Schneewittchen muss sterben (Taschenbuch) / Nele Neuhaus Testbericht

Ich freue mich schon sehr auf die Frankfurter Buchmesse, wo ich auch die Autorin des Buches treffen werde, über welches ich euch jetzt berichten werde.

Es ist nicht das erste Buch aus ihrer Feder, welches ich mit großem Interesse und absoluter Spannung gelesen habe.

Die Autorin:
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Nele Neuhaus wurde 1967 geboren (Ein toller Jahrgang !! Ich bin auch eine 67erin *g*). Sie ist waschechte Münsterländerin (Westfalen) und lebt seit ihrer Kindheit im schönen Taunus, wo auch ihre Krimis immer beheimatet sind.

Sie arbeitet in einer Werbeagentur und studierte Jura, Geschichte und Germanistik.

Sie arbeitet jetzt bei ihrem Mann im familieneigenen Unternehmen mit. Nicht nur Krimis, auch Jugendbücher hat sie schon geschrieben.

Den Krimi, den ich euch jetzt vorstelle kann man zu einer Reihe zählen, zu denen immer zwei Ermittler gehören (Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff) - der Inhalt der Handlung ist aber immer abgeschlossen, sodass man die Bücher ohne Probleme separat lesen kann.

Eine unbegliebte Frau
Mordsfreunde
Tiefe Wunden

sind drei der anderen Bücher aus der Reihe

Daten zum Buch:
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Broschiert: 537 Seiten
Verlag: List Tb. (11. Juni 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548609821
ISBN-13: 978-3548609829
Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 12,4 x 4,2 cm

PREIS: 9,95 Euro

Untertitel: Im Zweifel für den Angeklagten

kurze Leseprobe:
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»Hallo, Schneewittchen«, sagte er leise. Der Schweiß trat ihm auf die Stirn. Die Hitze war kaum auszuhalten, aber sie
mochte es so. Schon früher hatte sie schnell gefroren. Sein Blick wanderte zu den Fotos, die er für sie neben ihrem Bett aufgehängt hatte. Er wollte sie bitten, ob er ein neues Foto dazuhängen durfte. Aber er musste diese Bitte zu einem geeigneten Moment anbringen, nicht dass sie beleidigt war. Vorsichtig setzte er sich auf die Bettkante. Die Matratze senkte sich unter seinem Gewicht, und für einen Moment glaubte er schon, sie habe sich bewegt. Aber nein. Sie bewegte sich nie. Er streckte die Hand aus und legte sie an ihre Wange. Ihre Haut hatte im Laufe der Jahre einen gelblichen Farbton angenommen, fühlte sich fest und ledrig an. Sie hatte wie immer die Augen geschlossen, und wenn auch ihre Haut nicht mehr so zart und rosig war, ihr Mund war so schön wie früher, als sie noch mit ihm geredet und ihn angelächelt hatte. Eine ganze Weile saß er da und betrachtete sie. Nie war der Wunsch, sie zu beschützen, stärker gewesen.

Inhalt:
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Das Buch beginnt mit einem Prolog. In die Handlung steigt man am Donnerstag, den 6. November 2008 ein. Das letzte Kapitel erzählt über Dienstag, den 26. November 2008, also nur 20 Tage verfolgt der Leser die Handlung.

Es ist November und ein düsterer regnerischer Tag ...
Die beiden Kommissare aus dem Hofheimer K 22 werden rausgerufen zu einem Verkehrsunfall, der aber nicht ganz normal erscheint. Alles ist ein wenig mysteriös.
Von einer Fußgängerbrücke stürzte (oder wurde gestürzt) eine Frau auf ein Auto.
Es gibt aber einen Zeugen, der meint, dass er beobachtet hat, das die Frau gestoßen wurde.

Während der Ermittlungsarbeit werden die beiden nach Altenhain geleitet, wo Rita Cramer, die Tote gelebt hat.

Jetzt geht die Handlung 11 Jahre zurück. 1997 verschwanden in diesem Ort an einem Abend im Herbst zwei Mädchen im Alter von 17 Jahren.
Hier kommt jetzt wieder die Tote ins Spiel. Sie war die Mutter des Jungen, der damals verhaftet wurde. Tobias Sartorius musste 10 Jahre einsitzen.
Im Zuge der Ermittlungen wurde herausgefunden, dass er vor kurzem wohl wieder in seinen Heimatort zurückgekehrt sei.

Der Tod seiner Mutter Rita und seine Rückkehr - könnten die evtl. in einem engeren Zusammenhang stehen - fragt man sich als Leser ...

Die Menschen im Dorf helfen den Ermittlern aber nicht wirklich weiter.
Das ist aber nicht alles. Wieder passiert es so, wie vor 11 Jahren. Ein weiteres junges Mädchen verschwindet.
Man hat nun natürlich Angst, das ein weiteres Mädchen verschwinden wird, was zur Folge hat, dass die Ermittlungen sehr sehr zügig vonstatten gehen müssen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt sozusagen.

Man kann sich denken, das wieder Tobias verdächtigt wird !!! Nun aber wollen die Bewohner von Altenhain selbst nachforschen und dem Täter auf die Spur kommen.

meine Meinung:
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Dieser Taunus-Regional-Krimi ist einer der besten aus Nele Neuhaus`Feder. Er hat mich fasziniert und ich konnte mich nicht davon trennen.

Vorgestern noch hatte ich hier jemandes Rezension zum Buch bewertet und ihm auch geschrieben, dass ich das Buch momentan auch gerade lese, nun habe ich es schon durch und bin begeistert - zum einen von der Dichte der Handlung - der vielen Details - die sich Sekunde für Sekunde aneinanderreihen, weil es halt auch die Handlung so erfordert, die ja die Zeit im Nacken hat, weil damit gerechnet werden muss, dass ein weiteres junges Mädchen verschwinden könnte.

Die Charaktere werden, wie auch in den drei Vorgängerromanen - bestens bildhaft sowohl positiv als auch negativ beschrieben, sodass man sie sich optimal vorstellen kann.

Der Taunus und seine dort lebenden Menschen werden in ihren Traditionen und ihren Lebenseinstellungen sehr schön dargestellt.

Ich finde, dass Nele Neuhaus hier zum einen eine super Idee hatte für einen neuen Krimi, und diese Idee noch bestens umgesetzt hat.

Man fühlt sich in diese Gegend versetzt und rätselt mit, wie nun alles zusammenhängt.

Vom "Unfall" auf der Brücke bis hin zum Ortsgeschehen in Altenhain und den dortigen lebenden Menschen mit ihren Besonderheiten bis hin zu Tobias, der seine Mutter verloren hat und dem noch immer das damals vor 11 Jahren passierte nachhängt, obwohl er dafür gebüßt hat.

Wie es nun ausgeht, das werde ich hier nicht schreiben, dass müsst ihr selbst lesen. Es lohnt sich echt. Krimifans sollten das gelesen haben.

Die Spannung wird bis zum Ende aufrecht erhalten und es gibt keine langatmigen Stellen, die den Leser sozusagen zwingen, sich am Buch festzuhalten. Im Gegenteil, man kann sich nicht trennen !!

Die Verwendung zahlreicher bildhafter erklärender Adjektive und der wörtlichen Rede trägt weiterhin dazu bei, dass sich der Leser sehr schnell in die Handlung hineinversetzen kann.

Zusammenfassend ein super spannender Krimi - der im Taunus spielt - der sehr realistisch ist, inhaltlich hochwertig und durchdacht.

Schön ist auch, dass man wieder etwas mehr über die beiden Kommissare erfährt, die man schon aus den vorangegangenen Büchern kennengelernt hat.

Ich empfehle das Buch !!!