Driver: San Francisco (Xbox 360 Spiel) Testbericht

--- Einleitung ---

Wo war eigentlich in letzter Zeit Reflections' bekannte "Driver" - Reihe, welche for allem auf der PS1 große Erfolge feiern konnte, aber im dritten Teil "Driv3r" aufgrund misslungener Laufmissionen, die sich an GTA anzubiedern versuchten, kläglich versagte? Einige wenige Spiele gab' es schon noch wie "Parallel Lines" und "Driver 76" für die PSP, aber in letzter Zeit hat sich nicht viel getan. Dachte ich jedenfalls, bis ich den neusten Teil, "Driver: San Francisco", ausprobierte.
--- Das Spiel ---

Wie bei jedem Driver - Spiel üblich steuern wir den Police-Officer John Tanner, der die Deportierung des Schwerverbrechers Jericho überwachen soll. Wie zu erwarten geht diese schief und Tanner und sein Kollege müssen jenen Polizeiwagen, den Jericho unter seine Kontrolle gebracht hat, aufhalten. Beim Versuch jedoch begeht Tanner einen schweren Unfall und öffnet erst Sekunden nach dem Aufprall die Augen. Jericho ist außer Reichweite und wir können jenen erst im Verlauf des Spiels schnappen, jedoch bemerkt Tanner mit der Zeit, dass er nach dem Aufprall über eine merkwürdige neue Fähigkeit verfügt: Das Shiften.
Was hat es damit auf sich? Nun, ganz einfach: Auf mysteriöse Weise kann sich Tanner in andere Wagen, genauer gesagt vor deren Steuerrad, teleportieren und diese fahren, ohne dass eventuelle Beifahrer etwas davon merken.

Schnell merkt man, dass sich die Geschichte von Driver: San Francisco zu keiner Zeit wirklich ernst nimmt, denn solche phantastisch-anmutenden Ideen sind der "Driver" - Reihe eher fremd. Wer auf der Suche nach einem realistischen Spiel ist, sollte deshalb um dieses einen großen Bogen machen, denn Realismus wird hier nicht gerade groß geschrieben.
Wenn ihr allerdings weniger Realitäts-Fanatiker seid und euch mehr als Freunde des schnellen Spaßes entpuppt, so kommt euch der neue Driver-Teil nur gelegen: Zur Auswahl stehen viele, unterschiedliche Missionen, von Zeitfahren, Rennen, Verfolgungsjagden usw. ist alles dabei, interessant ist dabei auch der Aspekt, dass viele Missionen zusammen eine kleine Geschichte darstellen. Das Spiel lebt u.a. auch von solchen "Running Gags".

Um Wagen freizuschalten, könnt ihr außerdem noch Mutproben uns Sonstiges durchführen, in der ihr z.B. für eine gewisse Zeit nicht unter einer bestimmten Geschwindigkeit fahren dürft oder mit eurem Auto springen und driften sollte. Abwechslung ist also ausreichend geboten.
--- Grafik ---

Grafisch ist der neue Driver - Teil über jeden Zweifel erhaben, es kommt zu keiner Zeit im Spiel zu Geschwindigkeitseinbrüchen, San Francisco ist detailreich gestaltet und das Spiel hat gute Lichteffekte zu bieten. Die Grafik macht ihre Arbeit sehr gut.
--- Geräuschkulisse ---

Es ist ungemein interessant zu erwähnen, dass John Tanner vom dt. Synchronsprecher von Johnny Depp synchronisiert wird, was die Atmosphäre des Spiels immens steigert. Im Allgemeinen sind die Synchronsprecher sehr gut gewählt. Auch bei den verschiedenen Wagen kann man nicht meckern, dass sich kein einziger wie der andere anhört oder sich zumindest gleicht.
--- Steuerung ---

Zwar steuert sich keiner der Wagen besonders realistisch, aber ist die Steuerung doch eingängig und schnell zu erlernen. Fans von Rennspielen werden damit sicherlich keine großen Probleme haben.
--- Mehrspieler ---

Es ist schön zu sehen, dass es noch echte Rennspiele gibt, die über einen Mehrspieler mit geteiltem Modus verfügen, aber auch online kann das Spiel mit seinen sage und schreibe 19 Mehrspieler-Modi durchaus punkten.
--- Fazit ---

Driver: San Francisco ist kein realistisches Spiel, im Gegenteil, es ist sogar sehr arcade-lastig gehalten. Wen das nicht stört, dem wird ein wirklich interessantes und abwechslungsreiches Spiel geboten, das Welten besser ist als der misslungene dritte Teil der Reihe. Für derzeit 18€ bei Amazon definitiv einen Blick wert.
Gesamtresultat: 8/10 Punkte