Wii V-Stand Ladestation (Nintendo Wii Zubehör) Testbericht

Wie wohl jeder Wii-Fan weiss, kommt die Wii-Konsole schon beim Kauf mit einem - je nach Ausführung - weißen oder (bei den "Black"-Modellen) silberfarbenen Wii-Ständer im Gepäck. Nun gibt es unter den doch zahlreichen Zubehörartikeln durchaus auch alternative Wii-Ständer, die über zusätzliche Funktionen verfügen und - darüber hinaus - für ein wenig Ordnung im Wii-Haushalt sorgen wollen.
Genau um solcherlei Art von Utensil handelt es sich bei dem im folgenden Bericht im Focus stehenden Produkt.

=== So kam ich auf den Wii V-Stand ===

Im Angebot von buecher.de gab es den hier vorgestellten Artikel für knapp 22,00 €.
Bei meinem Gerät handelt es sich um das haargenau baugleiche Modell der Marke Brooklyn, hinter der wiederum die Vidis GmbH mit Sitz in Hamburg steckt. Da ich noch einen Gutschein von diesem Online-Händler besaß und ich überdies noch kein Ladegerät für meinen Wii-Controller hatte, bestellte ich kurzerhand - zusammen mit einem Buch - den Wii V-Stand für den genannten Preis - passend zu meiner "Black"-Wii Console in der Ausführung "Schwarz".

=== Lieferumfang ===

In der - zu meiner Überraschung doch eher schmalen Verpackung - kommt der Wii V Stand - die Bezeichnung von Brooklyn lautet "2 in 1 Charger" zusammen mit 2 NiMH Akkupacks für den Wii-Remotecontroller und einem dünnen Anleitungsheftchen in deutscher und englischer Sprache.Eigentlich müsste man hier streng genommen von einem Anleitungsblättchen sprechen, denn pro Sprache gibt es exakt eine DinA5-Seite voll Informationen über dieses Gerät.

=== Erster Eindruck ===

Direkt nach dem Auspacken macht der Wii V-Stand - oder, wie Brooklyn ihn bezeichnet, der 2 in 1 Charger - optisch einen guten Eindruck. Zunächst war ich ein wenig verdutzt, dass kein Netzteil dabei war - Kunststück, nutzt der Wii-Stand doch das der Wii-Console standardmässig beiliegenende Netzteil für alle Aufladevorgänge des Controllers in einer der beiden Ladeschächte.
Der 2 in 1 Charger (Wii V-Stand) bietet zunächst einmal auf der - von vorne gesehen - linken Hälfte eine, wie sich später herausstellte, passgenaue Stand- und Haltebucht für die Wii-Console. Der ebenso passgenaue Anschluß für das Wii-Netzteil führt der in der Wii-Standbucht stehenden Konsole die Stromversorgung durch. Zusätzlich verfügt der Wii-Stand über einen Ein-Ausschalter,der allerdings nur den Strom für die im Gerät eingebauten Ladebuchten ein- oder ausschaltet . Die Wii selber wird von diesem Schalter nicht betroffen und steht so dauernd auf "Standby", so man den Wii-Stand nicht an eine abschaltbare Steckdose angeschlossen hat, mit der man die Wii schließlich doch stromlos schalten kann. Die Rückseite des Wii-Controllers bildet mit den eingelegten Akkus eine nahtlose Einheit. Die rechte Hälfte des Wii-Stands (2in1 Charger) bietet die passenden 2 Ladeschächte für mit diesen Akkupacks ausgestattete Wii-Controller. Zusätzlich findet sich ein NiMH-Aufladeschacht für 2 NiMH-Akkus der Baugröße AA sowie eine Halterung für den Nunchuk, dem Zusatzcontroller der Wii. So gesehen hat man seine Utensilien dank des Wii-Stands immer griffbereit neben der Console an sich angeordnet...

=== Wie sieht es in Puncto Verarbeitung aus ? ===

Verrbeitungstechnisch kann ich nur beide Daumen heben. Sowohl die beiliegenden Akkupacks wie auch sämtliche Passteile des Wii-Stands sind sehr passgenau gearbeitet - die Wii steht in dem Stand wie eine Eins, passt sehr genau in die vorgesehene Standbucht ohne zu wackeln und bekommt dank der durchgeführten Spannungsversorgung zuverlässig und wackelkontaktfrei ihren Strom. Die mitgelieferten NiMH-Akkupacks passen ebenso passgenau in den Wii-Controller. Der standardmässige Deckel für die Akkus/Batterien des Wii-Controllers wird dadurch außer Dienst gestellt - diese Aufgabe übernimmt der mit 2 AA-Akkus mit einer Kapazität von je 750 mAh ausgestattete Akkupack.Diese sind - damit sie ohne viel Aufwand geladen werden können - auf der Rückseite mit zwei Metallkontakten ausgestattet. Stellt man den so bestückten Wii-Controller in einen der dafür vorgesehenen Ladebuchten, die gleichzeitig als Ablagefächer für dieses Gerät dienen, wird der Akkupack dank zweier Metallkontakte in der Ladebucht automatisch aufgeladen. Auch hier wurde sehr passgenau gearbeitet, der Mechanismus dafür funktioniert auf jeden Fall einwandfrei. Als Material wurde -in meinem Fall schwarzer- Kunststoff ausgewählt, der , passend zur schwarzen Klavierlackoptik meiner Wii, ebenso in schwarz erstrahlt.
So gesehen hat man sich schon Mühe gegeben, einen verarbeitungstechnisch überzeugenden Stand zu konstruieren.

=== Installation ===

Diese ist als solche eigentlich sehr schnell erledigt. Nach dem Auspacken schließt man das Netzteil der Wii an den rückseitigen Stromanschluß des Wii-Stands an und steckt/stellt die Wii-Konsole in den vorgesehenen Halteplatz. Danach entfernt man die evtl. eingelegten Batterien oder Akkus aus dem / den Wii-Controller(n) und befüllt diese(n) sodann mit den beiliegenden Akkupacks, um die Aufladefunktion der Stand-/Ladeschalen nutzen zu können. Damit das Aufladen des /der Controller auch funktioniert, muss ein eventuell angeschlossener Nunchuk und/oder Motion Plus abgesteckt werden, sonst passt der Controller nicht in die Ladebucht. Einen Nunchuk zumindest kann man in eine dafür im rückwärtigen Teil des Wii-Stands vorgesehene Halterung einlegen.
Danach ist die Installation als solche abgeschlossen. Durch den auf der Rückseite des Wii-Stands eingebauten Ein-Ausschalters kann man nun . die Ladeschalen in Betrieb setzen. Die Wii hat dagegen dauernd Strom, egal, ob der Ein-Ausschalter eingeschaltet wurde oder nicht. Dieser stellt also nur die Ladebuchsen, die in diesem Ständer eingebaut sind, auf Betrieb ein oder aus.

== Praxiserfahrungen ==

=== Die Aufladefunktion... ===

'''... über die Ladebucht'''

Hat man also nur einen Wii-Controller plus Nunchuk, hat man so alle für die Wii relevanten Geräte somit an einem Ort recht ordentlich aufgereiht versammelt.
Der Wii-Controller kann so in aller Ruhe in seiner Stand-Ladebucht mit Energie "betankt" werden. Das Aufladen des Akkupacks an sich ist in meinem Fall recht schnell über die Bühne gegangen. Im Auslieferungszustand waren die Akkupacks natürlich entladen. Das Anleitungsheftchen (besser: Anleitungsblättchen) empfahl, den Akkupack mindestens 12 Stunden aufladen zu lassen, bevor man den damit betriebenen Wii-Controller einsetzt, damit der Akkupack auch vollständig aufgeladen wird. Ich kann nur sagen: können vor lachen !
Folgendes passierte nämlich: ich legte also den beschriebenden Akkupack ein - passte alles ganz hervorragend, sah optisch gut aus, toll. Dann legte/stellte ich den Controller in die Ladebucht, die zunächst (chic) rot illuminierte - die Anzeige also, dass der Akkupack im Controller geladen wird. Allerdings wunderte ich mich, dass die Anzeige bereits nach knapp drei Stunden bereits auf "blau" wechselte - das Zeichen dafür, dass der Akkupack im Controller voll aufgeladen ist. Wie das Anleitungsblättchen mir bestätigte, wird bei "blauer" Anzeige nicht mehr aufgeladen. Wie soll ich also den Akkupack 12 Stunden aufladen, wenn das Aufladegerät selber schon nach nur knapp 1/4 der Zeit der Meinung ist der Akkupack sei voll ? Während des Aufladens wird der Akkupack übrigens maximal handwarm, was ich ganz in Ordnung so finde.

'''... über den Akkulader'''

Neben der Möglichkeit, die mit dem des Wii-Stands beiliegenden Akkupacks aufzuladen, gibt es zusätzlich die Möglichkeit, zwei NiMH-Akkus der Baugröße AA in einen extra dafür vorgesehenen Ladeschacht aufzuladen. Dabei werden die Akkus in eine Art Batteriefach, welches genau für 2 AA-Akkus Platz bietet, eingelegt. Eine rechts neben diesem Fach befindliche LED leuchtet rot, solange der Aufladevorgang andauert. Zwei AA-Akkus mit einer Kapazität von je 2400 mAh brauchten knapp 8 Stunden, bis sie vom Gerät aufgeladen waren - danach wechselte die Anzeige auf blau.

'''... generell'''

Da der gesamte Wii-Stand vom originalen Wii-Netzteil versorgt wird - und die Wii sowieso dauernd Strom zieht, auch im Standby - verzögert sich die Aufladezeit, je mehr Geräte auf einmal aufgeladen werden. Lege ich z.B. zwei AA-Akkus in den separaten Ladeschacht ein und lade nebenbei noch einen Wii-Controller in der Ladebucht auf, dauert es schonmal doppelt so lange wie wenn ich nur einen dieser Schächte jeweils nutzen würde. Nutze ich alle 3 zur Verfügung stehenden Lademöglichkeiten dieses Stands dauert es 3x so lange wie eine "Einzelladung". Aus den sonst knapp 3 Stunden Aufladedauer für den Akkupack eines Wii-Controllers werden so 9 Stunden, statt 8 Stunden, die es dauert, um 2 AA-Akkus mit 2400 mAh zu laden, dauert es dann knapp 24 Stunden !
Entsprechend länger dauert es auch, wenn die Wii nebenbei betrieben wird. Die Stromteilerregel findet also hier ihren Durchschlag - was aber auch gut so ist, schließlich geht ja auch alles über das Wii-Netzteil, welches ja auch nicht überlastet werden soll.

=== Let´s play - aber wie lange ..?. ===

Der Sinn des Wii-Stands ist neben der praktischen Aufbewahrungsmöglichkeit des Wii-Standardzubehörs (mit Ausnahmen, s.u.) wohl auch der, einen oder zwei dauernd voll geladene Controller zur Verfügung zu haben. So wird der Controller nach einem Spieleinsatz auf Wunsch sofort wieder voll geladen, wenn er an seinem angestammten Platz neben der Wii steht.
Wie lange man allerdings einen Controller nutzen kann, bis er spätestens wieder neu aufgeladen werden muss, hängt natürlich in erster Linie von der Kapazität der eingesetztem Akkus ab.
Hier nur ein Vergleich: der der Wii beiliegende Satz an 2 AA-Batterien (in meinem Fall sind es zwei Maxell Alkaline mit je 1,5 V Spannung ) verfügt über eine Kapazität von ungefähr 2000 mAh.
Die dem Wii-Stand beiliegenden Akkupacks liefern dagegen bei 1,2 V Grundspannung eine Kapazität von 750 mAh. Grob gerechnet ist also die Standzeit eines voll geladenen Akkupacks nur knapp 1/3 so lang wie es mit einem mit vorgenannten Batterien betriebenen Wii-Controller der Fall ist. In der Praxis bedeutet dies allerdings immerhin ein durchgängiges Spiel / Steuervergnügen von immerhin knapp 5 Stunden, bevor der Controller wieder aufgeladen werden muss. Ich finde, das dies ein ganz guter Kompromis ist, denn schließlich muss man bedenken, dass man die Batterien anschließend entsorgen muss, wenn sie leer sind, der Akkupack jedoch bis zu 1000 mal aufgeladen werden kann. Als "Backup"-Lösung kann man sich, wenn man länger als diese Zeit am Stück spielen möchte, natürlich "normale", voll geladene AA-Akkus in der Hinterhand behalten. Ich als Gelegenheitsspieler kam bislang allerdings exakt einmal an diese Limits heran, daher kann ich auch nur etwas zur Standzeit des aufgeladenen Akkupacks sagen. Zu berücksichtigen ist hierbei allerdings, dass ich mit der Motion-Plus Erweiterung spiele, die natürlich zusätzlich Strom zieht.

=== Kritikpunkte ===

Allerdings habe ich auch einige Kritikpunkte am Konzept dieses Wii-Stands anzubringen, die ich im Nachfolgenden näher erläutern möchte:

'''Kritikpunkt 1: Ordnung nur im speziellen Fall'''

Besitzer einer Motion Plus-Erweiterung (zu denen ich auch gehöre) sind hier wohl eher unzufrieden, denn mit aufgesteckter, besagter Erweiterung kann man den so um knapp 4 cm verlängerten Wii-Controller nun nicht mehr in die Ladeschale so einsetzen, dass er zum einen fest in dieser Halterung / Ablage steht . Selbst für den einfachen Zweck der "Ordnung im Wii-Besteckkasten" muss man also im Zweifelsfall die Wii Motion-Plus Erweiterung abstecken, die dann entsprechend nur maximal neben dem Wii-Stand herumliegen kann , andere würden es mit dem Wort "rumfliegen" besser beschreiben.

'''Kritikpunkt 2: Aufladen mit Hindernissen'''

Es gibt aber noch einen gravierenderen Kritikpunkt, den ich an dieser Stelle anbringen möchte, denn was wohl noch entscheidender sein dürfte, ist die Tatsache, dass man den mit der Motion Plus-Erweiterung versehenen Wii-Controller nun gar nicht mehr in der Ladeschale aufladen kann, da die Metallkontakte des Akkupacks in diesem Zustand nicht auf die entsprechenden Ladekontakte der Ladeschale passen. So muss man also immer erst die Motion-Plus Erweiterung abstecken, wenn man den Wii-Controller mit demeingelegten Akkupack in der Ladeschale aufladen will, was ja glücklicherweise recht schnell erledigt ist, zumindest, wenn man den Controller "nackt" ohne die standardmässig beiliegende Gummiumhüllung betreibt.

'''Kritikpunkt 3: Fummeln am Gummi'''

Nutzt man dagegen die Gummihülle (was ja auch sinnvoll ist, um ein Abrutschen der Finger / der Hand vom Controller besser zu vermeiden), artet der Vorgang vor dem Ladevorgang allerdings in gröbere Fummelei aus. Zur Entschuldigung sie allerdings angemerkt, dass diese ganze Gummi-Idee vom Hersteller Nintendo selber stammt - so führt eigentlich jeder Akkuwechsel oder Batteriewechsel zu genannter Fummelei, da das Akkufach generell unter der Gummiumhüllung sitzt. Ich finde, dass dieser Umstand nicht allein dem Wii-Stand Konzept anzulasten ist.
Man muss halt sehen, dass die Ladebuchten des Stands auf Kontaktbasis arbeiten - für das kontaktfreie Laden von Wii-Controllern gibt es mittlerweile ja Geräte, die auf der Induktionstechnik basieren (und dafür allerdings ebenso spezielle Akkupacks benötigen, die , nach allem, was ich gelesen habe, auch nicht immer toll sein sollen).


=== FAZIT ===

Insgesamt habe ich ein wenig ein gemischtes Gefühl von dem hier vorgestellten Wii.-Stand gewonnen. Die Vorteile sind natürlich zum einen, dass er durchaus chic aussieht und - zumindest teilweise - recht praktisch ist. Für Wii-Controller ohne Gummihülle und Motion Plus ist diese Station bestimmt mit 4 bis 5 Sternchen zu bewerten. Die Akkuladedauer ist recht kurz, zumindest, wenn man immer nur einen Controller lädt und man der Stand bringt - besteckkastenmässig - Ordnung in den Zubehörgerätepark der Wii. Allerdings ist dieser Stand für Motion-Plus und Nutzer der Gummiumhüllung des Wii-Controllers deutlich weniger geeignet. Die Motion Plus muss vor jedem Aufladen / Abstellen des Wii-Controllers in dem zugedachten Fach in diesem Wii-Stand abgesteckt werden, die Nutzung des mit den beiliegenden Akkupacks bestückten Wii-Controllers ist generell aus Zweckmässigkeitsgründen von meiner Seite aus nicht anzuraten, da sonst jeder Ladevorgang zur Fummelarbeit wird. Wii-Besitzer, die auf diese rutschfreiere Variante des Controllers setzen, sollten sich doch lieber nach entsprechenden Induktionsladegeräten umschauen, die einen kontaktfreien Ladevorgang unterstützen. Alle anderen können sich diesen Wii-Stand näher anschauen. Er sieht schick aus und leistet ganz gute Dienste in Punkto Aufladung und sorgt obendrein für Ordnung. Von mir gibt es 3 Sternchen für den Wii-Stand, der von der Firma Brooklyn baugleich als "2 in 1 Charger" angeboten wird.