Piranha (2010) (Blu-ray 3D) Testbericht

Piranha-2010-blu-ray-3d-3d-blu-ray-film
ab 19,27
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Summe aller Bewertungen
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend
  • Action:  viel
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll

Erfahrungsbericht von LilithIbi

Ein Meer unter dem Meer. Aha.

2
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Action:  durchschnittlich
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Wenn Jerry O'Connel mal eine Rolle bekommt, in der er statt den ewig grinsenden, überaus knuffigen Knutschekerl ne echte fiese Möpp spielen soll.... dann könnte man meinen, dass dies eine besondere Herausforderung für den Darsteller involviert. Dass er nichtsdestotrotz derartig überzeugend schauspielert, als wäre er von Gen auf eben ein solcher Vertreter der menschlichen Gattung...das, ja das ist einer der Punkte, den man an dem knapp 85minütigen Tierhorror

===“Piranha 3D“=== durchaus für gelungen bezeichnen könnte. Der Rest lässt sich schon binnen der ersten paar Minuten, die eine klischeehafte Familienkonstellation offenbaren, wunderbar erraten. Schön, wenn man sich zum Abspann hin mal wieder selbst auf die Schulter klopfen kann, dass man alle, aber auch wirklich alle Details zu den großen Fragen „wer gerät in Not, wer stirbt, wer überlebt, wer rettet, welchen Knaller gilbt es am Schluss?“ beantworten konnte.

Fakt ist: der zu aufdringlich kredenzte 3D Stil nervt schon von Beginn an. Und nur, damit nicht irgendwer wieder klugzuscheißen meint, dass ich auf meinem heimischen Röhren-TV-Gerät ja gar kein 3D gucken kann: natürlich springt mir hier nichts vor die Linse. Natürlich bin ich aber dennoch in der Lage, zu erkennen, welchen Sinn es wohl haben mag, wenn bspw. Eine Bierflasche förmlich in die Kamera hineingeworfen wird ~ zumal es kinderleicht optisch erkennbar ist, welche Elemente in 3D gedreht wurden, ohne das man sie wie früher im Phantasialand gleich verschwommen sieht.
Wie dem aber auch sei: Generell herrschen in _“Piranha 3D“_ derartig grelle Farben vor, dass einem nicht nur manche Szenarien in den Augen weh tun.

Die _story_ selbst ist in wenigen Sätzen zusammenfassbar:
Jake (Steven R. McQueen) verspürt zu Spring-break Zeiten kaum große Lust, weiterin auf seine beiden kindlichen Geschwister Laura (Brooklyn Proulx) und Zane (Sage Ryan) aufzupassen, zumal er eigentlich viel lieber intensiveren Kontakt zu seiner heimlich angebeteten Kelly (Jessica Szohr ) aufnehmen würde. Seine Mutter, die örtlich zuständige Polizistin Julie (Elisabeht Shue) plagen derweil ganz andere Probleme: nachdem sich durch ein Erdbeben ein Meer unter dem Meer (nein, kein Witz) aufgetan hat, planschen eine nicht näher erkennbare Anzahl Urzeit-Piranhas (nein, immer noch kein Witz) durchs Meer und knabbern alles an, was ihnen vor die Beißerchen kommen.

Blut, Geschrei, Körperteile und einfallsreich-brutale Aufnahmen lassen hier nicht lange auf sich warten, während Jake inzwischen seinen Geschwistern 60Dollar gab, damit sie ihn bei Mamilein nicht verraten: statt seiner Pflicht nachzukommen, vergnügt er sich lieber als was-auch-immer an Bord der „Barrakuda“, auf der Derrick Jones (Jerry O'Connell) einer seiner geliebten halb-Pornos drehen möchte.
Dass auch die lieben Kinderchen über kurz oder lang machen was sie wollen und somit über kurz oder lang die gesamte Familie in Gefahr gerät, versteht sich so von selbst wie das freitägliche Fischstäbchen in der Pfanne.
'''Die Umsetzung''' versucht sich hierbei an einer kruden Mischung von schwarzhumorigen Darbietung nebst der Art eindrucksvoller Todesarten, wie Kenner sie bereits aus _„Cube 2“_ oder einem der _„Final Destination“_ Filme.. ähm... ja, kennen halt.

Absolut erfrischend in diesem Kontext die hervorragende Schlagfertigkeit der kleinen Laura, die ihre Brüder allzu gerne in Verlegenheit bringt und dem Zuschauer den ein oder anderen Freudengrinser entlockt. Ob _“Piranha 3D“_ von Anfang bis Ende eigentlich tatsächlich ernstgenommen werden will, kann ich persönlich hier nur erraten ~ ich schätze, dass zumindest eine kurz-vorm-Tod-Szene durchaus auf die absolute Bespaßung ausgelegt ist, während manche Szenarien... ja, man weiß es nicht. Soll es grausig oder doch eher bitter-böse-tiefschwarz-humoristisch sein, wenn eine Paraglyderin um ihr Leben brüllt, während die Jungs auf dem Boot denken, sie würde vor Freude juchzen und ihr weiterhin geifernd auf die nackende Oberweite starreb, bis sie schließlich erneut aus dem Wasser gewuppt wird und man sodann bestaunen darf, dass ihre hälftigen Beine sich in blutige Stumpen verwandelt haben? Ist es witzig oder eher ultrabrutal, wenn jemand entmannt wird und sodann in Großaufnahme gezeigt wird, dass Fischi sein Teil nicht schmeckte und es wieder ausspuckt?

Wer nicht darüber nachdenken mag, der kann sich die Zeit damit vertreiben, einmal durchzuzählen, wie viele Oberweiten ~ oder gar splitterfasernackte Menschlein ~ er hier zu Gesicht bekommt. Ab und an in Großaufnahme. Und einmal sogar in 3D, wenn mich nicht alles täuscht.

Tragischster Knackpunkt an der Umsetzung meines Erachtens nach, dass Regisseur Alexandre Aja viel zu viel Gewicht auf die nackte Haut, die Partystimmung und nicht zuletzt dem übereifigen Blutrausch legte. Durch derartig viele Übertriebenheiten mag sich die bedrohliche Tierhorroratmopshäre nicht wirklich entfalten; während die einzige Szenen, die durchaus für Gänsehaut sorgen könnten, viel zu sehr an _“Titanic“_ erinnert.

Ewig lange Dialoge, Diskussionen, Überlegungen und pure Abwartungsprozesse hätten der reinen Logik nach dafür sorgen müssen, dass die zu Errettende bereits dreimal abgesoffen plus viermal verzehrt hätte sein müssen. Zeitprobleme gibt es in allerlei Filmen zuhauf; doch inmitten _“Piranha 3D“_ wurde der Bogen um noch weitere Längen überspannt, als man es sonstig gewöhnt ist.

Während sonstig die bösen Urzeit-Nemos binnen Sekunden ganze Menschenscharen verspeisen, brauchen sie für einen Drittel Mensch auf einmal arg lange ~ naturgemäß so lange, wie der Held braucht, um seine Prinzessin zu retten.

Und wem ich damit jetzt zu viel verraten hab, der möge mir einmal verraten, wie es möglich ist, dass er jene Heldentag nicht von Anfang an gewusst haben möchte.
Zugegeben, der filmische Ausgang hat immer noch etwas für sich ~ „immer noch“ im Sinne davon, dass sich solcherlei nicht nur ebenfalls erahnen ließ, sondern in etlichen Vergleichswerken bereits mehrfach verwendet wurde.

===Summa summarum=== fand ich _“Piranha 3D“_ jetzt nicht wirklich grenzwertig schlecht, aber eben auch nicht sonderlich gelungen. Ich persönlich bin somit froh, mir den Film nicht gekauft zu haben, sondern diese lediglich kostenfrei zur Verfügung gestellt bekam. Meine hohen Erwartungen wurden keinesfalls erfüllt, während mich der Auftritt von Jerry O'Connell positiv überraschte und -stimmte. Der etwas überschrullte Gastauftritt von Christopher Lloyd als vermeintlicher Meeresbiologe Matt Hooper verstört mich irgendwie immer noch; während ich nichtsdestotrotz sagen kann, dass Freunde von barbüsigen Damen nebst Fans der ultra-gedönsigen Blutexzesse durchaus auf ihre Kosten kommen werden.

Immerhin war mir bis dato noch keine Veröffentlichung bekannt, in der sich ein Tier beliebiger Art durch den Hinterkopf eines Menschens frisst um durch dessen Mund heraus den nächsten Menschen wiederum anzuknabbern.

Punktabzug für die 3D-Spielerei, die sämtliche Stimmung irgendwie mehr kaputt macht als unterstützt; Punktabzug für den Umstand, dass es nur eine Kinderhandvoll Schreckensmomente gibt; Punktabzug für eine fremdschämenswerte (nicht nur) Unterwasser-Aufnahme; Punktabzug dafür, dass es nicht mal eine einzige Überraschung im Ablauf gibt.

Somit bleiben nach meinen fragwürdigen Rechenkünsten schlussendlich 2 Sternchen übrig für ein paar nette böse Dialoge, der abgekupferte aber dennoch geniale Schluss, die Titanic bzw. Godzilla Dramatik und Darsteller, die halt doch das beste aus ihren Rollen machen. Eine Empfehlung gibt’s nicht wirklich, weil einmal (und am besten kostenlos) anschauen reicht.

Und ja, _„Findet Nemo“_ kann ich da fürwahr mehr abgewinnen.

27 Bewertungen, 7 Kommentare

  • sirikit06

    19.09.2011, 22:20 Uhr von sirikit06
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche Dir einen schönen Abend und eine gute Woche! LG

  • Miraculix1967

    19.09.2011, 20:30 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönen Abend und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • titus01

    19.09.2011, 16:57 Uhr von titus01
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG...titus01. Über Gegenlesungen freue ich mich immer!

  • sigrid9979

    19.09.2011, 16:55 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche einen schönen Montag

  • JoergTh

    19.09.2011, 14:47 Uhr von JoergTh
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toll beschrieben! Liebe Grüße aus Hessen! Jörg

  • Themistokeles

    19.09.2011, 13:25 Uhr von Themistokeles
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße! Freue mich immer über Gegenlesungen!

  • hameln58

    19.09.2011, 13:21 Uhr von hameln58
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße...Gina