Anno 1701 (Nintendo DS Spiel) Testbericht

ab 16,12
Auf yopi.de gelistet seit 03/2008

5 Sterne
(5)
4 Sterne
(3)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von Scoopexx

Aufbau-Strategie auf dem Nintendo DS?

Pro:

gut auf dem Nintendo DS umgesetzt; schöne, abwechslungsreiche Grafik

Kontra:

Story nur Mittel zum Zweck

Empfehlung:

Ja

Ein Aufbau-Strategiespiel auf dem Nintendo DS? Das lässt zunächst einmal aufhorchen, denn auf dem kleinen DS-Display alle Informationen unterzubringen, die für ein solches Spiel nötig sind, ist zumindest sicher nicht gerade einfach, wenn man die Übersichtlichkeit wahren will.

In Anno 1701 wollen verschiedene Herrscher Europas Amerika weiter kolonisieren und schicken daher einige ihrer besten Kapitäne in Richtung der Neuen Welt, um sie dort Kolonien gründen zu lassen. Man selbst übernimmt die Rolle von einem von ihnen und muss sich gegen all das Ungemach und die Gefahren durchkämpfen, die die Besiedelung des neuen Kontinents mit sich bringt.

Man fängt die eigene Kolonie recht klein an, indem man Gebäude baut, die die Siedler beherbergen oder die die nötigsten Rohstoffe abbauen - was in diesem Fall Baumaterialien und Nahrung für die Einwohner sind. Dazu gehören beispielsweise ein Holzfäller, ein Steinmetz mit angrenzender Mine und ein paar Fischer. Schnell wachsen die Standards der Bewohner jedoch und sie fordern mehr Luxus für die Steuern, die sie zahlen, so z.B. frisches Obst, Tee und Zucker, bis sie später gierig Pralinen verschlingen und sich mit Goldschmuck bekleiden wollen. Dem muss man als Kopf der Kolonie natürlich nachkommen, wenn man immer mehr Steuern kassieren möchte - was man muss, um die ständig steigenden Kosten zu decken, die mit einer wachsenden Population einhergehen. Mit steigendem Luxus baut man sein Reich so immer mehr auf und errichtet immer größere Gebäude, bis hin zu Kathedralen, Universitäten, etc. Zudem braucht die Bevölkerung Schutz vor Dieben, Feuer und Krankheiten, also sind Feuerwache, Polizei und Arzt obligatorisch in der Nähe von Wohngebäuden. Neben diesen Gefahren von Innen gibt es jedoch auch noch Gefahren von außen, die sich z.B. durch Piratenangriffe oder von Kapitänen anderer Königreiche manifestieren. Um ein Militär wird man so schnell also auch nicht herumkommen, was natürlich weitere Gelder verschlingt, die nur dann eingenommen werden können, wenn die Bevölkerung auf hohem Niveau lebt und dementsprechend viel Steuern zahlt.

Man muss in Anno 1701 also auf die Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben achten. Investitionen müssen genau überlegt werden, weil dadurch nicht nur einmalige Kosten entstehen, sondern auch laufende Kosten für den Betrieb des Gebäudes. Andererseits kann es auch teuer werden, auf bestimmte Investitionen zu verzichten. Sind Produkte, die das Volk auf seinem derzeitigen Wohlstandsniveau für selbstverständlich erachtet, nicht verfügbar, fallen die Steuereinnahmen ins Bodenlose und die laufenden Kosten für die Betriebe und das Militär sind nicht mehr bezahlbar - die Pleite und damit das Game Over droht. Diese Balance ist in Anno 1701 glücklicherweise nicht besonders schwer herzustellen, womit sich das Spiel auch für Anfänger eignet.


Grafik:
=====

Dass das Spiel wirklich so gut auf dem kleinen Bildschirm spielbar ist, hätte ich ehrlicherweise nicht erwartet. Zwar ist es hier und da etwas unübersichtlich wenn man Gebäude platzieren muss, aber auch da hilft eine Zoomstufe, mit der man mehr deutlich Details erkennen kann. Friemelarbeit bleibt das Platzieren von Gebäuden zwar, wenn man die Stadt schon sehr weit entwickelt hat, aber es bleibt immer auf einem sehr erträglichen Niveau. Natürlich kann die DS-Version nicht mit der PC-Version mithalten, aber immerhin hat man es geschafft, ein geschäftiges Treiben auf den einzelnen Inseln der Kolonie darzustellen. Man sieht die Leute auf den Straßen herumwuseln und kann zuschauen, wie sie ihrer Arbeit nachkommen oder einfach nur durch die Gegend laufen.
Auch an Abwechslung bietet das Spiel mehr als genug. Die Darstellung ist schön bunt gelungen, es gibt Naturkatastrophen, wie Vulkanausbrüche, Brände, etc. Man kann also alles in allem sagen, dass sich die Entwickler Mühe bei der grafischen Umsetzung gegeben haben und für einen Nintendo DS eine sehr ordentliche Optik abgeliefert haben. Was ich eingangs als größte Sorge bei diesem Titel geäußert habe, ist den Entwicklern wirklich gelungen: Sie haben ein solch komplexes Spiel auf diesem kleinen Display ohne größere Probleme umgesetzt.


Sound:
======

Die akustische Umsetzung ist ebenso recht vernünftig gelungen, ohne allerdings wirklich herausragend zu sein. Leider fehlt die reichhaltige Umsetzung der Geräusche der Geschehnisse in der Stadt. Zumindest, wenn man zoomt, hätte ich mir gewünscht, dass man Soundeffekte zu den Aktivitäten auf dem Screen hat - z.B. einen Brand hört oder die einzelnen Tätigkeiten der einzelnen Arbeiter. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass man einen Nintendo DS in der Hand hält und der ist eben nicht für die Fähigkeit seines Soundprozessors bekannt.


Fazit:
=====

Anno 1701 ist ein wirklich gelungenes Aufbau-Strategiespiel, das seinen Fokus auf die wirtschaftliche Komponente legt und nicht auf das Kämpfen. Mir hat der Titel sehr gefallen, auch gerade weil solche Genrevertreter selten geworden sind - insbesondere auf Konsolen und Handhelds. Anno 1701 ist nicht perfekt, was man insbesondere bei der Storykomponente merkt, die lediglich Mittel zum Zweck ist, um zwischen den einzelnen Missionen zu springen. Auch die etwas friemelige Platzierung von Gebäuden auf der Weltkarte ist vielleicht nicht Jedermanns Sache, wer jedoch eine unkomplizierte Aufbausimulation für seinen DS sucht, wird hier vielleicht fündig werden. Schließlich überwiegen die Vorteile, denn die Steuerung ist gut abgestimmt und alles funktioniert so wie man es möchte - und das auch recht unkompliziert. Wenn man mal etwas auf dem Screen hat, das nicht so will, wie man selbst, liegt es meist an einem falschen Straßenbau und das ist leicht behebbar.
Auch die Umsetzung der militärischen Seite des Spiels ist gut gelungen, diese glänzt allerdings eher durch ihre Unkompliziertheit. Es ist daher gut, dass Kämpfe selten sind, damit sie nicht plötzlich Langeweile produzieren. Kommt es zum Krieg mit Piraten oder verfeindeten Nationen, gewinnt eigentlich immer derjenige, der mehr Soldaten auf seiner Seite hat. Da dies direkt davon abhängt, wie gut man die eigene Wirtschaft aufgebaut hat, bleibt die Aufbaukomponente im Vordergrund und der militärische Teil wird direkt davon beeinflusst, wie gut man die heimische Wirtschaft entwickelt hat.

Ich vergebe hier keine Höchstnote, weil die Mängel dafür dann doch zu schwerwiegend sind. Der Titel zählt allerdings zumindest zu den besseren Spielen, die diese Konsole hervorgebracht hat, ein Blick sollte sich daher in jedem Fall lohnen, wenn man etwas mit diesem Genre anfangen kann.

36 Bewertungen, 7 Kommentare

  • yeppton

    21.04.2011, 09:29 Uhr von yeppton
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schoen berichtet, Lg Markus

  • babyv

    26.03.2011, 11:54 Uhr von babyv
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße aus Sachsen

  • catmum68

    18.03.2011, 21:07 Uhr von catmum68
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreicher Bericht, LG

  • anonym

    16.03.2011, 21:09 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • Miraculix1967

    15.03.2011, 12:03 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sonnige Frühlingsgrüße aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • sigrid9979

    15.03.2011, 09:36 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche einen schönen Dienstag..

  • katjafranke

    15.03.2011, 09:05 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Katja schickt dir einen lieben Gruß