ASUS Eee PC 1005PX Testbericht

Das heißt geliebte ThinkPad T21 gab leider langsam den Geist auf und irgendwie war es meiner Freundin auch zu "männlich", sodass sie sich kurzerhand ein kleines, handliches Netbook zulegte. In diversen Geschäften informierten wir uns über die aktuellen Modelle und Preise. Die Wahl fiel letzten Endes auf das neuste ASUS-Modell der Eee PC Reihe, den Eee PC 1005P Seashell in schwarz, der für 279 Euro in den Besitz meiner Freundin überging. Sie hat sich für dieses Modell entschieden, weil ihr in erster Linie das Design und Tastatur gefallen hat, außerdem konnte sie den Eee PC (in einer anderen Variante) vorher schon bei einer Freundin testen und kam damit sehr gut zurecht. Die Anforderungen an das kleine Netbook waren ansich recht gering: Internet, Textverarbeitung, ein paar kleine Browser-Spiele. Das alles sollte unterwegs möglich sein, wobei die Akkulaufzeit sich im höheren Bereich bewegen sollte.


Lieferumfang & Technische Daten

An Zubehör wird dem kleinen Gerät leider nicht allzu viel beigelegt, so sucht man eine passende Tasche vergebens. Auch eine Windows-Installations-DVD liegt nicht bei, man sollte sich demnach zuerst eine sogenannten Recovery-DVD selbst brennen, dies ist mit der bereits installierten Software "Asus AIRecovery" möglich, ich habe allerdings darauf verzichtet. Das Netzgerät ist selbstverständlich im Lieferumfang vorhanden.

Die kompletten Eigenschaften findet man auf der Herstellerseite im Internet, deshalb werde ich diese an dieser Stelle nicht alle aufführen, sondern mich auf das Wesentliche beschränken. Der Eee PC 1005P kommt mit folgenden Eigenschaften daher:
- Intel Atom N450 mit 1,66 GHz
- 1 GB RAM
- 160 GB Festplatte
- mattes Display mit 1024x600 Pixeln
- WLAN
- eingebaute Webcam
- Windows 7 Starter


Design & Verarbeitung

Die Verarbeitung ist rundum gelungen und macht einen soliden Eindruck, auch wenn das Gehäuse "nur" aus Kunststoff und nicht aus Metall ist. Dadurch bleibt das Gewicht allerdings auch sehr niedrig. Was mir sehr gut gefällt, ist das matte Display. In den letzten Jahren scheint es leider in Mode gekommen zu sein, dass fast nur noch Notebooks mit Spiegeln gebaut werden. Dafür müsste man den Herstellern eigentlich den ganzen Schrott wieder zurück liefern. Doch beim 1005P von Asus wurde zum Glück ein mattes und somit nicht spiegelndes Display verbaut, was zudem gute Bilder und Farb-Darstellungen liefert. Auch die Tastatur hinterlässt einen guten Eindruck, man gewöhnt sich sehr schnell daran, sie ist nur wenig kleiner als eine normale. Die Tasten sind zudem sehr elegant angeordnet (Asus nennt das "Chocolat", weil es wohl an eine Tafel Schokolade erinnert).

Ein kleiner Wermutstropfen ist hingegen das glänzend schwarze Kunststoffgehäuse, das an den sogenannten Klavierlack erinnert. Es scheint Staub und Fingerabdrücke fast magisch anzuziehen, man sollte also unbedingt ein kleines Tuch mit sich führen, um dem entgegen zu wirken. Dieser Punkt gefällt mir demnach nicht so gut, sauber sieht das glänzende Gehäuse zwar wirklich schick aus, aber die Staubpartikel machen diesen Eindruck leider schnell kaputt.


Leistung

Nach dem ersten Starten musste ich erstmal die ganze überflüssige Software entfernen. Ich bekam fast einen Schreck, als ich sah, was da alles für "Müll" vorinstalliert war. Es war im Prinzip der erste "Fertig-PC", den ich in meinem Händen hielt, deshalb hatte ich schon so etwas erwartet. Zunächst informierte ich mich auf der Asus-Webseite über die ganzen Tools und ihre Funktionen. Im Übrigen kann man dort alle Treiber und Tools modellabhängig herunterladen, diese werden auch laufend aktualisiert. Auch ein Handbuch gibt es dort in der Ohne-Papier-Variante. Nachdem ich die Installation entrümpelt hatte, gefiel mir das Ganze schon recht gut. Die Einschränkungen der Windows-7-Starter-Edition kann man eigentlich hinnehmen, lediglich das nicht austauschbare Hintergrundbild ist etwas ärgerlich - dafür gibt es aber im Internet schon Lösungsvorschläge, die diese Einschränkung umgehen. Ansonsten reicht diese Version des neuen Betriebssystems vollkommen aus, zudem läuft das Netbook damit wirklich angenehm schnell. Man braucht also keine Bedenken wegen der RAM-Größe von "nur" einem Gigabyte zu haben.

Zum Surfen wurde Mozillas Firefox Browser installiert, daneben verrichtet Thunderbird den Dienst als E-Mail-Client. Aber auch andere Programme und auch Spiele (wenn sie denn von der Grafikanforderung her laufen sollten) sind auf dem 1005P machbar. So laufen zum Beispiel Spiele wie World of Goo und diese kleinen Flash-Spiele ohne Probleme, auch Warcraft 3 wurde testweise installiert und läuft ebenfalls ohne Probleme. Auch ein wenig Bildbearbeitung ist mit GIMP möglich. Youtube-Videos (bis 720p) laufen ebenfalls flüssig. Ansonsten nutzt meine Freundin das Netbook noch für Office-Arbeiten mit OpenOffice, das natürlich auch ohne Einschränkungen nutzbar ist. Die Liste kann beliebig fortgeführt werden, als letztes möchte ich noch die Nutzbarkeit als kleinen Musikplayer angeben, per Klinkenstecker kann man zum Beispiel einen externen Verstärker anschließen, sodass man auf einer Party immer die passende Musik dabei hat. Drei USB-Anschlüsse ermöglichen dabei die Nutzung von externen USB-Sticks.

Die Akkulaufzeit liegt bei normaler Nutzung bei fast zehn Stunden, ein toller Wert. So kann man das kleine Gerät auch wirklich mobil nutzen.


Das Fazit

Mich hat der kleine, mobile Eee PC 1005P insgesamt wirklich überzeugt. Die lange Akkulaufzeit und die dennoch relativ hohe Leistung machen das handliche Gerät zu einem Begleiter für unterwegs. Für 279 Euro ist der Preis darüber hinaus in einem fairen Rahmen. Die negativen Aspekte der schmutzempfindlichen Oberfläche und der fehlenden Netbook-Tasche kann man bei den überwiegenden positiven Merkmalen durchaus unter den Tisch kehren, sodass ich abschließend eine klare Kaufempfehlung und vier Sterne für dieses Asus-Modell aussprechen kann.