Ich schreib dir morgen wieder (gebundene Ausgabe) / Cecelia Ahern Testbericht

Cecilia Ahern - Ich schreib dir morgen wieder


Heute möchte ich euch mal über ein Buch berichten, das ich vor etwa einem Jahr gekauft habe. Seitdem stand es in meinem Bücherregal und nun bin ich endlich dazu gekommen, es zu lesen. Vorab kann ich schon mal sagen, dass es sich sehr gelohnt hat. Es ist mein erstes Buch von Cecilia Ahern, "P.S. Ich liebe dich", kenne ich zwar als Film, aber das war bisher auch schon alles.



Fakten:

Titel: Ich schreib dir morgen wieder
Autor: Cecilia Ahern
Verlag: Krüger 2010
Preis: 16,95€
ISBN: 978-3810501455
Inzwischen auch als Taschenbuch für 9,99€ erhältlich.



Buchrücken:

Heute fängt deine Zukunft an
Tamara hat immer nur im hier und Jetzt gelebt - und nie einen Gedanken an morgen verschwendet. Bis sie ein Tagebuch findet, in dem ihre Zukunft schon aufgezeichnet ist...

Eine verzaubernde Geschichte darüber, wie das Morgen die Gegenwart verändern kann. Der neue große Roman der jungen irischen Weltbestsellerautorin.



Klappentext:

Nach dem Selbstmord ihres Vaters muss die junge Tamara aus ihrem Dubliner Glamour-Leben zu einfachen Verwandten aufs Land ziehen. Ihre Mutter ist vor Trauer über den Tod ihres Mannes kaum ansprechbar, und Tamara fühlt sich fernab ihrer Freunde völlig alleingelassen. Das einzig Interessante an dem abgelegenen Ort, in dem sie jetzt leben muss, schheint die ausgebrannte Ruine des alten Kilsaney-Schllosses. Doch dann entdeckt Tamara ein geheimnisvolles Buch: ein Tagebuch, in dem ihr eigenes Leben aufgeschrieben ist - und zwar immer schon der nächste Tag! Es führt Tamara zu den verborgenen Geheimnissen ihrer Familie und hilft ihr, den Weg zu Liebe und Zukunft zu finden.



Über die Autorin:

Cecilia Ahern, geboren 1981, ist in Dublin zu Hause. Direkt nach dem Uni-Abschluss in Journalistik und Medienkunde begann sie mit dem Roman, der sie berühmt machte: "P.S. Ich liebe dich", der mit Hilary Swank verfilmt wurde. Danach folgten die Weltbestseller "Für immer vielleicht", "Zwischen Himmel und Liebe", "Vermiss mein nicht", "Ich hab dich im Gefühl", "Zeit deines Lebens" und "Ich schreib dir morgen wieder". Cecilia Ahern schreibt Theaterstücke und Drehbücher und konzipierte die TV-Serie "Samantha Who?" mit Christina Applegate.



Inhalt:

Tamaras Eltern sind stinkreich. Sie haben eine Villa in Dublin und ihr ganzes Leben hat sie immer alles bekommen, was man mit Geld kaufen konnte. Am Wochenende betrinkt sie sich mit ihren Freundinnen am Strand, geht mit ihnen teure Klamotten einkaufen und unterhält sich über Jungs. Ansonsten hält sie den Kontakt über Facebook.
Doch plötzlich ist alles nicht mehr so wie es war. Nachdem Tamara mit ihrem Vater in einem schlimmen Streit auseinander gegangen ist, findet sie ihn in ihrem Haus, am Boden liegend. Er hat sich mit Tabletten und Alkohohl selbst umgebracht. Es stellt sich heraus, dass der Vater hoch verschuldet war und keinen anderen Ausweg mehr gewusst hat. Kurz nach der Beerdigung müssen die Mutter und Tamar auch schon aus dem Haus raus, da es zwangsversteigert wird.
Nun müssen sie zu Verwandten aufs Land ziehen, erstmal vorübergehend, heißt es. Sie wohnen in einem kleinen Dorf, in dem es nichts gibt außer einer alten Schlossruine. Zur nächsten "Stadt" braucht man 10 Minuten mit dem Auto, ein Bus fährt nämlich nicht. Doch dort gibt es gerademal eine Kirche, einen Friedhof, zwei Pubs, einen Fish-and-Chips-Laden, eine Tankstelle mit einem Zeitungskiosk und eine Eisenwarenhandlung.

Seit dem Tod von ihrem Vater, bleibt Tamaras Mutter den ganzen Tag auf ihrem Zimmer, sie schläft die meiste Zeit oder starrt aus dem Fenster, aber sie ist kam ansprechbar. Rosaleen, die Frau von Tamaras Onkel Arthur, versucht sie mit viel essen aufzupäppeln, aber ohne Erfolg.
Was macht man auf dem Land, wenn es nirgendwo irgendetwas gibt, um sich die Zeit zu vertreiben? Ohne Computer, Facebook und auch ohne Handy?
Vielleicht kann Marcus ihr da weiterhelfen, denn er hat eine mobile Bibliothek und kommt bei Tamara vorbei, um ihr Bücher auszuleihen. Da sie sich gut verstehen, zeigt er ihr auch gleich noch die "Stadt". Aber in so einer mobilen Bibliothek wird es einem auch nicht so schnell langweilig. Da kann man schnell mal in ein anderes Land reisen, mithilfe von einem Reiseführer. Jedenfalls findet sie bei Marcus ein Buch, das sie mit nach Hause nehmen kann.
Das Buch ist verschlossen und als sie herausfindet, wie man es öffnet, stellt sie fest, dass es leer ist. Aber von Tagebuch schreiben hält sie auch nicht so viel.
Eines Tages öffnet sie das Buch und sie kann kaum glauben, was sie dort vorfindet. Es ist bereits beschrieben, mit ihrer eigenen Handschrift. Doch sie kann sich nicht erinnern, etwas hineingeschrieben zu haben. Mit dem Datum stimmt auch etwas nicht. Denn es ist das Datum von morgen! Die Dinge, die im Buch stehen, sind alle auch noh nicht passiert. Wie kann das sein? Hat ihre Mutter das geschrieben? Oder vielleicht die Nonne, die sie vor kurzem kennen gelernt hat? Aber das kann nicht sein, denn in dem Tagebuch stehen Dinge, die nur sie wissen kann, ihre geheimsten Gedanken.
Was geht da vor sich? Kann sie das Tagebuch vielleicht nutzen, um die Zukunft positiv für sich zu verändern? Oder wird am Ende alles nur schlimmer als vorher? Kann es ihr helfen, ein Geheimnis zu lüften?



Textprobe:

"Kriegst du eigentlich immer deinen Willen?", fragte Marcus und sah mich prüfend an.
Ich konnte nicht antworten. In meinem Hals hatte sich ein riesiger Klos aus O-mein-gott-ich-bin-verliebt-Gefühl gebildet. Also nickte ich einfach nur stumm.
"Okay", erwiderte er munter, und ich schluckte so heftig, dass meine Marcus-Verliebtheit die Luftröhre hinunterrsauste und in meinem Magen landete. "Betrachten wir die Sache doch mal von der positiven Seite."
"Es gibt aber keine positive Seite."
"Es gibt immer eine positive Seite. Er schaute nach links und nach rechts, hob die Hände, und seine Augen begannen zu funkeln. "Kieine Bibliothek weit und breit."
"O mein Got..." Ich stieß mich vom Armaturenbrett ab.
"Gut", lachte er und stellte den Motor ab. "Versuchen wir unser Glück anderswo."
"Musst du nicht den Motor anstellen, um wegzufahren?", fragte ich.
"Wir fahren ja auch nicht", erwiderte er und stieg über den Fahrersietz hinweg in den Bus. "Also, dann schauen wir mal... wohin wollen wir?" Im Vorbeigehen ließ er langsam den Finger über die Buchrücken in der Reiseabteilung gleiten unf las laut: "Paris, Chile, Rom, Argentinien, Mexiko..."
"Mexiko!", rief ich und kniete mich auf den Sitz, um ihn besser beobachten zu können.
"Mexiko", nickte er: "Gute Idee." Er zog das Buch aus dem Regal und sah mich an. "Und? Kommst du? Unser Flieger hebt gleich ab."
Lächelnd kletterte ich über die Rückenlehne des Sitzes. Dann setzten wir uns nebeneinander auf den Fußboden hinten im Bus, und an diesem Tag reisten wir nach Mexiko.
Keine Ahnung, ob er wusste, wie wichtig dieser Moment für mich war: Wie sehr er mich vor mir selbst gerettet hat, vor der absoluten Verzweiflung. Vielleicht wusste er es uund beabsichtigte genau das. Aber er war wie ein Engel, der mit seinem Bücherbus genau zum richtigen Zeitpunkt in mein Leben gekommen war und mich aus einem scheußlichen Ort in ein fernes Land entführte.
Leider konnten wir nicht so lange in Mexiko bleiben, wie wir gehofft hatten. Wir checkten in ein Hotel ein, Doppelbett, stellten unsere Taschen ab und gingen direkt zum Strand. Ich kaufte mir bei einem Händler am Strand einen Bikini, Marcus bestellte einen Cocktail und wollte gerade alleine mit dem Jet-Ski losfahren - ich weigerte mich, einen Neoprenanzug anzuziehen -, als jemand an den Bus klopfte und eine ältere frau auftauchte, die nach einem netten Unterhaltungsroman suchte.



Meine Meinung:

Dieses Buch fand ich seit langem mal wieder richtig gut. Ich bin wohl etwas anspruchsvoll, was Bücher angeht. Denn für mich müssen wirklich gute Bücher am besten spannend vom Anfang bis zum Ende sein und eine interessante Story haben, die nicht irgendwo abgekupfert ist. Zuletzt war ich von "Wasser für die Elefanten" und "Die Stadt der verschwundenen Kinder" richtig begeistert, aber ich finde, dass "Ich schreib dir morgen wieder" sehr gut mit diesen Büchern mithalten kann.
Dem Buch kommt auch zu Gute, dass ich gerne Tagebuch-Bücher mag und so konnte ich es kaum abwarten, wann denn nun endlich das Tagebuch auftauchen würde. Das war erst im 2. Drittel der Fall, aber das macht es umso spannender.
Vom Alter her würde ich das Buch ab 12 Jahren empfehlen, da die Hauptperson auch erst 16 ist, aber ich finde, dass es auch Erwachsene Frauen noch gut lesen können.
Für mich war die Story absolut neuartig. Anfangs war es zwar noch ein bisschen langweilig und ich habe mich gefragt, wann es denn nun endlich um das Tagebuch geht und außerdem was Tamara wohl mit ihrer Zeit anfangen sollte, wo sie doch nun mitten in der Pampa gewohnt hat. Doch es hat mich überrascht, wieviel man ohne Facebook, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten erleben kann. Und mit dem Geheimnis, auf das Tamara am Ende stößt, hätte ich niemals gerechnet! Auch ist nicht alles so wie es scheint, aber das werdet ihr selbst sehen.
Es ist vielleicht etwas unrealistisch, dass es ein Tagebuch gibt, das von selbst die Zukunft schreibt, das muss ich schon zugeben. Aber wenn Cecilia Ahern das schreibt, wird es plötzlich total real.



Fazit:

Für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt, endlich mal ein Buch der Bestsellerautorin Cecilia Ahern zu lesen. Das hätte ich eigentlich schon längst machen sollen. Es ist gut möglich, dass ich noch weitere Bücher von ihr lesen werde, da sie sehr spannend und interessant schreibt. Es hat mich außerdem überrascht, wieviele Bücher sie schon geschrieben hat, wo sie ja kaum älter ist als ich (also wenn ich noch welche schreiben will, müsste ich mich ranhalten .
Von mir bekommt das Buch jedenfalls 5 Sterne, weil es einfach super ist!