EMI Iron Maiden - The final frontier Testbericht
- Cover-Design:
- Klangqualität:
- Gesamteindruck:
Erfahrungsbericht von AChristoteles
Iron Maiden und das Spiel mit der Geduld
Pro:
- Maiden können immer noch hervorragend zusammenspielen - "The Talisman", eine Hammernummer
Kontra:
- Aufbauschema der Songs wiederholt sich zu oft - braucht mehrere Durchläufe - vielen Songs fehlt das gewisse Etwas
Empfehlung:
Ja
Iron Maiden - Ein paar Infos
History
Bassist und Rock-Fan Steve Harris gründete Mitte der Siebziger erstmals eine Band, welche ihren Namen jedoch ebenso häufig wechselte, wie seine Mitglieder. 1980 stand dann aber das klassische Line-up und Iron Maiden nahmen ihr Debütalbum auf. Nach dem zweiten Album "Killers" (1981) und einer darauffolgenden Europa-Tournee als Vorband für Kiss, wurde Frontsänger Paul Di'Anno entlassen und durch Bruce Dickinson ersetzt. Mit Dickinson gelang der Band der Durchbruch und veröffentlichte bis in die frühen 90er einen Metal Meilenstein nach dem dem anderen. 1993 verließ Dickinson Iron Maiden, welche mehr schlecht als recht mit Blaze Bayley als Sänger weitermachten. 1999 jedoch kam es zur Reunion mit Dickinson. Bis heute sind Iron Maiden aktiv geblieben und haben weltweit über 70 Millionen Platten verkauft.
Musikalischer Stil
Iron Maiden werden musikhistorisch der s.g. "New Wave of British Heavy Metal" Anfang der Achtziger zugeordnet (Als die erste "Wave" wird im übrigen der Aufstieg des Hard Rock mit Bands wie Deep Purple, Black Sabbath, Led Zeppelin etc. bezeichnet). Im Kern sind die Songs klassischer Heavy Metal, worauf speziell die galoppierenden Bassläufe sowie die mehrstimmigen Lead-Gitarren-Sounds (mit, neben und gegeneinander) Iron Maiden unverwechselbar machen. Ebenso oft wie die Band simpel strukturierten Metalsongs (Riff, galoppierende Strophen) schrieb, so veröffentlichte sie ebenso komplexere Kompositionen, welche sich durch schnelle und langsame Momente sowie Rythmuswechsel auszeichnete. Als Klischee gelten im Gegenzug dazu ihre simplen, einprägsamen Refrains. Von den drei Sängern der Band ist Bruce Dickinson sowohl der technisch versierteste und hat auch die meisten Alben mit der Band eingespielt.
Kritik
Normalerweise habe ich mir angewöhnt, bei Berichten zu CDs meine Meinung zu jedem einzelnen Song zu sagen und ihn anschließend mit 1 bis 5 Sternen zu bewerten, vobei 5 Sterne das Höchste und 1 Stern das niedrigste ist. Doch bei Iron Maiden's neuem Meisterwerk ist das nicht so ganz einfach. Hat man die Platte das erste Mal laufen gelassen, ist man versucht zu sagen: "Hmm, war ja mal wieder nichts".
Da aber die meisten dieser Songs recht lang und verschachtelt sind, und man Ähnliches von der Band bereits gewohnt ist, weiß man: Die Songs brauchen ein paar Durchläufe bis sie zünden. Nun hat die Platte also einige Rotationen seit ihrer Veröffentlichung hinter sich und der erste (Negativ) Eindruck ist verschwunden. Komplette Euphorie - wie es das musikalisch ähnliche "Brave new world" (2000) nach einigen Durchläufen geschafft hat - will sich trotzdem nicht einstellen. Den meisten Songs von "The final frontier" fehlt einfach das gewisse Etwas und auch die Arrangements finde ich nicht immer gelungen.
Einzelne Songs möchte ich nicht herausheben, daher
habe ich mich zu einem Pro und Contra Vergleich entschlossen:
PRO
Maiden klingen immer noch nach Maiden, und das auf hohem Niveau. Der warme und melodische Sound ist geblieben, Steve Harris treibt immer noch hervorragend mit seinem Bass Galopp und auch mein Lieblings-Klischee - simple, sich ständig wiederholende Refrains (the final frontier... the final frontier... the final frontier) ist mit von der Partie.
Allerwelts-Solis gab es bei Maiden nie und auch bei "The final frontier" ist das nichts anderes. Die Instrumentalfraktion zeigt sich wieder von ihrer besten Seite; sei es im Zusammenspiel oder als Solisten. Alle 3 Gitarristen feuern Riffs, Salven und starke mehrminütige Dudelparts, die man nur zu gerne mitpfeift.
Einzelne Songs wollte ich eigentlich nicht hervorheben, doch "The Talisman" ist für mich einer der stärksten Maiden Songs der letzten 20 Jahre und das Highlight der Platte. Ein ruhiger, keltisch anmutender Anfang, ehe der Song nach zweieinhalb Minuten plötzlich im Maiden Galopp losbricht und durch eingängige Strophen und einen starken, hymnischen Refrain punkten kann. Definitiv mein Wunsch für die nächste Tour.
CONTRA
Ich weiß, es wird einigen Leuten nicht gefallen, aber das immer gleiche Aufbauschema der Song wird auf Dauer etwas langweilig. Mit Ausnahme von dem kompakten Rocker "The Alchemist" und dem galoppierenden "El Dorado" ist dieses in etwa so:
Die ersten 2 - 3 Minuten sind langsame, ruhige Strophen ehe der Maiden Galopp losbricht. Viele dieser "Intros" sind in meinen Augen überflüssig, da keine konstante Steigerung erkennbar ist oder Stimmung aufgebaut wird. Bei Songs wie "Brave new world", "Rime of the ancient marineer" oder "Hallowed be thy name" (allesamt indiesselbe Richtung wie die Songs auf "The final frontier" gehend) etwa steigert sich der ruhige Anfang konstant weiter, bei den meisten Titeln von "The final frontier" hören die Intros einfach auf.
Maiden haben scheinbar das Interesse daran verloren, eingängige, es-auf-den-Punkt-bringende Stücke zu schreiben. Gerade aber ein Song mehr im Stile von "El Dorado" hätte der Platte aber gut getan um das o.g. Schema zu durchbrechen.
Bruce Dickinson ist nach wie vor ein starker Sänger. Aber in manchen Passagen hat man das Gefühl der Mann klingt ein wenig "angestrengt" um die hohen Passagen zu erreichen. Auf früheren Platten klang zwar der Gesang ähnlich, wirkte aber unverkrampfter und lockerer. Andererseits sollte man auch bedenken, dass der gute Mann mittlerweile auf die 60 zugeht und man angesichts dieser Tatsache auch mal Fünfe gerade sein lassen sollte.
Anspieltipps: Oben erwähnter "The Talisman" ist ein richtiger Kracher und Klassiker in spe. Das galoppierende "El Dorado" weiß zu gefallen, ebenso wie das rockige "The final frontier" (minus ass pink floydige Intro "Satelite 15", warum nicht als seperater Track?). Ebenfalls im Gut-Bereich rangieren "Starblind" und das Abschluss-Epos "When the wild wind blows".
Fazit
Maiden haben das Interesse daran verloren, geradlinige Songs zu schreiben und konzentrieren sich auf ihre zweite Domäne: Verschachtelte Metal Epen. Durch dieses Dogma braucht das Album bis es zündet, aber dann offenbart sich dem geduldigen Hörer ein kraftvolles Metal Album, dass es aber nicht ganz in die 1. Reihe schafft. Doch wer auf epische Maiden kann, "The Seventh Son..." für ein stärkeres Album als "The Number of the Beast" hält oder das Zusammenspiel der Musiker liebt, dem wird auch "The final frontier" Freude bereiten. Knappe 4 Sterne.
64 Bewertungen, 16 Kommentare
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02.10.2010, 19:01 Uhr von trullilu
Bewertung: sehr hilfreichGrüße schickt dir trullilu !!!
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26.09.2010, 15:35 Uhr von XXLALF
Bewertung: sehr hilfreichund schöne sonntagsgrüße
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16.09.2010, 07:17 Uhr von LiFo
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht. Liebe Grüße, Lifo
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15.09.2010, 23:29 Uhr von struppitoeter
Bewertung: sehr hilfreichdanke für den tollen Bericht. War sehr ausfühlrich erklärt. Super=)
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15.09.2010, 19:32 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichlg. ^^^^^^^^^^^^petra
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15.09.2010, 19:00 Uhr von Lakisha_1
Bewertung: sehr hilfreichtoller Bericht. liebe Grüße
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15.09.2010, 17:49 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichSchöne Grüsse, Talulah
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15.09.2010, 14:18 Uhr von atrachte
Bewertung: sehr hilfreichsh. lg
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15.09.2010, 13:58 Uhr von Iris1979
Bewertung: sehr hilfreichGuter Bericht. LG Iris
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15.09.2010, 13:49 Uhr von Lanch999
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht! LG von Lanch999
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15.09.2010, 13:26 Uhr von wakingtall2005
Bewertung: sehr hilfreichEin wirklich sehr schöner Bericht, lesen und gelesen werden, liebe Grüße und einen schönen Rest - Tag Noch ; ) Wakingtall2005
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15.09.2010, 13:21 Uhr von tina08
Bewertung: sehr hilfreichVielel Grüße ..... Tina
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15.09.2010, 12:56 Uhr von sigrid9979
Bewertung: besonders wertvollHierfür hast du ein Bw verdient
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15.09.2010, 12:21 Uhr von katjafranke
Bewertung: sehr hilfreichSH und LG von der KATJA
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15.09.2010, 12:18 Uhr von cleo1
Bewertung: sehr hilfreichAuch super geschrieben. LG cleo1
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15.09.2010, 12:10 Uhr von xsara50
Bewertung: sehr hilfreichGuter Bericht. LG und schönen Tag
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