Shutter Island (Blu-ray) Testbericht

Shutter Island ist ein Psychothriller mit Leonardo di Caprio, der vergangenes Jahr in die Kinos kam und jetzt auf Blue-Ray und DVD zu haben ist. Freigegeben ist der Film ab 16 Jahren, was schon darauf hindeutet, dass es sich nicht um leichte Kost handelt.


-- Die Handlung --

Auf einer Gefängnisinsel für psychisch Kranke in den USA verschwindet eine Gefangene, weshalb der US-Marshall Edward Daniels, Spitzname Teddy, zur Aufklärung auf die Insel fährt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Chuck soll er das Verschwinden der Frau aufklären. Ein Sturm verhindert aber, dass er gleich wieder auf das Festland zurückkehren kann, weshalb er einige Zeit auf der Insel bleibt und ermittelt. Dabei verfestigt sich immer mehr sein Verdacht, dass in einem Leuchtturm auf der Insel Experimente an Menschen durchgeführt werden - im Auftrag der Vereinigten Staaten von Amerika und ganz geheim.
Dabei wird er auf von Halluzinationen und Albträumen heimgesucht - im Zweiten Weltkrieg war er nämlich an der Befreiung des KZs in Dachau beteiligt.
Schließlich attestieren im die Ärzte, dass er auch an Realitätsverlust und Halluzinationen leidet und sich alles nur einbildet. Bald weiß er selber nicht mehr, was nun Sache ist und auch der Zuschauer sitzt verstört vor dem Fernseher bzw. im Kino und weiß nicht mehr, ob die bisherige Geschichte Tatsache ist oder nur die Halluzinationen Teddys erzählt hat.


-- Die Schauspieler --

Hauptdarsteller ist Leonardo di Caprio als US-Marshall, der das Verschwinden einer Gefangenen aufklären soll. Mark Ruffalo spielt seinen Partner, der ihm bei der Aufklärung helfen soll. Ben Kingsley ist Dr. Cawley, der Leiter der Anstalt. Insgesamt eine wirklich gelungene Besetzung - wobei mein letzter di Caprio - Film Titanic war, weshalb ich einige Minuten brauchte, mich an diese ganz andere Rolle zu gewöhnen. Trotzdem hat Leonardo sie wirklich sehr gekonnt verkörpert.


-- Mein Fazit --

Anfangs macht der Film den Eindruck eines ganz normalen Krimis - es gilt das Verschwinden der Frau aufzuklären. Aber im weiteren Verlauf verstrickt er sich immer mehr in einen Psychothriller, der auch den Zuschauer mitreißt. Im Mittelteil ist man der festen Überzeugung, die Gefängnisleitung will Leonardo auch für immer wegsperren, in mürbe im Gehirn machen um weiter ihre grausamen Menschenexperimente durchführen zu können. Doch gegen Ende windet sich der Film so gekonnt, dass man gar nicht mehr weiß, ob nicht alles die Einbildung des Hauptdarstellers war. Ich empfand das Ende sogar eher als "Open End". Und nach dem Film sitzt man ziemlich apathisch in seinem Sessel und braucht erst mal ein paar Minuten, um sich wieder zu fangen. Eine solche Spannung aufzubauen, gelingt nur wenigen Filmen - Shutter Island macht es hervorragend.
Auch die Überlänge (138 Minuten) führen keineswegs dazu, dass sich der Film irgendwann mal schleppt oder langweilig zu drohen wird. Wirklich jede Minute fiebert man mit und ist umglaublich gespannt, was als nächstes passiert.