God Of War III (PS3 Spiel) Testbericht

Kaum ein Spiel hat es geschafft mich über mehrere Teile hinweg so zu fesseln wie God of War. So konnte ich es kaum abwarten den dritten Teil der Saga in die Hände zu bekommen und zu testen und ich wurde nicht enttäuscht.

Die Story
Obwohl die Story in den vorherigen Teilen schon beinahe lückenlos war, so kommt es einem doch vor, als wenn hier die Entwickler einen gewissen Schuss an Extraschärfe hinzugefügt hätten. Vermutlich liegt dies aber nur an der Freude, sich mit mehreren Göttern, Halbgöttern und sogar Titanen messen zu können und jenen ein schnelles Ende zu bereiten. Der Spieler steigt in God of War da ein, wo der zweite Teil endet und stürzt sofort mitten ins Geschehen. Der Olymp und Zeus sind zum greifen, doch vor Kratos Rache liegt noch ein weiter Weg, der mit zahlreichen Hindernissen und Feinden gepflastert ist. Nach kurzer Zeit steht schon der erste Bosskampf auf dem Programm, den wir zwar gewinnen, dafür verliert Kratos schon bald all seine Fähigkeiten, landet schwer angeschlagen im Styx und muss sich wieder aus der Unterwelt heraus kämpfen. Ohne zu viel von der eigentlichen Geschichte zu verraten so sei doch gesagt, dass ich während des Spielens keine Langeweile verspürte... ganz im Gegenteil. Die Story riss mich geradezu mit und so konnte ich es kaum abwarten das nächste Stück vom Kuchen in den Finger zu bekommen, noch bevor das andere richtig verdaut wurde. Lediglich vom Ende war ich etwas enttäuscht, da sich dieses doch sehr in Länge zieht und einen langweiligen Moment bereit hält. Ich hätte mir für das Finale etwas mehr Biss erwartet. Es hat natürlich durchaus seinen Charm und ist ein würdiges Ende.

Grafik
Wieder einmal zeigt Sony Entertainment, was sie können und steigern im dritten Teil noch einmal die optischen Details, während dennoch ein flüssiges Spielerlebnis gewährleistet ist. Natürlich sollte auch hier der Playstation 3 nach ein paar Stunde ein Pause gegönnt werden, da auch diese sonst ins Schwitzen geraten kann. God of War 3 zeugt von schönen Licht- und Schatteneffekten sowie beeindruckenden Animationen, die jedes Spielerherz höher schlagen lassen. Die verbesserte Grafik wirkt sich somit nicht nur auf die Gestaltung der Charaktere aus, auch die Umwelt wirkt hierdurch viel lebendiger. Besonders viel Wert wurde hier auf die Gore-Effekt gelegt. Dies könnte einige Spieler abschrecken, da es einem doch sehr ans Gemüt gehen kann, wenn man versucht Helios durch schnelles betätigen der Tasten den Kopf zu entreissen und ihn auch gleich als Souvenir in die Hosentasche befördert. Abgehärtete Spieler sollten hier aber keine Probleme haben. Die steigende Brutalität war schon häufig Gesprächsthema. Meiner Ansicht nach, hat diese sich seit dem ersten Teil nicht wirklich verändert, sondern lediglich die Grafik wurde verbessert um bessere Details zu ermöglichen. Ebenfalls wieder schön sind die kleinen aktiven Mini-Sequenzen in denen der Spieler durch aktiven Tastendruck dran teilnimmt.

Sound
Hieran ist rein garnichts auszusetzen. Stimmungsvolle Musik, Umgebungsgeräusche, sowie die Stimmen der Charaktere, die übrigens immer noch die selben wie in den ersten Teilen sind, sogern für ein perfektes Ambiente und Spannung.

Gameplay
Nun zum wichtigsten Punkt eines Spieles. Die Steuerung ist wie in den vorherigen Teilen gleich geblieben, was somit alten Hasen den Einstieg in God of War 3 erheblich erleichtert, aber auch für Anfänger keine großen Schwierigkeiten bereitet... wenn nur nicht immer diese komische Kameraführung vorhanden wäre. Hier haben sich die Entwickler zwar im Vergleich zu den ersten beiden Teilen der Trilogie deutlich verbessert, auch wenn man sich in so manchen Situationen doch eine andere wünscht. Für alle Neulinge, die sich vllt überlegen das Spiel zu kaufen, werde ich dennoch einmal kurz auf die Steuerung eingehen. Der Linke Stick übernimmt die Funktion des Bewegens, wohingegen der Rechte für das Ausweichen zuständig ist. Die Pfeiltasten sind für das Wechseln der Waffen zuständig. Mit Hilfe der Symbol-Tasten können normale und schwere Angriffe ausgeführt, sowie Kratos zum springen animiert werden. L1 ist für das abblocken und L2 um einen Gegenstand zu verwenden. R1 dient der Interaktion und R2 dem anwenden der Magie. Mit einem Gemeinsamen Druck auf die L3 und R3 Tasten, wird „Spartas Rage“ ausgeführt, die Kratos in einen Kampfraus versetzt und erst im Laufe des Spieles mit Hilfe von Truhen oder durch den Kampf wieder aufgeladen werden muss. Die Steuerung ermöglicht ein flüssiges und schönes Spielerlebnis.
In seinem Kampf stehen Kratos mehrere Waffen zur Verfügung um seine Gegner niederzustrecken. Die bereits aus den vorherigen Teilen bekannten Klingen, welche durch Ketten an Kratos Arme gebunden sind und eher als Mid-Range Waffe fungieren, erhalten im dritten Teil den Namen „Verbannungsklingen“. Spektakulär kann Kratos diese um sich herumwirbeln und gleich mehrere Gegner auf einmal erwischen. Zusätzlich können die Geister einer Spartanerarmee herbeigerufen werden. Im weiteren Verlauf erhält Kratos nach seinem Kampf gegen Hades ein ähnliches Geschenk von Hades überreicht, natürlich nach einem Kampf, die Hadesklauen. In ihrer Funktion sind sie den Verbannungsklingen sehr ähnlich. Zudem verfügt er über die Fähigkeit, die Seelen der Toten für seinen Rachefeldzug heraufzubeschwören. Das goldene Vlies, bereits aus dem zweiten Teil bekannt, dient auch weiterhin als mächtige Verteidigungswaffe, die starke Gegenangriffe initiieren kann, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt eingesätzt wird.Für Die Distanz steht Kratos der bogen des Apollo zur Verfügung, der bei einzelnen Schüssen zwar keinen starken Schaden anrichten kann, aufgeladen jedoch weitaus mehr anrichtet. Zudem kommt, dass bei voller Kraft Flammenpfeile verschiesst. Das ideale Besteck für fliegende Gegner oder Bogenschützen.Die Löwenköpfe verrichten als Handschuhe verheerenden Schaden und zählen wohl du den beachtlichsten und stärksten Waffen im Spiel, die die Gegner förmlich in den Boden stampfen.
Eine weitere schöne Waffen ist der Kopf des Helios. Er leuchtet nicht nur im Dunklen, was besonders in düsteren Gängen von Nutzen sein kann, auch erlaubt er es Kratos seine Widersacher zu blenden.Als letzte Waffe stehen Kratos die Energieklauen des Hephaistos zu Diensten. Eine wirklich beeindruckende Waffe mit kurzer Reichweite, die die Gegner durch Wirbelangriffe und Energieströmung in ihre Einzelteile zerlegt. Somit steht dem tapferen Spartaner ein beachtliches Sortiment an Waffen im Kampf gegen die Götter zur Verfügung. Durch das Sammeln von Orbs aus Truhen und Gegner, können sogar die Waffen und deren Fähigkeiten verbessert werden. Gleiches gilt natürlich auch für andere Gegenstände und Fähigkeiten.
Das Hauptaugenmerk liegt bei God of War 3 natürich ganz klar auf der Action. Dennoch wird das Spiel mit einigen kleinen Rätseln ausgeschmückt, wie teilweise auch nur durch den Einsatz bestimmter Waffen erfüllt werden können. Zu seinen Vorgänger hat sich God of War 3 deutlicher zur Anfängerfreundlichkeit hin entwickelt. Die Rätsel sind in manchen Situationen etwas kniffelig aber durchaus ohne Probleme und zu großen Zeitaufwand zu meistern. Die Entwickler haben sich alle Mühe gegeben und brauchen sich auch hier vor der Konkurrenz nicht zu verstecken, auch wenn das Umlegen von Schaltern oder hin- und herschieben von Gegenständen auf die Dauer monoton werden kann. Dennoch bleibt das spiel in dieser Hinsicht Anspruchsvoll. Lediglich Darksiders kann in seiner Rätseldichte und Aufmachung deutlich stärker überzeugen.
Das beste an dem Spiel sind wohl die Bosskämpfe, auch wenn einen die kleineren Zwischengegner wie Mínotauren oder ihre Namensverwandten, die Zentauren, gut auf Trab halten. Hier bedarf es einiger Taktiken um die Götter zu Fall zu bringen. So liefert man sich etwas mit Hermes ein Wettrennen durch die Stadt, Herkules benötigt ein paar mehr Hiebe auf den Hinterkopf und Zeus Angriffen sollte man besser Ausweichen. Dies sind nur ein paar Beispiele. Gepaart mit schönen Videosequenzen an denen der Spieler aktiv teilnehmen kann, macht jeder Kampf aufs Neue immer wieder Spaß. Der Spieler darf sich dabei auf eine Vielzahl von Bossen freuen, die teilweise so beeindruckend groß sind, dass sie fast ein eigenes Land sein könnten, auf denen sich unzählige Menschen tummeln.
Insgesamt bescherte mir das Spiel 12 Stunden Spielspaß pur, wobei noch intensivere „Geniesser“ auch bestimmt weitaus mehr herausholen können.

Fazit
Konnte God of War 3 überzeugen ? Kaum von Fehlern geprägt, kann man, bis auf die Geschmackssache eine klare Zusage erteilen und jedem das Spiel nur nahelegen, der Freude an einem mythologischen Hack & Slay haben könnte. God of War 3 besticht durch schöne Grafik und Sound, die ein einzigartiges Spielgefühl übermitteln. Die Story zieht den Spieler in seinen Sog und auch Einsteiger werden ihren Platz finden. Durchaus ein Spiel mit Hype-Funktion was einen Spitzenplatz in der Rangliste verdient hat.