Ravensburger Wer war's? Testbericht

Bei uns zu Hause haben die Spiele des Jahres eine Tradition. Die Spiele des Jahres der letzten 20 Jahre stehen bei uns daheim. Da es mittlerweile auch das "Kinderspiel des Jahres" gibt, wird auch meistens das gekauft. Das Kinderspiel des Jahres 2008 ist "Wer war's?". Das Spiel kostet ca. 25€, ein vergleichsweise günstiger Preis für Brettspiele. Erschienen ist es im Ravensburger Verlag. Autor ist Rainer Knizia, der schon viele erfolgreiche Spiele entworfen hat. Außerdem schaffte er 2008 ein Novum: sowohl das Spiel als auch das Kinderspiel des Jahres stammen aus seiner Feder.
Angaben der Herstellers

Wer war's ist ein elektronisches Brettspiel für 1 bis 4 kleine Kombinierer im Alter von 6 bis 99. Eine Entdeckungstour dauert ungefähr 30 bis 45 Minuten. In der großen Schachtel finden sich alle Materialien, die man für einen gelungenen Spieleabend, oder Nachmittag, braucht: eine magische Truhe mit elektronischer Einheit, 1 Spielplan, 4 Spielfiguren, 1 Geist, 1 Katze, 9 Futterstücke, 4 Schlüssel, 4 Türen, 1 Würfel, 10 Bilder der Verdächtigen, 1 Ring und eine Spielanleitung. Da durch die Elektronik jedes Spiel anders ist, lädt es ein, es immer wieder auf den Tisch zu holen. Nicht nur Kinder werden ihren Spaß haben!
Schachtel/Design
Beim ersten Anblick vermittelt die Schachtel gleich die richtige Stimmung für das Spiel: es ist der Innenbereich von einem Schloss abgebildet, im Vordergrund ragt sich eine Eule und außerdem ist die Besonderheit in diesem Spiel angegeben: die sprechende Truhe.
Das Design des Spielbretts ist super gelungen, es stellt verschiedene Räume von einem Schloss dar, die schön und mit Liebe zum Detail gezeichnet wurden. Die Spielfiguren stellen typische Schlossbewohner des Mittelalters dar. Schön gestaltet ist auch die sprechende Truhe, sie ist zwar aus Plastik, ist aber außen schön verziert und erinnert an eine Schatztruhe.
Spielregeln

Das Spiel spielt in einem mittelalterlichen Schloss, in dem alles in Frieden lebt. Der größte Bedrohung für das Schloss - der böse Zauberer hat wegen eines Zauberrings keine Chance in das Schloss einzudringen. Aber plötzlich ist der Zauberring gestohlen worden und der Zauberer naht. Nun ist es Ziel des Spiels, mit der Hilfe der sprechenden Tiere im Schloss den Dieb ausfindig zu machen und den Zauberring zu finden. Das Spiel ist ein Miteinander-Spiel. Man gewinnt oder verliert miteinander, es steht kein einzelner im Vordergrund. Das ist meiner Meinung nach ideal für ein Kinderspiel, da man lernt, gemeinsam vorzugehen und sich abzusprechen, um den Ring zu finden. Jeder Spieler zieht nach dem Würfeln in einen beliebigen Raum. Anschließend muss er die "sprechende Truhe" bedienen. Es besteht die Möglichkeit, in dem Raum nach Gegenständen zu suchen, das sprechende Tier in diesem Raum zu befragen oder zu zaubern. In jedem Raum befindet sich ein sprechendes Tier, das erst Hinweise auf den Dieb verrät, nachdem es vom Spieler etwas bekommen hat. Jedes Tier hat einen bestimmten Futterwunsch, was sich wie der Dieb jedes Spiel ändert. Diese Gegenstände müssen auch erst nach und nach "gefunden" werden. In jedem Raum befindet sich ein Gegenstand. Wenn dann z.B. der Esel seine Pilze bekommen hat, dann gibt er entweder einen Hinweis auf den Dieb (z.B. "Der Dieb ist eine Frau") oder er hilft dem Spieler sonst weiter. Mit jedem Hinweis von den Tieren wird die Anzahl der anfänglich 10 Verdächtigen eingeschränkt. Manchmal findet man in Räumen auch einen Schlüssel. Mit jedem Schlüssel kann man raten, wer der Dieb ist und seine Truhe aufsperren. Wenn man richtig liegt, ist das Spiel sofort gewonnen. Wenn man falsch liegt, muss ein Schlüssel abgegeben werden und das Spiel geht normal weiter. Durch die Aktion "Zaubern", die in manchen Räumen verfügbar ist, kann der Spieler einen Vorteil erlangen. Zum Beispiel ist man gleich nochmal an der Reihe oder die Uhr wird zurückgestellt. Das kann aber auch alles ins Auge gehn und schlechte Folgen haben. (z.B. wird die Uhr dann vorgestellt)
Die Schwierigkeit des Spiels ist die begrenzte Zeit. Das Spiel beginnt bei 0 Uhr und um 6 Uhr kommt der Zauberer. Mit jedem Zug vergehen 10 Minuten und so ist Eile angesagt. Wenn man um 6 Uhr den Verdächtigen nicht erraten hat, ist das Spiel verloren und das Schloss in der Hand des Zauberers.
Das wär ja nicht so schwierig, wenn nicht immer unvorhergesehene Zwischenfälle auftreten würden. So werden bestimmte Türen zugesperrt, sodass man in den Raum nicht mehr gelangen kann, oder der Rabe klaut dem Spieler Gegenstände. Tückisch ist auch der Geist, für den es ein eigenes Feld auf dem Würfel gibt. Denn er hindert die Spielfiguren auch erheblich am freien Bewegen.
Die Fee dagegen hilft dem Spieler immer wieder weiter, meistens ermöglicht sie einen zweiten Zug.
Das Spiel kann in 3 Schwierigkeitsstufen gespielt werden, bei der schwierigen ist es selbst für Erwachsene knifflig.
FAZIT:

"Wer war's" ist ein würdiges Spiel des Jahres. Die sprechende Truhe ist eine nette Idee und durch diese hebt sich das Spiel von vielen anderen Spielen ab. Sie merkt sich den Spielverlauf genau, und so kann sie auch nicht betrogen werden. In dem Spiel sind besonders Teamgeist und Gedächtnis gefragt. Man muss sich nämlich merken, welches Tier welches Futter will, und das ist bei 10 Tieren nicht leicht. Schön ist auch das Miteinander-Prinzip, man freut sich gemeinsam wenn man den Dieb erwischt hat. Außerdem verläuft jedes Spiel völlig anders, die sprechende Truhe ändert den Spielverlauf in jedem Spiel. Das Design ist nett, vor allem für Kinder sehr ansehlich und passt gut zum Inhalt des Spiels.
Negative Punkte kann ich kaum finden, außer vielleicht, dass Batterien benötigt werden. Das sollte aber für die meisten Haushalte kein Problem sein und die Batterien halten auch viele Spiele durch.
Also eine vollste Kaufempfehlung, vor allem - aber nicht nur - für Kinder - ist das Spiel sehr schön zu spielen. Auch Erwachsene können viel Spaß mit dem Spiel haben.
Ich hoffe der Bericht hilft euch weiter, vielen Dank fürs Lesen und Bewerten!