Packard Bell Easynote TJ75 Testbericht

Einleitung:
Obwohl ich bisher gegenüber Notebooks immer eine gewisse Abneigung empfunden hatte, so war ein Kauf doch über die Zeit für meine Person unvermeidlich. Auch wenn Notebooks gegenüber den regulären Desktop PCs einige Nachteile besitzen, wie etwa höhere Kosten für effektive Gaming Notebooks, allgemeine Rechenleistung oder Aufrüstbarkeit, so bieten sie doch auch einige Vorteile gegenüber ihren größeren Brüdern. Sie sind klein, was sie somit ideal für den mobilen Einsatz macht, fressen deutlich weniger Strom, benötigen weniger Platz. Für mich war vor allem der Stromverbrauch der entscheidende Schritt zum Notebook. Dabei viel meine Wahl auf jenes von Packard Bell und ich musste feststellen, dass sich meine Meinung gegenüber den Notebooks sehr schnell geändert hatte.

Daten Packard Bell Easynote TJ75:
Prozessor: Intel® Core i5 540M (2x2,53GHZ bis zu 2x3,06GHz)
Arbeitsspeicher: 6 Gb Arbeitsspeicher DDR3 SDRAM, PC3 8500 (1066 MHz)
Display: 39 cm (15,6"), 1366 x 768 Pixel (WXGA TFT) glänzendes Display
Grafik: ATI Mobility Radeon HD 5650 1024 MB
Festplatte: 320 GB 5400rpm
Laufwerk: DVD Super Multi Brenner (Double Layer) DVD DL±R/CDRW
Betriebssystem: Microsoft® Windows® 7 Home Premium (64-Bit) (OEM
Kosten: 799,- Euro

Aussehen/ Design:
Optisch besticht das 15,6 Zoll Notebook durch einen glänzenden Deckel mit Schwarz grauem Muster, welcher am Rücken in ein Silbernes Gelenk übergeht. Auf der rechten Seite befindet sich in dem Schanier der An- bzw. Ausschalter, welchen ich am Anfang etwas länger versucht habe zu finden, da er in der beigelegten Beschreibung an einer anderen Stelle vorhanden sein sollte. Das Gelenk hält den Deckel sicher in Position und ermöglicht ein Öffnen bis zu einem Winkel von 135 Grad. Das Öffnen kann durchaus mit einer Hand erledigt werden, jedoch stellt sich dies als etwas schwieriges heraus als man vllt denkt.
Die Fläche um den Monitor im Innenraum sowie der obere Teil der Tastatur glänzen ebenfalls in einem schwarzen Ton. In der oberen Leiste sind ebenfalls Symbole angeordnet, welche durch einen einfach Druck mit dem Finger bestimmte Funktionen, wie etwa das Deaktivieren des Touchpads, oder Stummschalten des Tones ausführen.
Die Tastatur sowie das Touchpad sind dabei matt gehalten worden. Die Handauflage besitzt eine leichte Gummierung um die Griffigkeit zu erhöhen.
Die Bodenplatte besteht aus einer stabilen Kunststoffplatte und lässt sich kaum eindellen.
Das Gehäuse macht einen schönen stabilen Gesamteindruck mit einigen, wenn wohl auch nur gewöhnungsbedürftigen Mankos, welche nicht jeder Person zusagen mögen.

Ausstattung:
An der Front- und Rückseite sucht man vergeblich nach Anschlüssen. Neben dem Schalter im Gelenk auf der rechten Seite findet man hier noch zwei USB Anschlüsse sowie das DVD Laufwerk mit integriertem Brenner. Auf der linken Seite sind LAN, VGA, HDMI, 2 weitere USB Anschlüsse, Audio und CardReader zu finden. Vor allem die 2 USB Anschlüsse auf jeder Seite ermöglichen einen unterschiedlichen Bedienkomfort.

Display:
Der Display unterstützt eine maximale Auflösung von 1.366x768 Bildpunkten bei einem 16:9 Format. Probleme ergeben sich hier durch den kleinen Farbraum (GAMUT). Einige Farben können somit nicht dargestellt werden. Dieses Kriterium ist wohl aber eher für Nutzer von Bildbearbeitungsprogrammen entscheidend.
Der Bildschirm ist hochglänzend, was vor allem bei stärkerem Lichteinfachh störend sein kann, da hierdurch ein starker Reflektionseffekt hervorgerufen wird und kaum etwas zu erkennen ist. Hier sollten besonders helle Standorte vermieden werden. Optisch passt dieser aber sehr gut zum restlichen Design. Im Gegenzug bietet dieser natürlich auch einige Vorteile, wie etwas die bessere und einfachere Säuberung.
Ein weiterer Nachteil ist der geringe Blickwinkel. Horizontal ist nur ein Abweichnung von 45 Grad möglich. Ab hier wird das Bild zunehmend dunkler. Vertikal liegt der Wert bei 20 Grad, ab dem die Farben invertieren.

Tastatur und Touchpad:
Die Tasten sind direkt aneinander angereiht und nicht freistehend. Durch die dichte Anreihung kann es jedoch auch passieren, dass versehentlich eine andere Taste mit betätigt wird. Ebenfalls sollte man während des Schreibvorganges das Touchpad deaktivieren, da es hier sonst zu einige ungewollten Fehlschlägen kommen kann. Für das benutzen der Tasten wird nur ein leichter Druck benötigt. Dadurch ermöglicht sich ein problemloses schnelles Tippen. Manche Tasten machen allerdings einen wackeligen Eindruck. Hier hat es bei mit die „Entf“- Taste erwischt, welche gelegentlich ein wenig klemmt, was jedoch nicht weiter störend ist. Auch die im Vergleich zu den anderen Tasten, sind vor allem jene in oberster Reihe deutlich kleiner ausgefallen. Hier muss zuvor ein wenig geübt werden, damit man auch die richtige Taste erwischt. Die Tastatur besitzt zudem ein eigenes Numpad.
Das Touchpad ermöglicht das Ausführen von Zwei-Finger-Gesten. Die Zeigergeschwindigkeit kann nach Wunsch im Windows Menü verändert und angepasst werden. Unterhalb des Pad befindet sich ein spiegelnde Leiste mit dem Packard Bell Logo. Diese übernimmt die Funktion der linken und rechten Maustasten. Die Handhabung ist im Grunde einfach, jedoch macht es auch gerne Sachen, welche eigentlich nicht beabsichtigt waren. Dies ist im Grunde genommen aber auch nur eine Sache der Übung. Ich bevorzuge aber eher eine Maus zur Bedienung.

Leistung:
Direkte Tests mit Programmen wurden hier nicht durchgeführt, dass überlasse ich an dieser Stelle doch lieber den Profis, die auch deutlich mehr Ahnung von den Komponenten haben. Dennoch möchte ich einige Werte durch professionelle Tester hier veröffentlichen, bei denen es sich jedoch um die Standardversion dieses Notebooks handelt. Die Test wurden in diesem Fall durch Notebookjournal.de und alatest.de durchgeführt und auf den Prozessor, Grafik und das Zusammenspiel der verschiedenen Komponente beschränkt.
Der Prozessor erreichte bei dem Programm Povray 3.6 (CPU) [Sekunden] insgesamt 878,00 Punkte, was es vor allem seinem Turbo Boost zu verdanken hat, der ihn auf fast 3,06 Ghz hochschraubt. Zusätzlich bietet der Prozessor die Hyper Threading funktion, welche die bereits vorhandenen Kerne durch zwei virtuelle ergänzt. Anwendungen können somit auf bis zu 4 Kerne zugreifen.
Die ATI Mobility Radeon HD 5650 zählt zur Zeit zu den Spitzengrafikkarten der Mittelklasse, was die durchgeführten Test auch belegen können. So ergeben die Tests für 3DMark 2001 insgesamt 27514 Punkte und für 3DMark 06
6674 Punkte bei einer Auflösung von 1280x1024. Weitere Test zeigen, dass aktuelle Titel durchaus auf der maximalen Auflösung und hohen Details gespielt werden können. Natürlich ziehen einige spiele ihren Nutzen aus der ATI Grafikkarte, andere wiederum nicht. Far Cry 2 aus dem Jahre 2008 läuft so zum Beispiel bei einer Auflösung von 1.024 x 768 Pixeln sowie hohen Details mit 44 fps noch sehr flüssig. Spiele wie Crysis von 2007, welche den Mittelklasse Grafikkarte immer wieder einige abverlangen, stellen auch für das Notebook von Packard Bell einige Probleme dar. Bei hohen Details und einer Auflösung von 1.024 x 768 Pixeln sind hier leider nur 22 fps möglich und somit kein flüssiges spielen garantiert. Bei mittleren Details hingegen, lassen sich die Werte auf immerhin 40 fps erhöhen und lässt Crysis immer noch in einem schönen Licht erstrahlen.
Das Zusammenspiel aller Komponente wird mit PCMark Vantage errechnet. Hier kommt das Notebook auf 5835 Punkte und kann auch zu einigen teureren Kandidaten, wie dem Sony Vaio F11Z1/E oder dem M15x von Alienware ohne Probleme aufschliessen.
Windows 7 besitzt ein eigenständiges Bewertungsystem. Mit diesem Leistungsindex werden die Komponente mit Hilfe einer Skala von 1,0 bis 7,9 bewertet. Dabei zählt das niedrigste Ergebnis als Gesamtbewertung, was ich persönlich sehr irritierend finde, da der Prozessor und der Arbeitsspeicher mit 6,8, die Grafik mit 6,7 sowie der Datentransfer der Festplatte mit 5,4 gemessen wird. Somit würde sich ein Gesamtergebnis von 5,4 ergeben.
Das Notebook liefert eine schöne Mischung aus Gaming und Multimedia für einen günstigen Preis.
Auch die Lautstärke des Lüfters unter Vollast ist noch sehr angenehm. Hier erreicht das Notebook 35.7 dB(A). Als störend kann hingegen das Pfeifen empfunden werden, was im Normalbetrieb regelmäßig, aber nicht häufig, auftritt. Leider konnte ich nicht genau identifizieren ob es sich hierbei um die Festplatte oder den Lüfter handelt. Auch die Temperatur und Stromverbrauch können sich sehen lassen. So konnte ich unter Vollast an einem schönen warmen Tag lediglich 40 Grad in der Mitte der Tastatur erfassen. Der Stromverbrauch lag ebenfalls bei nur 50 bis 70 Watt. Auf 12 Stunden ergab dies für mein Messgerät lediglich 0,55 kWh. In Bezug auf Lautstärke, Temperatur und Stromverbrauch können sich die großen Brüder eine dicke Scheibe abschneiden.

Lautsprecher:
Hier sollte man kein Wunderwerk des Klanges erwarten. Der Ton klingt doch sehr blechern, zudem besitzt das Notebook keinen Subwoofer. So ertönen eher schrille Klänge bei voller Lautstärke. Für eine mittlere Lautstärke bei Musik oder Spielen ist der Ton jedoch sehr annehmbar. Geniesser sollten aber dennoch zu externen Boxen greifen, was ohne weiteres durch den 3.5 mm Soundausgang möglich ist.

Akkulaufzeit:
Im Gegensatz zu seinen Kontrahenten biete das Notebook wirklich keine langen Laufzeiten. Ohne W-Lan und mit niedrigster Helligkeit können aber dennoch fast 4 Stunden erreicht werden und beim Surfen immerhin noch 2 ½ Stunden. Der Film endet nach ungefähr 2 Stunden und unter Vollast schafft es lediglich 1 Stunde. Personen, die also häufig längere Reisen auf sich nehmen und auf ein Notebook angewiesen sind, sollten hier zu einem anderen Produkt greifen. Es sei jedoch gesagt, dass man diesen Faktor dem Notebook nicht wirklich negativ anrechnen kann, da es schliesslich eher auf den Multimedia und Gaming Betrieb aus ist.

Fazit:
Das Packard Bell TJ75 kann vor allem durch sein solides und schönes Gehäuse bestechen, wenn auch der hochglänzende Bildschirm nicht immer ideal ist. Der Bedienkomfort kann ebenfalls überzeugen, die dichte Tastenanreihung ist jedoch Anfangs sehr gewöhnungsbedürfitg. Das Notebook zielt vor allem auf die Leistung im Multimedia- und Gaming-Bereich und kann hier auch sehr gute Werte für die Spitze der Mittelklasse erzielen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Akkulaufzeit deutlich geringer ausfällt als bei anderen Modellen. Ich bin mit dem Produkt bisher sehr zufrieden, auch wenn mein nächster Kauf ein vielleicht etwas größeres Modell sein wird. Bis dato werden aber noch einige Jahre vergehen.