Fahrenheit (Adventure PC Spiel) Testbericht

ab 11,85
Auf yopi.de gelistet seit 07/2008

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Erfahrungsbericht von atrachte

Indigo Prophecy

Pro:

sehr gute Story die Hollywoodreif inszeniert wurde, beeindruckende Animationen besonders in den Actionsznen, neue Spielideen zum Beispiel die neuartige Steuerung, sehr gute englische Sprachausgabe, macht auch nach dem ersten mal Durchspielen noch Spass,

Kontra:

veraltete Grafik, kurze Spieldauer, die verhunzte Sprachausgabe der deutschen Version,

Empfehlung:

Ja

Mit meinen heutigen Bericht werde ich mich, nach langer Zeit, wieder einmal einem Spiel wenden. Und bei diesem Spiel handelt es sich um kein geringeres als um die Adventure Hoffnung „Fahrenheit“ welches ein völlig neues und innovatives Gameplay verspricht. Adventure Spiele waren eigentlich noch nie so wirklich die Art von Spiele die ich bevorzugt habe. Trotzdem hatte Fahrenheit etwas an sich das mir sagte das ich es mir holen soll. So holte ich mir das Spiel also vor kurzem und habe es mittlerweile schon zweimal Durchgespielt. Es ist also an der Zeit für mein Review zu „Fahrenheit“. Ich wünsche euch natürlich viel Spass beim Lesen.

Story:
New York im Januar 2009. Seit Tagen schneit es in der Metropole unaufhörlich und es werden schon längst Temperaturen um die –10 Grad gemessen. Lucas Kane sitzt auf der Toilette eines kleinen Cafe´s. Er ritzt sich, ohne Kontrolle über sich selbst zu haben, merkwürdige Symbole in beide Unterarme. Dann steht er auf. Die Kontrolle längst verloren, hinkt Lucas zu einen Mann der sich gerade die Hände wäscht. Plötzlich sticht Kane auf den Mann ein, dieser fällt zu Boden. Zwei weitere Stiche töten den Mann schließlich. Während dies geschieht sieht Kane immer wieder einen verhüllten Mann, umgeben von Kerzen und einem Pentagramm, der das gleiche macht. Es scheint als ob dieser Mann Kane, während der Tat, gesteuert hat. Nachdem der Mord geschehen ist kommt Lucas wieder zu sich. Er weiß nicht warum er den fremden Mann Umgebracht hat. Er weiß nur das er jegliche Kontrolle über sich Verloren hat. Kane flüchtet aus dem Restaurant, wenig später findet ein Polizist die Leiche auf dem Klo. Kurze Zeit nach dem Mord, treffen Cara Valenti und ihr Kollege Tyler Miles am Tatort ein. Sie sollen den Mord aufklären.

Am nächsten Morgen wacht Lucas Kane aus einem Traum auf. Er glaubt vorerst das auch der Mord ein Traum war. Doch er erkennt die Wirklichkeit als er die eingeritzten Symbole in seinen Armen sieht. Lucas weiß nicht was er machen soll. Daher verabredet er sich mit seinem Bruder, Marcus, welcher Priester geworden ist. Zwei lange Jahre haben sich beide nicht mehr gesehen und nun sucht Lucas rat. Marcus ist entsetzt über das was sein Bruder ihm von der letzten Nacht erzählt. Er rät seinem Bruder sich der Polizei zu stellen. Doch Lucas will davon nichts hören und Bittet seinen Bruder noch einmal ihm zu helfen. Dieser geht schließlich auf den Wunsch seines Bruders ein, obwohl er glaubt sein Bruder hat den Verstand verloren. Lucas weiß das bereits die Polizei hinter ihm her ist. Das ist aber längst nicht sein einziges Problem. Denn Lucas bekommt immer öfters Visionen und erlangt allmählich übernatürliche Kräfte. Es scheint so als ob eine höhere Macht mit den Mord zu tun gehabt hätte...

Das wichtigste in „Fahrenheit“ ist sicherlich die Story. Was alles noch ein wenig „normal“ Anfängt, vergisst man mal das Lucas bereits Visionen hat während er den fremden Mann tötet, zieht sich schon bald zu einer wahrhaft apokalyptischen Weltuntergangsstory hin. Ich werde mich an dieser Stelle aber hüten allzu viel von der Story preiszugeben. Aber ich kann jetzt schon sagen das „Fahrenheit“ in Sachen Story wirklich neue Wege geht. Ebenso in der Erzählweise. Denn der große Teil des Spieles besteht eigentlich aus Zwischensequenzen in die man aber auch oft durch Steuerungsaktionen eingreifen kann. Die Story ist von vorne bis hinten gerade zu Perfekt erzählt und Inszeniert worden. Fans von großen Storys kommen also bei „Fahrenheit“ voll auf ihre Kosten. Auch die Charaktere spielen in dem Spiel eine weitaus größere Rolle als es in anderen Spiele der Fall ist. Wie gesagt: Storytechnisch gibt es kaum Konkurrenz für „Fahrenheit“. Man muss es einfach mal spielen.

„New York, die Hauptstadt des Universums“:
Mit diesen Worten beginnt die Geschichte von Lucas Kane. Man findet sich als Spieler einmal mehr in New York wieder, die für dunkle, mysteriöse Storylines wie gemacht zu sein scheint. Man erinnere sich nur an die geniale Film Noir Atmosphäre der „Max Payne“ Reihe zurück. Ähnlich Düster geht es auch in „Fahrenheit“ zu. Allerdings ist „Fahrenheit“ kein Shooter sondern ein Adventure Spiel, einem Genre das so Langsam wieder aus der Versenkung zu kommen scheint. Wobei man „Fahrenheit“ eigentlich als Action – Adventure bezeichnen sollte da das Spiel mit vielen Actionelementen einen gelungenen Genremix bietet. Zu Beginn findet man sich als Lucas Kane in einem kleinen Cafe wieder. Dort hat er gerade einen Mord begangen, den er allerdings nicht Begehen wollte. Bald schon findet man sich auf einem Friedhof wieder um am Grab von Lucas Eltern Blumen niederzulassen, im Central Park trifft man sich mit dem Bruder von Lucas und im Polizeiarchiv sucht man entweder als Carla oder Tyler nach Akten von ähnlichen Morden. Wie man jetzt bereits ahnen kann schlüpft man nicht nur in die Rolle von Lucas. Man darf auch die Steuerung von Carla, Tyler und ab und zu die von Marcus übernehmen um im Spiel weiterzukommen. Den Anfang macht man aber mit Lucas Kane in dem kleinen Cafe. Dieses Level werden einige bereits aus der Demo kennen. Im Vorfeld versprach man der Spiele Gemeinde das man in „Fahrenheit“ freie Hand über den Spielverlauf hat. Und das denkt man auch wenn man das erste Level durch hat. Man hat verschiedene Möglichkeiten, nachdem das Intro vorbei ist. Man kann jetzt die Leiche in einer Toilettenkabine verstecken, anschließend mit einem umherliegenden Wischmopp den blutigen Boden aufwischen und das Messer verschwinden lassen, mit welchen Lucas den Mann ermordet hat. Anschließend kann man dafür sorgen das sich Lucas die blutverschmierten Arme wäscht, aus der Toilette geht als ob nichts geschehen ist, die Rechnung bezahlen und das Lokal verlassen und somit fliehen. Man kann sich aber auch nur die Hände waschen und die Rechnung hinterlassen während der Tatort noch so vorzufinden ist wie direkt nach dem Mord. Oder man läuft einfach hektisch aus dem Cafe durch den Hinterausgang und erweckt somit das aufsehen der Gäste. Oder man macht es anders. Die Möglichkeiten sind im ersten Level sind noch Groß. Leider wird man im Spiel nie wieder so viele Möglichkeiten zur Auswahl haben um Details im Spiel selbst zu Verändern. Auch wenn man die Polizisten Carla und Tyler steuert hat man auch keine so großen Möglichkeiten mehr wie man sie als Lucas im ersten Level hatte. Ob man nun alle Indizien am Tatort sammelt oder nicht, oder ob man genau Recherchiert was den Mord angeht. Die Handlung überschneidet sich in vielen Punkten so oder so Identisch. Das heißt aber nicht das „Fahrenheit“ Langweilig wird nach längerem spielen.

Wo sind die Rätsel?:
Ganz im Gegenteil. Denn die gut erzählte Story fesselt den Spieler von Anfang an. Leider stellt man nach gut sechs Stunden fest das „Fahrenheit“ auch schon wieder vorbei ist. Und trotz des, teilweise, linearen Spielverlaufes wird man gerne noch mehrere male Versuchen in „Fahrenheit“ den Geheimnissen von Lucas Kane und seinem Mord auf die Spuren zu kommen. Denn auch wenn andere Entscheidungen, die man trifft, meistens nicht das Gesamtbild verändern können so kann man immerhin einige andere Szenen zu Gesicht bekommen. So gibt es in einem frühen Anfangslevel die Situation das die Ex – Freundin von Lucas Kane bei diesem im Büro anruft. Sie will noch am gleichen Abend ein paar alte Sachen aus der ehemaligen gemeinsamen Wohnung der beiden holen. Stellt man sich später nicht allzu Dumm mit der Ex - Freundin an dann landet man mit dieser in der Kiste und darf sogar diverse rhythmische Bewegungen steuern. Solch ähnliche Szenen gibt es in „Fahrenheit“ noch zweimal, bei denen man Allerdings nur Zugucken darf. Ich habe ja bereits erwähnt das „Fahrenheit“ eigentlich kein klassisches Adventure ist. Denn Rätsel gibt es wenige. Wenn man mal auf ein Rätsel stößt sind diese aber auch nicht sonderlich Kompliziert. Zum Beispiel muss man als Tyler in einer Bücherei ein Buch suchen. Man kennt nur Titel und Autor des Buches. Dank verschiedener Listen, die in der Bücherei herumliegen, bekommt man das Buch aber schon schnell in die Hände. Einmal muss man auch in einer Art Schieberätsel verschiedene Aktenregale verschieben um an einen Schalter zu kommen. Besonders Hirnfordernd sind diese Rätsel aber nicht. Die Spielzeit wurde dafür aber durch diverse Minigames ein wenig nach oben gesteigert. Wählt man die richtigen Antworten dann kann man in der Rolle von Tyler auch mal ein lustiges Basketball Spiel absolvieren. In einer Sequenz bestreiten Carla und Tyler einen actionreichen Boxkampf der auch viel Freude bringt. Leider wurde die Spielzeit auch mit weniger lustigen Szenen gesteigert. So gibt es ein Level in dem man mit Carla auf einen Polizeischießstand geht um einen Kollegen über ältere Morde zu befragen, die das gleiche Muster haben wie der Mord von Lucas Kane. Hier muss man mehr als einmal zu Oft seine Schießkünste unter Beweis stellen. Das Langweilt. Aber solche Abschnitte sind wirklich angenehm selten geworden sodass man sagen kann das „Fahrenheit“ die ganze Zeit über sehr viel Spass macht.

Martial Arts in einem Adventure:
Das „Fahrenheit“ kein herkömmliches Adventure ist sollte bereits Klar sein. Denn die Entwickler Schmiede Quantic Dream hat eindeutig ein Fable für Martial Arts Filme a la John Woo. So gibt es in „Fahrenheit“ viele Szenen zu Bestaunen die an Filme wie „Matrix“, und deren Actiongehalt, erinnern. Von einer wilden Flucht vor Polizei und Hubschraubern bis zu einem genial inszenierten Kampf wie man ihn aus „Matrix: Revolutions“ kennt, ist „Fahrenheit“ weit mehr als ein Adventure. Das besondere ist aber das man die Actioneinlagen auch Steuern kann bzw. muss. Tritt eine Actionszene ein so erscheinen auf dem Bildschirm, jeweils in der rechten und linken Bildschirmhälfte, vier Felder die Oben, Unten, Rechts und Links darstellen. Also hat man insgesamt acht solcher kleinen Felder. Blinkt nun Beispielsweise zweimal ein oberes Feld auf so muss man dieses nachdrücken. Das macht man mit der vorher festgelegten Tastatursteuerung. Klingt alles ein bisschen Kompliziert, was es aber eigentlich nicht ist. Zu der Steuerung selbst komme ich später aber noch einmal etwas Ausführlicher.

Wie im Film:
Eine weitere Besonderheit ist das „Fahrenheit“ mehr als Film abläuft als ein wirkliches PC Spiel. Denn der Hauptteil von „Fahrenheit“ besteht eigentlich aus Zwischensequenzen. Der Filmstil lässt sich bereits zu Beginn erahnen da man keinen Bildschirm in 4.3 Auflösung hat sondern eine Filmtypische 16.9 Auflösung (man hat also oben und unten einen schwarzen Balken). Auch beim Tutorial, das man machen kann aber nicht muss, erinnert man sich fast an DVD Extras erinnert. Denn in diesem Tutorial übernimmt einer der Entwickler die Rolle eines Regisseurs und heißt den Spieler in seinem „Film“ willkommen. Das gesamte Spiel läuft auch wie ein kompletter Film ab. Wie auch in Filmen, wird in „Fahrenheit“ sehr viel Bezug auf die Charaktere und deren Geschichte gelegt. So hört man oft in die Gedanken der Charaktere und erfährt im Laufe des Spieles immer mehr aus deren Leben. Daher hat man auch einen sehr starken Bezug zu den Hauptcharakteren. Ich muss sagen das es nicht sehr viele Spiele gibt wo man wirklich so extrem auf die Charaktere eingeht, besonders natürlich auf Lucas Kane. So erfährt man zum Beispiel auch das Lucas bereits in seiner Kindheit Visionen hatte. Sehr Interessant ist in diesem Bezug auch das Stimmungsbarometer der Charaktere, welches im unteren rechten Bildschirmrand aufleuchtet sobald die Verfassung des Charakters Steigt oder Sinkt. Ist diese ganz Unten angelangt wird die Spielfigur Verrückt und das Spiel ist vorbei. Dann kann man nur noch Laden. Ein freies Speichersystem wird man in „Fahrenheit“ übrigens nicht finden. Allzu Schlimm ist das aber auch nicht. Um noch mal zu dem Verfassungssystem der Charaktere zurückzukommen. Die Verfassung sinkt oder steigt nach verschiedenen Aktionen im Spiel. Nach dem Mord sinkt die Verfassung von Lucas erst mal ziemlich Tief. Allerdings steigt sie wieder nachdem er sicher aus dem Cafe flüchten konnte. Auch wenn sich Kane mal schlafen legt oder einen Schluck Gin nimmt steigt die Verfassung von Lucas. Ähnlich sieht es auch bei den anderen Charakteren aus die man Handeln kann.

Ein weiteres Filmelement hat mit dem Bild in Bild Feature ein Zuhause in „Fahrenheit“ gefunden. Dieses Feature werden einige sicherlich aus der Serie „24“ kennen. Im Spiel sieht man, wie auch in der Serie, so was mit anderen Charakteren an anderen Orten geschieht. So gibt es Beispielweise die Szene im Spiel das sich Tyler bzw. Carla, je nachdem wie man sich in einer Szene zuvor entscheidet, auf den Weg in das Büro von Lucas begibt. Während die Zeit läuft und Lucas hektisch ein paar Dinge verschwinden lässt, sieht man in einem weiteren Fenster wie lange es noch dauert bis einer der Cops vor dem Büro von Lucas steht. Zwar ist das Bild in Bild Feature für das eigentliche Spiel nicht so wichtig, aber es erzeugt doch eine noch dichtere Atmosphäre. Und geschadet hat es „Fahrenheit“ auch nicht. Natürlich gehören zu der perfekten Filminszenierung auch die bereits erwähnten Actionszenen die, dank Motion Capturing, einfach nur Genial aussehen. Zu Schade das man die Actionszenen selbst Steuern muss da man am liebsten den flüssigen und realistisch anmutenden Bewegungsabläufen der Charaktere das Hauptaugenmerk schenken will. Aber hat man das Spiel erst einmal komplett Durchgezockt dann kann man sich die großen Actionszenen noch einmal in aller Ruhe anschauen. Man kann aber auch andere Boni Freispielen. Um sich die Boni aber „Freizukaufen“ muss man erst einmal Bonuskarten finden, die im Spiel verteilt sind. Mit diesen Karten bekommt man Punkte Gutgeschrieben die man im Hauptmenü unter der Option „Bonus“ in verschiedene Boni eintauschen kann. So kann man sich einige sehr interessante Making of Videos freikaufen, oder auch die Punkte in Soundtracks und Artworks eintauschen. So was wünsche ich mir für alle Spiele, da man einfach noch mal einen guten Blick hinter die Kulissen bekommt. „Fahrenheit“ ist so eines dieser Spiele das, dank ihres Stiles, mehr für ältere Spieler gedacht ist und auch geeignet ist. Übrigens lohnt es sich mal eine deutsche Fassung eine PC Spieles zu kaufen. Denn im Gegensatz zu der US Fassung ist die deutsche „Fahrenheit“ Version ungeschnitten. In der US Version wurden die bösen, bösen, widerlich bösen Sexszenen nämlich rausgeschnitten bei denen man übrigens sowieso nichts erkennen kann da ein Wischeffekt über die entsprechenden Szenen gelegt ist.

Grafik:
Was schnell beim spielen von „Fahrenheit“ auffällt ist das die Grafik alles andere als Modern aussieht. Besonders ins Auge stechen die, teils, arg verwaschenen Texturen zum Beispiel auf der Lederjacke von Lucas. Das gleiche gilt auch für Gegenstände und Spielorte. Da hat man manchmal nicht einmal das Gefühl das überhaupt eine Textur über die Objekte gelegt wurde. Das fällt mir vor allem bei dem Schnee immer wieder auf. Denn dieser sieht auf den Boden fast immer gleich aus. Da hätte man ruhig ein bisschen mehr Details hier und dort einbauen können. Das gleiche gilt, wie gesagt, auch für Gegenstände. Allerdings muss man auch sagen das die Grafik sich auch mal von ihrer besseren Seite zeigt. So hat mir zum Beispiel das gut gemachte Kirchenlevel sehr gut Gefallen. Leider wurde aber ,wie gesagt, nicht immer sehr Sauber an den Texturen gearbeitet. Lichtblick sind hingegen die Gesichter, zumindestens bei den Hauptcharakteren. Zwar sind diese nicht mit tausenden Polygonen gefüllt, sehen aber trotzdem recht Lebhaft aus. Bei den Nebencharakteren gehen die Gesichter, teilweise, wieder etwas unter. Ebenfalls recht gut Gefallen haben mir die Licht- und Schatteneffekte. Zwar sind sie nicht allzu Spektakulär wie in einem „Splinter Cell“, aber hier und da sind sie doch ganz nett Anzuschauen. Die Grafik ist also nicht das höchste der Zeit und man dürfte weitaus mehr erwarten. Aber ich bin sowieso nicht so der Grafikfreak. Da habe ich dann lieber ein vernünftiges Gameplay.

Sound
Was ein Spiel mit der Grafik versäumt, wird sehr Oft mit stimmigen Sound wieder gut gemacht. So auch in „Fahrenheit“. Gerade wenn ein Spiel viel Wert auf eine gute Story und eine fesselnde Atmosphäre legt ist der Sound besonders wichtig. So stimmt die professionelle und sehr gute, englische, Sprachausgabe von vorne bis hinten. Die Sprecher passen tatsächlich sehr genau auf die Charaktere und geben deren Gefühlswelt fast schon besser wieder wie es in manchen richtigen Filmen zu Sehen bzw. zu Hören ist. Bei der deutschen Synchronisation hat man die Chance, einer spannende Geschichte den letzten feinen Schliff zu geben, einmal mehr Verpasst. Man kann schon fast sagen das die deutsche Sprachausgabe von „Fahrenheit“ eine Frechheit ist da die Sprecher unmotivierter ins Mikrofon plappern als in „Unreal – 2“. Man sollte das Spiel also lieber auf Englisch spielen wenn man die Sprachkenntnisse besitzt, denn so wirkt „Fahrenheit“ weitaus Spannender. Glücklicherweise ist auch die deutsche Version von „Fahrenheit“ eine Multilanguage Version auf der man neben der deutschen Sprachausgabe auch die Englische findet. In Sachen Musikuntermalung kann man auch nicht meckern. Mit sehr stimmungsvollen Orchester Klängen, die übrigens von Angelo Badalamenti stammt, begeistert so gut wie jede Situation des Spieles. Hat man als Carla einen wichtigen Hinweis gefunden setzt sofort ein ruhiges und düsteres Klavier ein, ist Lucas gerade auf der Flucht vor der Polizei setzen wiederum schnelle und hektisch machende Musikstücke ein. Für Abwechslung sorgt noch einmal die Theme Musik von Tyler welche aus schnellen und coolen Funk Sounds besteht. Mit der Musikuntermalung haben es die Entwickler sehr gelungen Geschafft, über die enttäuschende Grafik hinwegsehen zu lassen und eine passende Atmosphäre zu schaffen. Auch die Umgebungssounds können voll zu Frieden stellen. Ob man nun in der Wohnung von Lucas umhergeht und Sirenen hört, im Central Park die anderen Passanten reden hört oder einfach nur die ruhige verschneite Straße von New York genießt wenn man aus dem Cafe kommt um zu fliehen.

K.I.:
Zu einer Gegner K.I. kann man in „Fahrenheit“ nichts sagen da man nur in den Action Sequenzen auf Gegner stößt. Diese Sequenzen sind aber alle Vorgescriptet daher laufen sie auch immer gleich ab.

Animationen:
Wie auch beim Sound, kann „Fahrenheit“ bei den Animationen voll Überzeugen. Die Animationen laufen sehr Flüssig und ohne Stockern ab. Auch kleine Details, wie das jede Spielfigur eine eigene Laufanimation hat was längst nicht so Selbstverständlich ist, sind sehr nett Anzuschauen. Ebenfalls sehr gut gelungen sind die Gesichtsanimationen und die Körpersprache, die bei den Hauptcharakteren sehr Wichtig ist. Richtig Überwältigt ist man während den Actionsequenzen. Denn was der Spieler hier zu sehen bekommt ist Martial Arts at Its Best. Wie man bei den Bonusvideos sehen wird, sind alle Animationen durch das Motion Capturing Verfahren aufgenommen worden. So gute Aufnahmen habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

Steuerung:
Eine der großen Innovationen von „Fahrenheit“ war auch die Steuerung. Die Meinung zu ihr geht bei den Spielern aber weit auseinander. Während die einen sagen sie ist total Verhunzet meinen die anderen das sie gelungen ist und mal was neues bietet. Ich schließe mich der letzten Gruppe an. Ich hatte einen recht einfachen Einstieg in das Spiel da ich di Demo bereits ausgiebig gezockt habe. Aber als ich diese das erste mal spielte dachte ich auch: „Was soll dass?“. Man braucht wirklich einige Zeit um sich in die Steuerung hineinzufinden. Mi dieser neuartigen Steuerung wollte man erreichen das man die ungefähren Aktionen der Charaktere nachmacht. Nimmt man sich zum Beispiel einen Wischmopp im Blutspuren wegzuwischen dann erscheint als erstes ein Symbol über den Charakter. Bei diesen Symbol steht noch ein weißer Kreis dran. Nun muss man einfach nur die linke Maustaste gedrückt halten und den Mauszeiger in den weißen Kreis ziehen. So ähnlich läuft es auch ab wen man sich Wäscht, oder einen Schalter anmacht usw. Man macht halt die ungefähren Bewegungen nach. Ist alles ein bisschen Schwer zu erklären daher verweise ich gerne auf die Screenshots die ich an meinen Bericht noch dranhängen werde. Richtig Anstrengen muss man sich in den Actionszenen. Denn hier wird das Tempo extrem nach Oben geschraubt: Nichts für Leute mit langsamen Reflexen und schwachem Herzen. Auf jeden Fall hat mir die Steuerung ziemlich gut Gefallen. Und hat man sich erst einmal Warm gespielt dann meistert man das Spiel, Steuerungstechnisch, mit Links.

Systemanforderungen:
Das die Grafik nicht so ganz auf der Höhe der Zeit ist, hat immerhin zum Vorteil das wohl so jeder Rechner es mit „Fahrenheit“ aufnehmen sollte. Anfangen wird man schon mit einem AMD Prozessor welcher über 800 Mhz verfügt (oder einen Pentium 3 mit 800 Mhz), eine Radeon 9200 (oder Geforce 2 TI) und 256 MB Arbeitsspeicher. Für alle Details und in hoher Auflösung wird man ab einen Athlon XP 1500+ (oder Pentium 4 mit 1,4 Ghz), einer Radeon 9500 (oder einer Geforce 4 TI9 und 256 MB Arbeitsspeicher bedient werden. Wer noch Anti Aliasing haben will brauch auch eine Grafikkarte die dieses Feature unterstützt. Unterstützte Betriebssysteme sind Windows 98/ME/2000 und XP.

Wertung in Prozent:
Story: 93%
Gameplay: 90%
Atmosphäre: 92%
Innovation: 88%
Langzeitmotivation: 85%
Singleplayer: 92%
Multiplayer: -
Grafik: 78%
Sound: 90%
Steuerung: 88%
Gesamt Prozentzahl des Spieles: 88%

Fazit:
Dafür das „Fahrenheit“ ein Adventure Spiel ist, hat es mich voll in seinen Bann gezogen. Das liegt zum einen an der sehr spannenden Story die man so gut Erzählt noch nicht in einem Computer Spiel gesehen hat. Die dazupassende düstere Atmosphäre passt sich voll der Story an und hinterlässt so einen bleibenden Eindruck. Das die Grafik da nicht so Berauschend ist, macht „Fahrenheit“ mit seinen restlichen Stärken und neuen Ideen weg. Besonders gefallen hat mir der Filmstil. Auch der Bezug auf die Charakter mit deren Geschichte, ist sehr Schön gelungen. Sound und Animationen zeigen dann auch noch mal die technischen Stärken von „Fahrenheit“. Etwas Schade ist das „Fahrenheit“ nach sechs Stunden auch schon wieder Vorbei ist. Auch das man nicht so viel Einfluss auf die Handlung hat, wie Anfangs versprochen, ist ein kleiner Wermutstropfen. Trotz Alledem wird man immer wieder das Gefühl haben sich noch einmal an „Fahrenheit“ ranzutrauen auch wenn man die meiste Zeit eigentlich nur Zwischensequenzen sieht und nicht spielt. Wer also mal Lust auf wirklich neue Ideen hat der sollte sich „Fahrenheit“ mal ansehen. Sicher wird das Spiel nicht für jeden das richtige sein daher empfehle ich als erstes die Demo. Bleibt nur zu hoffen das die Entwickler für ihre neuen Ideen auch belohnt werden und das „Fahrenheit“ nicht in der Versenkung verschwindet wie es andere Spiele getan haben die mit neuen Ideen trumpften. Als kleines Schlusswort noch: Da man hier bei Yopi leider keine anhängen kann habe ich mich dazu Entschieden ein paar in ein Winrar Verzeichnis zu packen und diese auf einer anderen Seite Hochzuladen (mir bleiben sowieso immer zu viele Screenshots übrig). Wer also noch ein paar mehr Screens sehen möchte der kann sich die Bilder gerne runterladen. Der Link ist am Ende meines Berichtes zu finden.

Die Homepage vom Publisher Atari:
http://www.de.atari.com/

Die Homepage vom Entwickler Quantic Dreams:
http://www.quanticdream.com/

Die Homepage von Fahrenheit:
http://www.fahrenheitgame.com/

Link zur Demo:
http://www.4players.de/4players.php/download_info/PC-CDROM/Download/44582.html

Hier gibt es noch mein Screenshot Paket:
http://rapidshare.de/files/5505500/Fahrenheit_Screenshots_by_atrachte.rar.html

35 Bewertungen, 3 Kommentare

  • BrustAngel

    23.09.2006, 17:51 Uhr von BrustAngel
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ist wirklich sehr viel und gut beschrieben, war sehr hilfreich :-)

  • WreckRin

    01.03.2006, 17:20 Uhr von WreckRin
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH!!! ...freu mich über Gegenlesungen <br/>LG Sandra

  • eswareinmal

    28.09.2005, 18:17 Uhr von eswareinmal
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr lang, Dein Bericht, aber muß wohl so sein (bin kein PC-Spieler) _lg