Cinderella Story (DVD) Testbericht

Die Story:
Die kleine Sam lebt als Prinzesschen glücklich mit ihrem Vater, bis dieser die böse Fiona heiratet und sie und ihre beiden Töchter Brianna und Gabriella bei Sam und ihrem Daddy einziehen. Als kurz darauf Sams Vater bei einem Erdbeben stirbt, bricht für Sam eine böse Zeit an: Fiona erbt alles, und Sam muss fortan bei ihr schuften und bekommt nur noch ein kleines Zimmerchen unterm Dach.
Einige Jahre später. Sam ist zu einem hübschen und intelligenten Teenager herangewachsen, muss aber immer noch für Fiona und deren Töchter schuften. Dadurch ist Sam in der Schulhierarchie ganz unten. Ihr einziger Freund, Charlie, gehört ebenfalls zu den Losern.
Doch Sam hat immer noch den Traum, den sie schon mit ihrem Vater gemeinsam geträumt hat: Sie will aufs College nach Princeton. Um das Schulgeld dafür zusammenzusparen, arbeitet sie noch härter für Fiona.
In ihrer spärlichen Freizeit chattet Sam im Internet mit einem netten Jungen von ihrer Schule, ohne dass die beiden wissen, wer der jeweils andere ist. Sie verstehen sich so gut, dass sie sich treffen wollen. Er schlägt den Schulball zu Halloween vor.
Sam hat allerdings ein Problem: Sie soll an dem Abend arbeiten. Doch ihre Kollegen drängen sie, hinzugehen, und Sam lässt sich schließlich überreden. Sie verkleidet und maskiert sich und trifft ihre Chatbekanntschaft wirklich. Zu ihrem Erstaunen ist es Austin, Captain der Footballmannschaft und Idol aller Mädchen der Schule. Auch Sam fühlt sich zu ihm hingezogen. Doch sie muss eilig zur Arbeit zurück, ehe ihre Stiefmutter sie erwischt, und so erfährt Austin nicht, wer sie ist. Nach dem Ball traut sich Sam nicht mehr, Austin ihre Identität zu offenbaren. Zu groß ist die Angst, dass er die kleine, uncoole Sam nicht will. Doch Austin macht sich auf die Suche nach ihr ...

Kurz gefasst: Aschenputtel als moderne romantische Teeniekomödie.
Und das ist das Hauptproblem, das ich mit dem Film habe: Er geht nicht über die Märchen-Vorlage hinaus und ist kein bisschen originell. Klar, Sam verliert keinen Schuh, sondern ein Handy. Und sie will auch nicht nur einen Prinzen, sie will auch nach Princeton. Und die Geschichte spielt auch nicht „in grauer Vorzeit“, sondern an einer amerikanischen Highschool. Und – vielleicht das originellste Detail des ganzen Films – auch Austin ist kein Märchenprinz, der alles bekommt, was er will, denn auch er möchte gerne nach Princeton, aber sein Dad will, dass er stattdessen den Laden übernimmt. Trotzdem kann man ohne weiteres während des Films mehrfach den Raum verlassen, ohne irgendetwas zu versäumen.
Bügelfernsehen für Teenies, könnte man sagen.


Das heißt nicht, dass ich den Film jetzt völlig zerreißen will. Wenn man die Ansprüche nicht allzu hoch schraubt, kann man durchaus eine vergnügliche Zeit mit dem Film verbringen, ohne sich darauf konzentrieren zu müssen.
Außerdem dürften auch romantische Mädels der Kernzielgruppe (so ca. 14-16 Jahre) ihre Freude daran haben.


Die wichtigsten Schauspieler:
Sam wird gespielt von Hilary Duff. Sie ist natürlich süß und hübsch und spielt auch recht ansprechend, so dass sie die Rolle durchaus ausfüllt.
Austin wird gespielt von Chad Michael Murray. Obwohl er verdammt gut aussieht und insofern schon als Besetzung hinkommt, konnte er mich schauspielerisch nicht wirklich überzeugen.
Die wirklich tolle Schauspielerin des Films ist aber ohne Zweifel Jennifer Coolidge als böse Fiona. Sie spielt diese Rolle mit enorm viel Mut zur Hässlichkeit und unglaublicher komödiantischer Ausstrahlung. Wer sie in einem besseren, aktuellen Film sehen will, dem sei „American Dreamz“ (noch in vielen Kinos) empfohlen.

Regie führte Mark Rosman, ein Regisseur, der noch weitere Filme dieser Art gedreht hat. Bisher habe ich leider noch nichts Herausragendes von ihm gesehen.


Der Film ist in Deutschland ohne Altersbeschränkung freigegeben, was okay ist. Für Kids unter 12 Jahren würde ich aber dann doch eher das Original-Märchen empfehlen, das ihnen eher angemessen ist.



Die DVD-Ausstattung:
Auf der DVD liegt der Film im englischsprachigen Original und in deutscher Synchronfassung vor. Untertitel gibt es auch noch für einige weitere, vor allem skandinavische Sprachen.


“Specials”:
“Ein Treffen mit Hilary und ihren Freunden”:
Das ist der Audiokommentar zum Film. Er wird gesprochen von Hauptdarstellerin Hilary Duff und einigen ihrer Kollegen aus dem Film. Fachlich bietet er praktisch keinerlei Infos, es wird halt lustig gequatscht über den Dreh. Ich fand den Kommentar uninteressant, aber Teenies der Zielgruppe, insbesondere Fans eines der Darsteller, haben vermutlich ihre Freude daran.
Nachteil: Das Feature ist nur auf Englisch verfügbar und nicht untertitelt, was auch schwer möglich wäre, da die Kommentatoren ständig durcheinander quatschen. Für alle, die nicht sehr gut Englisch sprechen ist der Kommentar daher stellenweise schwer zu verstehen.

„Cinderella Couture: Ein Making of über die Entstehung der Mode für ein modernes Märchen“:
Der Begriff „Making Of“ für dieses Feature ist recht hoch gegriffen, denn es geht wirklich nur um die Kostüme und ist auch nicht allzu lang. Alle daran Beteiligten, insbesondere die Kostümbildner, sind natürlich hin und weg von ihrer „komplizierten“ Arbeit, aber letztlich bleiben die Kostüme bei diesem Film doch vergleichsweise alltäglich. Daher ist das Feature auch nicht soooo interessant.

„Finde deinen Prinzen oder Prinzessin“:
Das ist so eine Art Partner-Psychoquiz, bei dem man ein paar Fragen beantwortet und dann eine der Figuren aus dem Film als seinen Traumprinzen vorgestellt bekommt. Einmal durchspielen ist okay, aber dann wird es langweilig.

„Our Lips Are Sealed – Musikvideo“:
Musikvideo zum Film. Da es nicht meine Art von Musik ist, jedenfalls nicht außerhalb des Films, kann ich dazu wenig sagen.

Außerdem gibt es einen DVD-Rom-Teil, in dem ich allerdings nur einen Weblink finden konnte. Kann aber sein, dass hier wieder einmal mein Compi streikt, denn es ist schon ein paar Mal vorgekommen, dass ich groß angekündigte DVD-Rom-Teile auf meinen DVDs nicht aufrufen konnte.

Die DVD-Ausstattung fällt nicht übermäßig üppig aus, aber bei einer DVD, die derzeit für knapp 7 Euro zu kriegen ist, darf man sicher nicht mehr erwarten.



Fazit:
Vielen romantischen Teenie-Mädchen zwischen 14 und 16 gefällt der Film bestimmt. Für alle anderen dürfte er sich vor allem als anspruchsloses Bügelfernsehen eignen.
Die DVD ist günstig und hat für ihren geringen Preis eine ganz ordentlich Ausstattung.