Converse Chucks All Star Hi red Testbericht

Mit Schuhen ist es bei mir eigentlich vollkommen frauenuntypisch: Es sind für mich Gebrauchsgegenstände, die halbwegs gut aussehen, zu allem passen und meine Füße trocken halten sollen. Demzufolge beschränkt sich mein Fundus an Schuhen auch auf ca. vier Paar. Allerdings kam mir vor einiger Zeit in den Sinn, mir ein paar bestimmte Turnschuhe [oder auch Neudeutsch Sneaker] zulegen zu müssen. Infrage kamen zwei Paar. Das Erste davon ist dieses:

Converse Chucks

… Bezugsquelle & Preis …

Gekauft habe ich die Schuhe bei Footlocker.
Dort habe ich den üblichen Preis von 65 € bezahlt.

… Eindrücke …

Im Prinzip bezahlt man eigentlich nur den Markennamen. Denn die Schuhe selbst bestehen keineswegs aus besonders hochwertigem Material, sondern aus stinknormalem Leinen und Gummi. Das Leinen ist recht dünn, die Sohle ebenfalls. Daher wollte mir der freundliche Verkäufer im Footlocker auch gleich spezielle Einlagen für 15 € mit aufs Auge drücken, die das Ganze Fußbett etwas erhöht hätten. Wollte ich nicht, da es wirklich überflüssig ist. Dennoch merkt man, wenn man diese Schuhe hier trägt, ganz deutlich, dass die Sohle wirklich nur aus dünnstem Gummi besteht. Damit eignen sie sich schon einmal nur für Frühling und Sommer.
Ebenso dünn wie die weiße Gummisohne ist auch der [in meinem Fall schwarze] Leinenstoff. Er hat keinerlei Standfestigkeit, schmiegt sich aber dennoch sehr gut an den Fuß an. Somit ist es keineswegs unangenehm, dass der Schuh noch bis zum Knöchel geht, was für mich persönlich ganz neu war, da ich sonst nur normale halbe Turnschuhe hatte. Zum Thema Material lässt sich also erst einmal festhalten: Das hier ist keine Raketenwissenschaft und auch kein ultrateures Material. Das merkt man schon beim ersten Tragen.

Rein optisch sind die Schuhe allerdings schon wirklich ein Knaller. Es gibt sie in gefühlten 679 Farben, dennoch haben sie immer wieder einen absoluten Wiedererkennungswert. Am charakteristischsten sind vermutlich die weißen Nähte, die sich über den gesamten Schuh ziehen. Hinzu kommt natürlich der All Stars Schriftzug an der Ferse sowie das runde Converse Logo auf der Innenseite des Fußes. Beides übrigens auch Stellen, an denen man die Echtheit der Schuhe erkennt. Plagiate gibt es inzwischen ja sogar bei Ramsch – KiK. Die Turnschuhe passen meiner Ansicht nach zu allem: Ob zu einem sportlich angehauchten Rock, einer Stoffhose oder auch Jeans – die Schuhe runden jedes Outfit perfekt ab. Die Optik ist einfach so zeitlos, dass sie zu jedem passt.

Das Laufen in den Chucks ist eigentlich sehr angenehm. Man hat fast den Eindruck, man hätte gar kein Schuhwerk an. Dies liegt meiner Ansicht nach an der sehr dünnen Sohle. Klingt im ersten Moment vielleicht toll, hat aber auch Nachteile. Läuft man beispielsweise über unebenen Untergrund, auf dem sich verrutschte Steine tummeln oder dergleichen, kann das unter Umständen an den Füßen wehtun. Die Sohle bietet also keinerlei Schutz für den Fuß. Sie ist eben nur eine Ebene zwischen Fuß und Boden. Genauso verhält es sich mit dem gesamten Stoff auch bei Nässe. Bei Regen und nassem Wetter, empfiehlt es sich also tunlichst, die Schuhe im Regal zu lassen. Denn es reicht im Prinzip schon aus, auf nasser Straße zu laufen oder mal eine winzige Pfütze zu übersehen und schon sind die Füße nass. Wenn es richtig dicke kommt, merkt man übrigens auch, wie der Stoff sich richtiggehend zusammenzieht, was dann auch nicht mehr bequem ist – mal abgesehen von den ekligen nassen Füßen, die man im schlimmsten Falle den ganzen Tag ertragen muss.

Was mich aber im Endeffekt dazu bringt, diese Schuhe hier zu bewerten, wie ich es tue, ist die absolut miese Verarbeitung. Ich selbst habe meine Chuks irgendwann Mitte/ Ende Juli gekauft und nicht jeden Tag getragen, weil ich sie bewusst schonen wollte. Allerdings hat es dennoch nicht lange gedauert und die Sohle am linken Schuh hat sich angefangen abzulösen. Noch ist es nur eine verhältnismäßig kleine Stelle, aber ich gehe davon aus, dass sie sich vergrößern wird, weswegen ich die Schuhe mittlerweile wirklich nur noch ein- bis zweimal die Woche anziehe, damit ich sie nicht direkt bald in die Tonne pfeffern kann. Hinzu kommt, dass ich mich irgendwann angefangen habe zu wundern, wieso mir der rechte Hacken immer wehtut, wenn ich die Schuhe eine Weile anhabe. Recht bald fand ich des Übels Wurzel: Das bisschen Innenfutter, das sich am Hacken befindet, ist fast vollständig aus- bzw. zerrissen. Ich habe mit den Schuhen weder hardcore – Wanderungen unternommen, noch sie während des Tragens irgendwie verhunzt, indem ich meine Füße irgendwie verdreht hätte oder dergleichen mehr – ihr wisst ja sicher, dass man manchmal die Füße irgendwo abstützt und sich dabei das Material verdreht und beeinträchtigt wird. Obwohl ich also sehr sorgsam und pfleglich mit den Chucks umgegangen bin, werde ich sie wohl nicht mehr allzu lange tragen können. Und das für 65 €?
Vermutlich werde ich sie demnächst zu Footlocker zurückbringen, rechne mir auf einen Ersatz aber keine großen Chancen aus, da ich davon ausgehe, dass der Verkäufer garantiert ein Argument dafür findet, dass der extreme Verschleiß an mir liegt.

… Fazit …

Ich bin extrem enttäuscht von den Chucks.
Sie sehen so toll aus und es ist mir auch absolut banane, dass jeder 14-jährige pseudo alternative Teenie damit herumläuft. Verarbeitung und Preis allerdings stehen in keinem Verhältnis zueinander. Die Verarbeitung ist dermaßen billig und schlecht, dass ich jedem nur davon abraten kann, sich die Originale zuzulegen. Kauft euch lieber drei Paar Plagiate. Die kosten nur einen Bruchteil und sehen zudem auch noch halbwegs echt aus, wenn man davon absieht, dass die typischen Logos fehlen. Ich vergebe also zwei Sterne und keine Empfehlung.