Fahrenheit (Adventure PC Spiel) Testbericht

ab 11,85
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Erfahrungsbericht von hamied

Warum ist es so verdammt kalt?

Pro:

Außergewöhnliches Spielerlebnis, hoher Spaßfaktor, gute Story...

Kontra:

Die Steuerung ist sehr gewöhnungsbedürftig!

Empfehlung:

Ja

Echt kalt hier!!!

Fahrenheit, so nannten die Macher (Quantic Dream) ihr 2005 entstandenes Meisterwerk und erschufen mit ihm ein geradezu neues und umwerfendes Genre in der Kategorie der Adventure.
Selbst wenn der Name noch nicht viel verrät, so lässt er doch wenigstens vermuten, dass die Temperatur in diesem Spiel eine gewisse Rolle spielt. Doch eines sei schon mal gesagt: Selbst wenn die Temperaturen im Geschehen sinken und sinken, Ihnen wird garantiert nicht kalt!


Story

Wir befinden uns in New York. Es schneit ununterbrochen und das Thermometer misst bereits minus 26 Grad Celsius. Doch das ist nicht das einzige Problem von New York, denn in der Stadt geschehen rätselhafte Morde.
Lukas Kane, ein stinknormaler Bankangestellter, sitzt des Abends im Doc’s Diners, um sich ein stinknormales Abendessen schmecken zu lassen. Doch plötzlich scheint eine fremde Macht von ihm Besitz zu ergreifen. Wie in Trance nimmt er sich sein Steakmesser, geht auf die Herrentoilette, ritzt sich ein Muster in die Unterarme und ersticht gleich darauf einen Mann, der zufällig gerade urinieren muss *armer Kerl*.

Kurz nach dieser Tat, erwacht Lukas aus seiner Trance und nun übernimmt der Spieler die Zügel des Geschehens. Die Möglichkeiten sind vielfältig, so bleibt es dem Spieler überlassen, ob er die Leiche versteckt, sich die Hände wäscht, cool seine Rechnung bezahlt und das Diners verlässt, oder voller Panik dem Polizisten in die Hände läuft, der zufällig einer der Gäste und im Begriff ist auf die Toilette zu gehen.
Sie können entscheiden, doch jede Entscheidung hat Konsequenzen!!! Und für Ihre Entscheidungen bleibt Ihnen nicht viel Zeit. Spontan sein heißt die Divise, die sich die Hersteller übrigens auch in den Gesprächen zunutze machen. Werden in einem Gespräch mehrere Möglichkeiten für eine Frage/ Antwort aufgezeigt, so haben sie nur einige Sekunden um zu entscheiden, was sie sagen und nicht zuletzt, in welche Richtung Sie das Gespräch lenken, was wiederum Konsequenzen auf den Rest Geschehens hat. Natürlich bleibt der Kern der Geschichte bestehen, aber Sie können z. B. wählen, ob Sie mit Ihrer Freundin Schluss machen, oder lieber ein Techtelmechtel anfangen.

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Steuerung

Kommen wir nun zum schwierigsten Teil des Unterfangens – die Steuerung – oh wie böse!!!! Ich war schier am Verzweifeln.
Gesteuert wird mit Maus und Tastatur, wobei alle wesentlichen Funktionen, wie das Öffnen einer Tür, nur über eine bestimmte Bewegung der Maus funktioniert. Welche Art der Bewegung man durchführen muss, wird zu jeder möglichen Tätigkeit an Hand eines kleinen Pfeils angezeigt.
Des Weiteren wird man stets vor einige Aufgaben gestellt, die man zusammen mit seinem Protagonisten bewältigen muss.
Beispiel: Lukas muss ein Fenster öffnen das klemmt – während er also mit aller Kraft am Fenster zerrt, öffnet sich unten ein blauer Balken mit einer Art Regler. Durch schnelles, abwechselndes Drücken zweier Tasten müssen Sie es schaffen, den Regler ganz nach rechts zu schieben und ihn dort für eine Weile halten. Hat Lukas es dann endlich geschafft, das Fenster zu öffnen, sind auch Sie geschafft. So viel zum Thema „Ihnen wird garantiert nicht kalt“.
Ein anderer Clou, den ich noch erwähnen möchte, ist eine Art Farbspiel. In Situationen, in denen vom Protagonisten Konzentration und Reaktionsschnelligkeit verlangt wird, wird diese auch von Ihnen verlangt. Es tauchen zwei Felder auf, die wiederum in farblichen Felder unterteilt sind. Jedes Feld ist einer Taste zugeordnet. Nun leuchten abwechselnd Farben auf, die Sie dann schnellstmöglich auf den entsprechenden Tasten wiedergeben müssen.

Klingt kompliziert?? Ist es auch!! Zumindest am Anfang. Aber sollte man eine Szene mal nicht meistern, so kann man diese glücklicher Weise (auch mehrmals) wiederholen.

Zu Beginn des Spieles hat man die Wahl ein Tutorial zu besuchen. Das sollte man unbedingt tun. Dort werden einem die wichtigsten Funktionen der Steuerung gezeigt und man hat die Chance zum Üben.
Wer ein Gamepad hat, sollte es verwenden, da die Steuerung wohl damit einfacher wird. Ich habe das Spiel allerdings nur mit Maus und Tastatur durchgespielt und kann sagen, dass man sich schnell daran gewöhnt und der Spaß dadurch bestimmt nicht gemindert ist.

Graphik, Gestaltung, Figuren

Die Grafik und die Zwischensequenzen sind super!!!
Keine Verwacklungen, kein Stocken.
Allerdings gibt es auch einigen Schwächen. So musste ich z. B. feststellen, dass kleinere Details eher schwammig und pixelig wirken. Außerdem ist der Erkundungsfreiraum relativ begrenzt, so dass sich vielen Türen, hinter die das Adventureherz gerne schauen würde, leider nicht öffnen lassen.
Die Figuren sind sehr charakteristisch und glaubwürdig dargestellt. Gestiken und Mimiken sind genial, jedoch sind die Stimmen nicht immer synchron und bei einigen Charakteren, wie ich finde, nicht unbedingt passend. Allerdings kommen jegliche Emotionen der Protagonisten so gelungen herüber, dass man sie trotz der kleinen Schwächen geradezu ins Herz schließt.

Es gibt drei Hauptcharaktere, mit denen man im Spiel agieren kann (und muss). Lukas und die beiden Ermittler Carla und Tyler. Während Carla und Tyler z. B. einen Tatort ermitteln, können Sie zwischen den beiden hin und her springen. Alle Protagonisten sind in ihrer Art, mit ihren Ängsten und Stärken, einzigartig.



Rätsel

Jeder, der die gängigen Point & Click Adventure kennt, weiß auch um die schönen Rätsel, die an so manchen Stellen für ein unfreiwilliges Verharren sorgen. Solche Sackgassen gibt es hier nicht. Sicher ist mal das eine oder andere Kombinieren erforderlich, aber recht selten. Es geht hier nicht darum, irgendwelche Gegenstände einzusammeln, sondern eher darum in kritischen Situationen gut und schnell zu reagieren.
Ich, für meinen Teil, muss sagen, dass dem Spiel durch diese Andersartigkeit absolut nicht verloren geht!!!

Das Ende (keine Sorge, es wird nicht zu viel verraten)

Zum Ende möchte ich eigentlich nur soviel sagen: Es gibt mehrere! Die Entscheidungen, die (zumindest im letzten Drittel) getroffen werden, bestimmen den Ausgang der Geschichte. Ich selbst habe das Spiel bisher erst ein mal durchgespielt und war mit meinem Ende zufrieden, werde aber bei Gelegenheit sicher noch einmal andere Möglichkeiten versuchen.

Fazit

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten muss ich sagen, dass dieses Adventure das Beste war, das ich bisher gespielt habe.
Das Team von Quantic Dream hat alle Regeln der Point&Click Adventure über Bord fallen lassen und liefert ein absolut sensationelles und einzigartiges Spielerlebnis. Auch wenn das Vergnügen mit einer Spielzeit von ca. 15 Stunden recht kurz ist, bin ich noch nie zuvor von einer Story so gefesselt worden!!!
Danke, an die Macher von Fahrenheit!!! Gebt uns mehr!!!!


Systemvoraussetzungen minimal:

Windows 98SE/Me/2000/XP
800 MHz CPU
256 MB RAM
2 GB freier Festplattenspeicher
8-fach CD-ROM-Laufwerk
32 MB DirectX 9-kompatible Grafikkarte
DirectX 9-kompatible Soundkarte
DirectX 9.0

Leider kann ich zum Kauf keine Infos geben, da ich mir das Spiel vorerst ausgeliehen habe.

Viel Spaß beim Spielen!!!!
hamied

12 Bewertungen, 5 Kommentare

  • morla

    20.02.2007, 15:36 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • lena016

    20.02.2007, 14:18 Uhr von lena016
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH & LG

  • HiRD1

    20.02.2007, 13:58 Uhr von HiRD1
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~~ SH. Gruß, Ralf ~~

  • MasterT86

    20.02.2007, 13:24 Uhr von MasterT86
    Bewertung: sehr hilfreich

    Vielleicht nicht unbedingt mein Spiel-Genre, aber alle mal ein super genialer und ausführlicher Bericht. Lg Tobias

  • creedy18

    20.02.2007, 11:57 Uhr von creedy18
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh + lg