Mein lieber Mann und ich (DVD) Testbericht

Inhalt
Jahrelang lebt Angelika Minhoff im Schatten ihres Mannes. Für den bekannten und vielbeschäftigten Schauspieler ist sie das Mädchen für alles. Die gemeinsamen Unternehmungen beschränkten sich auf Empfänge, Premierenfeiern und Partys. Die frustrierte Hausfrau wünscht sich eine Beschäftigung, die ihr Anerkennung und Befriedigung verschafft. Und damit beginnen konfl iktreiche Zeiten für das Ehepaar.


Bildbewertung:
Mit der 1974 entstandenen Filmkomödie des Fernsehens der DDR, mit dem Titel "Mein lieber Mann und ich", kommt eine weitere DVD innerhalb des "DDR-Archivs", durch das Label "ICESTORM" in Zusammenarbeit mit der "Telepool" zur Veröffentlichung. Das Buch zu dieser erfrischend erzählten Emanzipations-Komödie kommt von Klaus Poche in einer Zusammenarbeit mit Klaus Gendries, der zugleich auch die Regie bei dieser Produktion übernahm. Von Klaus Gendries stammen auch die Bücher und Regiearbeiten zu einigen der bekanntesten und erfolgreichsten Produktionen des Fernsehens der DDR. Erinnert sei an dieser Stelle, stellvertretend aus der Vielzahl seines künstlerischen Schaffens, an Produktionen wie "Aber Vati" (1974) oder auch "Florentiner 73" (1972) und "Neues aus der Florentiner 73" (1974).

Neben der intelligent erzählten und in Szene gesetzten, mit punktgenauen Seitenhieben versetzten Geschichte selbst, sind es vor allem auch die Darsteller und deren gekonntes Spiel, welche diesen Film so zu etwas ganz besonderen werden lassen. Mit Angelica Domröse in der Hauptrolle, hatte man eine der beliebtesten und bekanntesten Darstellerinnen aus der damaligen DDR für diese Filmkomödie gewinnen können. Noch heute sorgen Film- und Serienproduktionen aus der ehemaligen DDR, wie zb. "Die Legende von Paul und Paula" (1973), "Wege übers Land" (1968) oder auch "Daniel Druskat" (1976), in denen sie in Hauptrollen zu sehen ist, für Begeisterung und leuchtende Augen bei den Filmfans diesen Genres.

Beeindruckend und schier endlos auch die Namen der vielen anderen allesamt so überzeugend aufspielenden Darsteller in dieser Komödie. Neben Rolf Hoppe, Klaus Piontek, Käthe Reichel, Edgar Külow und einem Martin Trettau, sind noch zahlreiche weitere der damals überaus beliebten Mimen jener Zeit der DDR zu erleben.

In der DDR war es der Normalfall, dass auch die Frauen fest mit in den beruflichen Arbeitsalltag integriert waren. Mehr als neunzig Prozent der arbeitsfähigen weiblichen Bevölkerung waren in beinahe allen Arbeitsbereichen der DDR beschäftigt. Neben der privaten wie auch gesellschaftlich wirtschaftlichen Notwendigkeit, war es aber auch für die Frauen selbst eine aktiv und bewusst gelebte Emanzipation ihrer eigenen Persönlichkeit.

Hier setzt auch die Geschichte und Handlung bei "Mein lieber Mann und ich" an und nimmt ihren Lauf. "Angelika Minhoff" (Angelica Domröse) ist gefrustet, für ihren Mann "Gerd" (Klaus Piontek), einen viel beschäftigten Schauspieler, nur Hausmuttchen und Chauffeur zu sein. Sie will ihrem eigenen Leben einen sie erfüllenden und anspruchsvolleren Sinn geben. Sie stellt sich selbst der Herausforderung und sucht sich eine Arbeit.
Als Berufskraftfahrerin steht sie anfangs vielen der klischeebehafteten Vorurteilen ihrer neuen Arbeitskollegen und Umgebung gegenüber. Aber "Angelika" behauptet sich. Wird aber ihr Mann "Gerd" mit seiner aufblühenden und selbstbewussten, fest im Berufsleben stehenden "neuen" Frau auch klar kommen? Mit intelligentem und treffsicherem, dabei oft auch wunderbar hintergründigem Humor, schafft es der Film diese Frage bestens unterhaltend zu beantworten. Es ist der Anspruch in seiner Art und dem Humor in sich, der fernab von dümmlichem Nonsens vieler anderer Filmkomödien für diesen Film spricht und ganz klar für sich punkten lässt.

Der Film kommt, laut veröffentlichenden Label "ICESTORM", mit einer Gesamtlaufzeit von ca. 98 Minuten und im Bildformat 4:3 (1.33:1) zur Ansicht. Dabei überrascht das von der DVD zu sehende Bild schon beinahe etwas, in Anbetracht der nun auch schon wieder mehr als dreißig vergangenen Jahre seit Ende der Dreharbeiten, bei denen im Übrigen Eberhard Borkmann hinter der Kamera stand. Die Farben wirken natürlich und sind zumeist in ihrer zur Ansicht kommenden Intensität recht gut ausgeprägt. Schärfe und Kontrast finden sich in gut gesetzten mittleren Werten und Einstellungen im Bild. Verschmutzungen und Schäden mechanischer Natur fallen nur minimal und wirklich kaum erwähnenswert bei der Wiedergabe von der DVD auf. Auch die Umsetzung des betagten Filmmaterials für das Medium DVD ist gelungen und gibt keinen Grund oder Anlass zu Kritik.

Das DVD-Menü bei dieser Veröffentlichung kommt wieder passend bereits zuvor veröffentlichter Boxen innerhalb der Reihe "DDR-Archiv" zur Ansicht. Mit einigen animierten Filmsequenzen und der im Hintergrund zu hörenden Musik von Friedhelm Schönfeld, sind die DVD-Menüs übersichtlich und einfach zu bedienen. Direkt nach dem einlegen der DVD in den Player, kann der Film zur Wiedergabe gestartet werden. Ein separates Kapitelmenü kommt zwar nicht zur Ansicht, jedoch sind innerhalb des Films einige Marker gesetzt, die bei Bedarf natürlich auch genutzt werden können. Außer einigen Trailern zu weiteren Veröffentlichungen innerhalb des "DDR-Archiv", finden sich keinen weiteren Extras auf der vorliegenden DVD.


Tonbewertung:
Ein in seinen Dialogen zumeist recht gut verständlicher Ton im Format Dolby Digital 2.0 kommt von der DVD zu Gehör. Hintergrund- und Nebengeräusche wurden stimmig integriert ohne dabei zu dominant oder gar störend zu wirken. Der Ton selbst ist vom Klangvolumen wie auch der Mischung ausgewogen und mittig. Größere Mängel oder nennenswerte Auffälligkeiten, fielen mir nicht während der Wiedergabe der DVD auf. Die Musik zum Film stammt von Friedhelm Schönfeld, der maßgeblich an der Entwicklung der DDR-Jazz-Musik beteiligt war und ab 1979 als Musikdramaturg im Theater im "Palast der Republik" tätig war.


Gesamturteil:
Die erzählte Geschichte, in dieser 1974 entstandenen Filmkomödie des Fernsehens der DDR, schafft es zugleich ein Bild der damaligen Zeit zu zeichnen und dabei bis heute nichts von ihrer eigentlichen Aussage verloren zu haben. Es ist eine Filmkomödie, die gemessen an heutigen Filmen sicher bisweilen zum Teil etwas antiquiert wirkt. Aber gerade dieser ganz besondere Stil und die Umsetzung und Machart sind es auch, welche dem Film eine Individualität geben und ihn mit seinem ihm ganz besonderen Charme und Flair umgeben. Ein kurzweiliger und dennoch anspruchsvoller Filmspaß unter Veröffentlichung des Labels "ICESTORM" in Zusammenarbeit mit der "Telepool". Für Liebhaber diesen Filmgenres, aufgrund der Inszenierung wie auch der Liste bekannter und allesamt hervorragend aufspielender Darsteller bedenkenlos empfehlenswert.


Infos über mich:

Ich habe auch zusammen mit meinem Mann und Partner eine Internetpublikation "Fernseh-Serien-Auf-DVD.de". Alle Yopi Nutzer sind dort natürlich auch gern gesehen. Unsere Berichte werden von meinem Partner "Torsten" und mir gemeinsam verfasst und teilweise auf anderen Plattformen online gestellt.

Wir freuen uns über ihre sachbezogenen Kommentare hier unter den Berichten und werden so eifrig wir möglich gegenlesen und bewerten. Leserunden ebenfalls gerne auf Anfrage.

LG Maike