HTC Desire HD Testbericht
- Design:
- Qualität & Verarbeitung:
- Ausstattung:
- Handhabung & Bedienung:
Erfahrungsbericht von DieBrummelhexe
Achtung, Apple, hier kommt HTC!
Pro:
riesiges Display, Multitalent
Kontra:
Suchtfaktor!
Empfehlung:
Ja
Das Motto der neuerlichen Jagd auf ein Mobiltelefon war eigentlich ganz einfach: Es sollte so viele Funktionen wie möglich beinhalten, dabei aber so wenig wie möglich kosten. Ein paar Modellnamen hatte ich mir in Ruhe herausgesucht, nun ging es zur eingehenden Untersuchung der in Frage kommenden Geräte in die hiesigen Elektronikmärkte. Es kam jedoch schlimmer als ich erwartet hatte, keines der Geräte vermochte mich auch nur im Ansatz zu begeistern. Und dann nahm das Übel seinen Lauf. Ohne jedwede sichtbare Produktbezeichnung lag dort plötzlich ein edel aussehendes, schlankes Smartphone herum …
HTC at it’s best: Das Desire HD im Überblick
Riesige 4,3 Zoll Bildschirmdiagonale hat HTC seinem Flaggschiff gegönnt; zumindest in puncto Größe stellt das Desire HD damit den Großteil seiner Konkurrenten in den Schatten. Diese knapp 11 Zentimeter nehmen quasi die gesamte Vorderseite des Smartphones in Beschlag, verheißen bei einer Auflösung von immerhin 480 x 800 Pixeln außerordentlich viel Spaß beim Surfen oder bei Anschauen von Videos – beides Funktionen, die mir nie wichtig waren, aber anzuschauen ist das Ganze wirklich sehr hübsch. Dies besonders deswegen, weil das System (Android 2.2 Froyo) dank der Kombination von 1 Gigahertz Prozessor und 768 Megabyte Arbeitsspeicher wirklich ausgesprochen flüssig läuft. Und sonst? Die Kamera wartet mit 8 Megapixeln auf, Videoaufnahmen sind mit einer Auflösung bis zu 720p möglich und die Wiedergabe von Musikdateien kann mit den virtuellen Surround-Effekten „Dolby Mobile“ und „SRS“ optimiert werden. Auch in Sachen Konnektivität weiß sich das Desire HD zu behaupten: 3G, GPRS, EDGE, UMTS, HSDPA, HSUPA, Wlan (b,g,n) und Bluetooth 2.1. Das Gesamtpaket kommt in einem anmutigen Aluminium-Gehäuse daher – und liegt trotz einer Größe von 123 mm x 68 mm x 11,8 mm und einem Gewicht von 164 Gramm (inklusive Akku) erstaunlich gut in der Hand.
Sieg auf der ganzen Linie: Nicht gewollt und trotzdem gekauft!
Was soll ich sagen – klassische Liebe auf den ersten Blick, pure Begeisterung war in mir entbrannt. Sie hielt so lange, bis mir der freundliche Verkäufer den Namen des guten Stücks verriet: Desire HD. Autsch. Das saß, war doch das der Oberklasse zugehörige Gerät von vornherein aufgrund seines Preises gar nicht erst in die engere Auswahl gekommen. Es war wieder einmal an der Zeit, die typisch brummelhexische Konsequenz zu beweisen. Umgehend wandte ich mich um, richtete meine Aufmerksamkeit erneut auf die Modelle, die ich zuvor notiert hatte. Alle im Vorfeld gefassten Richtlinien und Vorsätze gerieten allerdings ins Wanken: Was meine Begeisterung erst einmal wecken konnte, lässt mich so schnell nicht wieder los. So war es auch dieses Mal. Welches Gerät auch immer ich in die Hand nahm, keines vermochte ein ähnliches Wohlgefühl auszulösen. Nicht einmal die ‚kleine Schwester‘ Desire. Zähneknirschend griff ich daher deutlich tiefer als geplant in die Tasche und entführte das Objekt meiner Begierde ohne weiteres Zögern in mein Zuhause.
Erste Schritte
Wer kennt sie nicht, die Unruhe, die einen nach dem Kauf eines neuen Geräts erfasst? Man möchte sich gleich versuchen, nicht erst den ersten Ladezyklus abwarten. Bevor man allerdings loslegen kann, müssen zunächst erste Schritte unternommen werden: Der Akku muss aus seiner Verpackung befreit und eingesetzt werden, ebenso die SIM. Das Einlegen einer SD-Karte ist in diesem Fall nicht zwangsläufig notwendig – das Desire HD wurde von HTC mit einer Speicherkarte mit 8 GB ausgestattet. Diese befindet sich bei Auslieferung bereits im entsprechenden Slot. Ladegerät zusammenbauen, einstecken, und los kann es gehen …
Vorhang frei: Der Praxistest
Beim Test von hochwertigen Geräten ist mir persönlich sehr wichtig, dass diese über einen ausreichend langen Zeitraum getestet werden konnten – kleinere Macken und größere Fehler zeigen sich oft erst nach einiger Zeit, erste Probleme lösen sich zudem oft auch erst nach einer gewissen Kennenlernphase in Luft auf. Dies ist der Grund dafür, dass ich mit dem Verfassen dieses Berichts einige Zeit gewartet habe, so dass sich die ungetrübte Begeisterung der ersten Wochen schon einmal legen konnte. Nichtsdestotrotz werde ich, wenn es etwas zu vermelden gibt, diesen Bericht aktualisieren, Probleme aufzeigen und Erfahrungen hinzufügen. Ich hoffe, so allen Ansprüchen gerecht zu werden.
Schnell, schneller, HTC
Nach dem Betätigen des Power-Knopfes fällt eines ganz besonders ins Auge: Da, wo Konkurrenten deutlich mehr als eine halbe Minute benötigen, um ihr System zum Leben zu erwecken, braucht das Desire HD knappe drei Sekunden. Der Unterschied zwischen HTC’s Blitzstart und dem Normalstart der anderen ist einfach erklärt: Statt gleich alle Anwendungen komplett zu laden, zieht das Desire HD nur die wichtigsten Anwendungen in den Speicher, alle anderen – auch die Funkverbindung – werden nachgeladen. So kann man das Smartphone dann auch schon nach wenigen Momenten verwenden. Fastboot – eine geniale Idee! Dieses Prinzip wird von mir zwar nicht in die Punktevergabe einbezogen, soll aber trotzdem als Pluspunkt mit angeführt werden.
Verarbeitung und Widerstandsfähigkeit
Sieht gut aus, fühlt sich gut an: Das Alu-Gehäuse des Desire HD lässt zumindest für meine Belange keine Wünsche offen. Gelegentlich wurde die Verarbeitung bemängelt, da würde hier etwas wackeln oder da knarzen, die Spaltbreite zwischen einzelnen Abdeckungen wäre zu groß und das Wechseln von Akku, SIM und SD-Karte eine unglaubliche Fummelei – ich aber kann nichts davon bestätigen. Natürlich ist da ein Spalt zwischen Akkudeckel und restlichem Gehäuse, aber den habe ich bei anderen Geräten auch und er stört nicht im Geringsten. Wer da zu viel Staub findet, sollte sich vielleicht einmal fragen, ob er sein DHD auch pfleglich behandelt. Wackeln oder Knarzen tut rein gar nichts, im Gegenteil, ich habe ein hochwertiges Gefühl, das Smartphone schmiegt sich trotz seiner stattlichen Größe regelrecht in meine Hand. Ganz anders als Plastikboliden à la Samsung. Dass es nun eines besonderen Aufwands bedarf die Abdeckungen zu öffnen oder wieder zu schließen, kann ich nicht behaupten. Gut, ich habe eher zierliche Hände, aber wie so oft macht es wohl die Technik: Wer sich genau ansieht, wie er die Akku-Abdeckung geöffnet hat, wird sie auf selbigem Wege binnen Sekunden wieder zusammensetzen können. Noch leichter handhabt es sich bei der Abdeckung von SIM und SD-Karte – einfach nur an den Seiten anfassen und abziehen. Wer sich daran versucht, die Klappe mit Druck an der Rückseite nach unten zu schieben, wird allerdings länger zu kämpfen haben. Insgesamt bin ich vollauf zufrieden, auch was die Widerstandsfähigkeit angeht. Obwohl ich keine Schutzfolie fürs Display verwende und mir das Smartphone schon öfter unfreiwillig aus den Händen entglitten ist, sind keinerlei Schrammen zu sehen. Auch am Gehäuse nicht.
Bewertung: 5 von 5 Punkten
Betriebssystem / Stabilität
Jetzt muss es raus: Meine Wenigkeit steht auf gefrorenen Yoghurt! Und zwar nicht auf den aus dem Kühlregal, sondern auf den aus dem Hause Android: Frozen Yoghurt – abgekürzt Froyo – ist der Name des Betriebssystems auf dem Desire HD. Es ist zwar seit Kurzem nicht mehr das frischeste, rennt aber ungetrübt dessen wie Sau und weiß durchaus von sich zu überzeugen. Was für eine Performance! Apps lassen sich ohne Wartezeit öffnen, das Scrollen durchs Menü klappt wunderbar flüssig, weiterhin wird vollständige Flash-Unterstützung geboten und das sogenannte Tethering ermöglicht. Bei Letzterem kann das Smartphone als USB-Modem verwendet werden – sofern man eine mobile Daten-Flatrate gebucht hat, stellt dies eine interessante Lösung dar, um auch mit dem Laptop ungehemmt im Internet zu surfen. So viel zum Lob. Zu bemängeln gab es auch etwas: In den ersten Wochen kam es immer wieder vor, dass das Desire HD langsamer wurde, Funktionen nicht in der gewohnten Schnelligkeit zur Verfügung stellen konnte, sich gar aufgehängt hat. Erst habe ich das nicht weiter beachtet, da es mich nach einer gewissen Zeit und Regelmäßigkeit allerdings zu stören begann, suchte ich nach einer Lösung für das Problem. Der in einschlägigen Foren empfohlenen Aktivierung des USB Debuggings, welche ziemlich simpel über die Einstellungen vorzunehmen ist, folgte ich zunächst – und wurde mit einem deutlich stabileren und noch flüssigeren System belohnt. Als ich allerdings feststellte, dass es bereits ein Update auf Android 2.2.1 gibt, schmiss ich das Debugging wieder raus und aktualisierte mein System. Was soll ich sagen: Fortan läuft es mehr als zufriedenstellend. Die befürchteten Bugs bleiben aus, die alten Schwierigkeiten ebenfalls.
Bewertung: 5 von 5 Punkten
Display
Während das Schwestermodell Desire anfänglich noch mit Samsungs AMOLED-Displays ausgestattet war, gibt es das Desire HD ausschließlich mit Super-LCD-Displays aus dem Hause Sony. Ursächlich für diesen Wechsel waren scheinbar insbesondere die Lieferschwierigkeiten von Samsung. Welches Display denn nun besser ist, wird vielfach diskutiert; vermutlich hat da jeder seine eigene Meinung und vor allem seine eigene Wahrnehmung. Der technische Part lässt sich schnell zusammenfassen: Beim Super-LCD werden sämtliche Pixel von hinten beleuchtet, beim AMOLED hingegen leuchten nur die verwendeten Pixel selbst. Dies macht schon einen gewissen Unterschied aus, was sich vor allem bei der Darstellung schwarzer Bereiche oder dem Stromverbrauch bemerkbar macht. Da kann ein LCD einem AMOLED einfach nicht das Wasser reichen. Ins Feld geführt wird gern, dass die Farben beim AMOLED um ein vielfaches klarer, kontrastreicher und brillanter seien – ich persönlich muss jedoch sagen, dass mir eben diese angepriesene Brillanz nicht gefällt. Mir erscheinen die Farben nun recht bonbonhaft und sehr unnatürlich. Insgesamt gefällt mir das Display des Desire HD ausgesprochen gut, auch an der Lesbarkeit der Anzeige im Freien habe ich nichts auszusetzen. Wünschenswert wäre vielleicht eine höhere Auflösung gewesen, denn die 480 x 800 Pixel werden auch bei kleineren Displays verwendet, was eine höhere Pixeldichte und damit auch eine bessere Darstellung mit sich bringt. Das aber ist vielleicht auch nur eine technische Spielerei, denn das Display des Desire HD kann sich durchaus sehen lassen.
Bewertung: 5 von 5 Punkten
Bedienung
Ganz ehrlich, ich habe noch nie ein so intuitiv bedienbares Telefon in der Hand gehabt. Ja, es hat wirklich viele Funktionen und Einstellmöglichkeiten, aber irgendwie erklärt sich das alles von selbst –selbst dann, wenn man nicht so viel Zeit in das Erlernen aller Fähigkeiten investieren möchte. Mir scheint, es herrsche hier ausnahmsweise mal das Grundprinzip der Ordnung: Das, was man sucht, ist eigentlich immer da, wo man es vermuten würde. Logisches Denken reicht, umständliches Suchen entfällt. Ausgesprochen gut gefällt mir dabei, dass das Desire HD auf jedweden Druck der Finger wirklich sehr schnell reagiert, auch das Zoomen in Bilder oder Seiten geht mehr als flüssig vonstatten. So macht das Ganze einfach nur Spaß!
Bewertung: 5 von 5 Punkten
Telefonieren
Was auch immer man mit so einem Smartphone alles machen kann – die wichtigste Funktion ist für mich doch immer noch das Telefonieren. Das nämlich mache ich ziemlich häufig, zwei Stunden am Tag sind da schon einzuplanen. Wenn nicht gar mehr. Wichtig sind mir hier vor allem zwei Dinge: Zum einen die Bedienung des Geräts an sich, zum anderen selbstverständlich in hohem Maße auch die Gesprächsqualität. Das Desire HD überzeugt mich in diesem Punkt leider nicht vollständig. Das Anwählen der Kontaktpersonen ist nicht weiter schwer und stellt auch für den Laien keine Herausforderung dar. Einige Zusatzfunktionen entlocken mir ein anerkennendes Kopfnicken – beispielsweise, dass das Telefon an der Tasche lauter klingelt als außerhalb derselben. Oder dass ein Umdrehen des Telefons das sofortige Stoppen des Klingelns bedeutet, was innerhalb eines Meetings wirklich sehr praktisch sein kann. Enttäuscht aber bin ich von der Gesprächsqualität. Der Empfang stellt selten ein Problem dar, es ist in aller Regel auch kein störendes Rauschen zu vernehmen. Dass mir mein Gegenüber aber metallisch verzerrt entgegenschallt, passt mir gar nicht. Da hilft es auch nicht, das Telefon leiser zu stellen. Der Anschluss des Headsets verbessert das klangliche Ergebnis leider auch nicht weiter – und zu meinem Leidwesen dröhnt es mir damit so laut ins Ohr, dass ich den Versuch schnellstmöglich aufgebe. Ob das an meinen Kopfhörern liegt? Keine Ahnung, ich habe aber ehrlich gesagt auch keine Lust mehr, das auszuprobieren. Insgesamt lässt sich jedenfalls festhalten: Es gibt Schlimmeres. Aber eben auch DEUTLICH besseres. Klarer Punktabzug, trotz toller Extras.
Bewertung: 3,5 von 5 Punkten
Nachrichten
Ich bin ein Sms-Junkie, schreibe – entsprechender Flatrate sei Dank – phasenweise deutlich mehr als 100 Stück am Tag. Da erscheint es wohl nicht weiter verwunderlich, dass mir der Komfort der Nachrichtenfunktion sehr wichtig ist, oder? Ich sage es frei heraus: Ich bin wirklich angetan. Zum einen werden die Nachrichten tatsächlich im Konversationsstil angezeigt – das heisst, es wird nicht mehr unterschieden zwischen empfangenen und gesendeten Sms, die man in den entsprechenden Ordnern ansehen kann. Sämtliche ausgetauschte Sms werden vielmehr einfach nach Datum und Uhrzeit geordnet, so dass sich der rote Faden der Kommunikation stets nachvollziehen lässt. Besonders schön ist hier, dass für jeden Kontakt eine eigene Konversation geöffnet wird. So mischen sich nicht etwa die Nachrichten von Person X mit den Nachrichten von Person Y, was das Auffinden einer bestimmten Sms merklich vereinfacht. Auch das Löschen der Nachrichten stellt keine größere Hürde dar. Man kann entscheiden, ob man den ganzen Nachrichtenverlauf (= Threat) mit der betreffenden Person oder doch nur einzelne Mitteilungen ins Nirvana verfrachten möchte; in letzterem Fall lassen sich die gewünschten Sms ganz einfach auswählen und dann auf einen Schlag vernichten. Verfasst werden können die Nachrichten nicht nur über die verbreitete QWERTZ-Tastatur, sondern auch über das normale Tastenfeld. Dies war mir nicht ganz unwichtig, da ich mich im Umgang mit QWERTZ nicht wirklich geschickt anstelle und auf dem althergebrachten Weg deutlich schneller tippen kann. Einen Pluspunkt gibt es ebenfalls für die viele Sprachen enthaltenden Wörterbücher: Neben Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch und Spanisch findet man dort auch unter anderen auch Russisch, Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Niederländisch, Türkisch und Polnisch. Im Gegensatz zu meinen anderen Handys stellt dies, da ich gerne auch mal in anderen Sprachen schreibe, doch eine Bereicherung dar. Interessant, von mir allerdings nicht weiter genutzt, ist die Möglichkeit der Spracheingabe – hier kann man direkt ins Handy sprechen und das Gesagte wird dann in die Nachricht geschrieben. Dazu muss man allerdings online sein. Bei einfachen Sätzen funktioniert das sogar erstaunlich gut, bei verschachtelten Sätzen hingegen erhält man meist völligen Schwachsinn. Insgesamt ist man vermutlich deutlich schneller, wenn man die Nachrichten einfach selbst schreibt.
Bewertung: 5 von 5 Punkten
Für viele zählt die Mailfunktion vermutlich zu den wesentlichen Kernfunktionen eines Smartphones – meiner Wenigkeit war dies aber herzlich egal. Ich hatte nie vor, meine E-Mails auf dem Handy abzurufen, es reicht mir ehrlich gesagt völlig, dies am PC zu tun. Dementsprechend hatte ich auch nie vor, diese Funktion zu testen. So weit, so gut, das war die Denkweise einer Unwissenden kurz vor der Anschaffung ihres Prachtstücks. Monate später, ausgestattet mit einer Datenflat, sieht das Ganze schon wieder anders aus. Den Google-Account musste ich mir schon im Rahmen des Zugangs zum Market einrichten: Wie groß war der Ärger, als ich plötzlich feststellte, dass hier eine automatische Synchronisierung stattfindet. Aus dem Ärger aber wurde schnell Neugier - und aus der Neugier Überzeugung. Und zwar in einem solchen Maße, dass ich mir weitere Konten einrichtete und meine Post heute regelmäßig über das Desire HD abrufe. Im Grunde genommen bin ich recht zufrieden, lediglich die Ansicht der einzelnen Ordner weckt in mir keine wahren Begeisterungsstürme. Funktional würde ich das nennen, nicht aber innovativ. Dafür ein Punkt Abzug!
Bewertung: 4 von 5 Punkten
Konnektivität
3G mit bis zu 14,4 Mbit/s, GPRS mit bis zu 114 kbit/s, EDGE mit bis zu 560 kbit/s, WiFi 802.11 b/g/n und Bluetooth 2.1 – da kann man nicht meckern. Vor allem dann nicht, wenn das Desire HD das sogenannte DLNA unterstützt (was ein Medienstreaming über das Wlan ermöglicht) oder als Hotspot einzusetzen ist. Der Browser ist ausgesprochen fix, Webseiten werden wirklich schnell aufgebaut, die Verarbeitung von Java stellt überhaupt kein Problem dar. Alles in allem sagt mir das Surfen somit so sehr zu, dass ich als überzeugte Laptopnutzerin, die über Surfer an kleinen Geräten bislang nur müde lächeln konnte, immer häufiger über das Smartphone ins Internet gehe. Es ist einfach praktisch, das lässt sich nicht von der Hand weisen. Und dank des riesigen Displays lassen sich die gewünschten Informationen sogar richtig gut ablesen. Daumen hoch!
Bewertung: 5 von 5 Punkten
(Video-) Kamera
Die Kamera des Desire HD schießt Fotos mit einer Auflösung von bis zu 8 Megapixel – und dies in gar nicht mal so übler Qualität. Natürlich kann sie sich nicht mit besseren Fotoapparaten messen, für gute Schnappschüsse aber reicht sie allemal. Insbesondere Nahaufnahmen sind wirklich gelungen, Farbrauschen tritt zumindest bei mir erst in dunklen Bereichen auf. Ein wenig problematisch aber stellt sich das Knipsen der eigenen Person dar: Die Kamera kann ausschließlich über einen kleinen Button auf dem Touchscreen ausgelöst werden, eine entsprechende Taste am Gehäuse selbst fehlt, fordernder Druck auf die Lautstärketasten oder den Powerknopf bleiben ohne Wirkung. Das führt dann dazu, dass rund die Hälfte aller Bilder irgendwie verwackelt ist. Und da eine Frontkamera fehlt und man das Motiv beim Ablichten daher leider gar nicht sehen kann, werden unfreiwillig oft auch umliegende oder umstehende Gegenstände festgehalten, die gar nicht mit aufs Bild sollten. Schade! Ansonsten fotografiert es sich munter drauf los, mit einem kleinen Druck auf die gewünschte Stelle des Displays ist der Fokus festzulegen, vor und nach Aufnahme des Bildes können noch etliche Einstellungen vorgenommen werden. Besonders beliebt sind bei mir zwei Funktionen: Das Zuschneiden des Bildes und auch eine überbelichtete Schwarz-Weiß-Funktion, mit der auch der Laie wirklich schöne Bilder zaubern kann. Darüber hinaus lassen sich beispielsweise Weissabgleich, ISO-Zahl, Kontrast oder Belichtungskorrektur einstellen. Videos können mit 720p aufgenommen werden, und zwar insgesamt recht zufriedenstellend. Auch auf größeren Bildschirmen kann sich das Ergebnis meiner Ansicht nach sehen lassen, alle bislang getätigten Aufnahmen waren ruckelfrei. Allerdings lässt die Qualität bei schlechteren Lichtverhältnissen deutlich nach, auch hier tritt wieder das bereits erwähnte Farbrauschen auf. Positiv sind mir weiterhin noch zwei Dinge aufgefallen: Zum einen die Tatsache, dass der Wechsel zwischen Kamera- und Videoaufnahme nicht über den Umweg über das Menü stattfinden muss, sondern einfach über einen kleinen Button vorgenommen werden kann; zum anderen der Schnellzugriff auf die Galerie, in der die aufgenommenen Fotos und Videos gespeichert werden. Negativ anzumerken ist hingegen die Klangqualität bei den Videos – der Ton enttäuscht auch hier, klingt wieder einmal metallisch scheppernd.
Bewertung: 4 von 5 Punkten
Musik / Klangqualität
Der installierte Musikplayer ist eigentlich gar nicht schlecht, auch wenn ich heute einen anderen Player nutze. Schlicht, nicht überladen, funktionell. Besonders schick ist CoverFlow-Anzeige (wahlweise im Hoch- oder Querformat) bei der das Scrollen wieder einmal sehr viel Spaß macht. Die Klangqualität hat mich erst einmal wenig überzeugt – der Fehler war, dass ich den Sound über die Lautsprecher wiedergeben ließ. Der Anschluss meines geliebten Headsets brachte kurz darauf die Erleichterung: Ein volles Klangbild selbst in der Grundeinstellung, was sich über die Einstellung von Dolby Mobile oder durch Nutzung des Equalizers weiter optimieren lässt. Saubere und klare Höhen, angenehme und doch voluminöse Bässe, ich bin aufrichtig begeistert. Wie gut die Klangqualität allerdings mit den mitgelieferten Kopfhörern ist, kann ich nicht beurteilen. Die befinden sich nämlich noch immer in ihrer Verpackung im Karton.
Bewertung: 5 von 5 Punkten
Anwendungen
Welche Anwendungen auf dem Desire HD vorinstalliert sind, hängt unter anderem auch davon ab, ob man sich für ein Originalgerät oder für die gebrandete Version entschieden hat. Im letzteren Fall nämlich hat der Anbieter noch ein paar zusätzliche Anwendungen mitgeliefert, die man im Regelfall in die Tonne kloppen kann. Standardmäßig aber sind dort beispielsweise Kalender, Internet, Market, Maps und Rechner zu finden – dies aber ist wirklich nur ein kurzer Abriss. Nachdem ich in der Anfangszeit dachte, ich würde nie in meinem Leben Apps herunterladen, stellte ich schon kurz darauf fest, dass es sehr schön ist, das Smartphone tatsächlich weitestgehend zu personalisieren und auf die individuellen Bedürfnisse einzustellen. Insofern finden sich dort wohl zumeist Anwendungen, die man sich selbst herausgesucht hat. Ein wenig genervt hat ich, dass im Menü selbstverständlich auch die Anwendungen zu finden war, die ich wirklich niemals nutzen werde. Mit einem Wechsel zum Launcher Pro allerdings, mit dem ich mich wohler fühle als mit HTC Sense, konnte ich eben diese Anwendungen immerhin verstecken, so dass sie mir nicht weiter angezeigt werden. Für das vorhandene Grundpaket und die immensen Möglichkeiten der Erweiterung gibt es von mir volle Punktzahl.
Bewertung: 5 von 5 Punkten
Personalisierung
Geht nicht – gibt’s nicht. Oder wie war das? Der stolze Besitzer des Desire HD wird bald feststellen, dass die Individualisierbarkeit seines Schatzes deutlich mehr umfasst als die Änderung von Hintergrundbild oder Klingeltönen. Mittlerweile bin ich überzeugt davon, dass von 100 Geräten kaum eines auch nur ähnlich aussieht. Was kann man nicht alles auf die persönlichen Bedürfnisse zuschneiden: Die Anzahl der Homescreens, die Darstellung, einfach alles. Mit Hilfe etlicher Apps, die im Market kostenfrei zum Download zur Verfügung stehen, kann man vermutlich wochenlang ununterbrochen basteln und unzählige unterschiedliche Varianten entwerfen. Uhr, Wetter, Batteriestatus – es gibt es eine Unmenge von Designs für sämtliche nur vorstellbare Anzeigen. Die Auswahlmöglichkeiten sind gigantisch und drohen mich auch nach längerer Benutzung noch immer zu überfordern. In Worte fassen lässt sich das leider nicht richtig, selbst angucken ist und ausprobieren ist hier die bessere Alternative. Nur eines möchte ich noch sagen: Ich bin begeistert, absolut begeistert.
Bewertung 5 von 5 Punkten
Speicher
Was den Speicher betrifft, so fällt mir die Bewertung nicht ganz so leicht. Auf der einen Seite ist der interne Speicher des Desire HD mit gerade mal 1,5 Gigabyte verschwindend gering, auf der anderen Seite aber schluckt das Teil MicroSD-Karten mit einer Größe bis zu 32 Gigabyte. Wer also einen größeren Speicher braucht, der kann hier entsprechend problemfrei aufrüsten. Dies mag insbesondere dann eine Rolle spielen, wenn das Smartphone nicht nur als Telefon, sondern eben auch als Bilderlager oder MP3-Player genutzt wird und entsprechend viele Dateien zur Verfügung gestellt werden sollen. Auffällig war, dass von den 8 Gigabyte der mitgelieferten SD-Karte ein Großteil schon belegt war – alles in allem aber mit Dateien, die man nicht wirklich braucht. Vor diesem Hintergrund habe ich mir direkt zu Beginn erlaubt, die Karte zu formatieren.
Bewertung: 4,5 von 5 Punkten
Akku
Das Thema Akku ist sicher eines für sich, es löst in einschlägigen Foren lange Diskussionen aus: Warum bloß schickt HTC sein derzeitiges Flaggschiff mit einem kleinen 1230 mAH Akku ins Rennen? Probleme sind so vorprogrammiert, wer sein Smartphone dessen eigentlichen Bestimmung entsprechend regelmäßig benutzt und nicht nur gelegentlich daran herumspielt, wird schon bald feststellen müssen, dass die nächste Steckdose nicht allzu weit entfernt sein darf. Im Grunde genommen kann man sich darauf einstellen, jede Nacht aufladen zu dürfen. Ist Kritik also berechtigt? Ich habe dazu meine eigenen Gedanken, die sicher nicht jeder mit mir teilen wird: Mich stört die eher geringe Kapazität nicht wirklich. Was auch immer ich über Tag mache, in aller Regel befinde ich mich zumindest in den Abendstunden doch wieder innerhalb der Reichweite diverser Lademöglichkeiten. Diese dann auch tatsächlich zu nutzen stellt in meinen Augen nun wirklich keine Belastung dar; wozu also Energie verschwenden und mich aufregen? Interessant zu wissen ist vielleicht, dass mein Akku sich nach den ersten Ladephasen auf eine verlässliche Ausdauer von rund 2 Tagen eingestellt hat, je nach Nutzung manchmal mehr, manchmal weniger. Dazu gehört aber auch, dass ich die Helligkeit des Displays heruntergeregelt habe – mir reicht eine Helligkeit von etwa 30 Prozent – und das Display-Timeout bereits nach 15 Sekunden greift. Dies ist nicht ganz unwichtig, da sich bei einem Blick auf den Akkuverbrauch schnell zeigt, dass das Display hier in der oberen Liga mitspielt.
Bewertung: 4 von 5 Punkten
Gesamtbewertung: 65 von 70 Punkten
Pleiten, Pech und – keine Pannen?!
An dieser Stelle würde ich eigentlich gerne über Schwierigkeiten berichten, die seit dem Kauf im Umgang mit dem Desire HD aufgetreten sind – nur gibt es da leider nichts zu berichten. Das einzige was mir auffiel, war das bereits unter dem Punkt ‚Betriebssystem‘ erwähnte Laggen, was sich aber mit einem Update schnell und problemfrei beheben ließ. Danach war Ruhe, mein DHD schnurrt bis zum heutigen Tag brav vor sich hin und freut sich über jede Aufmerksamkeit.
Original oder Branding?
Spannend für jeden Interessenten ist – vor dem Hintergrund der Preisgestaltung – wohl auch die Frage, ob es ratsam ist, sich das Desire HD im Original zu besorgen oder ob nicht auch ein gebrandetes Smartphone reicht. Bei einem Unterschied von mehreren zig Euro ist diese Frage durchaus berechtigt und die Meinungen spalten sich. Ja, Originale werden direkt vom Hersteller mit Updates versorgt, und das sofort bei Verfügbarkeit. Wer ein gebrandetes Gerät besitzt, muss sich da ein bisschen gedulden; die Länge der Wartezeit richtet sich nach dem Anbieter und lässt sich nicht pauschal angeben. Ein weiterer Punkt, der bei der Entscheidung für oder gegen das Original gern angeführt wird: Gebrandete Geräte werden vom Anbieter präpariert. Hardware-Brandings gibt es heute kaum noch, die Software aber weist schon kleinere Unterschiede auf. Stört dies oder sind die Veränderungen hinnehmbar? Ich für meinen Teil habe mich ‚damals‘ für die gebrandete Version entschieden, und zwar einfach aus finanziellen Gründen. Bereut habe ich das nicht, die vom Anbieter installierte Software lässt sich zwar nicht entfernen, stört aber auch nicht weiter.
Zusammenfassung
Alles in allem ist das Desire HD bei Weitem das beste Telefon, was ich je besessen habe – es begeistert mich auch Wochen nach dem Kauf immer wieder aufs Neue und ist aus meinem Alltag nicht mehr wegzudenken. Dank der unzähligen Apps hat es zudem Aufgaben übernommen, die ich einem solchen Gerät niemals zugedacht hätte (beispielsweise das Scannen von Dokumenten oder das Herausfinden von Preisen im Supermarkt) und erledigt diese mehr als zufriedenstellend. Von diesem Wunderwerk der Technik werde ich mich trotz kleinerer Abstriche so bald nicht mehr trennen. Insgesamt erreicht das DHD bei mir subjektive 65 von 70 möglichen Punkten und ergattert somit glorreiche 5 Sterne.
86 Bewertungen, 33 Kommentare
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15.08.2011, 19:55 Uhr von Tramnitz
Bewertung: besonders wertvollDas nenn ich mal einen ausführlichen Bericht! Und ja, Htc > iphone !
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09.06.2011, 22:09 Uhr von feliciano2009
Bewertung: sehr hilfreichist ja toll berichtet...Hut ab
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12.04.2011, 08:17 Uhr von yeppton
Bewertung: sehr hilfreichwirklich sehr lesenswert, Vielen Dank fuers Beachten, Lg Markus
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07.04.2011, 18:59 Uhr von mima007
Bewertung: besonders wertvollbw. Viele Gruesse, mima007
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06.04.2011, 01:23 Uhr von HvW77
Bewertung: besonders wertvollToller Bericht... LG, HvW77
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04.04.2011, 13:15 Uhr von Herr_Tom
Bewertung: besonders wertvollSuper informativer Bericht! LG Thomas
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22.02.2011, 06:12 Uhr von catmum68
Bewertung: besonders wertvollbesonders wertvoller Bericht, LG
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21.02.2011, 07:29 Uhr von anonym
Bewertung: besonders wertvollMal die korrekte Bewertung nachgereicht. :-)) LG
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06.02.2011, 21:00 Uhr von hexi5
Bewertung: sehr hilfreichwünsch dir einen schönen Sonntag und einen guten Wochenstart.
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06.02.2011, 20:09 Uhr von anonym
Bewertung: besonders wertvollLiebe Grüße Edith und Claus
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06.02.2011, 11:51 Uhr von knoopiwahn
Bewertung: sehr hilfreichViele Grüße von knoopiwahn!
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04.02.2011, 18:18 Uhr von Powerdiddl
Bewertung: besonders wertvollLg und einen schönen Freitagabend.
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04.02.2011, 13:11 Uhr von Lucky130
Bewertung: besonders wertvollHeute kann ich endlich auch mein BW abgeben! Super toller Bericht!!!!!
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03.02.2011, 23:32 Uhr von misscindy
Bewertung: besonders wertvollEin sehr schöner Bericht, lg Sylvia
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03.02.2011, 15:07 Uhr von cleo1
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße. cleo1
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03.02.2011, 13:29 Uhr von giselamaria
Bewertung: besonders wertvollja, prima berichtet - :-))) ich kenne das von meiner Nichte, ich selbst brauche sowas überhaupt nicht ;-)))) - LG gisela
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03.02.2011, 10:57 Uhr von Matze081
Bewertung: sehr hilfreichSchöne Grüße aus Greifswald ;)
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02.02.2011, 23:06 Uhr von Miraculix1967
Bewertung: besonders wertvollPerfekt - BW von mir! Schönen Abend und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967
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02.02.2011, 21:15 Uhr von schlaubimausi
Bewertung: besonders wertvollein super Bericht, weiter so
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02.02.2011, 21:04 Uhr von morla
Bewertung: besonders wertvolllg. ^^^^^^^^^^^^petra
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02.02.2011, 18:12 Uhr von nobody129
Bewertung: besonders wertvollein wirklich richtig guter bericht, ich liebe das design des htc hd2 ;)
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02.02.2011, 16:25 Uhr von hameln58
Bewertung: besonders wertvollLiebe Grüße..Gina
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02.02.2011, 16:10 Uhr von [email protected]
Bewertung: besonders wertvollwürde mich sehr über deine gegenlesungen freuen, liebe grüße von simone
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02.02.2011, 15:54 Uhr von austin77
Bewertung: sehr hilfreichdu liest bei mir und ich bei dir, so macht yopi richtig Spaß. Liebe Grüße
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02.02.2011, 15:47 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichPrima vorgestellt. GLG
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02.02.2011, 15:42 Uhr von tina08
Bewertung: besonders wertvollViele Grüße .... Tina
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02.02.2011, 15:30 Uhr von Befamous
Bewertung: sehr hilfreichGanz Liebe Grüße von Famous ;)
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02.02.2011, 15:30 Uhr von XXLALF
Bewertung: sehr hilfreichund ganz liebe grüße
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02.02.2011, 15:22 Uhr von goat
Bewertung: besonders wertvollHui, 5 bw am Tag sind manchmal ganz schön wenig.
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02.02.2011, 14:51 Uhr von birpi123
Bewertung: besonders wertvollda sind keine Fragen offen, klasse geschrieben, lG
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02.02.2011, 14:41 Uhr von anonym
Bewertung: besonders wertvollBW, echt klassssseee
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02.02.2011, 14:30 Uhr von michelle975
Bewertung: besonders wertvoll....und viele Grüße
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02.02.2011, 13:58 Uhr von Lale
Bewertung: besonders wertvollAllerbesten Gruß *~*
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