Brilliant Audrey Testbericht

Geschmäcker sind durchaus unterschiedlich, Funktionalität freilich ist ein unbestechliches Kriterium.
In fast allen Lebensbereichen sollte Funktionalität ein zumindest gleichwertiges Kaufkriterium sein. Und bei allen Einkäufen, die ich alleine tätige, ist das auch so.
Im Folgenden soll es um eine deutsche Schönheit gehen, die den nicht ganz typischen Namen Audrey trägt: Name hin oder her, Audrey besticht nicht nur durch ihre schlichte Schönheit, sondern neben den Charaktereigenschaften auch durch beeindruckende Maße. Oben ordentlich, in der Mitte beachtlich, unten standfest. Freilich käme nur ein Macho jetzt auf den Gedanken festzustellen, dass hier glatt an eine Ehe gedacht werden könnte.
Freilich nur ein Macho, Audrey ist nämlich eine Tischleuchte.



---- Das Design ----

Die komplette Lampe ist vom Lampenfuß bis zum Lampenschirm aus Metall gefertigt. Das macht sie zwar nicht zu einem Leichtgewicht (1,68 kg), stört die Lampe bei der Arbeit aber gar nicht.
Vor allem der Lampenschirm, wie gesagt aus Metall, macht ohnehin einen schwereren und breiteren Lampenfuß notwendig, um der Tischleuchte die Standfestigkeit zu verleihen.
Damit erweitert sich der Standfuß nach vorne oval, um die Balance für den vorne wuchtigen Schirm herzustellen.
Der Lampenschirm (auch Lampenkopf genannt) ist dabei flexibel nach vorn und hinten beweglich, was für die unterschiedlichen Ausleuchtungsvarianten interessant ist. So kann das Licht nach unten oder an die Decke gerichtet werden (indirekte Beleuchtung), direkt auf Raumbereiche oder zu bestrahlende Gegenstände (direkte Beleuchtung).
Klassisch wird die Lampe aber sicher so eingesetzt, wie der Hersteller diese auch auf dem Leuchten Karton (siehe Foto) abgebildet hat.
Insgesamt ist die Tischleuchte für mich aufgrund der schlichten und einfachen Linien, aber auch dadurch bestechenden und ins Auge fallenden Formgebung ein wahrer Hingucker. Der Verzicht auf Spielereien und Schnörkel mag dem einen oder anderen für eine Wohnbereichslampe evtl. nicht gefallen. Geschmäcker sind da - zurecht - ganz anders ausgerichtet.
Bei ersten Angucken freilich hat es mir diese Lampe angetan, allerdings auch nur in Weiß. In schwarz wirken Farbe und Form auf mich nicht so.
Klare Argumente des Designs: einfache Linien, klare, ungestörte Optik = schlichte Schönheit



----Licht-Führung----

Audrey kann mit verschiedenen Leuchtmitteln bestückt werden. Grundsätzlich sind alle E27 - Sockel - Leuchtmitteln möglich. Ich habe den Brilliant Reflektor 63 in der Lampe. Das führt reflektortypisch dazu, dass das Licht nur nach vorne abgestrahlt wird. Bei allen anderen Leuchtmitteln fällt Licht auch nach hinten aus dem Schirm, was sich in Fluren usw. schick macht.
Standfestigkeit
Durch den Standfuß, der der Form des Lampenschirmes folgt, steht die Lampe trotz der Höhe und trotz der Schwere des metallenen Lampenschirms erfreulich fest. Das Gewicht des Fußes sorgt dafür, dass bei versehentlichem Anstoßen die Lampe nicht umfällt, was für Lampen im Wohnbereich eine nicht ganz unwesentliche Charaktereigenschaft ist. Allerdings führt die massive Ausführung auch dazu, dass selbst das Umfallen kaum die Lampe oder den Schirm beschädigen würde. Langlebigkeit ist hier ein Merkmal der Lampe.
Der Lampenfuß hat dabei unten eine Filzbeschichtung, was für empfindliche Oberflächen wichtig ist.


---- Scheinbar für Lampendesigner von prickelnder Erotik: der" cord switch" ----

Früher hatten die Lampen einen Zugschalter, den gibt es heute auch wieder bei Retro-Produkten. Neuerdings haben fast alle Lampen einen Cord switch, also den Ein- und Ausschalter am Stromkabel selbst. Was bei einer Pianoleuchte, wenn den der sicherlich schickere Zugschalter nicht lieferbar ist, geht, auch bei einer Thekenleuchte oder einer für eine Anrichte, geht gerade bei Nachttischlampen gar nicht. Das Rumgesuche im Dunkeln nach diesem Schalter hat schon so mancher Nachtischlampe durch versehentliches Umstoßen der Gar ausgemacht.
Nun ist Audrey nicht die klassische Nachtischlampe, sondern als Tischleuchte klassifiziert.
Das Design der Lampe mit dem breiten Standfuß hätte jedoch auch zu der Überlegung führen können, ob nicht ein Druckschalter in Weiß oder Silber auf der Oberseite des Standfußes, der in diesem Fall auch klarer Designträger ist, von dem Allerweltsschalter im Stromkabel hätte Abstand nehmen lasse.
Zwar spricht für den Cord switch, dass er ein Massenprodukt ist und somit billiger als kompliziertere Schaltersysteme, dass er den Preis der Lampe niedrig hält usw. Allerdings punktet die Tischlampe Audrey klar mit den klaren und einfachen Linien und Proportionen und eben da wäre ein designpassendes Schaltsystem noch ein Tipp für die Zukunft.
Bei Nachtischlampen allerdings, und hier tut Audrey bei mir ihren Dienst, führt dieses Schaltersystem klar zur höheren geistigen Beweglichkeit. Denn entweder merkt man sich, wo der Schalter ist, was man durch das Festklemmen oder Fixieren des Schalters erreichen kann, oder man überlässt sich dem morgendlichen sanften Herumgetastet.
Blöd ist nur, dass sich die Nachtischlampen für eben dieses Herumgetastet auf der entgegengesetzten Seite des Partners befinden. Und zwar immer.
Insofern wird dieses Herumgetastet sicherlich schon schnell recht leidenschafts- weil hoffungslos.
Daten


---- Hersteller: Brilliant AG ----

Lampenname: Audrey (Tischleuchte, auch als Schreibtischleuchte angeboten)
Auslieferung ohne Leuchtmittel
Maße:
Höhe: 45 cm
Tiefe: 18 cm
Gewicht: 1,68 kg
Leuchtmittel (Angaben Hersteller)
; geeignet für TCA-SE, E27, max. 1 x 9 W,
230 V und/oder Reflektorlampe R63, E27, max. 1 x 60 W, 230
V und/oder Allgebrauchslampe A60, E27, max. 1 x 60 W, 230

Preis: 33,30 Euro (zzgl. Versand)
http://www.leuchtenzentrale.de/search_result.php?search_keywords=audrey



---- Fazit ----

Schick ist sie und schön, einfach im Design und gerade durch das Fehlen von Firlefanz eine Augenweite.
Ein Blickfang nicht nur für den Flur- oder klassischen Wohnbereich, bei dem Design und Funktionalität gut harmonieren.
Michael