Die Ermordung des Jesse James (Blu-ray) Testbericht
Erfahrungsbericht von templerthomas
Laaaaaaangweilig
Pro:
Musik
Kontra:
Film
Empfehlung:
Nein
Auch eine Leistung bei einem Film der Jesse James beinhaltet. Eigentlich geht es mehr um seinen Mörder.
Nichts gegen die Wahl eines ruhigen Filmtempos. Aber zuerst störte mich mal die Darstellung von Jesse James.
Hier mal eine Erklärung um wen es im Film ging.
Für mich ist Jesse James eine verklärte Geschichtsfigur. Schon im Bürgerkrieg zeigte er keine Skrupel oder Menschlichkeit. So nahm er am Centralia Massaker teil an dem unbewaffnete, gefangene Unionssoldaten niedergemetzelt wurden. Jesses älterer Bruder Frank James tötete sogar Frauen und Kinder.
Jesse James hatte wohl kaum vor nach dem Krieg ein ehrbares Leben zu führen. Schon kurz danach überfiel er Banken. Bei einem dieser Überfälle erschoss er den Kassierer der Bank. Daraufhin wurde er berühmt und berüchtigt. Von einem Journalisten der noch der Sklavenhalter Konföderierten Zeit nachhing wurde er zum Gerechtigkeitskämpfer stilisiert. Das Robin Hood Image passt für mich jedoch überhaupt nicht. Er überfiel später Eisenbahnzüge aber von Geschenken an die Armen gibt es nichts zu berichten. Als die Eisenbahngesellschaft eine Detektei gegen die Bande von James ansetzte drehte sich der Wind. Mitglieder der Gang wurden getötet. Jesse James nächster Überfall zeigte dann auch wieder sein wahres Gesicht. Er ermordete einen unbewaffneten Bankangestellten der ihm nicht den Code für den Safe gab. Beim Verlassen der Bank gab es für die Bande massive Probleme mit den Stadtbewohnern. Die erschossen zwei Bandenmitglieder von Jesse James, kurz danach wurden die anderen Mitglieder erschossen oder erwischt. Nur Frank und Jesse konnten entkommen. Frank pensionierte, Jesse gründete eine neue Bande.
Hier beginnt der Film. Er lässt also die spannendste Zeit weg bzw. zeigt sie nur in Rückblenden. Die Zeit in der der Film handelt war jedoch auch noch spannend. Der Regisseur entschied sich aber mehr ein Kammerspiel zu bieten. Jesse James traute seinen neuen Bandenmitgliedern nicht und tötete sogar einen von ihnen. Nur den Brüdern Bob und Charley Ford traute er. Ein Fehler. Die Brüder wiederum hatten laut Film Angst vor ihm. Ob dies wie im Film erwähnt auch ein Grund für seine Ermordung war?
Der Film geht auf jeden Fall weiter als bis zu Jesse James Tod und zeigt das Ende der Brüder. Einer beging Selbstmord und der andere wurde in seinem Salon ermordet. Um ihn tut es einem irgendwie leid da er zum Ende des Films zur tragischen Figur stilisiert wurde. Auch hier sei dahingestellt ob Bob Ford wirklich so Probleme mit seiner Tat hatte.
Noch eine Annekdote auf Jesse James' Grabstein ist zu lesen: „Ermordet von einem Feigling, dessen Name nicht wert ist, hier genannt zu werden.“
Auf jeden Fall langweilt der Film ungemein. Selbst an sich spannende Szenen wenn etwa Jesse James und Charley Ford in einem Zimmer übernachten und Charley versucht an einen Revolver ranzukommen um Jesse zu töten haben keine Spannung. Der Film plätschert vor sich her und nervt mit pseudo-kunstvollen Aufnahmen.
Die Darstellung der Hassliebe von Bob Ford zu Jesse James kann auch wenig überzeugen. Das Bob Ford den toten Jesse James gerne wieder am Leben gehabt hätte kann ich mir kaum vorstellen. Obwohl Jesse James nicht als der strahlende Held wie in anderen Filmen verklärt wird, sondern auch ein Teil der Grausamkeit gezeigt wird, ist er immer noch verklärend dargestellt.
Störend ist das wieder einmal nicht gewagt wird das Image von Jesse James zurecht zu rücken. Hier ist er sehr philosophisch und zuweilen selbstkritisch. Brad Pitt macht auf intellektuell und die Ermordung erscheint fast wie von James gewollt. Tatsächlich war er nichts anderes als ein feiger Mörder der der alten Sklaventreibergesellschaft zugetan war. Unbewaffnete erschießen war nun wirklich nicht heldenhaft. Die Tat der Brüder natürlich auch nicht. Feiglinge waren sie aber nicht.
Das ist aber auch nicht der wichtigste Punkt. Der liegt darin das der Film nur etwas für die Sorte von Zuschauern ist die übertrieben lange Aufnahmen und laaaaaangweilige Dialoge als intellektuell ansehen.
Ich war einfach nur gelangweilt und immer wieder motiviert zu spulen.
Der Versuch Jesse James Ende bzw. das Ende seines Mörders als ruhiges, intellektuelles Drama zu inszenieren misslingt für mich voll und ganz. Nicht zu verlgeichen mit dem Meisterwerk "Erbarmungslos".
Dennoch ist der Film wenigstens noch weitaus besser als seine katastrophalen Vorgänger in denen Jesse James zum Robin Hood verklärt bleibt und kein STaubkorn an Kritik erkennbar ist.
Vielleicht wagt sich aber mal ein Regisseur an ein realitätsnäheres wenn auch unpopuläreres Bild des vermeintlichen Helden....
2 Sterne für einen pseudointellektuellen Möchtegern-Kunstfilm ohne Spannung
Darsteller: Brad Pitt, Mary-Louise Parker, Brooklynn Proulx, Dustin Bollinger, Casey Affleck
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Italienisch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1), Spanisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Dänisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Norwegisch, Portugiesisch, Schwedisch, Spanisch
Region: Alle Regionen
Bildseitenformat: 16:9 - 2.35:1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Warner Home Video - DVD
Erscheinungstermin: 28. Februar 2008
Produktionsjahr: 2007
Spieldauer: 160 Minuten
Die Blu-ray an sich ist auch ein Witz. Perfektes Bild (Schwarzwert, Schärfe) und Ton.
Jedoch kein ! Bonsumaterial. (oder hatte ich ne Fehler-Blu-ray, wohl kaum) Hallo!?
Gerade hier hätte ein Extra über die Geschichte von Jesse James einiges geraderücken können.
Preis: 11,97 Euro
51 Bewertungen, 12 Kommentare
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24.06.2011, 03:24 Uhr von Norddeutsch2011
Bewertung: sehr hilfreichInteressanter Bericht und viele Grüße
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11.06.2011, 00:20 Uhr von mima007
Bewertung: sehr hilfreichViele Gruesse, mima007
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08.06.2011, 01:58 Uhr von bigmama
Bewertung: sehr hilfreichLG Anett
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07.06.2011, 09:51 Uhr von Lucky130
Bewertung: sehr hilfreichGab es ja erst vor kurzem im TV, habe aber auch nach einiger Zeit abgeschaltet, weil er mir zu langweilig war!
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06.06.2011, 21:52 Uhr von anonym
Bewertung: besonders wertvollBW.Toller Bericht.LG Quacky
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06.06.2011, 17:42 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichwollte ich die Tage im TV ansehen - zum Glück habe ich es nicht getan.....
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06.06.2011, 17:08 Uhr von Lothlorien
Bewertung: sehr hilfreichGuter Bericht, ich lese gegen, du auch?
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06.06.2011, 14:19 Uhr von yeppton
Bewertung: sehr hilfreichsehr schoen berichtet, Mfg Markus
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06.06.2011, 14:03 Uhr von Powerdiddl
Bewertung: sehr hilfreichEinen sonnigen Montag wünsche ich, lg
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06.06.2011, 12:01 Uhr von tina08
Bewertung: sehr hilfreichViele Grüße ... Tina
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06.06.2011, 01:48 Uhr von katjafranke
Bewertung: besonders wertvollLiebe Grüße von der KATJA
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06.06.2011, 01:44 Uhr von Lale
Bewertung: sehr hilfreichAllerbesten Gruß *~*
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