited Edition, PAL, Surround Sound
Sprache: Polnisch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 5.1), Tschechisch (Dolby Digital 2.0), Spanisch (Dolby Digital 2.0), Italienisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch, Bulgarisch, Griechisch, Hebräisch, Polnisch, Portugiesisch, Spanisch, Tschechisch, Türkisch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Anzahl Disks: 5
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: Warner Home Video - DVD
Produktionsjahr: 2008
Spieldauer: 720 Minuten

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