Eclipse - Bis(s) zum Abendrot (DVD) Testbericht

Kaum ist Bella wieder mit Edward vereint, droht neue Gefahr. Ein Vampir treibt sein Unwesen und ermordet Menschen, um eine Armee neuer Vampire zu schaffen. Um ihn zu besiegen, müssen Vampire und Werwölfe zusammenarbeiten. Doch das Bündnis ist brüchig, denn Jacob gesteht Bella seine Liebe und stellt sie vor die Wahl: Entweder verlässt sie Edward oder der uralte Kampf zwischen Vampiren und Werwölfen bricht wieder aus …

Hinweis: Ich bespreche hier nur die Edition des Oetinger-Verlags: 1 Disc, 1 Booklet.

Filminfos
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O-Titel: Twilight 3 - Eclipse (USA 2010)
Dt. Vertrieb: Oetinger
ISBN-13: 4260173780833
EAN: 4260173780833
FSK: ab 12
Länge: ca. 124 Min.
Regisseur: David Slade
Drehbuch: nach dem Roman von Stephenie Meyer
Original-Musik: Howard Shore
Darsteller: Kristen Stewart (Bella), Robert Pattinson (Edward), Bryce Dallas Howard (Victoria), Xavier Samuel (Riley Biers), Jodelle Ferland (Bree Tanner), Taylor Lautner (Jacob) u.v.a.
Preis: 14,95 EUR

Die Autorin
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Meyer, Stephenie
Die „Bis(s)“-Autorin wurde am 24.12.1973 in Hartford, im Bundesstaat Connecticut (USA) geboren. Sie wuchs zusammen mit ihren fünf Geschwistern in Phoenix, Arizona auf. Nach ihrem Highschool-Abschluss studierte Stephenie Meyer Englische Literatur an der konfessionellen Mormonen-Universität ‚Brigham Young University’ in Provo, Utah. Dort traf sie auch einen Freund aus Kindertagen wieder, Christian, genannt „Pancho“, den sie 1994 heiratete. Ein Jahr später schloss sie ihr Studium mit dem Bachelor ab.

„Twilight“ (auf Deutsch „Bis(s) zum Morgengrauen“) war Stephenie Meyers erstes Buch. Basierend auf einem Traum im Juni 2003 schrieb die Mutter von drei kleinen Söhnen innerhalb von wenigen Monaten den ersten Band der insgesamt vierteiligen Saga um die sterbliche Bella und den Vampir Edward nieder. Der Roman wurde 2005 veröffentlicht; im Jahresabstand folgten die Fortsetzungen „New Moon“ („Bis(s) zur Mittagsstunde“), „Eclipse“ („Bis(s) zum Abendrot“) und „Breaking Dawn“ („Bis(s) zum Ende der Nacht“). Stephenie Meyer lebt und schreibt immer noch in Phoenix. (Quelle: Oetinger)

Handlung
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Die Vampirin Victoria rekrutiert in Seattle eine Armee von neugeborenen Vampiren. Ihr fällt auch der junge Riley Biers aus Forks, Bellas Heimatstadt, zum Opfer, so dass sich Bellas Vater, Sheriff Charlie Swan, allmählich Sorgen macht, ob diese Welle von Verschwinden und nachfolgenden Morden bis zu seiner Stadt schwappen wird. Das wird sie, aber in ganz anderer Form, als er erwartet…

Charlie bittet seine Tochter, sich mal um Jacob zu kümmern, denn dessen Vater macht sich Sorgen um ihn. Edward ist seinerseits besorgt um Bella, wenn sie ins Indianerreservat zu den Werwölfen fährt, von denen Jacob einer ist. Er sagt ihr, dass die Vampire der Cullen-Familie Bescheid wissen über das Verschwinden junger Menschen in Seattle. Die Vampire fürchten, dass dieser unkontrollierte Ausbruch von Vampirgewalt die Volturi auf den Plan rüfen könnte. Und mit denen will sich nun wirklich kein Vampir anlegen. (Vergleiche Band 2!)

Nach einer wilden Verfolgungsjagd entlang der Grenze zwischen den Revieren der Vampire und der Werwölfe entkommt die Vampirin Victoria. Jacob warnt Edward und Bella vor ihr. Sie führe etwas im Schilde. Im Reservat erklärt er ihr die Sache mit der Wolfstelepathie, das Geprägtwerden auf einen Partner und eine Dreiecksgeschichte. Es ist seine dezente Andeutung, dass er durchaus bereit sei, Bella, die er liebt, mit Edward zu teilen. Bella ist jedoch noch längst nicht soweit. Sie will ein Vampir werden - und Edward will sie danach heiraten.

Als Bella nach Hause zurückkehrt, merken Edward und Jacob gleich, dass ein Eindringling in ihrem Haus war. Der Familienrat der Cullens beschließt, Bella unter Schutz zu stellen und den Eindringling zu suchen. Doch Bella bittet Jacob um seinen Schutz, und seine Wölfe schließen sich dem an. So haben die Cullens zeit, auf die Jagd zu gehen.

Bei einer Ratsversammlung der Quileute, also der Werwölfe, erfährt Bella etwas Wichtiges über die Rolle wehrloser Menschen, die zwischen den Fronten von Vampiren - den " Kalten Wesen" - Werwölfen stehen. Ein Mensch kann durch sein Blut, das einen Vampir hungrig macht, eine Ablenkung schaffen, so dass der Verteidiger Gelegenheit, den Angreifer zu besiegen. Später, in der Schlacht, wird sich Bella daran erinnern…

Jacob stellt Bella vor die Wahl zwischen ihm und Edward, doch sie weigert sich und boxt ihn, weil er sich einen Kuss von ihr geraubt hat. Mit verstauchter Hand erregt sie automatisch Edwards Zorn gegen Jacob. Doch sie vergattert beide dazu, sie als neutral zu betrachten und sich zu einer Allianz gegen die Neugeborenen Victorias zu verbünden.

Dass es dafür höchste Zeit ist, zeigt die Ankunft der Volturi in Seattle. Diese Bedrohung veranlasst Victoria, mit ihrem Feldherrn Riley gegen die Vampire der Cullens loszuschlagen. Eines Morgens tauchen sie aus dem See auf und nehmen die Duftspur Bellas auf, die nach Victorias Willen sterben soll, damit die Cullens das gleiche Gefühl des Verlustes spüren, wie sie es selbst erleiden musste, als sie ihren geliebten Laurent töteten.

Auf dem Schlachtfeld fallen Neugeborene, Vampire und Werwölfe übereinander her. Doch Bella ist in ihrem Versteck keineswegs in Sicherheit, wie sich bald zeigt…

Mein Eindruck
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Actionfachmann

"Eclipse" wurde von David Slade, dem Regisseur des Horrorthrillers "30 Days of Night" inszeniert. Und man merkt gleich in der ersten Szene mit Riley Biers (gespielt von Xavier Samuel), dass hier ein Actionregisseur am Werk ist. Die Schnitte sind schnell, die Blickwinkel wechseln rasch, und im Nu entwickelt sich spannender Verfolgungswahn im Angegriffenen, der sich nachvollziehen lässt.

Die Neugeborenen

Der Erzählstrang Rileys, des Geschöpfs Victorias, wird weitergeführt, was im Buch nicht der Fall ist. Auf diese Weise entwickelt sich eine zwei- bis dreigleisige Handlung, die mit interessanten Kontrasten und sogar Rückblenden aufwartet. In krassem Gegensatz zu den kultivierten Cullens sind die Geschöpfe Victorias, die Neugeborenen, ein wilde Bande, die ihren Instinkten wie dem Blutdurst hemmungslos gehorcht.

Durch eine Rückblende, die die Geschichte der Vampirwerdung Jasper Cullens im Amerikanischen Bürgerkrieg erzählt, können wir durch Assoziation nachvollziehen, wie Victoria Riley zu ihrem Hauptmann gemacht hat und welche Rolle er nun spielt. Er ist ihr emotional verfallen und gehorcht ihr aufs Wort. Tatsächlich kämpft er an ihrer Seite bis zum letzten Atemzug gegen Edward und Jacob.

Während also die Neugeborenen von Anfang an eine wachsende Bedrohung bilden, sind sich Bellas Verteidiger Edward und Jacob überhaupt nicht grün. Ein uralter Hass drückt sich in ihrer Feindschaft ebenso aus wie die aktuelle Rivalität um Bellas Herz. Die Vampir-Aspirantin müsste sich eigentlich geschmeichelt fühlen, so viele Verehrer zu haben, doch es ist eher das Gegenteil der Fall.

Sexuelle gewalt

Eine weitere Rückblende erklärt per Assoziation ihre Haltung gegenüber Jacob. Rosalie Cullen erzählt, wie sie verwandelt wurde. Sie war einst eine ehrbare Verlobte von Emmett, einem schmucken Burschen, doch dieser verriet sie, als er betrunken war. Er und seine Saufkumpane vergewaltigten sie (natürlich off-screen), bis die Blutende von Alice Cullen gefunden und verwandelt wurde. Bella hat also guten Grund, vor Gewalt gewarnt zu sein. Und deshalb wehrt sie Jacobs Zudringlichkeit sofort ab.

Ironie

Während die Schlacht recht spannend vorbereitet und ausgeführt wird, befindet sich Bella in ihrem Versteck: einem Zelt auf einem Berg. Edward und Jacob sind zu ihrem Schutz abgestellt. Eine sehr ironische Situation entwickelt sich, als Bella sich sichtlich den Hintern abfriert und Edward, als "Kaltes Wesen", nicht in der Lage ist, ihr seine Körperwärme zu spenden. Das muss der ihm verhasste Jacob besorgen.

Romantik

Für die obligatorischen Romantikmomente sorgen dennoch nur Edward und Bella. Schon ihre erste Szene dreht sich um Liebeswonne (ein englisches Gedicht wird zitiert), ums Heiraten (das will Edward) und ums Verwandeln (das will Bella). Eine grüne Wiese mit zahlreichen Blüten liefert das passende Blümchenornament zu diesen hochfliegenden Plänen. Doch erst ganz am Schluss darf Edward ihr den Verlobungsring anstecken.

Und gevögelt wird nicht, das wäre ja noch schöner. Stattdessen erweist sich Edward altmodischer Gentleman, der ihr mit einem Kniefall einen Antrag macht. So gehört sich das - und die Backfischwelt ist wieder in Ordnung.

Musik

Die Musik von Howard Shore, dem Komponisten von Jacksons "Herr der Ringe"-Trilogie, ist klassisch instrumentiert und wirkt ein wenig wie ein Streichquartett, das einen Stimmungsteppich erzeugt. Große Gefühle werden jedoch von eingekauften modernen Stücken erzeugt, wie etwa von MUSE. Sicher gibt es bereits eine Soundtrack-CD zum Film.

Die DVD
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Technische Infos

Bild: 16:9 (2,4:1) anamorph
Ton: Deutsch in DTS/DD 5.1, Englisch in DD 5.1
Untertitel: Deutsch + farbige Untertitel für Hörgeschädigte (ausblendbar)

Extras:

- Making of/Special Effects
- Musikvideo
- Erweiterte Szene "Ab jetzt bin ich die Schweiz"
- Story-Hintergründe
- Schmuckposter

Mein Eindruck: die DVD
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Das Bild ist auf den ersten Blick von höchster Qualität, doch offensichtlich wurde es digital aufgenommen, bearbeitet und ausgegeben (auf die DVD gebrannt) - sowiet alles in Ordnung. Das bedeutet aber auch, dass die sehr schnellen Bewegungen der Akteure während der Schlacht für das menschliche Auge etwas ruckartig statt fließend ausfallen können. (Es ist der gleiche Effekt wie in "Gladiator" beim Kampf mit den Tigern.)

Der ausgezeichnete Ton liegt nur auf der deutschen Tonspur in DTS vor (zusätzlich zu DD 5.1). Die Untertitel habe ich nach einer Weile wieder ausgeblendet, weil sie nur minimal von der Synchronisation abweichen, die einwandfrei zu verstehen ist.

EXTRAS

a) Musikvideo von MUSE "Neutron Star Collision" (4:15 min)

Ein typisches Musikvideo mit Bildern von der Band, vermischt mit sehr romantischen Einblendungen aus dem Film "Eclipse". Die Musik ist eine Kombination aus romantischem Piano und rockigem Mittelteil.

b) Extended Scene "Ab jetzt bin ich die Schweiz" (1:08 min)

Bevor es zum Bündnis zwischen Vampiren und Werwölfen kommt, muss sich Bella neutral wie die Schweiz erklären und beider Schutz einfordern. Dies ist die Schlüsselszene des Films, ohne die beispielsweise die nachfolgende Schlacht ganz anders verlaufen würde. "Extended" ist die Szene insofern, als Bella jetzt viel mehr zu sagen hat. Sie sagt, wo's lang geht. Das war überfällig.

c) Booklet mit Story-Hintergrund

Diese DVD-Edition verfügt ebenso wie ihre zwei Vorgänger über ein umfangreiches Booklet, das aufwendig vierfarbig und informativ gestaltet wurde. Neben Infos zur Autorin Stephenie Meyer (s.o.) und der Entstehung des Films gibt es diesmal Infos zu drei neuen Vampirfiguren: Victoria (Bryce Dallas Howard statt Rochelle Lefevre), Riley Biers und Bree Tanner.

Bree Tanner ist ein separater Meyer-Roman gewidmet: "Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl - Das kurze zweite Leben der Bree Tanner", der die Ereignisse des dritten Teils der Saga aus ihrem Blickwinkel beschreibt. Im Film erfährt sie ein trauriges Ende von der Hand eines Volturi.

Nach dem typischen Mittelposter mit einer romantischen Bella & Edward-Szene folgt ein weiterer kurzer Artikel über die Feindschaft zwischen Vampiren und Werwölfen. Danach foglen die typischen Werbebeiträge, darunter auch ein Gewinnspiel, das bis Juni läuft.

d) Schmuckposter

Findet sich in der Mitte des Booklets. Es zeigt Edward und Bella in der Blümchenwiese, dekoriert von lila Schnörkeln.

Unterm Strich
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"Eclipse" ist der erste Beitrag der Twilight-Filmreihe, den ich richtig unterhaltsam fand. Dazu tragen die drei Erzählstränge ebenso bei wie die Rückblenden und die zahlreichen Actionszenen. Letztere finden in der Schlacht gegen die Neugeborenen ihren turbulenten Höhepunkt, gefolgt von einem Angriff auf Bella.

Da es die Neugeborenen nach Victorias Willen letzten Endes auf Bella und ihre Lieben abgesehen haben, dreht sich im Grunde alles um Bella, als Vertreterin der Menschen. Das dürfte das bevorzugte Publikum, junge Mädchen um die 13 oder 14 Jahre, doch ziemlich ansprechen.

Die zweite Attraktion für diese Zielgruppe bilden sicher die romantischen Szenen, insbesondere zwischen Bella und dem ephemeren Edward, der so völlig anders ist als der physisch attraktive Jacob mit seinem Sixpack-Bauch. Diese Dreiecksbeziehung wird immer wieder thematisiert, ironisch gebrochen und sorgt für entsprechenden emotionalen Zündstoff. Die Frage, wer Bella schließlich bekommt, dürfte aber eigentlich von vornherein ziemlich eindeutig beantwortet sein.

Die Filmhandlung folgt nicht sklavisch dev extrem umfangreichen Buchvorlage, sondern nimmt die Geschichten von Riley Biers und besonders Bree Tanner als parallele Handlung auf, die mit denen um Bella kontrastiert. Die Neugeborenen demonstrieren auf unheilvolle Weise die unglaubliche Energie, die die Verwandlung in einen Vampir freisetzt. Doch wer wie sie nur den Instinkten folgt und sich keinerlei Kontrolle auferlegt, ist ein leichtes Opfer für jene, die sich gegen sie verbünden (die Cillens und die Werwölfe) und für jene, die wahre Kontrolle ausüben - die Volturi.

Die Volturi hatten im zweiten Film ihren gruseligen Auftritt - Altweltvampire von unbestimmbarem Alter, die seit jeher die Vampirschaft ebenso beherrschen wie ihre Beutetiere, die Menschen. Wenn also die Neigeborenen von Seattle die Beutetiere nicht bloß dezimieren, sondern auch noch kopfscheu machen, finden dies die Volturi überhaupt nicht witzig. Ihr Auftritt am Ende der Schlacht ist von unheimlichem Grauen begleitet. Ironisch, wie die Alte Welt die Neue an der Kandare hält.

Die DVD

Oetingers DVD-Edition ist nicht gerade umwerfend mit Bonusmaterial gespickt. Es gibt nicht einmal ein Making-of, geschweige denn irgendwelche Interviews. Wer solche Infos sucht, wird im Booklet fündig. Dieses enthält immerhin ein Schmuckposter im Format DIN A4. Mit einem Musikvideo und einer Extended Scene muss sich der Käufer zufriedengeben.

Die deutsche Tonspur bietet mit DTS eine hohe Qualität. Die Dynamik entfaltet sich am ehesten in den Actionszenen, die es zum Glück in einiger Fülle gibt. Wer will, kann auch die deutschen Untertitel zuschalten.

Alles in allem ist diese DVD zwar gleichwertig ausgestattet wie ihre Vorgänger, doch den Film selbst fand ich weitaus attraktiver. Hier hat jemand gearbeitet, der etwas vom Erzählen mit den Stilmitteln des Mediums Film versteht und auch noch Action inszenieren kann.

Fazit: vier von fünf Sternen.

Michael Matzer (c) 2011ff