Otto Franck Import KG La Perla exotischer Fruchtcocktail Testbericht

Hallo zusammen,

bestimmt werden mir viele Leser zustimmen, wenn ich sage, die Verwendung von Konserven spart sehr viel Zeit. Da auch wir dieser Meinung sind, haben wir stets einiges an Obst- oder Gemüsekonserven im Vorratsschrank.
Obst als Belag für den Tortenboden oder als Kompott stehen bei uns hoch im Kurs. Selbstverständlich können Konserven niemals frisches Obst ersetzen, aber so manches Mal ist es unumgänglich auf Obst in Dosen zurückzugreifen.
Heute möchte ich euch „La Perla - exotischer Fruchtcocktail“ vorstellen.


Wo und warum gekauft, und wie viel bezahlt?

Gekauft habe ich dieses Produkt im Kaufland zu einem Preis von 0,99 Euro.
Kaufgrund war eigentlich nur der Hinweis auf einen exotischen Fruchtcocktail. Da ich Obst, vor allem exotische Sorten liebe, landete die Konserve im Einkaufswagen.


Hersteller:

Es ist ein in Thailand, für die Otto Franck Import KG, hergestelltes Produkt.
Die Otto Franck Import KG hat ihren Sitz in Augsburg und gehört zu den größten Lebensmittelimporteuren Europas.
Der Hersteller über sich selbst:
„Unser Konservensortiment stammt von ausgewählten Packern aus Europa und Asien und bietet Ihnen beste Qualität zu fairen Preisen. Speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse, Anforderung und Wünsche unserer anspruchsvollen Kunden - ob für den Einzelhandel, die Industrie oder Gastronomie.“
Quelle: www.ottofranck.de
Diese Firma bietet neben Obstkonserven auch Gemüse- und Fischkonserven an.


Die Verpackung:

Die Konservendose besteht aus Weißblech und ist mit einer blauen Papierbanderole umwickelt. Neben Angaben zum Hersteller, Inhalt und Zutaten ist auch ein Bild zu sehen, auf dem verschiedene Obstsorten abgebildet sind. Sehr deutlich zu erkennen ist eine Ananas.
Verschlossen ist die Dose durch einen Deckel, ebenfalls aus Weißblech, versehen mit einer Aufreißlasche für ein sicheres und einfaches Öffnen.
Neben genannten Angaben, befindet sich der Zusatz „gezuckert“ auf der Verpackung. Dazu später mehr.
Der deutsche Name des Produktes „Tropischer Fruchtcocktail, gezuckert“ wird noch in 11 weiteren Sprachen aufgeführt.
Beispiele: In holländischer Sprache lautet der Name: „Vruchtencoktail, op siroop“ und auf ungarisch „Tropu gyürrrölcskoktel, enhen, cukrozott“.


Zutaten:

Ananas, Papaya, Guaven, Wasser, Zucker, Passionsfruchtsaft und Bananenpüree.

Die Ananas kennt wohl jeder. Papayas gehören zu den Melonenbaumgewächsen und wachsen an palmenähnlichen Bäumen. Die Guaven wachsen an kleinen Bäumen oder Sträuchern die zur Familie der Myrtengewächse gehören.
Die Guaven haben im Fruchtinnern einen großen Anteil an Kernen, die zur Verarbeitung der Frucht entfernt wurden.
Prozentuelle Angaben werden vom Hersteller nicht gemacht, aber meiner persönlichen Einschätzung nach zu urteilen, liegt der Anteil an Ananasstücke bei ca. 60 %, Papaya und Guaven würde ich mit jeweils 20 % Fruchtanteil bemessen.


Nährwerte pro 100g:

Brennwert: 273 kj, 64 kcal
Eiweiß: 0,5 g
Kohlenhydrate: 15,1 g, davon sind 13,5 g Zucker,
Fett: 0,2 g
Ballaststoffe: 0,9 g

Die Gesamtfüllmenge beträgt 565 Gramm, das Abtropfgewicht 340 Gramm.
Das bedeutet also, dass von den 340 Gramm die Ananas mit gut 200 Gramm den mit Abstand größten Anteil an Obststückchen ausmacht.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist auf den 31.12.2011 datiert.

Dieser Fruchtcocktail ist außerdem noch in einer größeren Dose mit einer Gesamtfüllmenge von 820 Gramm und einem Abtropfgewicht von 490 Gramm erhältlich. Wie hoch der prozentuale Anteil der einzelnen Früchte bei dieser Menge ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich gehe davon aus, dass auch hier der Ananasanteil ca. zwei Drittel der Gesamtmenge ausmacht.


Die Optik des Inhaltes:

Erst einmal sind nach dem Öffnen nur Ananasstückchen in einer trüben sirupartigen Flüssigkeit zu sehen. Nun versteh ich auch, warum auf der Abbildung die Ananas im Vordergrund steht.
Also den gesamten Inhalt in eine Schüssel gegeben und nach weiteren Früchten gesucht.
Nun zeigen sich neben den gelben Ananasstückchen auch Fruchtstücke in orangenen und weißen Farbton.
Die orangefarbenen Stücke sind die Papayafrüchte und die weißen Stückchen sind die Guaven.


Geschmack:

Als erstes nehmen wir einen Löffel von dieser Flüssigkeit zu uns und stellen eine extreme Süße fest. Die Konsistenz ist zähflüssig und kommt dem Zuckersirup ziemlich nah.
Die Früchte sind nicht matschig, überraschender Weise sogar bissfest.
Geschmacklich konnte ich keinen Unterschied zwischen den einzelnen Früchten feststellen, da die Süße alles überdeckt.
Einzig der Geschmack der Ananas sticht ein wenig hervor. Guaven gelten eigentlich als sehr aromatisch, aber davon ist hier nichts zu spüren.
Kein einziges Fruchtstück war holzig, was für eine saubere Verarbeitung der Früchte bezeichnend ist.
Zusammenfassung: Viel Obst mit wenig Geschmack in Sirup eingelegt!


Meine Meinung:

Eine Kaufempfehlung kann ich nur bedingt aussprechen. Um den Fruchtcocktail einfach als Kompott zu genießen ist er für meinen Geschmack viel zu süß und der Geschmack der Früchte geht deswegen fast komplett verloren. Der Hinweis „gezuckert“ ist völlig fehl am Platz, denn gefühlt wurden der Mischung bestimmt 300 g Zucker hin zugegeben, also „überzuckert“.
Als Zugabe für einen Obstsalat sind die Früchte, ich betone nur die Früchte geeignet, da sie schön fest sind. Der Obstsalat sollte aber nicht nur aus Konservenfrüchten bestehen, sondern nur im Zusammenhang mit frischem Obst verwendet werden.
Der Saft (Sirup) kann, mit Mineralwasser verdünnt, getrunken werden.
Außerdem eignen sich die Fruchtstückchen als Zugabe zum Eis.
Da die Stücke unterschiedlich groß sind und der Ananasanteil stark überwiegt, sind sie als Tortenbelag wohl ungeeignet.
Was mich persönlich sehr stört, ist der hohe Anteil von Ananasstückchen. Hier hätte ich mir eine bessere, prozentual ausgewogene Mischung gewünscht.
Unter exotischem Fruchtcocktail habe ich mir insgesamt mehr vorgestellt, denn ich bin einfach davon ausgegangen, dass sich mehr als nur drei verschiedene Sorten in der Dose befinden.
Warum dem ganzen noch Bananenpüree beigefügt wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht dient dieses Püree als Stabilisator o.ä., dies wäre die einzige plausible Erklärung für mich.

Die Dose lässt sich leicht und gefahrlos durch ziehen an der Aufreißlasche öffnen. Scharfe Gratrückstände konnte ich nicht feststellen, was natürlich für eine sehr gute Verarbeitung spricht.
Von der Bezeichnung „La Perla“ war ich anfangs überrascht und irritiert, denn mit La Perla verbinde ich immer den großen italienischen Hersteller von Dessous und anderen hochwertigen Kleidungsstücken, sowie Parfüms.
Ich habe aber festgestellt, dass auch Hotels, Eiscafes, Schokoladen, Restaurants und Pizzerias den Namen „La Perla“ tragen, warum auch immer.

Perlen habe ich im Fruchtcocktail keine gefunden und kann auch nicht behaupten, dass diese Mischung zu den Perlen der Obstkonserven gehört.
Den Preis für diesen Fruchtcocktail halte ich für angemessen.

Warum ich diese Mischung aber weiterhin kaufe, hat einen einfachen Grund. Ich habe diese Früchtemischung als hervorragende Grundlage für eine erfrischende Bowle entdeckt.

Hier mal ein Beispiel:

2 Dosen La Perla - tropischer Fruchtcocktail
500 Gramm frische Erdbeeren
Den Saft einer Limette
1 Granatapfel
2 Flaschen trockenen Weißwein (Rhein- oder Moselwein)
1 Flasche Sekt (ich nehme immer „Rotkäppchen trocken“)

Die Erdbeeren waschen, den Blütenansatz entfernen und vierteln.
Den Granatapfel gründlich abspülen und halbieren.
Erdbeeren, tropischen Fruchtcocktail mit Saft (Sirup) und Limettensaft in ein geeignetes Gefäß geben.
Darauf die beiden Granatapfelhälften legen und alles mit gut gekühltem Sekt und Wein aufgießen.
Der Granatapfel verleiht der Bowle ein besonders fruchtiges Aroma.
Da wir den Granatapfel nur halbiert haben, entsteht auch nicht das Problem der lose in der Bowle schwimmenden Kerne, obwohl diese sehr lecker sind.
Auf Grund der extremen Süße des Doseninhaltes, entfällt hier die Zugabe von Zucker, sodass der gekühlte Wein und Sekt sofort über die Früchte gegossen werden kann.
Abschließend noch ein Zitat des französischen Publizisten Jean Duché:
„Konserven und Waschmaschinen haben mehr zur Befreiung der Frau beigetragen als alle Revolutionen.“

Ist dem so?

Ich bedanke mich für die Lesungen, Bewertungen und Kommentare.