Logitech Harmony 600 Testbericht

... ist seit etwa Anfang 2010 die "Logitech Harmony 600".

1. So kam ich zur Logitech Harmony 600

Vorgeschichte

Nachdem ich zu Weihnachten 2007 bereits eine Logitech Harmony 555 geschenkt bekommen hatte und mich von dem Funktionskonzept dieser Fernsteuerung absolut überzeugt hatte, war für mich eigentlich klar: wenn nochmal eine Mehrfachfernsteuerung für verschiedene, infrarotbedienbare Geräte ins Haus kommen sollte, dann muss es eine von Logitech sein. Warum, dazu später mehr. Auf jeden Fall hatte ich mit der Aufrüstung unseres Gästezimmers mit TV und Videogeräten es bald auch satt, die versammelte "Mannschaft" an Geräten mit ihren verschiedenen Steuerungen "individuell" , d.h. einzeln zu bedienen. Der Couchtisch vor dem "Gerätepark" war bald mit dem Wust an fünf verschiedenen Steuerungen überladen - also sollte und "musste" Abhilfe her.

Die Gelegenheit

Logitech sollte es wieder werden, also mich online informiert - und die Harmony 600 als Favoriten "auserkoren". Ganze fünf Gerätefernsteuerungen kann man nämlich mit diesem Modell quasi ersetzen, und, wie ich wusste, dank der mächten Logitech Internetgerätecodedatenbank auch zuverlässig programmieren. Also suchte ich nach Angeboten für dieses Modell. Bei Mediamarkt schließlich wurde diese Fernbedienung für ganze 49,99 € angeboten. Da ich noch einen Mediamarkt-Gutschein im Wert von 50 € , ebenfalls noch vor Weihnachten, für nur 40 € erstanden hatte, konnte ich diesen nun recht gut investieren - wenn man es so sieht, zahlte ich so also nur 40 € für die Bedienung und bekam noch nen Cent heraus ;-)) "Normalerweise" kostet die Harmony 600 nämlich 59,99 €, also 10 € mehr...

2. Lieferumfang
In der weiß-grünen Pappverpackung fand ich neben der an strategischen Stellen mit Folie abgeklebten Fernbedienung "Harmony 600" ein knapp 50cm langes USB auf Micro-USB-Kabel nebst zweier Duracell AA-Batterien sowie zwei Anleitungsheftchen etwa in "Jewel Case CD"-Formatgröße vor. Logitech gibt übrigens bei Nichtgefallen eine "Geld zurück"-Garantie ab, d.h. bin ich von der Funktionalität der Steuerung nicht überzeugt, kann ich die Steuerung binnen eines Monats gegen mein bezahltes Geld umtauschen. Daher am Besten schön den Kassenbon aufbewahren - der Hersteller gibt nämlich eine beschränkte Garantie auf das Gerät von 2 Jahren.

3. Erster Eindruck

Aufbauend auf der Technologie ihrer nicht ganz unerfolgreichen Vorgängermodelle ist die Harmony 600 allerdings ganz im Design der neuen Logitech-Modelle gehalten, was kurz gesagt, so aussieht: oben schmal und breit, unten, da, wo die Bedienung in der Hand liegt, kegelförmig/oval abgerundet. Die Harmony 600 ist ganz im "Silber-Look" gehalten, sowohl die Tasten als auch das Gehäuse sind dabei ganz in silber gehalten. Die Tasten an sich haben einen sogenannten "Klickkontakt", was man besonders bei Betätigung der laut/leiser Tasten sowie der "Programm + /Programm -" Taste anhört. Es handelt sich also nicht, wie bei vielen Tastaturen von Fernbedienungen gewohnt, um Gummidrucktasten, sondern um kunststoffbasiere Microkontakttasten. Ein "Verklemmen" von Tasten ist durch diese Technik daher so gut wie ausgeschlossen. Einzig kann es passieren, dass einige Tasten versagen, sollte mal versehentlich eine Cola oder ähnliches über die Fernbedienung laufen. Dies ist mir nämlich schonmal bei einer Fernbedienung mit identischer Technologie passiert, ich kann dies natürlich nur annehmen, dass es sich bei der Harmony dann im Zweifel auch so verhalten wird. Der große Vorteil dieser Technologie ist natürlich das sehr präzise und absolut prellfreie Ansprechen der Tasten auf meine Eingaben.

3.1 Das Display

Das Display sieht auf den ersten Blick fast wie ein "Winzfenster" zu weiteren Bedienmöglichkeiten aus, dabei ist es wirklich sehr informativ - es kann bis zu 7 Zeichen in Großschrift und 10 Zeichen in kleiner Schrift, dann auch zweispaltig, darstellen. Worte wie "Digitale Kabelfernsehbox" werden auf dem Display dann in der kleinen Schrift als "Digitale Kabelferns." angekürzt - kein Wunder bei dem langen Wort. Die Darstellung der Buchstaben in hellgrau vor dunkelgrauem Hintergrund ist wirklich sehr gut gelungen, da so auch die kleine Schrift jederzeit klar lesbar bleibt. Wie sich zeigen wird, werden einige recht wichtige Steuerungen auch mit Hilfe dieses Displays gemacht.

4. Ergonomie, Akku & Signalübertragung

4.1 Allgemeines zu den Energiesparfunktionen

Die Harmony 600 wurde mit 2x AA (Mignon) Batterien der Marke Duracell ausgeliefert. Mit Batterien kommt die Steuerung klar länger am Stück zurecht als etwa mit Akkus, das ist jedenfalls die Erfahrung, die ich bislang mit meiner Harmony 555 gemacht habe. Zu den originalen Duracell-Batterien kann ich nach einem Monat Nutzung der Harmony 600 jedenfalls sagen, dass sie immer noch halten, trotz ausgiebigen TV-Konsums, verbunden mit viel Umschalten zu Weihnachten 2010.. Dabei kommt es auch darauf an, wie häufig und wie intensiv ich die Bedienung nun nutze und auch, welche Vorgaben ich über die Länge der Anzeigedauer des Displays ich über die Software eingestellt habe . Hier habe ich die Dauer, bis das Display bei Nichtbedienung der Steuerung wieder die Beleuchtung abstellt, auf 20 sec. eingestellt. Die Abstände kann ich von 0 sec. bis 60 sec. einstellen. Das Nachlassen der Akkus merke ich übrigens schon daran, dass bei "Ermüden" der Akkus die Beleuchtung des Displays und der Bedientasten der Fernbedienung nicht mehr funktioniert und zusätzlich die Steuersignale nicht mehr gut beim jeweiligen Gerät ankommen. Hier hilft dann nur der Akku- oder Batteriewechsel.

4.2 Ergonomie & Spezielles

Durch einen Bewegungssensor, den ich ggf. auch über die Software deaktivieren kann, kann ich darüber hinaus das Display / die Beleuchtung der Tasten aktivieren. So springt bei aktiviertem Bewegungssensor die Beleuchtung des Displays und die der Tasten der Fernbedienung an, sobald ich die Fernbedienung bewege.
Die Fernbedienung liegt dank der im unteren Bereich abgerundeten Form m.E. perfekt in der Hand. Ebenso angenehm finde ich die Tatsache, dass sich der Schwerpunkt der Fernbedienung, dank des am "runden", unteren Ende der Steuerung befindlichen Batteriefaches ebenfalls in der Handfläche befindet. So kann die Fernbedienung nur sehr schwer "versehentlich" aus der Hand gleiten.

4.3 Wie kommen die Signale an ?

Die Harmony schickt ihre Infrarotsignale m.E. nach genauso gut oder "schlecht" an die jeweiligen Geräte wie "normale" Fernbedienungen auch. Ich habe jedenfalls keinerlei gravierende Unterschiede der Sendeleistung meiner originalen Hannspree.-TV Fernbedienung, der originalen Xoro-Steuerung oder der Sat-Bedienung im Vergleich zur Harmony 600 feststellen können. Wie bei jeder Infrarot-Steuerung auch ,kommt es eben darauf an, dass der Weg zwischen der Empfangsdiode des jeweiligen Gerätes zur Fernbedienung nicht allzu lang und zum anderen unverbaut ist, denn schließlich handelt es sich um eine Infrarotfernsteuerung, die also auf Wärmestrahlung basiert - und Gegenstände wie Holz oder Metall blocken diese Signale nunmal ganz einfach ab...

5. Das Prinzip: eine immer aktuelle Gerätedatenbank im Internet

Logitech hat ein , aus meiner Sicht wirklich durchdachtes, Konzept bei seinen Mehrgeräte - Steuerungen ersonnen.
Dreh-und Angelpunkt dabei ist die auf der Harmony eingebaute microUSB-Schnittstelle, über die die Steuerungen an den PC angeschlossen werden und über die die Programmierung der einzuspeichernden Geräte erfolgt.

5.1 Die "Harmony Remote" Software...

... als solche ist nicht direkt im Lieferumfang inbegriffen, man muss sie sich daher von der Logitech-Seite "eigenhändig" erst herunter laden.
PC-seitig nutzt die Fernbedienung dafür die "Logitech Harmony Remote" - Software, die es in der aktuellen (Januar 2011) Version 7.7.0 neben WinXP und Vista auch für Windows 7 gibt.

Die Installationsdatei für Windows 7 ist dabei 54 MB groß, die Version für Windows XP nur knapp 48 MB. Mit DSL 6000, was ich nutze, dauerte es knapp 10 min. und der File war komplett heruntergeladen. Die so gewonnene "exe"-Datei musste ich nun doppelklicken, der Rest der Installation ging vollkommen automatisch über die Bühne. Bei der Anwendung handelt es sich übrigens um eine reine 32-bit Anwendung, was ich als Nutzer einer 64bit-Windowsversion daran merkte, dass sich das Programm in den Ordner "Programmex86" installierte und nicht in den "normalen" Programmeordner.
Bei mir dauerte es knappe 5 min. und die Installation der Software war abgeschlossen. Zum Ende der Installation forderte mich das Programm auf, die Harmony 600 über das beiliegende microUSB auf USB-Kabel anzuschließen. Danach erst loggte sich das Programm ins Internet ein. Hier musste ich zunächst einen Benutzernamen und ein Passwort ausdenken, kurz: ein Benutzerkonto anlegen. .Zur sinnvollen Verwendung ist die Registrierung so gesehen ein Zwang. Aber nicht schrecken lassen, dieses System ist eben der Mittel zum Zweck und , wie ich gleich noch ausführen werde, durchaus überaus sinnvoll.

5.2 Einrichten der Geräte auf die Harmony 600

Nachdem ich die Installation erledigt hatte,suchte ich mir aus der nachfolgenden Geräteliste die Harmony 600 als zu konfigurierende Fernbedienung aus.
Danach konnte es "endlich" an die Konfiguration der Geräte gehen, die ich über die Harmony steuern wollte In der Regel dürfte bei vielen Nutzern wohl auch ein DVD-Player einzustellen sein, also beschreibe ich mal die Konfiguration "meines" Xoro HSD 2200 auf der Harmony 600 in einem kurzen Beispiel.

5.2.1 Beispiel: Der Xoro kommt auf die Harmony 600

Von meinem DVD-Player suchte ich mir zunächst die exakte Typbezeichnung heraus (steht im Handbuch oder auf der Rückseite des Gerätes). Nun gab ich bei der Software den Hersteller und genauen Typ des DVD-Players ein. Die Datenbank von Logitech ist wirklich gigantisch.Die Software sucht nach dem passenden Gerät, hier also dem Xoro HSD 2200, ich akzeptiere und - es ist geschafft. Somit wäre das erste Gerät nun schon "vorgespeichert".
Für jedes weitere Gerät verfährt man exakt genauso. Den Gerätetyp wählen (das kann ein DVD-Recorder,Hifi-Anlage und/oder - Komponente,SAT/Kabel- oder DVB-T-Receiver - im Prinzip sogar jedes via Infrarot zu steuernde Gerät sein), den Gerätehersteller und Typ eingeben und die Suche starten.
Bislang habe ich ,bis auf eine Ausnahme, JEDES Gerät (die Ausnahme: s. 6.1.), welches ich im Einsatz habe, exakt gefunden.
Hat man den Bogen raus, ist diese Prozedur der Geräteprogrammierung recht schnell erledigt und man kann die Daten durch Druck auf "Fernbedienung aktuallisieren" auf die Harmony senden.
Neueinsteiger werden vermutlich durch etwas try and error bald sehen, was die Steuerung nun wirklich drauf hat. Die Hilfefunktionen , die man sowohl im Programm als auch (als "Funktionsassistent" ) auf der Bedienung selber zuschalten kann, bringen m.E. nicht viel Klärung und halten die Bedienung auch noch unnötig auf. Daher habe ich sie auch über die Software abgeschaltet.

5.2.2 Vorteile der internetbasierten Codedatenbank

Der große Vorteil ist also klar: statt eines festen Codezettels, wie er Standard bei der überwiegenden Anzahl von Fernbedienungen ähnlichen Sinn und Zwecks wie der der Harmony sein dürfte, hat der Nutzer durch dieses Konzept Zugang auf eine riesige, ständig aktuallisierte Gerätedatenbank und ist nicht auf die Eingabe und das Durchtesten von Nummernkombinationen angewiesen.Das Internet garantiert dabei den aktuellen Stand der Datenbank, die seitens Logitech immer weiter ausgebaut und auch aktuallisiert wird.So kann es sein, dass man z.B. bei der Erstkonfiguration sein Gerät nicht in der Datenbank gefunden hat, ein halbes Jahr später dieses dann aber aktuell ist.
Die Funktionen kann der Nutzer durch die Software außerdem noch feinjustieren.
Findet man wirklich sein Gerät nicht in der Datenbank von Logitech, bleibt noch die Teach-In Funktion der Bedienung.

5.2.3 Wie klappt es mit der Programmierung ?

Die Belegung der Tasten wird automatisch durch die Software schon wirklich sehr gut und logisch erledigt. So brachte die "Play"-Taste der Harmony den mit ihr gesteuerten HSD 2200-Player von Xoro direkt nach der "taufrischen" Programmierung durch die Harmony-Software zum Abspielen der DVD und auch alle anderen Laufwerkstasten hatten sofort die Funktion "drauf", die ich so nach ihrer Bezeichnung von ihnen erwartet hätte. Genauso ging es mit anderen Gerätetypen, die ich auf die Harmony 600 legte.


6. Bastel dir deine Befehlsliste

Viele wichtige Funktionen der bis zu insgesamt fünf programmierbarenGeräte werden über das LCD-Feld der Fernbedienung gesteuert. Die Funktionen in diesem LCD-Feld lassen sich durch die "Harmony"- Software so anordnen, wie es dem Nutzer als günstig erscheint.

Natürlich werden die auf der Bedienung vorhanden Tasten entsprechend ihrer offensichtlichen Bestimmung genutzt. Die Programmwahltasten bleiben natürlich auch die Programmwahltasten, genauso wie die Lautstärkeregler und die Steuerungstasten (Play,Vor-Rück,Record) bei entsprechenden Geräten.
Es kann z.B. sein, dass man sich für das Einschalten des Videotextes am TV durch bis zu 8 Menus kämpfen muss. Hier kann man die Funktionsauswahl zum einen durch die Software auf ein erträgliches Maß reduzieren, indem man nicht genutzte Funktionen ganz einfach löscht oder man verschiebt die am häufigsten genutzten Funktionen ganz einfach auf die erste Menuseite.
Ein weiterer Punkt, der die Steuerung ganz einfach komfortabler macht,ist die Funktion, die Harmony auf bestimmte Standardabläufe zu programmieren.
Beispiel: man hat einen Sat-Receiver und einen Fernseher. Um seine (ausgeschaltete) Anlage in Betrieb zu nehmen, stellt man den TV ein, wählt den passenden Videoeingang und stellt den Sat-Receiver ein.
Diese Funktionsabläufe kann man im "Activities"-Modus der Fernbedienung ganz einfach aus einem Menu über das Display auswählen. So kann man mit der Software die Steuerung so programmieren, dass der Fernseher durch Druck auf eine Taste im Activities-Modus eingeschaltet, auf den passenden Videoeingang umgeschaltet und der SAT-Receiver ebenso eingeschaltet wird - ein Druck und die Geräte fahren "vollautomatisch" an. Natürlich kann man beliebige und noch kompliziertere Funktionsabläufe programmieren - dies ist dem Nutzer völlig selbst überlassen.So kann man das Beispiel noch um das Einschalten der AV-Anlage mit Einschalten des elektrischen Digitaleingangs , an dem der SAT-Receiver angeschlossen ist erweitern und dergleichen mehr.
Einzelne Geräte steuert man über die ""-Funktion nach Druck auf die entsprechende Taste auf der Fernbedienung.

6.1 Meine "Ausnahme"

Sollte man innerhalb der wirklich großen Gerätedatenbank von Logitech im Internet sein Gerät nicht auf Anhieb gefunden haben (was möglicherweise bei älteren Geräten der Fall sein kann, aber auch bei manch aktuellem Modell wie meinem Hannspree-TV kann es vorkommen, obwohl die Datenbank wirklich recht häufig aktuallisiert wird), gibt es die Möglichkeit, der Fernbedienung die Steuerungssignale der Originalfernbedienung des nicht gefundenen Gerätes beizubringen.

Nehmen wir also den Fall meines Hannspree-TVs. Die Software meldete mir nach Eingabe des Gerätetyps nämlich, dass "sie" das Gerät nicht kenne. Da ich die Originalfernbedienung des Fernsehers (natürlich) hatte, konnte ich diese Klippe aber doch umschiffen, um letztlich doch noch zu einem perfekten Ergebnis zu kommen.

Dafür legte ich die Originalbedienung im Abstand von 5 cm so vor die Harmony, dass die IR-Dioden sich "anschauten". Die Harmony war dabei natürlich über das USB-Kabel am Rechner angeschlossen.
Das Programm forderte mich nun auf, nachfolgend verschiedene Tasten auf der Originalfernbedienung zu drücken - die An/Aus Taste, die "Videotext" Taste und die "laut/leiser"-Taste. Nachdem dies geschehen war "bastelte" die Software aus den von der Harmony gelesenen ("Teach In") Codes die komplette Codeliste für meinen Hannspree zusammen. Jedenfalls stand mir nach dem Aktuallisieren der Codelisten auf der Harmony der komplette Funktionssatz des eigentlich so in der Datenbank von Logitech nicht vorhandenen Hannspree-TVs zur Verfügung und der Fernseher liess sich reibungslos vollkommen von der Harmony steuern. Ich finde das genial ! So kann man quasi der Fernbedienung/Datenbank ganz einfach auf die Sprünge helfen, auch, wenn das Gerät so nicht in der Datenbank vorhanden ist.

Auf Wunsch kann ich sogar einzelne, von mir auf der Fernbedienung von der "Originalbedienung" vermisste Befehlscodes über das Remote-Programm nachträglich auf die Fernsteuerung mittels der vorhandenen Originalbedienung des betreffenden Gerätes programmieren. Diese von mir selber "nachgeschickten" Befehle werden dann auf dem Display angezeigt und können so ausgeführt werden.

7. Steuerung der Funktionen ...

7.1 ... über die Bedientasten

In der Regel finden sich auf der Harmony 600 die Tasten so vor, wie man sie - vielleicht anders angeordnet - auch auf einer Originalbedienung vorfindet. So gibt es natürlich auf der Harmony 600 den ganzen Satz an Laufwerkskontrolltasten, die man z.B., für die Bedienung seines DVD- oder Blurayspielers oder DVD-/Blurayrecorders benötigt. Dazu ist natürlich auch ein 10´er Ziffernblock z.B. für das Umschalten von TV-Kanälen vorhanden. Die Kanalwahltasten sind m.E. ausreichend groß, um nicht von einer auf die andere Taste versehentlich zu kommen. Die Tasten , egal, ob Laufwerkstasten oder Kanalwahltasten, haben ein wirklich sehr gutes Ansprechverhalten, wie schon die Tasten, die sich etwas oberhalb rund um das Steuerkreuz der Harmony 600 befinden. Dabei klicken auch die Kanalwahltasten ein wenig, wenn ich sie drücke, aber längst nicht so stark wahrnehmbar wie z.B. die Laut/Leiserwippe oder die Kanal+/Kanal- Wipptaste bzw. das mittig angebrachte Steuerkreuz.

7.2 ... über das Display

Viele Spezialfunktionen, die manche Fernbedienung, die es auf die Harmony 600 zu übertragen gilt, werden von der Harmony-Software auf das eingebaute Display gelegt und darüber auch gesteuert.
Das Display zeigt dabei jeweils die Funktion an, die ich durch Druck auf die am jeweiligen Rand neben der auf dem Display erscheinenden Feld stehende Taste auslösen kann. Insgesamt gibt es vier Funktionstasten, davon sind je 2 links und je zwei rechts vom Display angebracht. Über das Displayfeld kann ich bis zu 32 Fernbedienfunktionen allein steuern, ohne die eigentlichen, physikalisch vorhandenen Tasten der Fernbedienung dabei nutzen zu müssen. Da jeweils vier Funktionen gleichzeitig auf dem Display angezeigt werden (eine Taste für eine Funktion, wie gesagt) muss ich somit die Liste "durchblättern". Dies geschieht mit den Tasten, die unterhalb des Displays angebracht sind. Über eine mittlere Taste unterhalb des Displays kann ich die Steuerung zudem vom "Geräte-Modus" in den Aktivitätsmodus und umgekehrt umschalten. Übrigens: die Reihenfolge von Befehlen, in der diese auf dem Display auftauchen, kann ich mir über die Remote-Software selber so hinbasteln, wie ich es möchte. Wichtige Funktionen wie "An/Aus" oder den Teletext fürs TV etwa lege ich mir z.B. immer auf die erste Seite, die von der Bedienung im Display angelegt wird. Zudem habe ich schon einige Befehle gelöscht, die ich sowieso nicht nutze. So kann ich selber für Übersicht bei dem Wust von Funktionen sorgen, die die Steuerung ohnehin steuern kann.

8. Auf einen Blick

* Hersteller: Logitech / Produktbezeichnung: Harmony 600
* Größe,Maximalwerte (LxBxH):
* Batterien/Akkus: 2x AA (Mignon) 1,5 V
* Anzahl steuerbarer Geräte: max. 5 / numerische Tastatur
* Codeeingabe: über eine Internetdatenbank programmierbar , auch in Verbindung mit der "Lernfunktion"
* LCD-Display: monochrom, Größe: ca. 3 cm x 3 cm

9. FAZIT

Wie schon mit meiner Harmony 555 bin ich auch mit der "neuen" Harmony 600 sehr zufrieden. Die Konfiguration ist, einmal erlernt, wirklich kinderleicht und die Gerätecodeliste im Internet ist wirklich die Grundlage dafür, auch bei einem Wechsel im heimischen Gerätepark jederzeit die Steuerung exakt so programmieren zu können, wie man es braucht. Codelisten und die mühselige Durchprobiererei von Gerätecodes ist damit wirklich passe. Dazu ist die Steuerung optisch top, wie ich finde, sie liegt klasse in der Hand und dank der "Aktivitäten" kann ich auch eine programmierte Reihenfolge von Codebefehlen, die ich benötige, um z.B. nacheinander den SAT.-Receiver und anschließend den TV einzuschalten, in die Steuerung auf eine Taste legen.
Was ich allerdings negativ ansprechen muss, ist die Anleitung der Harmony. Diese hat sich leider auch im Vergleich zur Harmony 555 nicht wirklich gebessert und ich kann Leute verstehen, die mit diesem doch sehr kurz gefassten und eher nichtssagenden Abriss nicht viel anfangen können. Ich meine allerdings schon, dass, wenn man sich ein wenig in die Sache hineinkniet und den "Step-by-Step"-Anweisungen seitens Logitech im Internet folgt es mit der Zeit hin bekommt, auch die Software, die doch recht entscheidend für das Gelingen der Einrichtung der Gerätecodes auf der Fernbedienung ist, zu beherrschen.
Gewiss: einmal schnell die Geräte einspeisen - das ist mit der Harmony 600 wie mit jeder weiteren Steuerung aus dem hause Logitech eben ganz eindeutig NICHT möglich. Ebenso muss ein Internetanschluß vorhanden sein, da ansonsten das Bedienkonzept "Gerätedatenbank im Netz" ganz einfach von vorneherein nicht aufgehen kann - nichtmal an die Software kann man in diesem Fall kommen. Der Preis ist m.E. noch vollkommen OK - das Geld ist die Harmony 600 allemal wert. Wer lieber eine Steuerung mit Farbdisplay bei gleichem Funktionsumfang haben möchte, greift für 20 € mehr zur Harmony 650 - Farbe vermisse ich aber nicht im Display... Ich bin für mich voll zufrieden mit dem Konzept, der Funktionalität und der Steuerung an sich , gebe fünf Sternchen und eine Empfehlung !