Erin Brockovich - Eine wahre Geschichte (DVD) Testbericht

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ab 11,19
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Erfahrungsbericht von gromert

Eine wahre Geschichte

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

\"Basierend auf einer wahren Geschichte\". Dieser Satz kann vieles bedeuten und kann ebenso variabel eingesetzt werden. So will man uns hier sicherlich mitteilen, daß die Story um eine kleine Anwaltskanzlei, die einen Umweltskandal aufdeckt und an die Öffentlichkeit geht nicht erfunden ist. Andererseits möchte man vielleicht auch den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen, die die unangenehme Häufung von Klischees bemängeln.

Whatever. Julia Roberts spielt Erin Brockovich, die alleinerziehende Mutter dreier Kinder, die zwar energiegeladen und arbeitswillig ist, aber mangels einschlägiger Ausbildung einfach keinen Job bekommt. Über diverse Umwege landet Erin schließlich als Bürohelferin bei Rechtsanwalt Ed Masry (Finney). Der grantelige Alte würde Erin lieber heute als morgen loswerden, doch die läßt sich nicht so leicht abschieben. Während sie Akten für einen scheinbar harmlosen Immobilienverkauf sortiert, stolpert Erin über seltsame medizinische Gutachten, deren Sinn sich ihr nicht erschließt. Sie beginnt zu recherchieren und bald stellt sich heraus, daß hier möglicherweise eine große Sache vertuscht werden soll. Die Energieversorger PG&E wollen in der Stadt Hinckley Grundstücke aufkaufen, deren Grundwasser offensichtlich verseucht ist. Während die Bewohner von Hinckley die vielen Erkrankungen in ihren Familien nicht mit dem benachbarten Werk von PG&E in Verbindung bringen, wittert Erin Blut und forscht weiter. Sie findet heraus, daß die PG&E bewußt falsche, irreführende Aussagen zur Verwendung von hochgiftigem sechswertigen Chrom in ihren Kühlanlagen gemacht haben und beginnt die Bewohner von Hinckley zur Klage gegen den Industriegigant zu mobilisieren.

Während beruflich alles besser und besser läuft und Erin langsam die Annerkennung von Ed Masry gewinnt, droht ihr Privatleben aus den Fu gen zu brechen. Ihre Kinder sehen sie kaum noch, ihr Freund George fühlt sich als Kindermädchen mißbraucht und sucht das Weite, doch Erin gibt nicht auf, sie will diesen Fall zu Ende bringen.

Vorweg: Der Film ist nicht schlecht. Aber er ist eigentlich auch nicht gut. Irgendwann wird es lächerlich Julia Roberts dabei zu beobachten, wie sie - dem Push-Up BH sei Dank - ständig ihre prallen Brüste in die Kamera hält, in aufreizenden Minikleidchen rumläuft und ganz nebenbei die Geschichte wirklich kein Klischee der Gerichtsdramen ausläßt. Erin Brockovich ist ein Malen nach Zahlen-Abenteuer dessen Grundlage bereits John Grisham zum Bestsellerautor machte. Keine Ecken und Kanten, sondern massentaugliches Mainstreamkino. David gegen Goliath, fähige und unfähige Anwälte, gerecht gegen korrupt, Privatleben gegen moralischen Erfolg. Die Liste ließe sich fortsetzen. Kommen wir nochmal zum Anfang zurück: Ich kenne die wahre Geschichte um Erin Brockovich nicht und kann daher kein abschließendes Urteil über die Exaktheit der filmischen Umsetzung abgeben, aber ich wage zu bezweifeln, daß ihr Leben so voller Klischees war.

Für Julia Roberts ist die Rolle der Öko-Streiterin mit Sicherheit ein weiterer Schritt zur Festigung ihrer Rolle als Hollywood-Superstar. Diesmal vielleicht etwas dauerhafter als nach Pretty Woman. Der Erfolg an den Kinokassen gibt ihr Recht. Eigentlich kann man ihr nichtmal vorwerfen schlecht zu spielen, das Drehbuch und erstaulich uninspirierte Regie von Soderbergh geben hier ja den Weg vor. Dennoch bleibt ein fades Gefühl.

Ein Film den man ebenso schnell wieder vergessen wird, wie er auf die Leinwand kam.

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