Splinter Cell (Adventure PC Spiel) Testbericht

Splinter-cell-adventure-pc-spiel
ab 12,62
Auf yopi.de gelistet seit 03/2008

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Erfahrungsbericht von hirni

Er ist nichts als ein Schatten

Pro:

Klasse Graifk mit sensationellen Licht- und Schatteneffekten, packend Story mit guter Atmosphäre, nettes Agentenspielzeug

Kontra:

(Teilweise) Schlechte Kameraführung, QuickSave-Funktion auch auf Schwer immer verfügbar

Empfehlung:

Ja

Einleitung/Story:
Sam Fisher von der NSA (National Security Agency) ist Geheimagent bei der Operationsstruktur namens ?Third Echolon?. Er ist nicht mehr als ein Schatten und muss gegen gepanzerte Sicherheitskameras, bis an die Zähne bewaffnete, patrouillierende Wachen, Wachhunde, Minenfelder, Code- und Retina-Scanner, Suchscheinwerfer, aber vor allem das Licht. Denn Sam Fisher ist der Fürst der Finsternis. Wenn er strenggeheime und äußerst brisante Daten überall auf der Erde (von Georgen über Virginia bis hin zu Burma) besorgen muss, könnte ein Fehltritt den dritten Weltkrieg bedeuten. Neben Schatten und Dunkelheit hat er noch eine handvoll anderer ?Freunde?: Nacht- und Thermalsicht lassen in selbst in Dunkelheit und Regen bestens zurechtfinden. Eine schallgedämpfte Pistole und sein SC-20K, welches einen Scharfschützenmodus, ein Schalldämpfer und einen Mehrzweckwerfer ausgestattet ist, sind immer von Nutzen. Seinen Dietrich, sein Kamerastörsystem und so weiter und so fort.
Das alles hört sich nach einer verrückten Idee an? Nein, nach Bestseller-Autor Tom Clancy (Rainbow-Six-Reihe, der Anschlag) schickt uns in 9 riesigen Level einmal quer über den Globus.

Dabei ist Sam Fisher nur in Sinne des Weltfriedens unterwegs. Die meiste Zeit muss er Informationen besorgen, seien es Bilder, Computerdaten, Gespräche oder sonst was. Das alles ist ein eine Clancy-typische Story eingebettet, also sehr politisch. Sie wird ernst, aber dennoch packend erzählt. Zwischen den einzelnen Level gibt es immer vorgerenderte Zwischensequenzen mit Ausschnitten, im Stile von Starship Troopers, aus Nachrichtensendungen.



Gameplay/Spieldesign:
Als Spieler steuert man eben diesen Sam Fisher, der in der deutschen Version von dem deutschen Synchronsprecher von Nicholas Cage gesprochen wird, durch das Game. Oft kann man sich selbst aussuchen, wie brutal man vorgehen möchte, allerdings ist hier die Freiheit nicht so groß wie Beispielsweise in Hitman 2 oder No One Lives Forever 2, da Sam Fisher kein Supermann ist und noch etwa genauso vielen Schüssen wie seine Gegner stirbt.
Dennoch gibt es die Möglichkeit, in manchen Situationen, einfach die Waffe zu ziehen, alles was sich bewegt niederzuschießen und die Levels ganz schnell zu durchlaufen. Mit dieser Variante entgeht einem aber alles, was Splinter Cell ausmacht und Sam-Fisher-Style ist das auch nicht. Motiviert, sich die Mühe zu machen, wird man einerlei die schon angesprochenen Agentenspielzeuge und anderseits durch sehr viele coole Bewegungen. So kann sich unser Protagonist einfach an einem Deckenrohr-Rohr über die Gegner hangeln, mit Hilfe des Spagatsprunges zwischen zwei Mauern einige Meter über den Boden einklemmen, mit Mauern mehrer Meter hohe Vorsprünge erreichen und lautlos landen. So lassen sich selbst schwierigste Missionen gänzlich ohne Waffengewalt lösen und an Wachen vorbeikommen, die nicht einen Hauch von Sam Fisher mitbekommen. So braucht man die Schusswaffen in den ersten Missionen nur um Lichter ?auszuschalten?, allerdings wird das Multi-Funktionals-Gewehr gerade in den späteren Level sehr wertvoll.
Weniger brutal ist es, die Gegner von hinten K.O. zu schlagen. Man kann sich da, einfach den feindlichen Charakter greifen, ihn als lebendes Schutzschild vor anderen benutzen, direkt K.O. schlagen oder dazu ?überreden?, den Code oder Retina-Scanner zu benutzen.
Man sieht also, Splinter Cell strotzt nur so vor Innovation. Dennoch läuft der Spieleinstieg wie am Schnürchen. Die ganzen Manöver sind logisch aufgebaut und fließen im Tutorial in Fleisch und Blut über.

Zwei kleine Schnitzer gibt es allerdings doch am Spieldesign: Für Anfänger dürfte selbst auf ?Normal? der Schwierigkeitsgrad zu hoch sein und die Quick-Save-Funktion ist selbst auf ?Schwer? immer verfügbar, was auch schon leicht die Spannung aus den Spiel nimmt, weil missglückte Manöver mit Knopfdruck ungeschehen lassen machen. Profis sollten sich ernsthafte Gedanken machen, die Quicksave-Taste aus dem Keyboard auszuhebeln?



Grafik, Atmosphäre, Sound und Steuerung:
Optisch betrachtet ist Splinter Cell einfach genial. Das ist auch der erste Punkt, der einen bei Splinter Cell so fesselt. Butterweiche Animationen, dynamische Licht und Schatteneffekte und nicht zu letzt wunderbare Models sorgen für offene Münder und große Augen der Spieler. Ersteres ist leicht erklärt: Die Schallgedämpfte Pistole zieht Herr Fisher wirklich aus seiner Seitentasche, wo sie auch drinsteckt und das ist nur ein Beispiel der Animationen, denn er lugt, klettert, springt, schießt, schleicht etc. so realistisch wie es nur geht. So lässt man sich nur deswegen in den ersten Spielstunden an sicheren Orten leise fallen oder abrollen.
Letzteres macht einen großen Spannungsteil von Splinter Cell aus. Dynamische Lichteffekte machen es möglich, dass es wirklich Auswirkungen auf das Spiel hat, wenn man Lampen ausschießt oder dass sich die Helligkeit und Schatten der Räume verändert, wenn man schießt (Mündungsfeuer) oder sog. Knicklichter benutzt. Dynamische Schatten machen es möglich, dass die Schatten auch von beweglichen Objekten (Menschen) je nach Einfallswinkel von Licht und je nach Hintergrund realistisch dargestellt werden.
Außerdem sind sog. ?Soft Bodies? im Spiel. Bestimmten Objekten, wie Vorhänge und Seile, wurden mit einer Kollisionsabfrage versehen, so dass sie noch weicher und flexibler sind. Das heißt im Klartext, dass diese nachgeben, wenn sie mit Objekten (Personen, Dosen und auch Kugeln) in Berührung kommen und wieder in die Ausgangslage zurückschwingen.

Auch der Sound trägt gut zur Atmosphäre bei. In spannenden Momenten treten authentische Soundeffekte auf, die den Spieler für eine kleine Sekunden erstarren lassen; Schüsse, fallende Objekte, Schritte auf entsprechenden Oberflächen, alles sehr realistisch. Nicht zu vergessen die guten Stimmen/Kommentare.

Auch ansonsten wird mit einer grandiosen Tom-Clancy-Story, großer Realitätsnähe (alles gibt es so ähnlich auch in echt), einigen Überraschungen und Wendungen und teilweise Filmreifen Dialogen und Kommentaren die Atmosphäre perfekt gemacht


Gesteuert wird aus der Third-Person Sicht, das heißt, die Kamera ist hinter der Spielfigur und man sieht diese in voller Pracht. Allerdings ist das eine sehr freier Third-Person Sicht. Wenn man steht, kann man die Kamera rund um Sam fahren und wenn man dann geht, bleibt die Kamera in dieser Sicht.
Hört sich kompliziert an, geht aber gleich im Tutorial in Fleisch und Blut über und diese Steuerung ist auch nötig, weil man oft sehen muss, wie es hinter bzw. neben einem aussieht, während man in eine andere Richtung geht.

Leider ist die Kamera weniger berauschend. Sie bleibt manchmal an Gegenständen und Ecken ?hängen? und fährt nah an Sam Fisher ran, wenn dieser in engen Räumen ist, so dass er fast die gesamte Bildoberfläche einnimmt und man nichts andres sieht. Aber dies trifft nur selten zu.
Ansonsten springt man, wie üblich, mit Shift, duckt sich mit C, interagiert mit Space (Leertaste), läuft (natürlich) mit W-A-S-D und stellt sich an eine Wand mit Q. Alles andere ist mit Kombos möglich.


Ein Mehrspielermodus ist nicht vorhanden.

Systemvorraussetzungen:
(laut Packung)
Mindestens:
- Windows 98/ME/200/XP
- 800 MHz Pentium III oder AMD Athlon Prozessor
- 256 MB RAM Arbeitsspeicher
- 32 MB Grafikkarte
- DirectX 8.1 kompatible Soundkarte
- 8fach CD/DVD Laufwerk
- 1,5 GB freier Festplattenspeicher
- Microsoft kompatible Maus und Tastatur

Empfohlen:
- 1000 MHz Pentium III oder AMD Athlon Prozessor
- 64 MB Grafikkarte
- 2,1 GB freier Festplattenspeicher


Auf meinen AMD XP 2400+ mit 512 MB RAM Arbeitsspeicher und einer Radeon 9500 nonPro läuft das Spiel größtenteils auf maximalen Details völlig flüssig (über 30fps) allerdings stockt es manchmal im Regen (unter 20fps)



Fazit:
Wessen PC gut genug für Splinter Cell ist, wer auf Action- und Schleich-Taktik-Shooter steht, der sollte sich ohne zu zögern Splinter Cell kaufen, denn es setzt garantiert neue Maßstäbe in Stealth-Shootern. Sowohl grafisch als auch spielerisch ist es ein Meilenstein der PC-Games-Geschichte und sollte von keinem verpasst werden.
Wertung: 92%


© by Hirni 2003

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