Braun Series 3-395CC Testbericht

... kommt - wie sein Vorgänger schon - aus dem Hause Braun. Dabei handelt es sich um ein Gerät aus Brauns "Serie 3". Ist das Gerät aber empfehlenswert ? Lest selber...


So kam ich zum 395 CC

Beim real-Markt gab es von August bis Dezember letzten Jahres (wieder einmal) eine Treuepunkt-Aktion, bei der dieses Mal eine ganze Palette an Elektrogeräten der Marken Grundig und Braun im Mittelpunkt standen. Einen Treuepunkt gab real zunächst pro 5€ Einkaufswert, zum Schluß der Aktion im Dezember wurden - in meiner Filiale zumindest - diese Punkte geradezu inflationär verschenkt - der kluge Sammler sammelt also zum Ende einer Aktion, wenn die noch bestehenden Geräte einfach "abverkauft" werden sollen - dies nur am Rande bemerkt. Jedenfalls brauchte ich mit meiner mit 30 Treuepunkten gefüllten Karte im September 2010 nur noch 84,99€ für den Braun Series 3 - 395 CC Rasierer hinzu bezahlen - der UVP-Preis seitens Braun liegt bei stolzen 199 €, sodass ich immerhin 114 € sparte ...

Lieferumfang

Neben dem eigentlichen Rasierer an sich fand ich in der mittelgroßen Pappschachtel ein 3-poliges Spezialladekabel vor, welches gleichzeitig dazu dient, die im Umfang des Rasierers befindliche Reinigungsstation mit Strom zu versorgen. Außerdem lag eine zur Reinigungsstation passende Kartusche mit Reinigungsflüssigkeit sowie eine kleine Bürste zur mechanischen Reinigung des Rasierers genauso bei wie ein zum Rasierer passendes, per Reissverschluß verschließbares Etui aus Textilstoff. Eine mehrsprachige Gebrauchsanweisung befand sich ebenfalls in der Packung. Braun gibt 2 Jahre Garantie auf das Gerät.

Aufladen und ausprobieren

Der im Rasierer fest eingebaute NiMH-Akku war knapp zur Hälfte aufgeladen - dies zeigte die insgesamt vierstufige Ladeanzeige an, bei der der zweite und dritte Balken von oben jeweils aufleuchtete. Also habe ich das Gerät erst einmal - der Anleitung folgend - über das beiliegende Ladekabel für 4 Stunden. an eine freie Steckdose geklemmt. Danach war der Akku des Rasierers - der Anzeige nach jedenfalls - komplett aufgeladen. Die beiden obersten Ladebalken zeigten "grün" an als klares Signal dafür. Leuchtet in der Ladeanzeige dagegen der unterste, gelbe Balken auf, ist der Akku leer oder das Gerät muss gereinigt werden - dazu später mehr. 4 Stunden Ladezeit gilt übrigens nur für die Erstladung des Akkus. Danach ist dieser schon in knapp 60 min. komplett aufgeladen.

Rasieren mit dem Series 3 395 CC

"1. Eindruck: Laut isser nich"

Zunächst einmal bemerkte ich, dass der 395 CC im Vergleich zu seinem knapp 3 Jahre alten Vorgänger, der bei mir vor diesem Gerät im Einsatz war und auch aus dem Hause Braun stammt, im Betrieb deutlich leiser ist, "gefühlt" ist der 395 CC maximal halb so laut wie der schon nicht sehr laute Vorgänger. So kann ich mich auch noch nachts oder früh am Morgen rasieren, wenn im Nebenzimmer schon oder noch jemand schläft.

"Wird´s auch glatt ?"

Das leise Surren verrät aber natürlich nichts über den sich daraus ableitenden Rasurerfolg, den dieses Gerät bei mir in der Praxis erzielte. Doch auch hier wusste mich der 395 CC bald zu überzeugen. Dank der 3 Scherblätter, von denen 2 auf der Außenseite des Rasiererkopfes und ein weiter zwischen den beiden äußeren Scherköpfen sitzt, wird die Rasur von diesem Gerät wirklich sehr schön gleichmässig erledigt. Im Rasierer selber tut Brauns "Triple Action Free Float System" seine Dienste, bei denen es sich um drei unabhängig voneinander bewegliche Scherköpfe handelt,welches kurze und lange Haare , laut Herstellerangabe "in nur einem Zug für größtmögliche Hautschonung und maximale Konturanpassung" rasieren kann. "Fast" stimmt das auch. Zwar kommt die Aussage in Bezug auf "in nur einem Zug" in meinem Fall nicht immer hin, ich brauche allerdings auch nicht zu doll den Rasierer auf meine Gesichtshaut drücken um eine gute Rasur mit dem Gerät hin zu bekommen. Dies klappt ganz sanft und ohne Druck. Allerdings leistet das Gerät meistens "erst" nach der 2. "Überfahrt" über meinen meist noch kurzen Bartspross die gewünschte "saubere Arbeit" ab. Rötungen oder gar Schmerzen durch ein zu starkes Aufrauhen der Haut durch den Kontakt der Scherblätter mit meiner Haut habe ich in den mehr als 5 Monaten der in meinem Fall meist in einem 3-Tage Intervall stattfindenden Rasur mit dem 395 CC nicht feststellen können. Dies ist vermutlich ein Umstand, der der von Braun als "Smart Foil" bezeichneten Technik geschuldet ist. Die im 395 CC verwendete Scherfolie entfernt nämlich auch Barthaare, die in unterschiedlichste Richtungen wachsen - idealerweise sollte das Gesicht vor der Rasur nicht gewaschen sein, sonst finden die Scherblätter nicht den notwendigen "Grip" für die Rasur der Barthaare.

"Langes Haar muss auch dran glauben"

Neben dem Scherkopf, der für die eher kurzen Bartstoppeln verantwortlich ist, hat der 395CC natürlich einen Langhaarschneider in petto. So kann ich bei der/den letzten Rasur(en) vergessenen und mittlerweile lang gewordenen, vereinzelten Härchen an Hals und Kinn wirklich sehr schnell Herr werden. Einmal kurz mit dem auf Knopfdruck ausfahrenden Langhaarscheinder drüber gehen - und weg sind die unerwünschten Wildsproße. Für etwas unzugänglichere Stellen unterhalb der Nase / der Unterlippe kann ich den Scherkopf übrigens auch von der flexiblen, sich der Gesichtsform anpassenden Einstellung durch einen Schiebeschalter auch auf "starr" stellen. Hilft auch das nicht, kommt eben auch hier der Langhaarschneider zum Einsatz.

Thema: Reinigung

Wie schon das bei mir vor dem 395 CC im Einsatz befindliche Modell von Braun ist auch der 395 CC "washable", d.h. ich kann den Scherkopf einfach unter laufendes Wasser halten und habe so schon einen guten Reinigungseffekt. Dazu kann ich auf eine beiliegende Bürste zurückgreifen, die auch ein wenig verzweigtere Stellen innerhalb des Scherkopfes noch ganz gut erreicht. Der Vorteil dieser Methode: es geht recht schnell. Braun empfiehlt die Methode des Abspülens mit Leitungswasser, wenn man mit dem Rasierer auf Reisen ist, zu Hause allerdings die "tägliche" Reinigung mit der Reinigungsstation bzw. dem "Clean & Renew"-System

Reinigung mit der Reinigungsstation

Wenn ich allerdings Zeit dazu habe, nutze ich auch die dem Gerät beiliegende Reinigungsstation zur Reinigung des Rasierers. Einmal in der Woche ist diese Prozedur einfach mal angezeigt, wer sich jeden Tag rasiert, sollte dieses Intervall entsprechend kürzer bemessen sein, da die in der Reinigungskartusche enthaltene Flüssigkeit laut Anleitung die beweglichen Teile des Gerätes schmiert, was durch das bloße Säubern des Scherkopfes mit normalem Leitungswasser ganz einfach nicht der Fall ist. Die "tägliche" Reinigung des Rasierers mit dieser Station halte ich nun wiederum für übertrieben. "Clean & Renew" nennt daher auch Braun sein Reinigungssystem. Dieses soll den Rasierer quasi auf Knopfdruck reinigen, pflegen und laden, damit er sich, laut Braun " täglich wie neu anfühlt".

Clean & Renew

Wie sieht dies aber in der Praxis aus. Zunächst muss ich die Reinigungsstation mit der beiligenden Kartusche, die die Reinigungs- und Pflegeflüssigkeit für den Rasierer enthält, an einer Lasche oben auf der Kartusche vorsichtig öffnen - zumindest bei der ersten Öffnung der Kartusche ist hier ein wenig Geschick gefordert, denn der später zum Verschließen der Kartusche noch benötigte Kunststoffverschluß ist doch nicht der stabilsten einer. Ich habe es jedenfalls mit großer Vorsicht geschafft, den Verschluß recht schadlos zu entfernen. Aus der nun geöffneten Kartusche entströmt sofort ein Geruch aus einer Mischung aus desinfizierendem Alkohol, wie man ihn etwa in Arztpraxen manchmal riecht und einer recht intensiven Limonennote. Die Kartusche stelle ich nun unten in die dafür im Reinigungsgerät dafür vorgesehene Einbuchtung um Standfuss und schließe nun die Reinigungsstation, indem ich den oberen Teil nach unten drucke. Nachdem die Reinigungsstation nun also mit der Kartusche bestückt ist, schließe ich diese mit dem Netzkabel, welches auch als Ladekabel für den Rasierer gilt, ans Stromnetz an. Nun lege ich den Rasierer kopfüber in die entsprechend passende Halterung der Reinigungsstation - falsch einlegen geht nicht, da der Rasierer nur in einer vorgesehenen Richtung in die Station passt. Nun muss ich nur noch einen Knopf, der oben auf der ein wenig aus dem Reinigungsgerät herausragenden Rasiererhalterung angebracht ist, drücken, um die Reinigungsprozedur in Gang zu setzen. Sofort nach Druck auf den Knopf springt der Rasierer an und es ist ein leises Pumpgeräusch zu hören - offenbar wird die Reinigungsflüssigkeit in diesem Arbeitsgang in den Scherkopf des Rasierers gepumpt. Der Rasierer läuft nun knapp 2 min, hörbar in der Station , um sich danach abzuschalten. Danach ist die eigentliche Reinigung des Rasierers in der Station nun beendet. Den Rasierer kann ich nun wieder entnehmen, muss ihn allerdings eine geraume Zeit trocknen lassen. Die Anleitung spricht davon, dass der Rasierer nach 4 Stunden wieder trocken sein soll.Das kommt m.E. nach nicht wirklich hin - nutze ich das Gerät nach dieser Zeit, ist der Scherkopf doch noch recht feucht, was auch deswegen unangenehm ist, weil der doch recht aggressive Alkohol aus der Reinigungsflüssigkeit ein wenig auf der Haut brennt. Nach meinen Erfahrungen sollte das Gerät mindestens 8 Stunden nach einer Reinigung trocknen - dann ist das Gerät wieder ordentlich zu gebrauchen.

Reinigungserfolge

Die Reinigung des Scherkopfes klappt übrigens mit der Reinigungsstation wirklich gut. Nach nunmehr knapp einem halben Jahr ist die Farbe der in der Kartusche enthaltenden Flüssigkeit von blau nun zu grau gewechselt - ein klares Zeichen dafür, dass die sich immer wieder im Scherkopf sammelnden Stoppeln recht gut ausgewaschen wurden. Dies verrät mir auch ein Blick in den Scherkopf nach einer Reinigung: hier ist wirklich alles sauber.

Ein Tipp, der auch als Kritik verstanden werden darf...

Nach der ersten Rasur nach einer Reinigung mit dem Gerät muss ich allerdings immer noch mein Gesicht mit Wasser abwaschen, sonst klebt auch nach längerer Trocknungszeit immer noch ein wenig limonenduftender Alkohol nach. Besonders um die Lippen herum ist dies dann nicht sehr angenehm, wenn ich mal mit der Zunge über die Lippen lecke und dann ein wenig dieses nicht gut schmeckenden Alkohols erwische...

Wartung, Verschleißmaterial & Co

"Clean & Renew"-Kartusche

Die Reinigungsflüssigkeit der in der Packung beiliegenden "Clean & Renew"-Kartusche reicht für ca. 30 Reinigungseinsätze. Eine "Min"-Markierung auf der Kartusche zeigt dabei an, wann eine neue Kartusche eingesetzt werden sollte. Dies ist auch aus hygienischen Gründen angezeigt, denn, wie schon erwähnt, verdreckt die Flüssigkeit zum einen durch die mehrfachen Einsätze mit der Zeit immer mehr. Dazu kommt, dass der Alkohol in der Flüssigkeit eben auch "entfleucht". Leider sind die Ersatzkartuschen für die Reinigungsstation ganz schön teuer. 30 € für einen 5- er Pack sind fast schon günstig zu nennen. Vielleicht teste ich im Fall des Falles mal eine Ersatzflüssigkeit, auf die ich im Netz gestossen bin und die laut vielen Anwendern von "Clean & Renew" auch ganz gut wirken soll, dabei aber preisgünstiger ist als die Originalkartuschen. Dazu vielleicht später mehr...

Scherblatt

Das Gerät verfügt über eine Wechselanzeige für das Scherblatt. Laut Anleitung sollte das Scherblatt nach 18 Monaten gewechselt werden. Soweit bin ich nach knapp 1/2 Jahr Nutzung noch nicht gekommen. Der Wechsel sollte aber keine große Schwierigkeit bieten, da ich das Scherblatt für die Reinigung unter fliessendem Wasser sowieso recht oft durch das Abziehen nach vorne vom Rasierer entfernt habe...

Akku & Co

Der Akku ist in knapp 60 min. von vollkommen entleerten Zustand aus aufgeladen. Eine Akkuladung reicht für knapp 45 Minuten Betrieb . In Anbetracht der Tatsache, dass ich für eine Rasur knapp 5 Min. brauche, ist das m.E. schon ordentlich. Das Gerät verfügt übrigens auch über eine Schnellladung - hier reichen 5 Minuten Ladezeit immerhin solange,um das Gerät für eine ganze Rasur aufzuladen. Da es sich bei dem im Gerät verwendeten Akku um einen NiMH-Akku handelt, sollte der Rasierer, der Empfehlung der Anleitung zufolge, mindestens einmal in 6 Monaten komplett entladen werden - so wird die maximale Kapazität des Akkus erhalten.

Auf einen Blick
* Modell: Series 3 - 395 CC
* Hersteller: Braun
* Gerätetyp: Elektrorasierer
* Ladestandsanzeige / integrierte Reinigungsstation / Schnell-Ladefunktion für eine Rasur
* Optische Ladekontrollanzeige: LED / Batterie-Zellen: NiMh
* Farbe: silbermet./dunkelblau
* Typ der Scherfolien: Folie-Trimmer-Folie
* Rasiersystem: Vibrierende Scherfolien
* Energieversorgung: Netz / Akku / Betriebsart : Akku/Netz/Wet & Dry
* Ladezeit: 60 Min. / Akkulaufzeit: 45 min..

FAZIT

Mit dem Series 3 - 395 CC bin ich wirklich sehr zufrieden. Die Bedienung ist wirklich recht einfach, die Rasurergebnisse sind sehr überzeugend, dabei ist das Gerät wirklich sehr leise im Betrieb, es gibt keine Rötungen nach der Rasur und in Puncto Reinigung läuft es eigentlich ebenso einfach und wirkungsvoll. Leider sind die Ersatzkartuschen für das "Clean & Renew"-System doch ordentlich teuer, doch vermutlich werde ich hier auf eine Alternativlösung ausweichen - schaun mer mal. Ich empfehle dieses Gerät jedenfalls weiter. Jedoch: 199 € sind für einen solchen Rasierer ein sehr stolzer Preis, den ich ohne die Treuepunktaktion sehr wahrscheinlich nicht bezahlt hätte. Bei Angeboten unter 100 € meine volle Empfehlung, angesichts des UVP seitens Braun aber nur vier von fünf Sternchen in der Gesamtnote...