Ravensburger 15786 Malerische Windmühle Testbericht

Die Windkraft nutzbar einzusetzen, dass ist ein sowohl aktuelles als auch traditionelles Thema, denn schließlich wusste Mensch, die durch die bloßen Luftbewegungen entstehenden Energien schon früh für sich zu nutzen.
Schon die alten Ägypter nutzten bei ihren flachen Transportschiffen, die sie auf dem Nil einsetzten, neben reiner Muskelkraft Segel als Antriebsquelle. In Europa waren es schließlich die Niederländer, die gezielt Windmühlen an ihren zahlreichen Kanälen einsetzten, um etwa kleine Sägewerke für den Schiffsbau, vor allem aber zum Abpumpen von Wasser aus ihren Poldern zu nutzen.

Eben dieses Motiv einer "malerischen Windmühle" ziert ein 1000-Teile Puzzle aus dem Hause Ravensburger, welches ich unlängst fertig legen konnte...

=== So kam ich zu diesem Puzzle ===

Ende September 2013 schaute ich mal nach "Nachschub" für meine Puzzleleidenschaft, die bei mir immer an langen, dunklen Herbstabend pflegt, sich Bahn zu brechen. Bei real fand ich das Motiv "Malerische Windmühle" von Ravensburger für 8,99 € preislich im Angebot, welches mir auch voll zusagte...

== 1000 Teile Puzzle "Malerische Windmühle" ==

=== Lieferumfang ===

Wegen der relativ großflächigen Darstellung des zu legenden Motivs auf dem Pappkarton spielt dieser in der nachfolgenden Puzzlearbeit auch im Falle der "malerischen Windmühle" wieder eine durchgängig hohe Bedeutung bei der späteren Zuordnung der im Karton selbst enthaltenen, 1000 Puzzleteilchen, die - wie von Ravensburger gewohnt - in einer Plastiktüte verschweißt vorlagen.
Ein "Puzzle Conserver", der die fertig gelegten 1000 Teilchen nach getaner Puzzlearbeit fixierne könnte, war allerdings nicht Teil des Lieferumfangs. Macht aber nichts, hier reicht im Fall des Falles "normaler" Tapetenkleister vollkommen aus...

=== Zum Motiv ===

Bei der "malerischen Windmühle" handelt es sich nach meinen Recherchen(wie der Name des vor der Mühle liegenden Bootes es schon andeutet) um die "Hunsett Mill", die in der englischen Grafschaft Norfolk liegt.
Die Mühle wurde zu Drainagezwecken im Jahr 1860 direkt am "River Ant" gebaut und trieb einmal zwei Wasserförderräder an. Der im Turm eingebaute Datumsstein zeigt dabei irrtümlich das Jahr 1698 als Baujahr an - hier wollte man seitens der Erbauer wohl ein wenig mit dem "echten" Alter des Bauwerks schummeln.
Der Turm wurde aus rotem Ziegelstein erbaut und hat das typisch weisse "Norfolk boat type" Dach und - um die Windmühlenflügel besser in die Richtung des gerade herrschenden Windes ausrichten zu können - eine Windfahne sowie eine Förderkette. Die Mühle ist denkmalgeschützt und wurde erstmals im Jahr 1970 renoviert. Das Mühlenhaus ist in Privatbesitz.
Das Puzzlefoto wurde vermutlich Ende der 1990´er Jahre geschossen, denn im Jahr
2004 wurde das Anwesen an Privatinvestoren verkauft, die im Anschluß das ehemalige Müllerhaus des Dorfes und der Wasserpumpenmühle Hunsett Mill mit einem Anbau, den man als Erholungssuchender mieten kann , erweiterten. Der auf dem Puzzlemotiv abgebildete, reichhaltige Blumengarten existiert so heute dagegen nicht mehr...

== Puzzle die Mühle ! ==

=== Bevor es losgeht: Ordnung muss auch hier sein ! ===

Auch bei diesem Puzzle ist der Ordnungssinn wieder in einer herausragenden Rolle, denn ohne das zumindest grob orientierte Sortieren der Teilchen nach ihrer Farbe hätte mich die gesamte Puzzelei dieses Motivs wohl einiges mehr an Zeit gefordert, als es letztendlich der Fall war.

Daher kamen erneut meine vielen kleinen Pappschächtelchen zum Zuge, in die ich die mannigfaltig verschiedenen Teilchen vor dem Start des eigentlichen Zusammensetzens des Motivs einsortierte. Die glatten Randteilchen suchte ich dabei "separat" neben aller Sortiererei heraus und legte diese schon einmal auf das Puzzlebrett . Das "Eingruppieren" der Teilchen fand ich bei diesem Motiv gar nicht mal so einfach, denn wenn ich mir die "malerische Windmühle" mal nach ihren Motivanteilen anschaue, muss ich doch feststellen, dass es hier wirklich recht viele ungefähr teilchenmässig "gleichgewichtete" Motivdetails gibt, nach denen ich die Teilchen sortieren konnte. Besonders der große Anteil der fast rein "schwarzen" Teilchen der schattigen Mauer am rechten, mittleren Bildteil, der sich nahezu übergangslos an den schattigen Rasenanteil anschließt, machte mir schon bei dem Einsortieren in Schälchen kleine Problemchen. Doch es gibt auch in ihrer Zugehörigkeit "offensichtlichere" Teilchen , wie etwa die Teilchen, die das rote Dach des Häuschens im Vordergrund, die Teilchen, die die Windmühlenflügel oder die Ziegel der Mühle an sich bilden oder eben jene, die das im Kanal schwimmende Boot abbilden, Dagegen ist das Durcheinander der vielen Blumen, sowohl der Heckenrosen, die am Haus emporranken oder der des Blumenbeetes, schon eher ein kaum zu trennender "Puzzletopf" bei mir geworden.
Dafür ist wiederum der Himmel, der in anderen Puzzles gerne mal "strahlend blau" erscheint und deswegen eher schwer zu legen ist, bei diesem Motiv dank einiger Quellwolken doch eingedenk der Puzzleteilchen eher vergleichsweise einfach auseinander zu halten gewesen.

== Es geht los... ==

Nach knapp einer halben Stunde reiner Sortierarbeit konnte ich mich daran machen und die eigentliche Puzzlelei beginnen.

=== Der Rand ===

Nachdem ich aus dem vorangegangenen Sortiervorgang zumindest weitestgehend die Randteilchen aus der Masse an Teilchen heruasgefiltert hatte, setzte ich diesen nun zusammen.
Diese Phase des Puzzles ging mir so recht flott von der Hand. Zunächst setzte ich den unteren Rand zusammen, der gut anhand der "Wasserteilchen" bzw. des Grüns des Rasens und der Beetblumen zusammen zu setzen war. Dies gilt so auch für den linken und rechten Rand, zumindest bis zur Himmelslinie des Motivs, die etwas oberhalb der Mitte beider Seitenränder beginnt, links dabei erneut die "Wasserteilchen" des Kanals, dann ein paar Teilchen vom Boot und letztlich die hellgrünen Baumteilchen, rechts dagegen die eher dunkel-schwarze Mauer bzw. der Schattenrasen. Der obere Bildrand mit dem Himmel ging eigentlich auch recht fix, denn es stellte sich heraus, dass ein Windmühlenflügel fast den oberen Bildrand erreicht. Von diesen drei klar erkennbaren Randteilchen ausgehend konnte ich so die himmelblauen Randteilchen letztlich relativ fix zusammensetzen. Knapp eine halbe Stunde nach Beginn der "Legearbeit" war so der komplette Rand des Puzzles fertig.

=== Erste Motive ===

Nachdem der Rand fertig war, machte ich mich über das Schälchen her, in welchem die roten Dachziegelteilchen lagen und setzte recht schnell das Dach des kleinen Ziegelhäuschens und die charakteristischen Kamine / Schornsteine zusammen. So erhielt ich schnell eine Verbindung zum rechten Rand des Puzzles. Die ans Dach anschließenden Teilchen des halben, oberen Stockwerks des Hauses setzte ich anhand der braunen Fensterläden auch schon zusammen. Dann "stürzte" ich mich auf die hellgrünen Rasenteilchen und legte einen schmalen "Korridor", denn der Rasen besteht doch überwiegend aus eher schattig gelegenem Rasen, den ich erst später von den rein schwarzen Teilchen separierte.
Dann "stürzte" ich mich allerdings auf das Hauptmotiv, die Windmühle. Hier vereinfachte es der lange Schatten auf der Mauerseite der Mühle mir, diesen Anteil der Mühle recht fix zu legen. Die Windmühlenflügel waren da etwas verzwickter und kamen am nächsten Puzzletag dran. So hatte ich schon einen gewissen Anteil des Himmels und des Baumes am linken Bildrand komplett.
Das Boot war dagegen eher schnell fertig, genau wie das Wasser des Kanals...

==="Harte Nüsse" ===

So hatte ich nach Tag 2 schon einen gehörigen Anteil des Motivs fertig. Das Haus war zur Hälfte fertig und die Mühle und das Boot (also fast das komplette untere Viertel des Bildes) war damit schon "durch". Doch nun folgte der Anfang eines "langen" Endspurts, denn die Vielzahl der verschiedenen (und teils fast gleich ausschauenden) Beetpflanzen war doch eine etwas härtere "Puzzlenuss" für mich. Gut, dass es da zwei Plattenwege im Bild gibt, die hier etwas Hilfe bei der Orientierung boten. Nach Puzzletag 3 hatte ich so (bis auf die Heckenrose an der Hauswand) nahezu alle "Pflanzenteilchen" verarbeitet - und sogar der schattig gelegene Rasen war fertig. Die "härteste" Nuss war aber nun dran: die schattige Hauswand an der rechten Bildseite, die nahtlos in die Heckenrose überging, die teilweise auch die Fenster des Hauses überlappen. Bei den rein schwarzen Teilchen kam mir hier die recht eigenwillige Teilchengestaltung zupass, die Ravensburger an dieser Stelle dankenswerterweise eingeschoben hatte - Puzzlen nach Form war in dieser Phase klar im Focus. Nun lag nach Puzzletag 4 bis auf den Himmel das komplette Motiv vor mir...

=== Endspurt ===

Zum Schluß wurde es etwas einfacher, denn der Himmel war dank der großen Wolken recht "mittelschwer" zu puzzlen und das pure "Himmelsblau" changiert von dunkel-violettblau zu "fast"-hellblau, was die Sache auch vereinfachte. Nach knapp 5 Puzzleabenden hatte ich so die komplette "malerische Windmühle" fertig gelegt...

== Einige grundlegende Tipps von mir ==

=== Gute Voraussetzungen ===

Ich finde, dass ein Puzzle aus praktischen Gründen möglichst an einem Ort zusammengepuzzelt werden, der einerseits gut beleuchtet und andererseits möglichst "wenig besucht" ist.
In meinem Fall habe ich das Puzzle in einem Dachzimmer zusammengepuzzelt - dort ist meistens wenig "Durchgangsverkehr" bei uns und Licht gibt es (tagsüber natürlich) auch reichlich - zur Not tut es eine gute Schreibtischlampe aber auch. Warum ich von "gutem Licht" schreibe ?
Weil sich viele Teilchen gerne einmal kaum in der Farbe und Form unterscheiden - gutes Sehen ist hier also schon einmal wichtig. Daher mein Tipp: gutes Licht hilft viel !
Dazu sollte das Puzzle auf einer stabilen Unterlage liegen, die größer ist als die Fläche des später fertigen Puzzles.
Für meine Puzzleabenteuer habe ich mir mittlerweile eine stabile und knapp 1,20 x 1 m große Pappunterlage aus mehreren Pappteilen zusammengeschustert - die erfüllt auch größere Beanspruchungen in Sachen Platz ganz souverän.
Das Motiv dieses Puzzles hat dabei eine mit exakt 70 cm x 50 cm eine ohnehin eher "überschaubare" Größe.

=== Zum Puzzlen am Pappdeckel "orientieren" ===

Bei diesem Puzzle habe ich zur Abwechslung mal festgestellt, dass das auf dem Pappdeckel abgebildete Motiv im Fall der "malerischen Windmühle" doch mal recht exakt mit dem späteren Puzzlebildausschnitt übereinstimmt . So war der gerne von mir unterstützend genutzte Deckel doch mal eine wahre Hilfe bei der gerne im Laufe der Puzzelei bei mir auftretenden Frage, wo denn bitteschön mein aktuell aus der Menge der Teilchen herausgesuchtes Teilchen im Puzzle grob hingehört.
Die Puzzleteilchen an sich haben dank Ravensburgers "Soft Click"-System wieder eine sehr hohe Passgenauigkeit in der Praxis gezeigt - irrtümlich falsch gelegte Teilchen sind mir zumindest beim Puzzlen dieses Motivs nicht untergekommen.

=== Auf einen Blick ===

* Produkt: "Malerische Windmühle" - Puzzle
* Hersteller: Ravensburger
* Anzahl Teile: 1000 Stück
* Abmaße: 70 cm x 50 cm

=== FAZIT ===

Trotz einer Vielzahl verschiedener, kleinerer Motivdetails im Puzzle fiel es mir bei diesem Motiv der "malerischen Windmühle" nicht allzu schwer, die 1000 Teilchen zu einem gelungenen Gesamtmotiv zusammenzulegen. Insgesamt brauchte ich nur knapp 5 Puzzleabende, bis das Puzzle fertig gelegt war, in Stunden gerechnet also etwa 13-15 Stunden.
Dabei hat mir das Puzzlen wegen der guten Passgenauigkeit und der hohen Fotoauflösung des Motivs sehr viel Spaß gemacht, auch, wenn das Motiv von der formalen Anordnung her in dieser Form so nicht mehr existiert - der schöne und bunte Blumengarten existiert nämlich, aktuellen Fotos von der Mühle nach zu schließen, so im Jahr 2013 nicht mehr.
Dennoch, das abgebildete Motiv zeigt auf jeden Fall eine sehr schöne Windmühle und ist nach meinem Empfinden doch sehr dekorativ. Daher alle Sternchen und eine Empfehlung.