Day Plus Süßstofftabletten Testbericht

Die Überschrift ist Teil eines aus dem Zusammenhang gerissenen Zitates.
Die Tapferen unter meinen Lesern, die Leserinnen nicht zu vergessen, wissen, dass ich sehr gerne Zitate verwende.
Zeigt es doch, dass man einigermaßen belesen ist.
Dass man sich der Meinung anderer bedient und dass das Rad nicht jedes Mal neu erfunden werden muss.
Einige der Leser betrachten nun Zitate als Abschreiberei.
Das gilt jedoch nur, wenn die Herkunft nicht angegeben wird.
Warnende Beispiele aus der letzten Zeit seien hier nur am Rande erwähnt, aber nicht benannt.
Denn das, was sich der ehemalige Verteidigungsminister in seiner Dissertation geleistet hat, ist mit Faulheit oder einem 'Plagiats-Affaire' nicht mehr zu bezeichnen, sondern nur noch schlicht und einfach mit Betrug.

Das ganze Zitat habe ich im 'Kölner Stadtanzeiger' gefunden und es lautet vollständig:
„Zucker ist das, was den Kaffee bitter macht, wenn man ihn nicht hinein tut!“
Irgendwann – so zu Ende der 80er Jahre – sagte mir eine Ärztin:
„Und einen Alterszucker haben Sie auch!“
und empfahl mir, auf Zucker zu verzichten.
Lächerlich: Ich eine Krankheit haben, die mit dem Alter zu tun hat!
Nun habe ich schon während meiner Studentenzeit an einigen ernährungs-physiologischen Experimenten teilgenommen.
Das längste beschäftigte sich mit Frage:
Wie viel Wochen kann ein Mensch sich ausschließlich von Bier ernähren?
Darin inbegriffen war natürlich die Frage: Wie komme ich am einfachsten auf 1,5 Promille??
Die erste Frage haben wir nicht abschließend beantworten können, die zweite jedoch sehr schnell.
Die Antwort ist: Zwei Tage keine alkoholhaltigen Getränke genießen, so schwer das auch fällt.
Andere Menschen mögen das auch als 'kalten Entzug' kennen.

Als wir dann Anfang dieses Jahrtausends umgezogen sind, fiel ich in die Hände des schon öfter erwähnten Onkel Diabetologen, der mir Vorschriften über meine Nahrungs- und Getränkeaufnahme
zu machen versuchte.
Das erwies sich als Versuch an einem ungeeigneten Objekt, lebe ich doch nach der alten niederrheinischen Sinnspruch des ausgehenden 13. Jahrhunderts, jedenfalls, was etwaige Krankheiten angeht:
„Ist von alleine gekommen, geht auch wieder von alleine!“
Ich weigere mich ganz einfach, Krankheiten zu haben.
So habe ich nun nach ca. 15 Jahren Ruhe vor einem Plattenepithel-Karzinom im Mund und auch ein Herzinfarkt hat sich nur einmal eingestellt, wobei ich letzteren eigentlich immer als panische Reaktion auf eine mathematische Erkenntnis betrachtet habe:
Anfang September 2001 ging mir glühend heiß auf, dass ich innerhalb zweier Wochen sowohl silberne Hochzeit als auch einen runden Geburtstag haben würde, also habe ich mich lieber mit einem Herzinfarkt in eine Klinik gelegt, denn das wären die teuersten 14 Tage meines Lebens geworden.
Ungeachtet der Tatsache, dass ich schon für andere Dinge auch unverhältnismäßig viel Geld ausgegeben habe.

Nun hat Diabetes eine höchst teuflische Eigenschaft:
Das tut nicht weh!
Das merkst Du nicht, nur wenn Du Dein Blut mal darauf untersuchen lässt und dann ist es zu spät. Eine der Spätfolgen dieser Erkrankung soll Blindheit sein und davor habe ich nun fürchterlichen Schiss.
Inzwischen bin ich soweit, dass ich zweimal am Tage Insulin spritze und ebenfalls zweimal am Tage irgendwelche Tabletten konsumiere.
Ein weiterer Aspekt war der Verzicht auf Zucker und zuckerhaltige, lebensnotwendige Nahrungsstoffe wie Schokolade und Kekse.

Statt Zucker nehme ich also Süßstoff-Tabletten in den Kaffee. Nicht in den Tee, denn den bin aus den Jahren in England, in Nordafrika und dem Vorderen Orient sowieso ungesüßt gewöhnt.
Nun hat sich in der letzten Zeit ein Zusammenschluss des Discounters PLÜ und der Handelskette NETTO ergeben, die mit einigen Veränderungen arrangiert wurde.
Einige Marken-Produkte wurde ersetzt, andere umbenannt, Hauptsache man konnte die Preise erhöhen.

Eines dieser Produkte sind die Süßstoff-Tabletten, die nun auf den allgemein verständlichen Namen „Day Plus“ hören. Warum gerade hier der Ausdruck 'Plus' beibehalten wurde, ich weiß es nicht.
Sie befinden sich in einer weißen Dose mit einem blauen Druck-Mechanismus, ziemlich genau 11 cm hoch, 5 cm breit und fast 3 cm tief. Alles eigenhändig nachgemessen.
Ein Datum der Haltbarkeit ist angegeben, und zwar übergenau: 15.11.13 um 19:37 Uhr.
Spätestens um zwanzig vor acht soll ich die Tabletten also wegwerfen.
Eine Zutatenliste gibt es auch, ebenso durchschnittliche Nährwerte, deren Aufzählung ich Euch jedoch erspare, denn wer diesen Bericht lesen kann, wird sich auch auf der Büchse einlesen und schlau machen können.
Hergestellt wird das Erzeugnis für
Netto Marken Discount AG & Co KG
94132 Maxhütte-Haidhof,
wenn ich das richtig entziffert habe. Und kostet 89 Eurocent pro Büchse.

Beides – Zutatenliste und Nährwerte – unterscheiden sich nicht wesentlich von den Angaben bei anderen Süßstoff-Tabletten, allerdings ist die Wirkung eine völlig andere.
Insbesondere bei dem mir ehelich anvertrauten Weib, welches nun behauptet, diese Tabletten hätten absolut keine Süßkraft.
Nun ist der Geschmack dieses Weibes mit Vorsicht zu genießen oder noch besser in Frage zu stellen, denn schließlich hat sie mich genommen.

Das 'absolut' möchte ich in diesem Zusammenhang nicht unterschreiben, aber einen Mangel an Süßkraft habe auch ich festgestellt.
Sie haben jedenfalls nicht die Wirkung, die ich von den anderen gewöhnt war und auch bin, denn in etlichen Drogerieketten haben wir die Feststellung gemacht, dass es die gewöhnten Süßstoffe noch oder besser immer noch oder noch besser schon wieder gibt.
Ein betrübliches Zeichen für das Marketing bei den NETTO-Märkten, mit deren Bestückung wir ansonsten recht zufrieden sind.

Und auch diesmal weise ich darauf hin, dass dieser Artikel auch auf anderen Plattformen, auch unter dem Namen des mir ehelich anvertrauten Weibs – cunda - erscheinen wird. Ebenfalls – auszugsweise und umformuliert - in etlichen Tageszeitungen,.
Anderslautende Meinungen werden – wie üblich – respektiert, jedoch weitgehend ignoriert.

topfmops bedankt sich fürs Lesen und Bewerten und freut sich auf viele lesenswerte Kommentare.