Hitman: Contracts (Action PC Spiel) Testbericht
Erfahrungsbericht von Kanyoka
Wenn der Sensenmann an der Tür klopft..
Pro:
Atmosphäre; Soundkulisse; Abwechslungsreich; Grafik ..
Kontra:
Unübersichtliche Karte; Eher magere Story ..
Empfehlung:
Ja
.. denn er wurde gerade dafür „geschaffen.“ Am 05.08.1964 wurde der glatzköpfige Herr in einem Labor geboren – besser gesagt: er wurde aus den Desoxyribonukleinsäuren (DNS) von fünf Gangstern erschaffen. Bis 1994 verweilte er zwangsweise mit anderen Klonen in einer Irrenanstalt unter ständiger Beobachtung. Ihm wie auch den anderen seiner „Spezies“ wurde ein Barcode (seiner lautet: 640509-040147) auf den Hinterkopf tätowiert, mittels jederzeit mit einem entsprechenden Scanner eine Identifikation möglich ist. 47 wurde von Dr. Ort-Meyer geschaffen, um für Geld zu töten. Genau das tat er und tut er auch: egal wen, egal wo.
In „Hitman: Contracts“ befindet sich 47 in einem pariser Hotelzimmer und beginnt, unter starken Schmerzmitteln stehend, über vergangene Aufträge zu halluzinieren. Die letzte Mission ist nicht wie gewohnt verlaufen: der Killer wurde selbst verwundet. Schlimmer noch: das Hotel ist umgeben von Spezialeinheiten. Man spielt die Erinnerung von 47 nach, die längst vollendenden Missionen. Die Geschichte ergibt nur nach und nach durch die Zwischensequenzen einen Sinn.
---> „Heute verkleide ich mich als..“
Oberstes Gebot bei „Hitman“ ist generell, nicht aufzufallen. Das funktioniert bestens, wenn man sich der Umgebung und den sich dort befindenden Personen anpasst: vom Verhalten, aber auch der Kleidung. Es ist beispielsweise auffällig, auf einer stinknormalen Party bewaffnet durch die Gegend zu rennen. Jedoch gibt es auch Missionen, zum Beispiel auf einer russischen Militärbasis, in denen man durchaus ein Maschinengewehr offen tragen darf. Unpassend ist immer(!) den schwarzen Anzug und die rote Krawatte von 47 anzubehalten – damit fällt ihr in jedem Fall auf. Deshalb ist es notwendig, mehrmals in jedem Level die Kleidung zu wechseln. So verkleidet ihr euch unter anderem als Koch, Metzger, Drogenhändler, Wachmann oder SadoMaso-Fan (auf einer entsprechenden Veranstaltung).
Das allein reicht allerdings noch immer nicht, um ungestört agieren zu können. Weiter müsst ihr euer Vorgehen auf das Verhalten anderer Personen abstimmen. Anstatt zu versuchen, eine durch Wachen bewachte Tür zu gehen, solltet ihr abwarten, bis diese ihren Blick kurz abwendenden. Somit könnt ihr – ohne überhaupt bemerkt zu werden – in das gewünschte Zimmer gelangen. Das funktioniert an sich immer, jedoch nur, wenn man Geduld mitbringt. Manchmal wartet man da eine gefühlte Ewigkeit, bis sich eine Chance für die Aktion ergibt. Etwas hilfreich ist eine kleine Karte, die ihr gegebenenfalls einblenden könnt. Auf der wird euch gezeigt, wo sich Gegner befinden und wohin sie sich bewegen. Jedoch wirkt diese überladen und dadurch sehr unübersichtlich.
Wem die Geduld fehlt, kann alternativ auch Rambo spielen, auf Kleidungswechsel verzichten und jeden um die Ecke bringen, der einem nicht in den Kram passt. Missionen scheitern aufgrund eines solchen Vorgehens sehr selten, jedoch stehen euch dann mehr Gegner bevor.
Insgesamt erwarten euch zwölf Level, die quer über den blauen Planeten verteilt sind. Unter anderem spielt ihr in Frankreich, Rumänien, Russland, Sibirien und England. Vier der Level sind bereits aus Vorgängern der Reihe bekannt. Die Ziele beschränken sich dabei größtenteils auf Exekutionen bestimmter Personen (Anwalt, „Fleischkönig“, überreiche Personen die glauben, über den Gesetzen zu stehen etc.). Als Schauplätze bieten euch die dänischen Entwickler unter anderem einen Hafen, eine Metzgerei, eine Militärbasis sowie ein großes Anwesen an. Übrigens verläuft kein Level linear. Aufträge könnt ihr in einer beliebigen Reihenfolge erfüllen. Nach jeder Mission bekommt ihr eine Gesamtwertung. Entweder, ihr werden als „Massenmörder“ klassifiziert oder als „Lautloser Killer“ - kommt ganz darauf an, wie ihr gespielt habt.
---> Waffen / Ausrüstung
Die Bewaffnung von 47 ist im Vergleich zu anderen derartigen Games eher bescheiden. Seit jeher zählen zu seiner Standardausrüstung zwei so genannte Silver Balls (Colt M1911), die bei Bedarf mit Schalldämpfern aufgerüstet werden können – das ist sehr hilfreich, da das den Lärmpegel eines Schusses enorm reduziert. Negativ an ihnen ist, dass ihr in manchen Missionen vom Wachpersonal durchsucht und entwaffnet werdet. In der Regel habt ihr dann nur noch eure Klaviersaite, mit der gegebenenfalls Personen erwürgen könnt, sowie eine Betäubungsspritze. Zeitweise erhält ihr eine AK-47, einen Fleischerhaken (recht brutale Angelegenheit), eine Golden Eagle (sehr laut und brutal), ein Präzisionsgewehr, eine schallgedämpfte Uzi, ein Schwert, einen Elektroschocker sowie eine Schrotflinte. Mag vielleicht viel klingen, ist es jedoch nicht; ihr habt nie alles gleichzeitig. Außerdem bietet sich die Möglichkeit, Gegner zu ertränken – sofern genügend Wasser vorhanden ist, versteht sich.
---> Künstliche Intelligenz
.. hängt etwas vom Schwierigkeitsgrad ab. Beim niedrigsten Grad, nämlich normal, werden Wachen recht selten skeptisch (es sei denn, ihr unterscheidet euch sehr von ihnen). Je höher der Schwierigkeitsgrad, desto ausgeprägter und schneller handeln und schießen die Gegner. Ansonsten gib es diesbezüglich keine nennenswerten Besonderheiten. Seid ihr einmal aufgefallen, stürmen Feinde aus allen Seiten und schießen auf euch. Unbewaffnete Personen, auch Zivilisten, rennen hingegen wild durch die Gegend. Insgesamt ist die KI angenehm, also nicht zu leicht aber auch nicht zu schwer. Wichtig ist im Übrigen auch, dass ihr Leichen gut versteckt. Werden sie gefunden, sorgt das für Besorgnis unter den Wachen, was wiederum bedeutet, dass sie auf jeden ein besonderes Auge werfen.
---> Grafik, Sound, Steuerung
Grafisch hat „Hitman: Contracts“ vor allem zwei Dinge zu bieten: Atmosphäre und Animationen. Nahezu durchgehend wird in der Nacht gespielt. Die Schauplätze sind sehr düster, so dass man das Gefühl bekommt, dass man hier lieber nicht lange verweilen sollte. Im zweiten Level, dem Schlachthaus, findet sich beispielsweise ein wahnsinniger Metzger, der einer Dame die Arme abgeschnitten und sie kopfüber – etwa wie eine Fledermaus – aufgehangen hat. Dazu gibt es jede Menge der roten Flüssigkeit und Leichen bleiben ebenfalls liegen. Ein kleines Manko in Sachen Grafik gibt es dennoch: im Schnee werden keine Fußabdrücke hinterlassen. Ansonsten ist sie durchweg überzeugend; Wächter und Zivilpersonen glänzen mit Abwechslungsreichtum, überall zum Schauplatz passende Gegenstände (Bilder, Telefone, Schweinshälften, Anzüge, Bücher, Alkohol..). Zwar kann man wahlweise das Game auch aus der Ego-Perspektive zocken, allerdings ist diese weder beeindruckend noch wirklich spieletauglich. Besser macht sich „Hitman: Contracts“ hingegen als Third-Person-Shooter.
Für die Soundtracks war wieder einmal Jesper Kyd verantwortlich, der schon die Vorgänger von „Contracts“ zu einem Ohrenschmaus machte. Zu hören sind meistens sehr ruhige, gelassene Lieder, die im starken Kontrast zu der doch recht gewalttätigen Handlung stehen. Bei Missionen, die sich in asiatischen Ländern abspielen, ist zum Beispiel Meditationsmusik zu hören – klingt natürlich sehr schön. Aber auch künstliche Töne und leichte Bässe kann man vernehmen. Es gibt auch ganz „normale“ Lieder, die man möglicherweise vor Jahren im Radio gehört hat – dies ist jedoch eher selten. Insgesamt trägt die musikalische Kulisse einiges zur gelungenen Atmosphäre bei. Prima sind auch die Synchronisationen: länderabhänige Sprachen (z.B. Russisch) wurde nicht „zwangsweise“ Synchronisiert, sondern einfach so belassen. Man versteht also nicht immer, was die Gegner untereinander ausmachen. Schüsse hören sich authentisch an, knallen auch richtig. Gelegentlich, vor allem bei Schießereien, schreien Zivilisten auch herum.
Steuern kann man 47 instinktiv: mit W, A, D und S bewegt man den Killer hin und her, die Umschalttaste bringt ihn zum Rennen, Waffe wechselt man mit den Nummerntasten während eine Karte per M aufgerufen werden kann. Gezielt und geschossen wird wie üblich mit der Maus.
---> Systemvoraussetzungen
Betriebssystem: Windows 98SE/2000/XP
Prozessor: 800Mhz (oder vergleichbarer AMD)
Arbeitsspeicher: 128MB
Festplattenspeicher: 2000MB
---> Zusammengefasst
Pro:
+ Atmosphäre
+ Soundkulisse
+ Abwechslungsreich
+ Grafik
+ Alternative Lösungsmöglichkeiten (d.h. Nicht linear)
+ Leichte Bedienbarkeit
+ Synchronisationen
+ Angenehme KI
Kontra:
- Unübersichtliche Karte
- Eher magere Story
---> Fazit
47 ist sowas wie der Sensenmann der Computerspiele. Wenn er klingelt und durch die Tür schreitet, ist sicher, dass mindestens einer diesen Besuch nicht überleben wird. Trotz der todsicheren Aufträge steht Gewalt nicht zwangsläufig im Vordergrund. Intelligentes und vor allem taktisches Vorgehen vorausgesetzt, ist das Game auch ohne Knarre schaffbar – wer das letztlich macht, weiß ich jedoch auch nicht. Alles in einem besticht „Contracts“ vor allem durch die dichte, düstere und beklemmende Atmosphäre. Eine angenehme KI fordert heraus, ohne zu über- oder unterfordern. Da kann man bei der etwas mageren Hintergrundgeschichte und die größtenteils unzusammenhängenden Level ein Auge zudrücken.
70 Bewertungen, 22 Kommentare
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27.10.2008, 08:32 Uhr von Puppekaa
Bewertung: sehr hilfreichklasse - LG Karsta ***
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01.08.2008, 14:08 Uhr von Estha
Bewertung: sehr hilfreichnen sonnigen Tag
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16.07.2008, 18:54 Uhr von try_or_die87
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße aus Regensburg
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25.06.2008, 21:06 Uhr von frankensteins
Bewertung: sehr hilfreichsuper beschrieben lg Werner
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23.06.2008, 01:07 Uhr von misscindy
Bewertung: sehr hilfreichPrima geschrieben, lg Sylvia
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30.03.2008, 23:22 Uhr von Turbotisl1
Bewertung: sehr hilfreichsh und lg
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08.03.2008, 14:52 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichwünsche dir ein schönes wochenende. lg. petra
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16.01.2008, 21:55 Uhr von Django006
Bewertung: sehr hilfreichsh & *lg* Alan ;>))))
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17.12.2007, 19:08 Uhr von doelau
Bewertung: sehr hilfreichsh vom Gegenleser doelau
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17.12.2007, 17:34 Uhr von Markusgeiger86
Bewertung: sehr hilfreichmfg, Markus
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11.12.2007, 19:42 Uhr von MarpeX
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreicher Testbericht. Ich freue mich auf einige Gegenlesungen. Viele Grüße, MarpeX.
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10.12.2007, 01:34 Uhr von Tuffi2106
Bewertung: sehr hilfreichSH, LG Tuffi
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08.12.2007, 00:02 Uhr von panico
Bewertung: sehr hilfreichlg panico:-)
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06.12.2007, 23:57 Uhr von Puenktchen3844
Bewertung: sehr hilfreichEin sehr ausführlicher Bericht. LG
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19.11.2007, 12:36 Uhr von LittleSparko
Bewertung: sehr hilfreichlg, daniela
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19.11.2007, 11:51 Uhr von moniseiki
Bewertung: sehr hilfreich***-SH-***-LESEN UND GELESEN WERDEN---Liebe grüße moniseiki
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19.11.2007, 09:18 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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19.11.2007, 02:07 Uhr von CEYLAN1357
Bewertung: sehr hilfreichDas Spiel habe ich auch mal gespielt.ein toller Spiel und ein Super Bericht...LG Ceylan
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18.11.2007, 23:27 Uhr von Eierkuchen70
Bewertung: sehr hilfreichsehr lesenswert SH LG Guido
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18.11.2007, 22:57 Uhr von luxusklasse1
Bewertung: sehr hilfreichWow! Super Bericht!
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18.11.2007, 22:41 Uhr von wakingtall2005
Bewertung: sehr hilfreichsehr guter ausführlicher bericht : ) gern wieder
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18.11.2007, 22:24 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh und lg
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