Avatar - Aufbruch nach Pandora (DVD) Testbericht

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ab 8,28
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  sehr humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von DukeNukem

Traumwelt umwickelt mit sehr wenigen Drehbuchseiten

Pro:

Pandora ist wunderschön, perfekte Technik, schauspielerische Leistung von Zoe Saldana

Kontra:

blasser Giovanni Ribisi, dünne Story

Empfehlung:

Ja

Vor kurzem fand ich endlich Zeit, mir den, von den Kritiken in den Himmel hoch gelobten, neuen Film von James Cameron anzusehen, der von seinem Kinostart weg bis jetzt über eine Milliarde Dollar eingespielt hat und mit dem zweiten Platz der am meisten erfolgreich verdienenden Movies aller Zeiten geehrt wird. Krank an dem Ganzen ist allerdings die Tatsache, dass der erfolgreichste Streifen „Titanic“ heißt, welcher ebenfalls durch selbigen Filmemacher das Leinwandlicht der Welt erblickte.

Umschwärmt und high von den umjubelten Kritiken erwartete ich im Kinosaal mit enormer Freude darauf, dass das Licht endlich ausgeht und der Film gestartet wird.
Ich habe mir „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ übrigens in 3D angesehen.
Eine echte Tortur für meine filmgetränkten Augen, war dies doch mein erster.
Es dauerte eine ganze Weile (genauer gesagt ca. 30 bis 35 Minuten), bis sich meine beiden selbst reinigenden, von der Natur gegebenen, Linsen auf diese Technik sozusagen eingestellt waren. So begeisternd andere über die Dreidimensionalität schwärmten, war sie für mich anfangs keine sonderliche Augenweide. Das Bild wirkte, für mich, bei Kamerafahrten von links nach rechts bzw. von rechts nach links unscharf und meine Augen fokussierten von den bewegten kleinen Kunstwerken nur den Teil, welcher im Vordergrund zu sehen war. Alles andere, hintergründige, war für mich persönlich nur als verschwommene Umrisse zu erkennen.
Für mich als ein riesiges Glück herausstellend gewöhnte sich mein Sinnesorgan genau zu dem filmischen Zeitpunkt an die dreidimensionalen Bilder, als zum ersten Mal der Avatar von Jake Sully aus dem wissenschaftlichen Labor floh und in die Welt außerhalb flüchtete und gleichzeitig erkundete mit seinem neuen Körper.
Und auf einmal stellte es sich dann doch, visuell, als ein unvergessliches Ereignis heraus.

Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei eindeutig um einen typischen Film von James Cameron, der eine Geschichte erzählt, die innerhalb von 30 Minuten bereits ihre Ende findet, aber als Gesamtes betrachtet den Kauf der Kinokarte dadurch nicht mindert.
Noch kürzer kann man die Geschichte erzählen, indem man die Chronologie in kurz formulierten Sätzen präsentiert: Menschheit braucht Rohstoffe, diese gibt es in einer fremden Welt – Militär und Wissenschaft schicken einen von ihnen zu dem fremden Volk hin, damit der ihre Kultur usw. kennen lernt - Kundschafter verliebt sich in Tochter des Häuptlings – Militär wird böse, weil Wissenschaft es nicht ernst nimmt – Militär zerstört Welt des Volkes – Kundschafter wird vor den Augen des Volkes enttarnt und gehasst von seinen Einwohnern – Verräter schafft es, ihr Vertrauen wieder zu gewinnen und kämpft von nun an auf deren Seite – Verräter bleibt bei dem Volk

Man sieht also, dass die Story ziemlich vorhersehbar ist und zudem nichts Neues bietet, denn diesen Handlungsstrang hat man bereits bei unzähligen anderen Filmen schon geboten bekommen.
Ich persönlich bin kein besonders großer Freund von sehr viel verwendeter Technik in Filmen.
Gut, ab und zu hilft sie, die Story zu unterstreichen und somit fortzuführen, aber wenn ich beispielsweise „Star Wars Episode 1 bis 3“ hernehme, dann zerstört zu viel benutzte Technik die Magie des Films selber, die Charakter gehen fast darin unter und auf die Story wird kaum Wert gelegt.
Aus diesem Grund bin ich so beeindruckt vom Regie-Genie Quentin Tarantino, denn dieser hasst computergenerierte Bilder, setzt sie nicht, oder nur mäßig, ein und kümmert sich lieber um die Weiterentwicklung seiner Rollen in den von Schauspielern dargestellten Figuren und um das Wichtigste an sich, die Geschichte eben.

James Cameron macht das nicht, er bietet in seinen Filmen eher kurz erzählte Stories, aber auch er schaut, meiner Meinung nach, auf die Charakterentwicklung, der aber, wie zum Beispiel bei oben erwähntem Regisseur, schlussendlich dann doch nicht so große Bedeutung geschenkt wird. Schade eigentlich, kann man mit seinen Figuren doch eine Menge anstellen und charakterlich fortführen.
Das Wichtigste bei Cameron ist aber die Technik und die ist einfach atemberaubend.
Er besitzt die neueste Technologie, die er immer wieder benutzt und mit der er so lange herum spielt, bis er eine neue erfunden hat. Ein gutes Beispiel hierfür bietet sein neuestes Meisterwerk „Avatar“, mit dem er eine eigens selbst zusammengebaute 3D-Kamera präsentiert, die sogar die ohnehin schon bahnbrechende Erfindung der Dreidimensionalität dagegen alt aussehen lässt.

Das Erstaunlichste für mich persönlich bei Cameron ist, und aus diesem Grund nehme ich ihn auch in meine Liste meiner Lieblingsregisseure mit hinein, dass er eigentlich, für mich, der einzige Mensch ist, der mit der Einsetzung von Technik eine Geschichte erzählen kann, und obwohl der Film „Avatar“ zu ungefähr 60 Prozent computergenerierte Bilder beinhaltet, gehen dennoch kein einziges Mal Charaktere verloren. Im Gegenteil, sie werden sogar mit Hilfe der oben erwähnten Gründe unterstrichen.
Beispiel ist einer meiner Lieblingsfilme von ihm: „The Abyss“.
Die einzelnen Avatare beziehungsweise die Na’vi sind die ersten mit dem Computer erstellten Figuren, die wirklich echte, menschliche, Emotionen zeigen können. Wahnsinn, sogar die einzelnen Gesichtsmuskeln sieht man in Bewegung, klar, wurde auch hierfür die neueste Entwicklung der sogenannten Motion-Capture-Methode angewendet.

Die Welt Pandora selbst gleicht einer wahren Traumwelt, eingehend eine Symbiose mit einem Dschungel. Herrlich bunte Farbenspiele, sogar in kleineren Nachtszenen, und am Tag entfaltet sich die Wildnis in ihrer unberechenbaren Schönheit.
Freunde von mir sind der Meinung, so wie ich auch, dass Pandora auch irgendwie psychisch ist.
Die heutige Menschheit ist umgeben von Technik und kann eigentlich nicht mehr ohne sie leben, in dieser erfundenen Welt gibt es keinerlei Technologie, lediglich die Natur selber bietet den Na’vi Nahrung, Schutz und Baumaterialien.
Wir Menschen in der realen Welt sind dermaßen übersättigt, dass wir ganz die Schönheit der Natur fast vergessen haben und dieser Film bringt uns diese Erinnerung wieder zurück und aus diesem Grund redet auch jeder, Wochen nach dem Kinobesuch, nur von Pandora und nicht mehr von den grandios gemachten Actionszenen.

Der obige Absatz ist zugleich auch meine Begründung dafür, dass der Film eigentlich gegensetzlich ist. Da wurde dieses filmische Kunstwerk mit Hilfe der modernsten Technik hergestellt und zeigt lediglich nur die Natur.
Des Weiteren zeigt meiner Meinung nach der Film „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ Parallelen zu früheren Zeiten, in der die Amerikaner gegen die Indianer kämpften, denn oberflächlich betrachtet gleichen die Na’vi vom Aussehen, dem Federschmuck und den Waffen her doch sehr eng den amerikanischen Ureinwohnern.

Die Schauspieler sind allesamt sehr gut ausgewählt.
Sam Worthington, er spielt Jake Sully, ist in seiner Rolle als Avatar fast sogar schauspielerisch besser als in seiner menschlichen Gestalt, so wie auch Zoe Saldana, die komplett nur eine vom Computer erschaffene Figur darstellt. Perfekte Mimik, aber manchmal eine leider etwas hölzerne Gestik.

Sigourney Weaver war schon immer eine tolle Schauspielerin, aber auch sie ist in ihrem Avatar von der Mimik her besser als in ihrer menschlichen Gestalt.
Blass hingegen wirkt für mich hier leider Giovanni Ribisi, der eigentlich ein sehr guter Charakterdarsteller ist, in diesem Film aber leider sein Können nicht unter Beweis stellen kann.

Michelle Rodriguez spielt wiederum ihre gewohnte, in eine Schublade gesteckte, Rolle und zwar die der harten Frau. Aber dies spielt sie mit einer doch irgendwie sichtlichen Freude und ihre Arbeit macht sie auch nicht schlecht. Leider läuft bei ihr die Gefahr, dass man ihr eine ernste, dramatische, Rolle niemals abnehmen würde. Schade eigentlich.
Das Beste aber an diesem Film ist der Schauspieler Stephen Lang, der hier Colonel Miles Quaritch darstellt und dies tut er mit einer absolut grenzgenialen Boshaftigkeit. Er spielt nicht nur den harten Hund, nein, er ist der harte Hund in Person. So knallhart und zerstörerisch personalisiert, dass man eine echte Angst bekommt. Eine grandiose Darstellung.

Die Rolle des Colonel Miles Quaritch bringt mich zu einer weiteren Beobachtung bei „Avatar“, und zwar die der Schwarz-Weiß-Malerei und in der Mitte die Personen, die nicht wissen, ob sie nun Ying oder Yang sind.
Schwarz ist der Colonel, abgrundtief böse und dazu bereit, für sein Primärziel alles und jeden niederzumetzeln.
Weiß ist ganz klar Jake Sully, der, wie es auch während der Betrachtung des Films vorherzusehen war, sich gegen Ende auf die Seite seiner Liebe stellt und mit dem eigentlichen „Feind“, den Na’vi gegen seine alten Kameraden vom Militär kämpft.
Zwischendrin ist Giovanni Ribisi, dem man in seiner Szene, in der Rolle seiner Figur, ansieht, dass er so ein böses Übel eigentlich nie haben wollte.
Fazit:
Wunderschöne, farbenprächtige Bilder.
Die benutzte Technik erzählt eine tolle Geschichte, die zwar eine vorhersehbare und keine relativ neue Story präsentiert, aber dennoch fasziniert auf Grund der perfekten Effekte.
Weil man dermaßen erstaunt ist von der Welt Pandora vergeht bei Ansehen dieses Films sehr schnell die Zeit und somit stellen die ungefähr zweieinhalb Stunden Laufzeit eigentlich gar keine Überlänge mehr dar.
Tolle Schauspieler, die, von der Mimik aus betrachtet, in ihrem Avatar- bzw. Na’vi-Körper sogar noch besser schauspielern.
Blasse Charakterdarstellung von Giovanni Ribisi.
Die Schönheit von Pandora regt zum Nachdenken an über unsere Natur.
Sehr gut präsentierte Schwarz-Weiß-Malerei mit einem kleinen Farbtupfer in der Mitte, der es nicht genau weiß, ob zur einen oder zur anderen Farbe.

Trotz einiger Schwächen stellt für mich dieser Film im heurigen Jahr eines der Kino-Highlights dar.
Ich bin mal gespannt, wie James Cameron sich selber toppen will, denn vor einigen Tagen, war ja nicht anders zu erwarten, wenn das jeweilige Filmstudio den großen Geldgewinn schnuppert, hat er bestätigt, dass es von „Avatar“ eine Fortsetzung geben wird, heute habe ich sogar erfahren, dass man sogar über eine Trilogie nachdenkt.

Na, ob das nicht dann doch ein Reinfall werden könnte?
Aber, ich lasse mich gerne überraschen.

42 Bewertungen, 13 Kommentare

  • mcmurzen

    27.07.2010, 10:19 Uhr von mcmurzen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht, aber Spoileralarm. Wer nicht schon viel über die Geschichte erfahren möchte, ist hier falsch aufgehoben. Ansonsten sehr viel Mühe gemacht, schön

  • LeonaMercedes

    25.05.2010, 14:05 Uhr von LeonaMercedes
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr schöner Bericht. Wünsche eine schöne Woche. LG Leona

  • ronald65

    03.05.2010, 17:20 Uhr von ronald65
    Bewertung: besonders wertvoll

    lg

  • Lale

    28.04.2010, 00:49 Uhr von Lale
    Bewertung: besonders wertvoll

    Allerbesten Gruß

  • Surferboy03

    27.04.2010, 23:11 Uhr von Surferboy03
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht! Würde mich sehr über Gegenlesungen freuen =)

  • Venenum84

    27.04.2010, 22:28 Uhr von Venenum84
    Bewertung: besonders wertvoll

    Wünsche dir noch einen schönen abend! freue mich natürlich über gegenlesungen! lg jenny

  • morla

    27.04.2010, 21:33 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. ^^^^^^^^^^^^petra

  • rainbow90

    27.04.2010, 18:49 Uhr von rainbow90
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schöner Bericht. LG

  • Anton

    27.04.2010, 18:45 Uhr von Anton
    Bewertung: sehr hilfreich

    wow ein sehr schöner und intressanter bericht dafür ein SH mfg Anton der Gegenleser freut sich auf Gegenlesungen

  • sigrid9979

    27.04.2010, 16:52 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht..Lg Sigi

  • spidermorph@yahoo.de

    27.04.2010, 16:41 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    Besten Gruss aus FFM, Tony

  • Shirty1980

    27.04.2010, 15:48 Uhr von Shirty1980
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schöner Bericht. Ich würde mich über eine Gegenlesung sehr freuen. Lg Shirty1980

  • anonym

    27.04.2010, 15:48 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöne Grüsse, Talulah