Konferenz der Tiere (DVD) Testbericht

ab 4,37
Auf yopi.de gelistet seit 10/2010
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von Hollgo

Tierischer Weltkongress...

4
  • Action:  viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  ab 6 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

+ eine gute, teils lustige Variation des kästnerschen Originalmotivs mit Focus auf dem Klimawandel

Kontra:

- warum muss in diesem Film gesungen werden ?

Empfehlung:

Ja

Wenn die Tiere miteinander reden könnten, worüber würden sie wohl sprechen ? Über uns Menschen ? Garantiert, denn kein anderes "Tier" - abgesehen vielleicht von den Dinosauriern in grauer Vorzeit, deren "Appetit" auf Grünes nach neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft vermutlich schon vor Jahrmillionen zu einer Klimaveränderung geführt hat , hat die Welt in den nachfolgenden Millionen von Jahren die Welt verändert wie nunmal der Mensch. In dem 2010 erschienenen Remake der bereits 1969 erstmals in Zeichentrickform erscheinenen Verfilmung einer Geschichte von Erich Kästner geht es nun um auch für uns Menschen aktuelle Fragen - nur eben diskutiert aus "tierischer" Sicht unter Vertretern vieler Tierarten weltweit.

=== So schaute ich den Film ===

"Konferenz der Tiere" schaute ich mir von meiner zuvor bei buecher.de bestellten DVD an. Preis: 9,99 €.

== Konferenz der Tiere (2010) ==

=== Darum geht es ===

_ Im Okavango-Becken, Botswana, Afrika_

Das Erdmännchen Billy und seine tierischen Kollegen wie der Löwe Sokrates oder die Giraffendame Gisela warten sehnsüchtig darauf, dass der das Becken speisende Fluss endlich das erwartete Wasser in die ausgedörrte Landschaft liefert - doch vergebens. Die verbleibenden Wasserlöcher sind hart umkämpft von den Nashörnern unter der Führung von Nashornchef Biggie und dem Anführer der Wasserbüffel, Chino.
Dennoch traut sich Billy - der schieren Wassernot folgend - sich zwischen die großen Tiere und kann tatsächlich fast seine kleine Wasserflasche füllen - bevor er von Biggie, Chino und deren tierischer Bande entdeckt wird und letztlich ohne Wasser zu seiner kleinen Familie ins Erdloch zurückkehren muss. Sein Sohn nimmt ihm das - mal wieder - erneute Scheitern nun richtig übel. Ein Anlass für Billy, der wahren Ursache für das Ausbleiben des Wassers auf den Grund zu gehen. Er beschließt, sich durch das "Tal der Schatten" den Weg flussaufwärts zu machen - Sokrates, der Löwe und Billys bester Freund, warnt ihn eindringlich vor seinem Vorhaben. Nach schlechten Erfahrungen wagt sich Sokrates nicht einmal mehr in die Nähe dieses Tals, in der ein Untier sein Unwesen treiben soll.

_ Billy zieht los_

Doch Billy lässt sich nicht stoppen - und trifft auf seinem Weg treffen schließlich auf Leidensgenossen aus allen Teilen der Welt, die ihr Glück im legendären und pradiesischen Okavango-Delta zu finden hofften.Zusammen findet Billy sowie die "internationale" Abordnung aus Känguru Toby,seinem Freund, dem tasmanischen Teufel Smiley, Eisbärin Sushi und nicht zuletzt dem "gallischen Hahn" Charles die Ursache für den Wassermangel. Schuld daran ist ein Luxushotel unter der Leitung des skrupellosen Hotelbesitzers Smith, für das alles Wasser der Gegend benötigt wird.
Wie es sich herausstellt, tagen ausgerechnet hier gerade Politiker und halten eine Konferenz zum Schutz der Umwelt ab. Die Tiere antworten auf diese Herausforderung mit ihrer eigenen Konferenz. Das ist der Auftakt zu einer tierischen Offensive gegen den Herrschaftsanspruch der Menschen, der scheinbar die Ressourcen der Erde solange ausbeutet, bis er selbst Opfer seines eigenen Handelns wird ...

=== Charaktere und "tierische" Animationen ===

Das Erdmännchen Billy ist eigentlich die Hauptfigur dieses Films. Er ist klein, ähnlich wie ein Eichhörnchen recht unstet und auch schon einmal hektisch und treibt gerne einmal recht viel Schabernack. _Ralf Schmitz_ passt als Sprecher zu dieser Figur eigentlich wie die Faust aufs Auge - schließlich ist der Comedian bekanntlich ja auch ein kleiner "Hektiker".
Weil er seinem Sohn "Junior" frisches Wasser versprach - und dieses Versprechen jedoch nie halten konnte, ist er nun besonders "motiviert" dazu, über seine eigenen Grenzen zu gehen, um sein Versprechen doch noch einzulösen.
Sokrates, der friedliche und vegetarisch lebende Löwe, ist da eher "tiefenentspannt" und sinniert gerne mal, passend zu seinem philosophischen Namensgeber, faul in der Sonne liegend über dies und dass. _ Thomas Fritsch_ kann dieser Figur mit seiner sonoren Stimme da schon passend das Bild des weisen, aber auch etwas behäbigen "Königs der Tiere" abrunden.
Der Grund dieser, für einen Löwen eher untypischen , Einstellung wird auch bald klar, schließlich wurde sein Bruder erschossen, als er und Sokrates - mutig und tatendurstig, wie es junge Löwen nun einmal sind - durch das Tal der Schatten lief. Sokrates beschloss darauf, sich nun lieber "passiver" zu verhalten und seine Tiere vor Gefahren zu beschützen.
Da ist der "gallische Hahn" Charles, _gesprochen von Christoph Maria Herbst_ schon ein etwas anders gestrickt. Klar stand hier Napoleon Bonaparte ein wenig Vorbild für den Charakter des sprachlich recht frankophon angehauchten Typs. Er gibt gerne einmal den kämpferischen General und marschiert gerne mal ein paar Meter vor seiner kleinen Gruppe an Tieren aus aller Welt voraus - und bringt sich da schon einmal gerne selbst in Schwierigkeiten.
Eher ulkige Vertreter sind da die "australischen Einwanderer" wie das cool und immer auf ein bischen Dosenbier stehende Känguru Toby und sein Kumpel, der tasmanische Teufel Smiley. Letzterer lässt gelegentlich ein paar "Gase" an seine Umwelt heraus, besonders, wenn er gerade mal wieder ein wenig von Tobys Biervorräten angegangen ist.
Der "echte" Bösewicht in diesem Film ist hierbei klarerweise der Hotelbesitzer Smith (_gesprochen von Oliver Kalkofe_) dem die Tiere , die in unmittelbarer Umgebung buchstäblich und tatsächlich auf dem Trockenen sitzen, einfach schnurzegal sind. Solange sein durch einen Stausee mit Wasser gespeisten Swimmingpools oder Seewasseraquarien gefüllt sind, ist alles OK für ihn - da kann sich seine Tochter Mina so sehr beschweren, wie sie es nur möchte.

=== Das macht diesen Film aus ===

Die 2010´er Version von "Konferenz der Tiere" ist wirklich nur eine eher lose Anlehnung an Erich Kästners Romanvorlage aus dem Jahr 1949. Statt um den Weltfrieden ist das Thema der "tierischen" Konferenz ganz klar der globale Klimawandel. Überhaupt tauchen in diesem Film so ganz andere Charaktere auf als in dessen Buch. Im Abspann ist daher wohl auch vollkommen zurecht die Zeile "Inspiriert von Erich Kästners "Konferenz der Tiere"" zu lesen. Tatsächlich wird der eigentlichen Konferenz der Tiere in diesem Film eher eine nur knapp 10-minütige Sequenz eingeräumt - die eigentliche "Anklage" gegen den Menschen bringt dabei die im Film 725-jährige Schildkröte Winifred vor - aus ihrer jahrhundertelangen Erfahrung hat der Mensch bislang alles an sich gerissen, was er nur haben wollte - zuletzt wurde durch eine Unachtsamkeit eines betrunkenen russischen Containerschiffkapitäns sogar deren Paradies auf Galapagos mit Öl verpestet. Der Mensch, so Winifred, vernichtet sich selbst, aber zuerst vernichtet er seine Umwelt und damit die Tiere - etwas, was sich die Tiere einfach nicht gefallen lassen können.
Allerdings: die geschilderte Szene ist eigentlich so ziemlich die einzige Szene mit echt ernsthaften Hintergrund - Vieles in diesem Film ist eine Prise Slapstick, ein bischen Situationskomik und Wortwitz. Besonders, als es sich die "tierischen Besucher" in Smiths Luxushotel gemütlich machen - wo sie Hilfe vom domestizierten Schimpansen Toto bekommen, der sich mittlerweile eher als Mensch als als Tier sieht, geht es hier ordentlich lustig zur Sache - Höhepunkt ist hier Billys atemberaubende Irrfahrt durch verschiedene Wasserbecken , wechselseitig mal mit Piranhas, einem Hai oder beiden Raubfischarten besetzt.
Allerdings geht es auch später, nach der eigentlichen "Konferenz der Tiere" zur Sache - wenngleich hier auch schonmal recht übertrieben wird. "Hunter", der Großwildjäger in Smiths Diensten z.B. setzt sich, als die Tiere die Staumauer des Hotels angreifen, in einen antiken Doppeldecker und möchte die Tiere mit einer Rakete beschießen - man kann sich denken, wie dies endet.
Wenig gefallen haben mir auch die wenn auch eher kurzen, aber dennoch vorhandenen Parts, in denen die tierischen Darsteller singen - zumal die Sprecher erkennbar nicht singen, sondern die 3D-Animationen eher auf den Gesang des Originalinterpreten abgestimmt wurden. So wird "Splish Splash" - im Film von Billy gesungen - erkennbar nicht von dessen Sprecher Ralf Schmitz, sondern die originale 50er Jahre Version von Bobby Darin eingespielt - das finde ich irgendwie armselig. Wenn schon gesungen wird, dann doch bitte von demjenigen, der die Figur auch spricht.

=== Qualität der Animationen ===

Ich finde, dass die Animationsgrafik in "Konferenz der Tiere" durchaus auf einem hohen Level spielt. Diese wurde dabei nicht etwa in "Übersee" den USA oder - mindestens mittlerweile ebenso oft anzutreffen - in China erstellt, sondern stammt sozusagen "waschecht" aus deutschen Landen.
Die Computeranimation stammt vom niedersächsischen Studio Ambient Entertainment, eben solchen , welches drei Jahre zuvor mit dem - eher mässig, wenn überhaupt erfolgreichen - Computeranimationsfilm "Back to Gaya" bereits den ersten komplett computeranimierten deutschen Kinofilm produziert hatte. Die beiden Regisseure Holger Tappe und Reinhard Klooss sind einerseits zur Vorort-Recherche und andererseits aus der Tatsache heraus, Bildmaterial für manche Bildhintergründe wie die typischen, afrikanischen Wolkenbildungen und, wie sie selbst sagen, dem "besonderen, afrikanischen Licht" extra nach Okavango und Namibia gefahren, um eben zu passenden Hintergrundstimmungen zu den Animationen des Studios beizutragen- das Gesamtergebnis gefällt mir zumindest wirklich gut. Die Tierchen sind wirklich teils recht "knuddelig" und niedlich geworden und sind dazu auch recht "lippensyncron" zu ihren Sprechern in Szene gesetzt worden. Besonders gut gefällt mir hier der gutmütige Löwe Sokrates, der einen ähnlichen Silberblick zu haben scheint wie der legendäre Löwe "Clarence" aus "Daktari".

=== Auf einen Blick ===

* Titel: Konferenz der Tiere (2010)
* Genre: Kinder; Animationsfilm; Zeichentrick; Literaturverfilmung
* Produktionsjahr: 2010 / Laufzeit: 89 Min.
* Bildformat: Widescreen; 2,35:1
* Regie: Holger Tappe, Reinhard Klooss

=== FAZIT ===

In "Konferenz der Tiere" gibt es allerlei lustige Szenen zum Lachen für die "Kleinen" die ab einem Alter von 7/8 Jahren bestimmt die "Späße" die im Film getrieben werden, schon ausreichend verstehen. Für Erwachsene gedacht ist dabei wohl eher die wohl weit verbreitete Erkenntnis, dass der Mensch durch sein eigenes, wenig umweltbewusstes Handeln zu einer absehbaren Klimakatastrophe beisteuert. Generell sind die Menschen in diesem Film entweder rücksichtslos, indem sie achtlos Glasflaschen in der Wüste wegwerfen und so ein Buschfeuer auslösen oder einfach skrupellos wie Mr. Smith, der Hotelbesitzer, der nur seinen Profit und nie die Umwelt sieht, der er durch sein Handeln schadet. Dazu sind auch die Politiker im Focus, die weltweit jährliche Konferenzen abhalten, die nicht einmal ansatzweise zur Lösung der Probleme führen. Da müssen wohl doch erst die Tiere eingreifen und "massiv" werden, bevor "Mensch" versteht, was die Stunde geschlagen hat. Insgesamt ist die 2010´er Version der "Konferenz der Tiere" eigentlich keine Romanverfilmung des Kästner´schen Originals, sondern eher eine vom Kernmotiv einer "tierischen Konferenz" inspirierte Auflage dieses Themas. Dennoch, der Mix aus Jux vor ernstem Hintergrund als solcher hat mir schon gefallen und für nicht zu kleine "Kids" dürfte dieser gut in Szene gesetzte Animationsfilm bestimmt auch interressant sein. Die Sprecher sind wirklich klasse und tragen zur Abrundung der ganzen Sache bei. Die Gesangseinlagen, die dazu von den originalen, älteren Musiktiteln 1:1 übernommen wurden, mussten für meinen Geschmack aber nicht sein. Insgesamt gebe ich vier Sternchen und eine Empfehlung...

34 Bewertungen, 17 Kommentare

  • LadyGaga

    01.07.2013, 22:07 Uhr von LadyGaga
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lg und Gegenlesung wäre schön

  • Gi22Fr

    27.05.2013, 22:41 Uhr von Gi22Fr
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe grüße nochmal

  • anonym

    01.04.2013, 10:12 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und LG

  • Juri1877

    01.04.2013, 09:00 Uhr von Juri1877
    Bewertung: besonders wertvoll

    Bw nachgereicht

  • anonym

    22.03.2013, 12:20 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Damaris

  • anonym

    22.03.2013, 09:19 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    S H

  • XXLALF

    12.03.2013, 08:01 Uhr von XXLALF
    Bewertung: besonders wertvoll

    ...und liebe grüße

  • Lucky130

    12.03.2013, 07:22 Uhr von Lucky130
    Bewertung: besonders wertvoll

    Dafür gerne ein verdientes BW!

  • bella.17@live.de

    11.03.2013, 22:47 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Annabelle

  • katjafranke

    11.03.2013, 21:56 Uhr von katjafranke
    Bewertung: besonders wertvoll

    Viele liebe Grüße von der KATJA

  • Golf1Susy

    11.03.2013, 21:49 Uhr von Golf1Susy
    Bewertung: besonders wertvoll

    LG Susy

  • monagirl

    11.03.2013, 21:32 Uhr von monagirl
    Bewertung: besonders wertvoll

    Gruß Mona

  • knuddelfire

    11.03.2013, 20:51 Uhr von knuddelfire
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöne Grüße

  • wurmi2010

    11.03.2013, 20:46 Uhr von wurmi2010
    Bewertung: besonders wertvoll

    bw und viele Grüße

  • Lale

    11.03.2013, 19:55 Uhr von Lale
    Bewertung: besonders wertvoll

    Allerbesten Gruß *~*

  • anonym

    11.03.2013, 19:15 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und schönen Abend noch. =)

  • Juri1877

    11.03.2013, 19:03 Uhr von Juri1877

    Löwe und Pinguin an einem Platz stelle ich mir witzig vor