Inception (DVD) Testbericht

ab 7,37
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von Dr_Ed

A dream within a dream within a dream within a dream...

5
  • Action:  viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend
  • Altersgruppe:  ab 12 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  Kino-Version

Pro:

komplexe, bildgewaltig und intelligent gemachte Unterhaltung

Kontra:

eigentlich nichts

Empfehlung:

Ja

Hallo Zielgruppe!
Der Regisseur Christopher Nolan hat ja mit seinen Filmen in der Vergangenheit ziemlich für Furore gesorgt. Ist es ihm doch zum Beispiel gelungen, die Batman-Serie nicht nur wiederzubeleben, sondern sie auch noch intelligent weiterzuentwickeln. Überhaupt stehen seine Filme in dem Ruf, dass sie nicht nur spannend, sondern auch noch intelligent gemacht sind. Mit seinem neuesten Werk kehrt Nolan wieder zu seinen Wurzeln zurück, nämlich dem Psychothriller: Einem Genre, dem er mit Werken wie „Memento“ oder „Prestige“ schon neue Facetten verleihen konnte. Ob ihm dies auch mit seinem neuesten Werk gelingt, dazu mehr in diesem Bericht.

### DER INHALT ###

Da der Film aufgrund seiner verschiedenen inhaltlichen Ebenen ziemlich komplex ist und es zu sehr ausufern würde, sie alle wiederzugeben, gibt es heute mal ausnahmsweise die

~~~ „Gemeinwesen und Dr.Ed träumen beide von mehr intelligent gemachten Film“ - Kombiversion ~~~

Dom Cobb (Leonardo di Caprio) verfügt über die Möglichkeit, in das Unterbewusstsein anderer Menschen einzudringen, um so ihre Gedanken auszuspionieren oder sie zu beeinflussen bzw eine Idee bei ihnen einzupflanzen. Da dieses Unterfangen oft mit sehr viel Aufwand verbunden ist, damit die betroffene Person nicht merkt, was bei ihr im Kopf passiert, wird Cobb von einer Gruppe von Leuten unterstützt. Dazu gehören Arthur (Joseph Gordon-Levitt), Yusuf (Dileep Rao) und Eames (Tom Hardy). Um dieses Vorhaben zu unterstützen, stößt auf Empfehlung von Cobb's altem Lehrmeister Miles (Michael Caine) noch die junge Ariadne (Ellen Page) dazu, deren Hauptaufgabe darin bestehen soll, die Umgebung in den Traumwelten so zu gestalten, dass sie möglichst realistisch wirken.

Gemeinsam erhält diese Gruppe von dem Unternehmer Saito (Ken Watanabe) den Auftrag, den Industriellen-Sohn Robert Fischer jr. (Cillian Murphy) dazu zu bringen, das Unternehmen seines verstorbenen Vaters Maurice Fischer (Pete Postlethwaite) nicht in der bestehenden Form weiterzuführen, da dieses mit seiner Finanzkraft das Unternehmen von Saito in seiner Existenz zu vernichten droht. Die Implementierung dieser Idee ist aber nur dann möglich, wenn mehrere Traumebenen überbrückt werden und der Gedanke im tiefsten Unterbewusstsein sich entwickeln kann. Dabei hat jeder der Beteiligten eine speziell ihm zugewiesene Aufgabe, um dieses Vorhaben zu verwirklichen. Koordiniert wird diese extrem arbeitsteilige Vorgehensweise von Cobb.

Allerdings wird das Vorhaben, diesen Gedanken in Fischers Unterbewusstsein einzupflanzen, auch noch dadurch verkompliziert, dass in Cobb's eigener Gedankenwelt Durcheinander herrscht, weil er immer wieder von Bildern seiner verstorbenen Frau Mal (Marion Cotillard) und den gemeinsamen Kindern heimgesucht wird. Dabei verschwimmen Traum und Realität, Wahrnehmung erster und zweiter Ordnung miteinander. Die einzige, die dabei den Überblick behält, ist Ariadne. Sie kann als einzige auch in das Unterbewusstsein Cobb's eindringen und dafür sorgen, dass er nicht den Überblick zwischen den verschiedenen Gedankenwelten verliert. Welchen Ausgang das Ganze nimmt, erfahrt Ihr im Kino...

### MEINE MEINUNG ###

Selten habe ich ein Kinopublikum erlebt, das so gebannt und konzentriert auf eine Leinwand kuckte, wie bei diesem Film. Die Geschichte verlangt aufgrund ihrer Komplexität von seinem Publikum äußerste Konzentration und ist darüber hinaus noch äußerst bildgewaltig. Kurz gesagt: Dem Film gelingt es, seine ZuschauerInnen von der ersten bis zur letzten Sekunde voll in seinen Bann zu ziehen. Aber nicht nur das: Der Film fasziniert auch durch die Art und Weise, wie die einzelnen Traumebenen der Beteiligten und die Erzählebenen der Geschichte miteinander verbunden werden.

Aber auch der intellektuelle und philosophische Unterbau, den das Ganze hat ist nicht ohne. Dabei werden ähnliche Fragen gestellt wie in „Memento“: Existiert eine Welt innerhalb oder außerhalb eigener Gedanken? Und wenn ja: Kann diese lebenswerter sein, als die eigene Gedankenrealität? Und überhaupt: Wo fängt diese Gedankenrealität eigentlich genau an und wo hört sie auf? Inwieweit kann man eine Welt nach eigenen Regeln strukturieren? Schließlich kann eine Idee auch ganze Städte oder sogar ganze Welten hervorbringen. Allein um das zu erklären, nimmt sich Nolan einige Zeit, was die Welt von „Inception“ aber nur noch faszinierender und unberechenbarer macht.

Unterstützt wird das Ganze durch zeitweilig atemberaubende Bilder, die zum Teil in gewisser Weise an die Matrix-Trilogie erinnern, denen es aber trotzdem gelingt, nicht eine reine Selbstzweck-SFX/CGI-Orgie auszuarten. Selbst die zahlreiche Verwendung von Zeitlupen oder sich auflösenden Gedankenwelten, bei denen nach Möglichkeit mehr auf Handwerk als auf Computereffekte gesetzt wurde, dienen letztlich nur dazu, die verschachtelte Erzählweise zu unterstützen und sie verständlicher zu machen. Da ist man auch nur allzugerne bereit, darüber hinwegzusehen, wenn Cobb bei der Zusammenstellung seiner Truppe eine halbe Weltreise von Tokio über Paris nach Mombasa macht und von einer surrealen Situation in die nächste gerät.

Zwar werden die einzelnen Charaktere neben Cobb nicht näher beleuchtet, man erfährt also nicht allzuviele Hintergründe über sie. Aber nichtsdestotrotz hat die Geschichte in diesem nur schwer zu durchschauenden Dickicht an rationalen und irrationalen Gedankenstrukturen einen emotionalen Kern, der einem das Gefühl gibt, mittendrin statt nur dabei zu sein. Darstellerisch gibt es an keinem/keiner der Beteiligten etwas auszusetzen. Selbst für kleine Nebenrollen konnte man namhafte Darsteller wie z.B. Michael Caine, Tom Berenger oder Pete Postlethwaite gewinnen und sie alle machen ihren Part sehr überzeugend.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich selten einen so überragenden und überwältigenden Film gesehen habe, der mich so in seinen Bann geschlagen hat, dass ich nach dem Abspann Mühe hatte, mich aus meinem Kinosessel zu erheben, weil die Faszination dieses Filmes immer noch in mir nachwirkte. Dieser Film hat eigentlich alles, was einen richtig guten Blockbuster ausmacht: Eine faszinierende Geschichte, atemberaubende Bilder, einen Soundtrack, der die Wirkung der Bilder noch verstärkt, hervorragende DarstellerInnen und das alles noch intelligent gemacht, das findet man nicht alle Tage. Ich wage schon mal jetzt zu behaupten, dass dieser Film bei der nächsten Oscar-Verleihung – zumindest bei den Nominierungen – ganz weit vorne dabei sein dürfte. Ich werde mir den Film auf jeden Fall mindestens noch einmal ansehen!

### FAZIT ###

Wer auf seichte Unterhaltung steht, ist hier sicher im falschen Film, aber selbst wenn man Blockbustern sonst eher skeptisch gegenübersteht, sollte man sich diesen Film unbedingt ansehen, auch wenn es nicht leichtfallen dürfte, ihn beim ersten Mal intellektuell zu durchdringen. Jedenfalls ist der Film aus meiner Sicht so unglaublich faszinierend, dass er mit Sicherheit Kultpotential und langfristig definitiv auch das Potential zum Filmklassiker hat.

### ABSPANN ###

Spielfilm USA/GB 2010, 148 min., FSK 12

Regie: Christopher Nolan
Drehbuch: Christopher Nolan
Kamera: Wally Pfister
Musik: Hans Zimmer

~ Dom Cobb – Leonardo di Caprio
~ Ariadne – Ellen Page
~ Arthur – Joseph Gordon-Levitt
~ Eames – Tom Hardy
~ Yusuf – Dileep Rao
~ Saito – Ken Watanabe
~ Robert Fischer jr. - Cillian Murphy
~ Maurice Fischer – Pete Postlethwaite
~ Miles – Michael Caine
~ Browning – Tom Berenger
~ Mal Cobb – Marion Cotillard
~ Nash – Lukas Haas
u.v.a.

40 Bewertungen, 6 Kommentare

  • Lale

    07.08.2010, 13:18 Uhr von Lale
    Bewertung: besonders wertvoll

    Allerbesten Gruß *~*

  • XXLALF

    07.08.2010, 13:11 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    und ein wunderschönes wochenende

  • Iris1979

    07.08.2010, 13:04 Uhr von Iris1979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht. LG Iris

  • sigrid9979

    07.08.2010, 12:53 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich wünsche ein schönes Wochenende ....

  • 20mamacita88

    07.08.2010, 11:46 Uhr von 20mamacita88
    Bewertung: sehr hilfreich

    von mir gibt es ein sh mit lieben grüßen :)

  • morla

    07.08.2010, 02:55 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    wünsche dir ein schönes wochenende lg. petra