Prince of Persia - Der Sand der Zeit (DVD) Testbericht

ab 10,75
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von Hollgo

Der Film zum Spiel...

Pro:

+ überzeugende Umsetzung einer Computerspielhandlung auf cineastische Verhältnisse

Kontra:

- kleine Petitessen höchstens...

Empfehlung:

Ja

Vor Jahren war ein Spiel zu einem "Blockbuster"-Film eigentlich selbstverständlich. Jedoch, besonders zu Beginn dieser Umsetzungswelle der cineastisch bestechenden Inhalte auf Basis eines Computerspiels gingen derartig, auf der Lizenz basierenden Spiele meistens inhaltlich in die Hose. Doch der Wind hat sich gedreht und so kommen immer wieder Filme auf den Markt, die einem bombig eingeschlagenen Computerspiel nachfolgen - so geschehen im Falle des nachfolgend von mir vorgestellten Filmes mit dem Titel "Prince Of Persia - der Sand der Zeit".

=== So kam ich zu diesem Film ===

Bei real fand ich ein wirklich gutes Angebot vor, wie ich meine: 3 DVDs zum Preis von zweien - da eine DVD 9,99 € kostete, zahlte ich so für die sich in meiner Auswahl befindliche DVD von "Prince Of Persia" folglich gemittelt 6,66 € - ein ganz guter Tarif, wie ich finde. Da ich das Computerspiel schon kannte und damit schon ein wenig erahnte, worum es in diesem Film gehen würde, fand ich die filmerische Umsetzung schon interessant...

== Zum Film ==

=== Darum geht es in diesem Film ===


_Persien, irgendwann im 6. Jahrhundert n. Chr.:_

Das Reich wird von König Sharaman ( _ Ronald Pickup_ ) in Co-Regentschaft seines Bruders Nizam ( _ Ben Kingsley_ ) mit aller Weisheit und Weitsicht regiert. Vor Jahren nahm der weise Monarch den Straßenjungen Dastan in seine Familie auf, in dem er sowohl Mut und Güte als positive Eigenschaften sah und hat daher neben seinem ältesten Sohn und somit dem Kronprinzen Tus ( _Richard Coyle_ ) und dessen Bruder Garsiv ( _Toby Kebbell_ ) insgesamt drei Söhne.

'''Der Feldzug gegen Alamut'''

Diese gehen nun gemeinsam mit ihrem Onkel Nizam auf einen Feldzug gegen die Feinde der Perser im Osten ihres Reiches vor. Besonders die Stadt Alamut, die als heilig gilt, scheint ein Problem für die Perser zu bilden, versorgt die Stadt unter ihrer Regentin Prinzessin Tamina ( _ Gemma Arterton_ ) laut Informationen des unter Nizams geführten Spionagenetzes die ärgsten Feinde der Perser heimlich mit Waffen.

Daher sind die Perser nun wild entschlossen, die Stadt einzunehmen, obwohl ihnen zuvor König Sharaman eigentlich befohlen hatte, die Stadt zu schonen.
Besonders der jüngste und vom König einst adoptierte Prinz Dastan ( _Jake Gyllenhaal_ ) tut sich bei der Eroberung der Stadt besonders hervor. Dank enormer Kletterkünste erklimmt er im Zusammenspiel mit seiner speziell von ihm geleiteten Truppe aus Armbrustschützen die Mauern von Alamut und öffnet so die Tore für die heranstürmende, persische Armee.

'''Die Intrige'''

Der Sieg ist somit gesichert und die Prinzessin wird gefangen gesetzt - Prinz Tus macht ihr ein Angebot: sollte sie einwilligen, seine Ehefrau zu werden, wird er die Stadt und ihre Bewohner schonen. Tamina bedingt sich Bedenkzeit aus und lehnt schließlich ab. Währenddessen gelangt Dastan in den Besitz eines wunderschönen wie kuriosen Dolches, der offenbar aus dem Schatz der Stadt stammt - als die Prinzessin den Dolch im Halfter des Prinzen sieht, ist sie plötzlich einverstanden. Bald trifft auch der König der Perser in der Stadt ein. Als Kriegsbeute überreicht Dastan (der allerdings nur das Gewand im Namen seines Bruders Tass überbringen soll) dem Herrscher das heilige Zeremoniengewand der Stadt Alamut. Der König lässt es sich anlegen - und bekommt plötzlich keine Luft mehr. Noch ehe die erschreckten Perser etwas tun können, erstickt der König unter dem offenbar vergifteten Mantel. Offenbar handelt es sich um eine Mordintrige und als Schuldiger ist schnell der Mann ausgemacht, der dem König den Mantel überreichte - Prinz Dastan eben. Der muss, nun als Verräter gebrandmarkt, aus der Stadt fliehen. Seiner Flucht schließt sich unvermittelt Prinzessin Tamina an...

'''Die Flucht und der Sand der Zeit...'''

Zusammen mit Tamina, die ihm anfänglich schöne Augen macht und sich später doch als ziemlich durchtrieben herausstellt, versucht Dastan nun, sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen und seine Unschuld zu beweisen - er verdächtigt seinen Bruder Tus, ihn hereingelegt zu haben. Tatsächlich hat Dastan, was er zunächst nicht ahnt, mit dem geheimnisvollen Dolch eine mächtige Waffe in der Hand, die - falsch eingesetzt - sogar den Untergang der Menschheit bewirken könnte. So macht er sich zunächst nichtsahnend, was es mit dem Geheimnis des Dolches auf sich hat, gemeinsam mit Tamina auf den beschwerlichen Weg.
Tamina dagegen hat nur ein Ziel: unter allen Umständen möchte sie verhindern, dass der Dolch für dunkle Zwecke genutzt wird...

=== Darsteller und Charaktere ===

Jake Gyllenhaal macht sich in der Rolle des jungen, strahlenden Helden wirklich ausgesprochen gut. Die Vorlage des Films, ein Videospiel gleichen Namens, hat schließlich schon vorgezeichnet, wie der Held zu sein hat: gewandt, die Kunst des , heute würde man sagen "Parcours" beherrschend, d.h. behände an Ecken und Vorsprüngen herzuklettern, teils über Dächer und Abgründe,. dazu generell charmant und sportlich fit zu sein - alle diese Eigenschaften bringt Gyllenhaal (wie man später im "Making Of" erfährt, freilich mit vielen Tricks) wirklich glaubhaft herüber. Seine "Partnerin" in der Rolle der Tamina, dargestellt von _Gemma Arterton_ hat dabei weit mehr zu tun, als nur gut auszusehen. Tatsächlich ist Tamina zunächst wirklich sehr verschlossen und geheimnisvoll, hat aber schon dann und wann einige Tricks auf Lager, um sich bei Gelegenheit Vorteile zu verschaffen. Klar, die eigentlichen Actionszenen bestreitet in diesem Streifen natürlich der strahlende, junge Held Prinz Dastan, bzw Jake Gyllenhaal. Den "dunklen Buben" in diesem Spiel lässt der Film zunächst recht geschickt im Dunkeln, doch als das erste Drittel des Streifens um ist, wird man schnell Zeuge, wer tatsächlich hinter der Palastintrige steckt. Ben Kingsley jedenfalls ist in der Rolle des Schurken wirklich sehr gut besetzt - perfide und später immer skrupelloser zeigt er sich so bald von einer Seite, die anfänglich für mich als Zuschauer so gar nicht absehbar war.

=== Das macht diesen Film aus ===

Der Film zum Spiel orientiert sich freilich schon auf der Grundlage der Story, die das 2004 erschienene Computerspiel in Form eines Jump&Run Actionadventures bot. Genau, wie die Spielfigur auch, ist Dastan in diesem Film überaus gelenkig und smart, hat einen enormen Mut und ist auch in brenzligen Situationen in der Regel Herr der Lage. Kein Wunder, denn schließlich wurde der Macher des Computerspiels, Jordan Mechner, für die Gestaltung des Drehbuches engagiert - er achtete auch darauf, dass zumindest einige Filmszenen mit im Computerspiel vorkommenen Szenen sich zumindest ähneln. Ansonsten wurde im Drehbuch einiges zur Story des Spiels hinzu erfunden. So hat Dastan im Film zwei Brüder, im Spiel ist aber nur von einem Bruder (mit dem Namen Malik, die Brüder Dastans im Film heißen aber Tus und Garsiv) die Rede - naja, wer das Spiel nicht kennt, den wird es nicht stören. Dafür hat Dastan aber vergleichbare Eigenschaften mit der Spielfigur des Dastan im Spiel - er ist überaus behände, geschwind und kann nahezu überall hinaufklettern und seine Gegner ausmanövrieren. Einige Szenen im Film (wie Dastan seinen Häschern in der Stadt Nasif über die Dächer der Stadt entfliehen kann) sind jedenfalls schon ein ganz schönes Actionspektakel und wirklich sehr gut umgesetzt. Auch die Story gibt viel Stoff für Spannung her - das Geheimnis um den Dolch bzw. das der Stadt Alamut und seiner Prinzessin wird wirklich erst gegen Ende des Films langsam gelöst. Auch die Effekte wie CGI sind meistens nur an den Stellen eingesetzt worden, wo ein "realistischer" Dreh nicht möglich gewesen wäre - dies verhilft dem Film trotz allem Fantasy-Einfluß, der fraglos in diesem an einen persischen Nationalmythos entlehntem Setting besteht, ein großes Maß an Authentizität. Die Figuren und Charaktere sind darüber hinaus ebenso recht glaubhaft und mit dem rechten Maß zwischen "ausdrucksstark" und "übertrieben" gezeichnet worden. Der Film ist entsprechend ein Mix aus teils handfestem Actionfilm und Fantasy, in dem es dank der Szenen, die in der Wüste und den Landschaften Marokkos entstanden, einige sehr schöne Aufnahmen gibt, die datz auch einen ebenso schönen Blick in den Orient gestatten.

== Zur DVD ==

=== Bonusmaterial ===

Das einzige Highlight des Themas "Bonusmaterial" bildet das wirklich gut produzierte Feature "Eine nie gesehene Welt: Making of 'Prince of Persia'", welches uns zum einen einen echten Blick hinter die Kulissen bei den Dreharbeiten zum Film sowohl "vor Ort" in der Wüste und den Bergen Marokkos als auch den Pinewood-Studios in London gestattet. Hier erfahren wir z.B., dass das flächenmässig wohl größte europäische Studio immerhin 9 seiner 11 riesigen Hallen allein für diesen Film bereitstellen musste und dass die Kulissen dazu insgesamt bis zu viermal pro Halle umgebaut werden mussten, sodass insgesamt 34 verschiedene Szenen in diesen Studios gedreht wurden. Natürlich wird auch der "Actionteil" dieses Streifens ein wenig entmystifiziert, denn Jake Gyllenhaal mag ja durchaus sportlich fit sein, aber so gut über weite Häuserkluften springen, wie dies im Film so scheint, kann er freilich nur am Seil - konnte man sich aber auch denken. Einige kleine Interviews mit den Darstellerinnen und Darstellern aber auch mit den Makeup-.Artists und Requisitenfachleuten runden dieses auf englisch mit deutschen Untertiteln zu schauernde Special nochmals ab.
Etwas albern ist die im Bonusteil ebenfalls auf englisch enthaltende und als Werbung für Blurays aus dem Hause Disney wohl zu wertende Feature mit den mir bis dato vollkommen unbekannten "Sprouse"-Brüdern, zwei Teenies, die zusammen mit ihrer Film-Mum einer mir unbekannten Disney-Serie über die Vorteile dieses Standards doch recht albern herumphilosophieren...


=== Bild und Ton ===

Der Film wurde im 21:9 Widescreen gedreht - entsprechend gibt es auch auf 16:9 TVs schwarze Ränder oben und unten am Bildschirmrand zu sehen. Das Mastering der Farben und Kontraste entspricht sehr guter Qualität und ist auch in dunklen Szenen rauschfrei präsent. Der auf der deutschen Tonspur gebotene Surroundsound kann sich dank vieler Actionszenen in diesem Film an mehreren verschiedenen solcher Passagen bestens in Szene setzen - die Pfeile zischen während der anfänglichen Belagerung von Alamut nur so von hinten nach vorne und zurück an mir vorbei und auch die Stimmen der später Dastan verfolgenden Soldaten kommen aus räumlich klar ortbaren Richtungen aus dem Hintergrund und kämpfen sich langsam auf mich zu, Dabei leidet die Sprachverständlichkeit an keiner Stelle.


=== Auf einen Blick ===

* Titel: Prince Of Persia - Der Sand der Zeit
* Studio: Buena Vista Home Entertainment
* Genre: Abenteuer
* Erstveröffentlichung: 30.9.2010 / Produktionsjahr: 2010
* Bildformat: Widescreen; 2,40:1 / Tonformat: DD 5.1: Deutsch, Englisch, Türkisch, Ungarisch
* Untertitel für Gehörlose: ENG
* Darsteller: Jake Gyllenhaal, Gemma Arterton, Alfred Molina, Reece Ritchie
* Regie: Mike Newell
* FSK: ab 12 Jahren / Laufzeit: 111 Min.
* Bonusfeatures: Eine nie gesehene Welt: Making of 'Prince of Persia'

=== FAZIT ===

Die Geschichte, die der Film erzählt, ist doch schon sehr faszinierend und motivierte mich durchgehend auf der Höhe des Geschehens zu bleiben. Tatsächlich ist der Versuch, die Geschichte, die ein Computerspiel erzählt, wirklich recht gut in Spielfilmform zu pressen, voll gelungen. Dies liegt an dem sehr guten Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal, dem Prinzen Dastan also, zum einen sowie seinen ebenfalls souverän durch Ben Kingsley gespielten Gegenspieler namens Nizam, zum anderen. Die anderen Damen und Herren können teils ebenfalls überzeugen - der gute Alfred Molina spielt seine Rolle als gewitzter, aber auch schurkischer Scheich Amar wirklich mit Herz und Seele und kommt sehr sympathisch herüber.
Als Geschichtsinteressierter wunderte ich mich allerdings über die anfangs im Film gezeigte Karte - diese zeigte das "alte" Perserreich der Archaimeniden (welches Alexander der Große bis 330 v. Chr. eroberte) und nicht, wie es hätte sein sollen, das "neupersische Reich" der Sassaniden, welches erst um 630 n. Chr. unterging. Egal, es handelt sich eh um einen Mythos, der wiederum auf einem Computerspiel aufbaut, welches sich dieser Quelle schon bediente. Dennoch, der Film ist schon absolut gut gelungen und für Fans handfester Action genauso interessant wie für Menschen, die sich einer fantastischen Geschichte einfach mal hingeben wollen. Ich gebe jedenfalls alle Sternchen für diesen wirklich guten Film und eine Empfehlung dazu.

59 Bewertungen, 13 Kommentare

  • papaonline

    14.03.2012, 13:13 Uhr von papaonline
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht, lg aus Wilhelmshaven Dirk

  • anonym

    02.03.2012, 01:01 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    Toller Bericht.LG Quacky bw

  • KoRnchick

    24.02.2012, 11:46 Uhr von KoRnchick
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ganz liebe Grüße

  • Colly24

    24.02.2012, 00:43 Uhr von Colly24
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht, freue mich immer auf Gegenlesung

  • check_ass

    23.02.2012, 23:15 Uhr von check_ass
    Bewertung: besonders wertvoll

    gut geschrieben, weiter so, lg marit

  • campino

    23.02.2012, 21:35 Uhr von campino
    Bewertung: besonders wertvoll

    LG Andrea

  • morla

    23.02.2012, 21:24 Uhr von morla
    Bewertung: besonders wertvoll

    lg. ^^^^^^^^^^^^^petra

  • katjafranke

    23.02.2012, 18:13 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße sendet dir KATJA

  • Tweety30

    23.02.2012, 17:50 Uhr von Tweety30
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und liebe Grüße!

  • sammelmeilen

    23.02.2012, 16:13 Uhr von sammelmeilen
    Bewertung: besonders wertvoll

    bw & liebe Grüße Antje

  • ria612

    23.02.2012, 15:51 Uhr von ria612
    Bewertung: besonders wertvoll

    auch von mir ein BW, toller Bericht :) lg, maria

  • anonym

    23.02.2012, 15:45 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Prima vorgestellt und GLG. Über eine Gegenlesung würde ich mich sehr freuen.

  • Lale

    23.02.2012, 15:33 Uhr von Lale
    Bewertung: besonders wertvoll

    Allerbesten Gruß *~*