Possession - Die Angst stirbt nie (DVD) Testbericht

Heute möchte ich euch mal wieder eine recht aktuelle DVD vorstellen, immerhin aus dem Jahr 2009. Gehört hatte ich von dem Film

*** POSSESSION – DIE ANGST STIRBT NIE ***

noch nicht, bevor ich nicht auf einer anderen DVD einen Trailer zu diesem Film entdeckt habe. Wie das mit Trailer so ist – manchmal machen sie neugierig auf mehr, auch wenn man noch gar nicht so recht weiß, worauf man sich hier eigentlich einlässt. So ging es mir mit diesem Film.

Als ich die DVD neulich bei Tauschticket entdecke habe (und ich zufälig mal ticketflüssig war ; )- sorry, ist ein Insider für alle die Tauschticket kennen) gab es gar kein langes Zögern, ich habe die DVD ertauscht – schnell geliefert bekommen und dieses Wochenende gleich angesehen. Jetzt also mein Filmkritik.

*** INHALT ***

Jess kann sich glücklich schätzen, ist sie doch verheiratet mit Ryan, einem liebevollen Zimmermann, der alles für sie tun würde. Das einzige was ihre Beziehung stört ist die Tatsache, das Roman bei ihnen eingezogen ist, Ryans Bruder, der erst vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen wurde, der als gewalttätig und gefährlich gilt. Aber Ryan möchte seinem Bruder nicht im Stich lassen, auch wenn Jess wiederholt Bedenken äußert.

Eines Tages kommt es zum Streit zwischen Roman und Jess, woraufhin er wütend das Haus verlässt. Ryan kann nicht anders: er setzt sich in sein Auto und folgt ihm. Was sich als verhängnisvoll erweist – beide werden in einen Autounfall verwickelt und schwer verletzt. Die Chancen für Beide stehen schlecht. Jess ist verzweifelt. Dann geschieht ein Wunder und Roman erwacht aus dem Koma.

Jess fühlt sich für ihn verantwortlich – da Roman nicht weiß, wohin und sie meint es Ryan schuldig zu sein, nimmt sie ihn schließlich sogar wieder mit nach Hause, auch wenn Roman sich mehr als seltsam verhält - er behauptet, eigentlich Ryan zu sein.

Jess ist hin- und hergerissen. Nach wie vor macht Roman ihr irgendwie Angst – andererseits vermisst sie Ryan – und Roman hat sich verändert. Er ist ruhiger geworden, sanft, liebevoll – und er weiß von Dingen,von denen eigentlich nur Ryan wissen kann. Beinahe gegen ihren Willen beginnt Jess der unglaublichen Geschichte zu glauben …

Mehr möchte ich hier nicht über den Inhalt schreiben – wenn ich euch den ganzen Film erzählen würde, dann braucht ihr ihn ja gar nicht mehr anzusehen. Ob sich das lohnt? Na ja, lest einfach mal weiter und dann bildet euch eine eigene Meinung.

*** MEIN EINDRUCK VON FILM ***

Die Story des Films ist sicher nicht neu. Zwei Menschen haben gleichzeitig eine „Nah-Tod-Erlebnis“ und wenn sie wieder ins Leben zurückkehren, haben sich ihre Körper vertauscht (oder auch nicht, wer weiß das schon so genau). Aus diesem Stoff wurde schon mancher Thriller gewoben.

Trotzdem unterscheidet sich dieser Film etwas von Thrillern gleicher Machart Denn in diesem Film geht es gar nicht vorrangig um die „Seelenwanderung“ - es geht um Jess' Gefühle – um ihre Zweifel, Ängste, Hoffnungen. Natürlich wird versucht, das ganze spannend zu verpacken – dem Zuschauer die Zweifel zu vermitteln die Jess verspürt. Allerdings plätschert der Film eher auf der emotionalen Ebene dahin anstatt sich zu einem Thriller zu entwickeln wie er den Zuschauern versprochen wird.

Die typischen Thrillerelemente fehlen. Ryan/Roman strahlt eher etwas verzweifelt – unbeholfenes aus während er darum kämpft sein Leben zurück zu bekommen und Jess' Zweifel zu zerstreuen. Zwar soll dem Zuschauer vermittelt werden, das Jess zwischen Angst und Hoffnung zerrissen ist, aber irgendwie wirkt Ryan/Roman nicht so richtig gefährlich – abgesehen von einigen wenigen Szenen, in denen man eine Ahnung bekommt, was wirklich in ihm vorgeht. Diese Szenen sind durchaus nicht schlecht gemacht, aber es sind zu wenige um andauernde Spannung zu erhalten.

So muss ich sagen, das ich den Film zwar nicht wirklich langweilig finde – andererseits habe ich es tatsächlich geschafft, während des Guckens kurz einzuschlafen. Zugegeben, es war schon ziemlich spät als ich mit dem Gucken angefangen habe und irgendwie war ich eh' schon müde – ein bisschen erkältet bin ich auch. Und es hat mich auch nicht gehindert, den Film später gleich nach dem Aufwachen an der Stelle weiter zugucken, an der ich Eingeschlafen bin, weil ich schon wissen wollte, wie es weiter geht. Aber … na ja … ich denke, ein richtig fesselnder Thriller hätte es wohl geschafft mich gleich wach zu halten.

Ich habe den Film also schließlich zu Ende gesehen – ich finde ihn nicht wirklich überraschend, ein wenig zu vorhersehbar ist er als Ganzes schon. Er ist nicht abgrundtief schlecht, vielleicht gerade weil er mehr auf Gefühl und nicht so sehr auf Spannung setzt, dadurch kann er nicht allzu sehr in 08/15 Klischees abrutschen. Aber er ist eben auch nicht ganz das, was ich erwartet habe.

Angucken kann man ihn sich sicherlich mal wenn man leicht spannend unterhalten werden will, wer aber auf knallharte Spannung, auf Mystery- und Thrillerelemente ohne Ende steht, der wird wahrscheinlich eher enttäuscht sein.

Ein paar Worte möchte ich schon noch zu den

*** DARSTELLERN UND IHRE ROLLEN ***

verlieren.

Der bekannteste Name in diesem Film ist sicherlich Sarah Michelle Gellar – sie kennt man noch aus Buffy und ähnlich gearteten Filmen(die allerdings alle mehr oder weniger erfolglos dahingeplätschert sind – den großen Durchbruch hat sie irgendwie nie geschafft). Sie macht ihre Sache durchaus solide. Nicht so, das ich jetzt total begeistert bin von der Art wie sie Jess rüberbringt, aber ich finde, ihre Darstellung passt zu der Art wie der Film gedreht wurde. Sie überzeugt durchaus, auch wenn sie mich als Zuschauer nicht total zu fesseln versteht.

An ihrer Seite Michael Landes als Ryan (Jess' Ehemann, der eigentlich nur wenige Filmszenen hat) und Lee Pace als Roman, Ryans Bruder, der nach dem Unfall behauptet Ryan zu sein. Beide spielen gut, auch wenn ich mir gerade bei Roman doch ein wenig mehr „gefährliche Aura“ gewünscht hätte um die Bedrohung die von ihm ausgeht als Zuschauer besser spüren zu können.

Zum Schluss wie üblich noch ein paar

*** DATEN ZU FILM UND DVD ***

Possession – Die Angst stirbt nie
Remake eines koreanischen Thrillers aus dem Jahre 2002 mit dem Titel Addiction
gedreht: 2009 – USA
Deutschland: niemals im Kino gelaufen – DVD Veröffentlichung 2010

Sprachen: deutsch, englisch (dolby digital) oder deutsch (DTS)
Untertitel: deutsch
Bild: 16:9
An Ton und Bild gibt es nichts auszusetzen, es ist eben normale DVD-Qualität

Lauflänge: 80 Minuten (nein, kein Tippfehler!)

FSK: 16 Jahre

Preis: ca. 15,00 Euro neu, gebraucht etwas günstiger

Extras:
Trailershow zu Beginn des Films, die man leider nicht wegklicken kann … grrr …
Original Filmtrailer
Delated Scenes (über 30 Minuten)
diverse Interviews, Making off (über 50 Minuten)
damit sind die Extras zum Film beinahe länger als der Film selbst – das hat man nun ja auch nicht oft ;)

*** MEIN FAZIT ***

Ansehen kann man sich den Film durchaus mal. Er erfindet das Rad sicherlich nicht neu – soll heißen, irgendwo ist das alles schon mal da gewesen. Die umsetzt ist etwas ungewöhnlich, weil man von der Story her eher einen spannenden Thriller erwartet, aber dafür plätschert der Film dann doch etwas zu sanft dahin.

Kaufen würde ich ihn mir sicherlich nicht, vor allem nicht zu dem im Augenblick doch noch recht hohem Preis.

@ Prisca – September 2010