The champ (DVD) Testbericht

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ab 16,29
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Erfahrungsbericht von Prisca

Alles eine Frage des Ehre

Pro:

nette Story, tolle Darsteller

Kontra:

ein wenig zu vorhersehbar vielleicht

Empfehlung:

Ja

Gerade eben habe ich einen Film auf DVD zu Ende gesehen und möchte gleich einen Bericht darüber schreiben solange alles noch ganz frisch in Erinnerung ist. Es handelt sich um einen amerikanischen Spielfilm aus dem Jahr 2007, der es erst sehr spät bei uns in Deutschland auf DVD geschafft hat (in den Kinos ist er gar nicht erst gelaufen).

Ich war aus zweierlei Gründen neugierig auf diesen Film. Erstens mag ich Sportlerfilme dieser Art und zum anderen mag ich Josh Hartnett als Schauspieler. Darum also

*** THE CHAMP ***

Ich weiß nicht wie viele Leute schon von diesem Film gehört haben. Wie gesagt, er ist jetzt nicht der große Kassenrenner gewesen, aber das muss ja nicht unbedingt etwas heißen. Trotzdem möchte ich ohne große Vorrede gleich mit dem

*** INHALT ***

des Films anfangen, damit ihr feststellen könnt ob das vielleicht etwas für euch ist oder nicht.

Eric Kernan ist ein aufstrebender junger Sportreporter bei einer mittelgroßen Zeitung in Denver. Sein Chef ist mit seiner Arbeit nicht so ganz zufrieden, obwohl Erik seinen Job mit ganzer Hingabe erledigt. Aber seinen Artikeln fehlt der "letzte Pfiff".

Erik sieht seine Chance gekommen als er eines Abends zufällig einem obdachlosen Farbigen hilft, der von einigen Jugendlichen als "Champ" verspottet und zusammengeschlagen wird. Der Mann stellt sich als Bob Setterfield vor. Ein Name, der Erik zunächst nichts sagt - bis es endlich klingelt.

Bob Setterfield war vor Jahren ein großer Boxer, stand an dritter Stelle der Weltrangliste und galt als großes Idol vieler Jugendlicher. Inzwischen sind Jahrzehnte vergangen, seine ruhmreichen Zeiten sind Geschichte, in der Öffentlichkeit ist er vergessen und gilt sogar bereits tot.

Erik lässt das keine Ruhe. Geschichten wie diese sind es, die die Leser einer Sportzeitschrift hören wollen. Eine Legende taucht wieder auf. Mit Begeisterung macht sich Erik daran, den "Champ" von seiner Idee zu überzeugen - er macht Interviews mit ihm, begleitet ihn durch seinen Alltag, lässt Fotos machen.

Schließlich ist es soweit. Er kommt mit seiner Story auf die Seite eins des Beilagenblattes und scheint es geschafft zu haben. Als sich das Blatt plötzlich wendet ...

Mehr möchte ich über den Inhalt des Films nicht schreiben, aber natürlich gewht es jetzt weiter in dem Bericht mit meinem

*** EINDRUCK ***

über den Film.

Während ich so darüber nachdenke was ich hier so schreiben möchte, fällt mir eines auf: es dürfte sehr schwierig bis fast unmöglich sein eine Meinung zu diesem Film zu haben, ohne einige dicke fette SPOILER. Sorry. Normalerweise versuche ich das zu vermeiden, weil ich nicht die Spannung aus einem Film herausnehmen möchte, aber hier ist das wirklich fast unmöglich. Außerdem beruht der Film auf einer wahren Geschichte - wer die kennt, wird über den Ausgang der Sache sowieso nicht überrascht sein.

Eines vorweg: der Spoiler ist zwar ein Spoiler - andererseits ist er aber so offensichtlich, das er eigentlich keine echte Überraschung sein kann. Es fängt einfach schon damit an, das Erik als Reporter auf den "Champ" trifft, der sich ihm als Bob Setterfield vorstellt. Bereits hier geschehen zwei Dinge, die mich als halbwegs aufmerksamen Zuschauer aufhorchen lassen:

Erstens: als Sportreporter sollte Erik die Namen bekannter Boxers geläufig sein - auch wenn Bob "nur" Dritter der Weltrangliste war hat er sich schließlich durch seine Kämpfe und seinen Kampfstil einen gewissen Ruhm geschaffen - sonst wäre seine Geschichte für die Öffentlichkeit ja auch gar nicht interessant.

Zweitens: ich kann einfach nicht glauben, das ein Reporter so blind vertraut. Der Name Bob Setterfield fällt beinahe beiläufig - aber Erik zweifelt es nicht eine Sekunde lang an, das er wirklich "den Champ" vor sich hat. Selbst für einen jungen, ehrgeizigen Reporter auf der Suche nach der großen Story die ihm den Durchbruch bringt, kommt mir das doch etwas sehr naiv vor.

Na., habt ihr schon einen verdacht wie sich die Geschichte weiter entwickelt? Eben. Ich sage es doch: sehr vorhersehbar!

Nicht, dass das unbedingt stört. Mir gefällt das etwas naive, freundschaftliche Zusammenspiel zwischen Erik und dem Champ sehr gut. Es ist nicht unbedingt spannend, aber doch irgendwie emotional ergreifend. Die Geschichten, die der Champ zu erzählen weiß - die Art wie Erik auf ihn eingeht.

Als die Bombe schließlich platzt nimmt die Geschichte eine etwas andere Wendung für Erik, für den sich plötzlich die Frage aufdrängt, wie weit man als Reporter eigentlich gehen darf, wie weit man die Wahrheit verdrehen oder völlig umkehren darf.

Aber der Film lebt nicht allein von der Geschichte um Erik den dem Champ. Sie lebt von mehr oder weniger kleinen Nebengeschichte, die ich manchmal für gelungen, manchmal für etwas überflüssig halte.

Ich mag die Geschichte um Erik und seinem Sohn - Erik hat sich gerade von seiner Frau getrennt und kann seinen Sohn nur noch stundenweise sehen. Um sich seine Bewunderung zu erhalten, lügt er ihm vor, mit großen Sportstars befreundet zu sein ...

Dann gibt es eine Nebengeschichte um Erik, dem nach dem großen Durchbruch mit seiner Story eine große Karriere als Fernsehreporter bevor zustehen scheint. Er bekommt die Möglichkeit, einen großen Boxkampf live zu moderieren. Diese Geschichte kommt mir ein wenig wie ein Lückenfüller vor -. so als wollte man den Film einfach noch ein wenig verlängern. Irgendwie ein bisschen überflüssig.

Der ganze Film hat so einen Hauch von "moralisch erhobenem Zeigefinger" - was ist Richtig und was ist Falsch? Wie viel Lüge kann ich als Reporter noch verantworten? Welches Schicksal versteckt sich hinter der Geschichte des Champ? Es gibt in dieser Geschichte keinen wirklich "Bösen" - als Zuschauer kann ich beinahe alles verstehen und verzeihen.

Vielleicht ein wenig unrealistisch und überzogen. Trotzdem muss ich sagen, mir hat dieser Film gefallen. Er ist jetzt nicht so tiefgründig und ernst, gibt aber durchaus den einen oder anderen Denkanstoß in die richtige Richtung. Mehr Unterhaltung als ernsthafte Auseinandersetzung mit Fragen nach Schuld und Sühne.

*** DIE SCHAUSPIELER UND IHRE ROLLEN ***

Dieser Film hat ganz klar zwei Hauptdarsteller: Erik Kernan und den "Champ". Wenn meine hauptsächliche Sympathie auch bei Erik liegt - ich mag Josh Hartnett einfach und ich finde, er macht seine Sache wirklich sehr gut. Er spielt nicht den eiskalten, berechnenden Reporter - auch wenn er sich manchmal so verhält - sondern er darf auch gefühle an den Tag legen. n einigen Kritiken bekommt er vorgehalten, das er als Reporter einfach unrecht rüberkommt. Ich sehe das ein wenig anders. Erik Kernan ist halt einfach noch ein Jungspurt - voller Träume und Illusionen - auf der Suche nach dem großen Durchbruch. Ein wenig naiv und zu gutgläubig, aber das halte ich durchaus für glaubwürdig bei einem jungen Mann der noch am Anfang der großen Karriere steht.

Trotzdem - und das muss ich einfach eingestehen, Samuel L. Jackson als der Champ übertrifft sich hier mal wieder selber. Super gespielt, echt überzeugend. Ich denke, mit ihm steht und fällt der ganze Film.

Alles andere sind eher Nebenrollen: Katherin Morris als Eriks Ex-Frau Joyce, Dakota Doyo als sein Sohn Teddy, Alan Alda als Ralf Metz, Eriks Vorgesetzter. Kleine Rollen, aber sehr überzeugend besetzt und gut gespielt. Sie alle tragen mit zur Wirkung des Films bei.

*** INFORMATIONEN ZU FILM UND DVD ***

The Champ
OT: Rescurring the Champ
gedreht: 2007 / USA
deutsche DVD Veröffentlichung: 2010

Sprache: deutsch, englisch (beides dolby digital)
Untertitel: deutsch
Bild: 16:9
Bild und Ton sind einwandfrei abspielbar, ich habe keiner Aussetzer oder Ruckeln bemerkt.

Lauflänge: 111 Minuten

FSK: 12 Jahre

Preis: ca. 10,-- Euro für die normale DVD, auch als blue-ray erhältlich

Extras:
Originaltrailer
Interviews
Beim Dreh
Trailershow

Alles in allem nichts besonders erwähnenswertes. Vor allem wenn man bedenkt, das hinter diesem Film eine reale Geschichte steht, hätte man sicher ein bisschen mehr daraus machen können.

*** MEIN FAZIT ***

Ein netter, kleiner Box/Reporterfilm, der mich für fast zwei Stunden sehr gut unterhalten hat. Er ist ein wenig vorhersehbar aber auf eine nette Art erzählt, die mich als Zuschauer trotzdem bis zum Schluss am Ball bleiben lässt.

Ich würde jetzt nicht so weit gehen und sagen, das ihr den Film des Jahrzehnts verpasst wenn ihr ihn nicht gesehen habt, aber wenn ihr solche Stories mögt dann kann ein Blick sicher nicht schaden.

@ Prisca - August 2010

35 Bewertungen, 7 Kommentare

  • Humpen77

    05.09.2010, 20:18 Uhr von Humpen77
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schöner Bericht! Lieben Gruß

  • Powerdiddl

    31.08.2010, 10:17 Uhr von Powerdiddl
    Bewertung: besonders wertvoll

    Hab einen schönen Tag, lg

  • Pumasun

    30.08.2010, 22:52 Uhr von Pumasun
    Bewertung: sehr hilfreich

    klasse beschrieben. Wünsche eine schöne Woche. LG

  • morla

    30.08.2010, 20:00 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    wünsche dir einen guten wochenstart lg. petra

  • anonym

    30.08.2010, 19:48 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr informativ vorgestellt - sh und LG

  • sigrid9979

    30.08.2010, 19:38 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen stürmischen Gruß von der Nordsee..

  • Lanch999

    30.08.2010, 19:11 Uhr von Lanch999
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht! LG von Lanch999