Wells, Dan Ich bin kein Serienkiller Testbericht

Zum Geburtstag bekomm ich fast nur Bücher geschenkt, denn damit kann man mir die größte Freude machen. Auch mein Freund fragte mich nach meinem Wunsch und ich meinte dass mir ein Buch am liebsten wäre bei dem es sich mir Haare aufstellt. So kam es das ich ,,Ich bin kein Serienkiller,, zum Geburtstag bekam.


+++ALLGEMEINE INFORMATIONEN+++

~~~Preis und wo man es bekommen kann~~~
Wo genau mein Freund das Buch her hat wollte er mich nicht verraten. Aber da er vergessen hat den Preis auf der Rückseite auszustreichen kann ich euch ganz genau sagen was es gekostet hat, nämlich 12,95€.
Auf Amazon ist für den gleichen Warenwert bestellbar.

~~~Bauchdaten~~~
- Originaltitel: I am not a serial killer
- deutscher Titel: Ich bin kein Serienkiller
- Autor: Dan Wells
- übersetzt von: Jürgen Langowski
- Verlag: Piper
- Format: Taschenbuch
- Gerne: Thriller
- Seiten: 384
- Schrift: schön groß
- Maße: 21,2 x 13,8 x 3,8 cm
- Gestaltung: Guter Punkt (München)
- Abbildung: Anke Koopmann
- Foto: Micah Demoux
- Satz: C. Schaber Datentechnik
- Druck: CPI- Clausen & Bosse
- ISBN-10: 3492701698

~~~Der Autor~~~
Dan Wells wurde am 4. März 1977 geboren. Zunächst studierte er Englisch an der Brigham Young Universität in Provo. Gearbeitet hat er zunächst für die Zeitung ,,The Leading Edge,, doch Dan wollte mehr und so fing er mit dem Schreiben an. Den Durchbruch schaffte er mit dem Buch über das ich euch heute berichte.

~~~Klapptet~~~
Du spürst ,da ist etwas Böses in Dir. Deine Freunde behaupten, es sei bloß Einbildung. Doch Du weißt es besser. Mit allen Mitteln versuchst Du es zurück zu halten. Verbietest Dir den Kontakt zu dem Mädchen ,das Du liebst, besuchst den Psychotherapeuten ,hälst Dich stets unter Kontrolle. Doch niemand kann Dir helfen. Denn diese dunkle Gewissheit ist da. Eines Tages wird es ausbrechen, Du wirst zum Serienkiller werden.
Die Frage ist nur – Wann?

~~~Die Handlung~~~
Der 15 jährige John Cleaver ist ein Einzelgänger. Es ist auch kein Wunder, denn sein Psychologe diagnostizierte schon vor lange Zeit das er ein Soziopath ist. Das heißt John kann keine Gefühle empfinden.
Wieso es dazu kam ist weitgehend unklar, seine Eltern sind schon lange geschieden. Seit dem lebt er bei seiner Mutter, zu seinem Vater hat er wenn überhaupt mal an Weihnachten Kontakt, aber den auch nur durch ein kleines Geschenk.
Johns Mutter betreibt mit ihrer Schwester ein Bestattungsunternehmen, wo er schon im Alter 6 Jahren beim einbalsamieren der Leichen mithelfen durfte!!!
Also da würd ich auch nen Knall bekommen, also ganz ehrlich, welche normale Mutter lässt ihr kleines Kind mit Leichen spielen anstatt mit Lego??!!!

Während sich seine Mitschüler für Schulprobleme und die Liebe interessieren hat John nur ein Hobby: Serienkiller. Er verschlingt alles was er nur über sie in Erfahrung bringen kann und hält sogar in der Schule Referate darüber die auch noch mit sehr gut bewertet werden.
Seine Mutter kann ihn davon nicht weg bekommen, sie erreicht ihren Sohn einfach nicht. Zudem sind die Probleme mit ihrer Tochter fast genauso schlimm.

John weiß dass er anders ist und das er gefährlich werden kann, da seine Vorliebe für Serienkiller nicht nur Schwärmerei sind, sonder er viel mehr gern selber einer wär. In ihm lauert ein Monster, wie er seine zweite Seite gern selber bezeichnet. Doch er hat klare Regeln um sich selbst im Zaum zu halten. Zb wenn jemand ihn so aufregt das er dieser Person weh tun will, zwingt er sich demjenigen ein Kompliment zu machen. Auch verbietet er sich seine Mitmenschen lange zu betrachten, denn sonst würde er ihnen nachlaufen und ihre Schwächen analysieren damit er weiß wie er sie am besten töten kann.

Lange Zeit herrscht in dem kleinen Städtchen Clayton Friede, doch dann geschieht der erste Mord. Ein Mann wird Tod aufgefunden, dem der Bauch zerfetzt worden ist und eine Niere fehlt.
Von einem Serienkiller war noch lange nicht die Rede, doch im Laufe der Zeit häuften sich die Morde. Von den Opfern, die nach einem undurchsichtigen Schema ausgesucht worden sind, fehlte jedes Mal ein anderes Körperteil oder Organ.
Nun ist John in dem Fall nicht der Clayton- Killer, wie der Serienkiller nur noch genannt wird, sonder derjenige der herausfindet wer es ist. Normal über die Polizei die Angelegenheit zu regel war nicht möglich, da der Killer kein normaler Mensch ist.
John sieht die einzige Hoffnung darin sein eigenes Monster frei zu lassen um so den Mörder besiegen zu können.
Aber was geschieht wenn das zweite Monster freie Bahn hat? Wird am Ende die ganze Stadt ein Leichenhaufen sein? Lest es nach^^.


+++DAS BUCH+++

~~~Aussehen~~~
Also die Covergestaltung des Einbandes ist mal genial. Der Hintergrund ist in den Farben grau und Weiß gehalten, was von der Strukturierung leicht an eine Mauer erinnert. Der schwarze Autorenname und der rote Buchtitel wurden herausgedrückt. Fährt man mit dem Finger über die Schrift, so kann man jeden einzelnen Buchstaben fühlen.
Die Schriftart selber ist etwas krakelig und liefert mit einer Blutspur entlang des Titels einen ganz besonderen Reiz.
Auf der Rückseite kann man sich die kurze Inhaltsangabe durchlesen.

Kommen wir zu der Besonderheit, die das Buch ausmacht. Die Seiten jedes zweiten Kapitels sind länger als die anderen. Dadurch ist der komplette Einband nicht glatt, so wie man es gewohnt ist, sondern sieht abgestuft und sehr ansprechend aus.
Die Idee ist eigentlich ganz simpel und dennoch ist es das erste Mal, dass ich so was an einem Buch sehe. Gefällt mir wirklich gut^^.

~~~Leseprobe~~~
Acht Tage später bekamen wir die zweite Leiche herein. Mom und ich hatten uns ein bisschen über meine Soziopathie unterhalten, und ich hatte mir in der Schule Mühe gegeben, um sie von der Fährte abzubringen, sie sollte lieber über meine guten Eigenschaften anstatt meine verstörende Charakterzüge nachdenken. Anscheinend hatte es funktioniert, den als ich nach der Schule in die Leichenhalle kam und sah, dass sie am zweiten Opfer arbeitete, sagte Mom kein Wort, als ich mir Schürze und Mundschutz nahm und ihr und Margaret half.
,,Was fehlt hier?,, fragte ich, während ich für Mom die Flasche hielt, damit sie Formaldehyd in die Pumpe füllen konnte. Margarete hatte nur ein paar Organe auf dem Tisch liegen, die sie mit dem Toaker durchbohrte und leer saugte. Ich nahm an, der Rest sei schon im Bauchraum. Mom hatte die Leiche mit einem Tuch abgedeckt, und ich wollte nicht darunter schauen, solange sie direkt neben mir stand.
,,Was?,, fragte sie während sie goss und die Markierung am Behälter der Pumpe im Auge behielt.
,,Beim letzen Mal fehlte eine Niere,, sagte ich ,,Welches Organ ist es dieses Mal?,,
,,Die Organe sind alle da,, erwiderte sich lachend ,,Lass mal Ron in Ruhe, er wird doch nicht jedes Mal etwas verlieren. Ich habe aber mit deiner Schwester über die Dokumente gesprochen. Sie muss wirklich genauer lesen und es mir sagen, wenn sie etwas Ungewöhnliches findet. Manchmal weiß ich nicht, was ich mit dem Mädchen anfangen soll,,.

,,Aber.. bist du sicher?,, fragte ich. Der Mörder hatte ganz bestimmt etwas mitgenommen. ,,Vielleicht war es die Gallenblase, und Ron nahm an, der Kerl habe sie sich schon entfernen lassen und achtete nicht weiter darauf,,.
,,John, Ron und die Polizei und das FBI, wie ich hinzufügen muss, haben diese Leiche mehr als eine Woche lang untersucht. Gerichtsmediziner haben mit größter Sorgfalt nach allem Möglichen geforscht, das ihnen helfen könnte, den Geisteskranken zu finden. Falls er ein Organ entnommen hätte, wäre es ihnen nicht entgangen,,.
,,Er ist undicht,,. Ich deutete auf die linke Schulter des Toten, wo eine hellbraune Chemikalie heraus sickerte und zusammen mit dem geronnenen Blut das Laken verfärbte.
,,Ich dachte, ich hätte alle Löcher gestopft,, Sie schraubte die Flasche zu und reichte sie mir. Dann zog sie das Laken zurück, um die Schulter und den dick verbundenen Armstumpf freizulegen, an dessen Ende blauer und purpurner Schleim herausquoll.
Der Arm fehlte. ,,Mist,, sagte sie und eilte, um weiteres Verbandszeug zu holen.
,,Sein Arm fehlt?,, Ich starrte meine Mutter an. ,,Ich habe gefragt was fehlt, und du hast seinen Arm nicht erwähnt?,,
,,Was?,, fragte Margaret.

,,Der Killer hat den Arm mitgenommen,, Ich trat näher an die Leiche heran und zog das Laken zurück. Der Bauch war wie beim ersten Opfer aufgerissen, aber es war diesmal nicht ganz so schlimm. Die Schnitte waren kleiner, und es waren nicht so viele.
,,Dieses Mal hat er nicht die Organe herausgenommen und aufgestapelt,,
,,Was tust du da?,, Mom riss mir unwirsch das Laken aus der Hand und bedeckte den Toten wieder. ,,Etwas mehr Respekt bitte,,.
Ich redete zu viel und wusste es auch, aber ich konnte nicht mehr aufhören. Es war, als hätte jemand meinen Schädel geöffnet und jetzt Purzelte einfach alles heraus.

~~~Druck und Bindung~~~
Bei der Qualität des Buches gibt es absolut nichts auszusetzen. Ich dachte erst es würde mit den unterschiedlich großen Seiten Probleme geben und diese womöglich sogar herausfallen, doch dem war zum Glück nicht so.
Die Buchstaben wurden alle leserlich auf Papier gebracht ohne dass ich Stellen fand, an denen die Tinte nicht genug deckend war.
Alle Seiten wurden sauber gebunden und auch nach Öfteren benutzen lösen sich keine.

~~~Fazit~~~
Wie man schon bei der Leseprobe erkennen konnte schreibt der Autor die ganze Geschichte aus der Sicht von John. Diese Art schafft nicht nur einen persönlichen Bezug sondern lässt auch weit aus tieferen Einblicken in seine Denkens weise geben wie anders.
Man baut im Laufe eine ziemliche Bindung zu John auf und leidet im wahrsten Sinne des Wortes mit ihm mit.

Die Geschichte selbst ist sehr lebensnah, auch wenn ein paar Punkte störend sind, auf die ich aber nicht weiter eingehen kann, da ich sonst zu viel von dem Buch verraten würde^^.
Zum nachdenken regt die Story auf jeden Fall an. Wir sehen zwar unsere Mitmenschen Tag für Tag, doch wissen wir wirklich wie es ihnen geht? Wir lassen uns von der Hektik des Alltags einfach mitreisen und kümmern uns nur als Gewissensberuhigung um andere. Auf die Frage ,,Wie geht es dir,, erwarten wir automatisch ein gut, nur damit wir uns nicht eingehender mit dem anderen befassen müssen.
Zudem wird mit dem Buch auch wieder verstärkt klar, dass wir immer eine genaue Erklärung für alles fordern und stets einen Sündenbock brauchen und wenn wir nur irgendeine Person dazu ab degradieren; Einer muss der dumme sein.

Zum lesen ist das Buch einfach, alles wird genau beschrieben so dass man stetes ein klares Bild vor Augen hat. Die Geschichte wird nicht mit unnötigem ausgefüllt und bleibt so relativ interessant.
Mir persönlich gefiel das Buch schon, doch störte mich auch die Rolle des Serienkillers, welcher ganz anders war als ich dachte. Man könnte das Buch eher als Fantasyroman bezeichnen.
Auch klang die Beschreibung des Klapptextes viel aufregender und interessanter wie die Geschichte insgesamt ist.
Daher kann ich nur 3 Sterne geben, aber es dennoch empfehlen.

Fixiert euch nicht so sehr auf die Beschreibung, so wie ich es gemacht habe, dann wird es euch sicherlich viel besser gefallen^^
Glg eure Lisa