Air Wick Aqua Nature Himmelsfrische & wilder Lavendel Testbericht

Irgendwann einmal bei der Seite „trnd“ registriert, gewöhnte ich mich fast schon dran, hin und wieder ein paar mails zu erhalten, dass ich doch nicht als Testerin berücksichtigt wurde. Das nächste mal dann aber bestimmt.
Jenes nächste mal erwischte mich mehr oder minder eiskalt, als ich einen riesigen Karton zugestellt bekam ~ 20 Flaschen Raumspray warten nunmehr auf ihren Einsatz. Die Variante

==Himmelsfrische & wilder Lavendel==

klang für mich am besten, auch wenn ich beim Begriff „Himmelsfrische“ zu allererst an „Smog“ denke. Aber der Lavendelzusatz tröstete mich von Anfang an über diese Assoziation hinweg; und so kam es, das auch ich, die solche Dufterfrischer eigentlich nie kauft, durch eine lavendelige Wohnung trapst.

Kaufbar ist die 345ml Sprühflasche mitunter im „DM“ für einen Preis von 2,99 EUR; darüber hinaus findet man in vielen Zeitschriften o.ä. immer mal wieder diverse Sparcoupons über 1 EUR, was die ganze Angelegenheit attraktiver macht. Ich muss gestehen, dass ich mir persönlich lieber Duftkerzen oder entsprechende Öle in eine Duftlampe tropfe; eben weil ich in der Vergangenheit meinem Mann erlaubt habe, auch nicht allzu überzeugende Raumsprays anzuschleppen und selbst eher der Typ bin, der zu jeder Jahreszeit und Wetterlage einfach mal herzhaft das Fenster aufreißt; was, je nach Nachbar, mehr oder minder konstanten Grillgeruch involviert.

Wie dem aber auch sei ~ Fakt ist, dass ich beinahe erstmalig von der Optik solch einer Sprühflasche angetan bin; während sonst die meisten Reinigungs- oder eben Lufterfrischungsprodukte in einer eckigen Plastikflasche gefüllt verkauft werden, besticht die Marke Air Wick mit einer schlank-runden und obendrein durchsichtigen Flasche, die anhand des Fliederfeldmotivs nochmal ne Ecke chicker aussieht. Das wird meinen Toaster, neben den solche Bottelchen zu stehen kommen, sicherlich kalt lassen, aber sei's drum.

Wirklich erwähnenswert ist hier der Umstand, dass die Flasche über einen '''treibgasfreien Sprühkopf''' verfügt ~ ich könnte jetzt zwar nicht darauf wetten, dass das mittlerweile überhaupt noch so außergewöhnlich ist, aber löblich ist es trotzdem. Überhaupt versucht die Marke „Air wick“ mit dem Zusatz „aqua nature“ zu bestechen, was im Grunde jedoch nichts anderes bedeutet, als dass die „erfrischenden Düfte von wasserbotanischen Essenzen inspiriert sind“ und eben kein Treibgas in der Flasche innewohnt.

Nicht nur für Menschen, denen das ganze Vanille-, Kokos- und sonstiges Geruchsgedöns inmitten der chemieverseuchten Weihnachtsbäckerei ohnehin auf den Keks geht, eine erfreuliche Darbietung.

Die Gebrauchshinweise befinden sich auf der Rückseite der Flasche und sind nicht nur leicht verständlich, sondern irgendwo auch nichts anderes als logisch ~ wenngleich die Angabe „je mehr Sie sprühen, desto länger hält die Frische“ ein wenig bedenklich sein könnte.
Ich meine... irgendwo ist es ja logisch, gleichzeitig jedoch klingt es fast so, als würde der Hersteller versteckt darauf hinweisen, dass der Duft recht schnell verfliegt.

Wirklich schmunzeln musste ich bei dem nachfolgenden Hinweis:

'''Raumdüfte sind kein Ersatz für gute Haushaltshygiene''' ~ wobei die darin enthaltene vermeintliche Wichtigkeit dieser Botschaft eigentlich nur traurig ist.


==Im Test==

stolperte ich erstmal über den Sicherheitsstecker; den es zu entfernen gilt. Das geht wirklich ganz leicht, wenn man erstmal drauf gekommen ist, dass man da was entfernen muss (bzw. es nachgelesen hat...jaja, ich weiß).

Der '''Sprühnebel''' legt sich rasch nieder; nicht, dass ich jetzt erwartet hätte, via Zeitlupe die Tröpfchen niederschweben zu sehen, aber das fast schon mit dem Moment, wo der Nebel nicht mehr sichtbar ist, auch der Geruch futsch ist.... das hat mich dann doch stark irritiert.

Die '''Sprühweite''' selbst bemisst nicht grade das, was ich von „Febreze“ oder dem ollen „Oust“ gewöhnt bin; womit mir dann auch der Unterschied zum „treibgasvollen“ Produkt demonstriert sein dürfte.

Etwas enttäuscht schnupperte ich dem Lavendelmist noch hinterher... um dann wenig später, als ich meinen Hintern mal vom Schreibtischstuhl erhob, inmitten eines Blumenfeldes zu landen.
Na gut, ganz so heftig war es jetzt nicht... aber es ist Fakt, dass es „oben im Raum“ intensiver duftet als bis hin zur sitzenden Position.
Und ja, ich hätte es eher andersherum erwartet; so heizungsluftmäßig jedenfalls nicht.

Der '''Geruch an sich''' stellt sich wirklich blumig (= fliederig) dar und erfrischt zugleich. Wie ich jetzt genau die Komponente „Himmelsduft“ beschreiben soll... hm. In der Tat riecht das Spray nicht ausschließlich nach Flieder, was insgesamt wohl auch zu „drückend“ gewesen wäre; vielmehr merkt man hier einen Hauch von dem, was man hin und wieder durch gewisse „Wick“ Bonbons erfährt... im duftenden und nicht erschmeckbaren Zusammenhang allerdings.
Wobei... im ersten Moment hab ich es mal wieder geschafft, ein wenig Duftspray einzuhecheln; und nein, ich bin nicht direkt tot umgefallen.

Interessant ist an dieser Stelle für so manche Inhaltsstoff-Fetischisten immer die Aufdröselung jener Dingelchen, die für das Produkt zusammengemixt wurden. In diesem Zusammehang denke ich nun irgendwo an diese blöde Werbung mit Uwe Ochsenknecht, der dortig äußert, das Bankgeheimnis noch verstehen zu können ~ „aber ein Käsegeheimnis...?!“ Und, tada: Air Wick hat ein Inhaltsstoff-Geheimnis; sprich: auf der Flasche sind keinerlei Angaben verzeichnet. Evtl. gibt die Internetpräsenz www.airwick.de darüber Aufschluss ~ frohes Suchen für all jene, die es wirklich interessiert. Ich persönlich hab auf diesen Ausflug ins Netz verzichtet, weil halt.

Zurück zu meiner aufopferungsvollen Testgeschichte: Logischerweise sollte man das Spray weder auf Lebensmittel sprühen noch absichtlich einatmen oder gar verschlucken ~ doch mehr als einen etwas fiesen (und gleichzeitig frischen) Geschmack im Mund zu haben gabs nicht an Auswirkungen. Demnach erlaube ich mir den definitiven Hinweis, dass der Aufdruck '''von Kindern fernhalten''' hier besonders berücksichtigt werden solle. Wer seinen Kindern, aus welchen Gründen auch immer, hin und wieder mit einem Odol-Mundspray heimsucht, der liefert hier fast schon die Vorlage für ein wahnsinniges Missverständnis.
Sprich: das Spray schmeckt zu wenig nach bäh, als das Kinder, die auch so mal gerne am Spülmittel lecken, hier unbedingt nach dem ersten Versuch die Finger von lassen würden.

Wirkliches Manko: eine '''Langzeitwirkung''' ist so gut wie nicht gegeben. Zwar begrüße ich es absolut, dass der Duft nicht derartig künstlich ist, dass man schon wieder Angst haben muss, binnen der nächsten 77 Minuten eine Kerze anzuzünden; im Gegenzug dazu würde ich mich im Falle des Selbstkaufes doch schon wieder ein wenig enttäuscht fühlen.
Keine 3 Stunden nach dem sprühen ist vom Duft fast nichts mehr wahrnehmbar, was mit meinem Tofugeschnetzelten nur bedingt etwas zu tun haben dürfte. Dazu ist vielleicht noch aussagekräftig, dass mein Wohnzimmer eine „Größe“ von ca. 9 m² aufweist ~ wer in einer Art Palast wohnt, wird die Angabe _„je mehr Sie sprühen, desto länger hält die Frische“ für sich selbst begründet wissen.


==Summa summarum==

mache ich persönlich es dem Produkt ohnehin recht schwer; eben weil mich Raumsprays und deren Artverwandte noch nie zu sonderlichen Begeisterungsstürmen veranlasst haben.

Hervorzuheben ist jedoch absolut, dass der Duft hier (fast gar) nicht künstlich erscheint, in diesem Zusammenhang und darüber hinaus zumindest versucht, wiederum zumindest ein wenig biologisch daherzukommen und obendrein durch eine Optik besticht, dank der man die Flasche getrost auf die Fensterbank parken kann, ohne das die eigene oder gar die Schwiegermutter meckerbretzelt, warum man seine Bude nie in Ordnung halten kann.

Meiner Ansicht nach könnte der Duft zwar ein wenig länger vorhalten, aber das im Einklang mit dem Wunsch, etwas nicht-allzu-aufdringliches in der Raumluft erhaschen zu können, zu bringen, ist bekanntlich ein fast unmögliches Unterfangen.

Da die Flasche vermutlich sehr lange vorhält (zweimal kurz sprühen reicht für mein Wohnzimmer aus), ist das Preis / Leistungsverhältnis auch in dieser Hinsicht absolut gerechtfertigt, um nicht zu sagen: Schnäppchen!

Ich persönlich finde den Duft jetzt zwar nicht sooooo super umwerfend, aber da noch zwei andere Varianten zur Auswahl stehen, hab ich noch einiges vor mir.

Sollte der Geruch im Übrigen die Nachbarskatzen fern halten, werde ich entsprechend berichten.

Abschließende Tendenz: 4 Sterne und eine Empfehlung, weil ein Abraten definitiv übertrieben wäre.