Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden (PS3 Spiel) Testbericht

Ich habe mir dieses Spiel gekauft, nachdem ich von Herr der Ringe: Die Eroberung genug hatte. Nach diesem Spielerlebnis hab ich auch von diesem Herr der Ringe Spiel nicht wesentlich mehr erwartet. Das kann man jedoch.


Allgemein

Das Spiel basiert auf drei Charakteren: einer Elbin, einem Dunedain und einem Zwerg. Jeder mit verschiedenen Skills, worauf ich später noch eingehen werde. Man hat die Möglichkeit sich einen diesen Charaktere auszusuchen, oder auch direkt im Koop mit einem Freund loslegen, so wie ich es getan habe. Neben dieser einfachen Version gibt es auch noch eine Special Edition, der ein Modell des Höhlentrolls beiliegt. Die war mir persönlich zu teuer.

Story

Die drei Hauptcharaktere ziehen durch Mittelerde zeitlich parallel zu der bekannten Geschichte aus Buch und Film. Netterweise gibt es immer wieder Überschneidungen und man bleibt immer auf dem Laufenden wie weit Frodo mit seiner Mission ist. Das fand ich persönlich direkt sehr stimmig, man hat immer einen Bezugspunkt.
Jedoch sind unsere drei Charaktere nur indirekt an der Geschichte beteiligt. Sie zerstören Lager, suchen Verbündete und Zerstören Bastionen des Bösen um Frodo indirekt zu unterstützen.


Charaktere

Die Elbin Andriel, wie sollte es anders sein, kennt sich besonders gut mit Magie aus. Sie kann mit ihrem Stab nicht nur zuschlagen, sondern auch noch damit schießen. Dies lässt sich bei Levelaufstieg skillen. Ebenso wie die Fähigkeit Charaktere zu heilen.
Der Dunedain Eradan kämpft mit Schwert und Bogen und kann die dafür benötigten Fähigkeiten weiter aufbauen.
Der Zwerg Farin kämpft mit Axt und Armbrust und kann beim skillen ebenfalls diese Fähigkeiten verbessern.

Darüber hinaus kann man zweihändige Waffen skillen.


Gameplay

Im Koop Modus spielt man im geteilten Bildschirm, was mitunter schon mal recht unübersichtlich sein kann. Jedoch gewöhnt man sich nach ein wenig Spielzeit daran. Der dritte Charakter wird vom Computer übernommen. Neben den Kämpfen gibt es in den Städten die Möglichkeit einzukaufen und sich mit Charakteren zu unterhalten. Außerdem kann man das Aussehen seines Charakters ein wenig individualisieren, wenngleich es auch nicht viele Möglichkeiten gibt.
In der Stadt sammelt man Missionen von NPCs ein, um dann loszuziehen und auf die Jagd zu gehen. Zwischendurch gibt es sogar Möglichkeiten, die Story zu beeinflussen, wenn auch nur geringfügig.
Die Steuerung ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, da man auf mehrere Sachen gleichzeitig achten muss, jedoch kommt man auch hier schnell in den Rhythmus. Tötet man Gegner, besteht die Chance, dass diese etwas fallen lassen was von Nutzen sein kann. Außerdem gibt es Schatztruhen. Geld wird auch dringend benötigt, um immer genug Heiltränke dabei zu haben. Die können je nach Schwierigkeitsgrad schon mal knapp werden.
Spielt man mit Andriel, der Elbin, so hat man auch die Möglichkeit Kräuter einzusammeln, um daraus spezielle Tränke herzustellen. Dies sind meist zeitlich begrenzte Verbesserungen. Zudem hat sie die Möglichkeit versteckte Räume zu entdecken, in denen es viele Schätze gibt.
Der Dunedain kann Spuren lesen und somit spezielle Quests freischalten, die sonst verborgen blieben. Da wir mit dem Zweg bis jetzt noch nicht so intensiv gespielt haben, weiß ich leider nicht was seine besondere Fähigkeit ist.
Die Kämpfe sind meist groß und man sollte sich gut organisieren. Fällt doch mal einer der Charaktere zu Boden, bleibt immer noch die Möglichkeit ihn wiederzubeleben. Scheitert dieser Vorgang, so scheidet er aus dem Kampf aus. Wird man beim Heilen beispielsweise von einem Gegner getroffen, so wird der Vorgang abgebrochen. Bei einem Kampf mit einem großen Troll kann sich das schon mal als Problem erweisen.


Fähigkeiten und Verbesserungen

Ist man im Kampf erfolgreich, steigt man auf. Altes Prinzip, welches auch hier funktioniert. Je nach Charakter gibt es wie bereits erwähnt unterschiedliche Möglichkeiten. Die Grundwerte Willenskraft, Geschicklichkeit, Stärke und Ausdauer hat aber jeder der 3 Charaktere. Je nach Skillung bringen sie unterschiedliche Vorteile. Die Elbin sollte zum Beispiel vor allem auf Willenskraft setzen, die sie für ihre Zauber benötigt. Wer das Skillen mal vergisst wird dies schnell merken, da der Schwierigkeitsgrad permanent ansteigt, wenn man levelt. So bleibt das Spiel anspruchsvoll und wird mit zunehmenden Level auch nicht einfacher.


Mankos

Generell gibt es nicht viele Mankos, das Spiel ist im Gegensatz zu manch anderem Herr der Ringe Spiel deutlich komplexer und grafisch besser. Jedoch trat bei mir ab und zu ein Soundproblem auf, bei dem es notwendig war das Spiel neu zu starten, wenn man den Charakteren wieder vernünftig zuhören wollte. Da es bei keinem anderen Spiel aufgetreten ist, gehe ich nicht davon aus das mein Fernseher oder die PS3 Schuld waren. Es ist jedoch selten passiert. Weiter Nachteil: Ich habe das Spiel mit meinem Freund im Koop gespielt, wie bereits erwähnt. Jedoch hatte nur Spieler 1 das Privileg das seine Daten auch gespeichert wurden. Spieler 2 hingegen musste bei jedem Starten des Spiels alles neu skillen. Die Punkte waren zwar vorhanden, jedoch wurde die Skillung einfach nicht gespeichert. Das ist mitunter doch recht nervig. Hat man das Spiel einmal durch ist der Ansporn das Ganze nochmal zu spielen eher gering. Ich kann mir jedoch vorstellen das man nach einiger Zeit wieder Lust darauf hat.


Fazit

Herr der Ringe - Krieg im Norden ist meiner Meinung nach eines der besten Herr der Ringe Spiele. Es enthält Rollenspielelemente, so wie einen soliden Koop Modus. Nach Koop Spielen die wirklich gut sind sucht man oft verzweifelt. Besonders gut ist auch die Idee, dass die gespielte Geschichte mit der eigentlichen Geschichte von Frodo und den Gefährten verzahnt ist. Man trifft immer wieder auf Bekannte Gesichter und erlebt die Geschichte aus einer anderen Perspektive. Das lässt einen tiefer in die eigentliche Geschichte eintauchen und eröffnet einem die Möglichkeit noch mehr von dieser großen von Tolkien geschaffenen Welt zu erfahren.
Lediglich die Story hätte etwas länger sein können, die kam mir persönlich zu kurz vor.