Krups Nescafé Dolce Gusto Testbericht

Guten Abend, liebe Yopi-Gemeinde!

Nach etwas längerer Abstinenz melde ich mich zurück, und zwar mit einem Bericht über meine neueste Errungenschaft: Die "Dolce Gusto", eine multifunktionelle, mit Kapseln funktionierende Kaffeemaschine von Krups. Ich wünsch viel Spaß beim Lesen meiner Ausführungen und freue mich auf alle Bewertungen und Kommentare.


DOLCE GUSTO - was ist das überhaupt?

Die Dolce Gusto ist ein Kaffee-Automat mit 14 bar Druck, der diverse Nescafé-Spezialitäten (sowohl kalte als auch warme) herstellen kann. Dabei wird auf Kaffee-Kapseln zurückgegriffen, die dafür sorgen sollen, dass die Menge von Wasser und Kaffee-Pulver optimal koordiniert werden. Zum aktuellen Zeitpunkt sind meines Wissens nach sechs verschiedene Produkte erhältlich: Caffè Lungo, Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato, Chococino (Kakao) und als bisher einziges Kaltgetränk Cappuccino Ice.


Wieviel kostet das Ding und was kriegt man für sein Geld?

Die Dolce Gusto hat mich im Einzelhandel 129 Euro gekostet, im Internet sieht man sie auch schon für um die 100 Euro - ein bisschen Vergleichen lohnt sich also. Für das Geld bekommt man neben der Maschine selber (die außer in schwarz auch noch in rot und weiß erhältlich ist) einen passenden Abfallbehälter für gebrauchte Kapseln, einen Reinigungseinsatz, ausführliches Anleitungsmaterial sowie das Starterset. Dieses enthält ein Latte-Macchiato-Glas und eine Cappuccino-Tasse von Nescafé, außerdem einen Satz von 16 Getränke-Kapseln. Diese reichen zur Herstellung von 2 Lungos, 2 Espressi, 3 Latte Macchiato und 3 Cappuccino. Zudem kann man sich mit dem beigelegten Code per Post oder Internet anmelden und ein nettes Gratisgeschenk abstauben (z.B. weitere Tassen oder Getränkekapseln).

Die Traummaße der Dolce Gusto lauten laut Kartonaufschrift 21,4cm x 31,5cm x 33,0 cm. Das Wasser wird mit bis zu 14 bar durch die Kapseln gepresst, eine automatische Anpassung soll für "optimale Extraktion" sorgen. Die Maschine selber hat eigentlich nur zwei Bedienelemente (An/aus-Knopf und Wahlhebel). Wassertank, Abtropfschale und Kapselhalter sind abnehmbar. Ich persönlich finde, das die Maschine insgesamt aussieht wie eine Ente - aber schaut euch einfach die angehängten Fotos an und bildet euch selber ein Urteil.

Die Anleitung liegt in vier Sprachen vor (deutsch, englisch, französisch und italienisch) und beschreibt alle Funktionen der Maschine mit vielen Bildern, was dafür gesorgt hat, dass ich alles auf Anhieb verstanden habe. Und das ist auf jeden Fall ja schon mal ein Pluspunkt ;)


Also, wie funktioniert das denn nun?

Zunächst wird die Maschine aufgestellt, an die Steckdose angeschlossen und einmal gereinigt - man lässt also ein paar Mal warmes sowie kaltes Wasser durchlaufen. Die Befüllung des Wassertanks ist simpel, da man ihn komplett abnehmen und mit zum nächsten Wasserhahn nehmen kann. Er fasst 1,3 Liter und ist im übrigen als einziges abnehmbares Teil nicht spülmaschinenfest - was mir persönlich aber egal ist, denn wir haben keine Spülmaschine ;)

Jetzt wird's aber erst spannend - denn wir machen die erste Tasse Heißgetränk! Dazu muss die Maschine nach dem Befüllen des Tanks angeschaltet werden und einige Sekunden vorheizen. Laut Anleitung soll dies maximal 30 Sekunden dauern, bisher geht es bei mir jedoch deutlich schneller. Die Aufheizzeit kann man nutzen, um schon mal die Getränkekapsel in den Kapselhalter einzusetzen und den Kapselhalter selber daraufhin in die Maschine. Außerdem ist es zu empfehlen, eine Tasse oder ein Latte-Glas auf die höhenverstellbare Abtropfschale zu stellen. Natürlich sollte man vorher die richtige Höhe einstellen, damit es bei der schlussendlichen Herstellung nicht unnötig spritzt.

Das grüne Kontrolllicht über dem Wahlhebel zeigt an, wann die Maschine aufgeheizt und bereit ist - denn dann hört es auf zu blinken. Um jetzt endlich zum Getränk zu kommen, drückt man den Kapselhalter nach unten und schiebt den Wahlhebel entweder nach links (für kalte Getränke) oder nach rechts (für warme Getränke). Sobald die Tasse voll ist, stellt man den Hebel wieder in die neutrale Ausgangsposition und kann sein Getränk genießen. Im Gegensatz zu einigen Konkurrenzprodukten kann man die Wassermenge selber bestimmen. Auf den Kapselpackungen sind Richtwerte angegeben, aber wenn man seinen Kaffee nun beispielsweise nicht ganz so stark will, kann man einfach mehr Wasser durchlaufen lassen.


Und was kann man damit nun machen?

Der wichtigste Punkt ist wohl wirklich der: Was kann man mit der Maschine nun machen? Wie bereits erwähnt sind im Moment sechs verschiedene Getränke erhältlich, von denen ich immerhin fünf bereits getestet habe und insofern eine Meinung dazu habe. Zuvor sei gesagt, dass man die verschiedenen Getränke in Packungen à 16 Kapseln erstehen kann, wobei der normale Preis bei 3,99 Euro liegt. Man bekommt die Kapseln eigentlich in fast allen größeren Supermärkten und Elektrogeschäften (die die Dolce Gusto führen), außerdem kann man sie direkt bei Nescafé im Internet bestellen.

Bei der Latte Macchiato, meinem persönlichen Favorit, werden 8 Kapseln mit Milch und 8 mit Espresso geliefert - insgesamt kommt man also auf einen Preis von rund 50 Cent für ein Glas. Zunächst wird hierbei die Milchkapsel eingelegt, danach die Espressokapsel. Im Gegensatz zu "Einphasen"-Produkten entsteht so eine optimale Schichtung aus Schaum und nach unten hin abnehmender Espresso-Konzentration. Der Schaum ist wunderbar locker und in der Gesamtheit betrachtet ist die Latte einfach köstlich. Genießer können zum Verfeinern noch einen Schuss Karamellsirup oder einen Löffel Nutella hinzugeben - nur als Tipp am Rande ;)
Der Cappuccino wird im Prinzip genauso hergestellt - erst Milch, dann Kaffeezeugs. Auch hier ist der Schaum ein Traum, der Gesamtgeschmack ist meinem Eindruck nach ein wenig süßlicher als bei diversen anderen Cappuccinoprodukten. Mit einer Prise Kakao auf dem Schaum sieht das Ergebnis aus wie im Café. Auch hier kommen wir auf 50 Cent pro Tasse.
Beim Chococino wird zunächst eine Kapsel mit Kakaozubereitung und danach eine mit Milch eingelegt. Optisch macht das Ergebnis einen sehr schaumigen Eindruck, der sich auch im Geschmack bestätigt - cremig und schokoladig. Diversen Mittestern ist der Kakao nicht süß genug, aber ich finde ihn ebenfalls sehr gelungen. Wie schon bei den zuvor genannten Getränken kommen wir für eine Tasse auf Gesamtkosten von 50 Cent.
Der Lungo hingegen wird nur aus einer Kapsel gewonnen. Wir bekommen einen Kaffee mit ein wenig Schaum, wie man dies aus diversen Werbespots kennt. Geschmacklich ist der Lungo nicht ganz so bitter wie manch andere Kaffeesorten und insofern auch sehr gut trinkbar. Eine Tasse kostet uns 25 Cent.
Zum Espresso habe ich leider keine gesteigerte Meinung, da ich Espresso "ohne alles" generell nicht allzu sehr mag. Meine Mutter fand ihn allerdings auch nicht schlecht, und in dieser Beziehung vertraue ich ihrem Urteil einfach mal. Ein Tässchen Espresso bringt es auf Gesamtkosten von 25 Cent.
Zum Cappuccino Ice kann ich leider noch nichts sagen - er ist zwar bestellt, aber bisher noch nicht angekommen.

Wie man sieht, ist der Kaffeegenuss per Dolce Gusto nicht unbedingt der günstigste - 50 Cent für einen Cappuccino sind nicht SO wenig. Aber der Geschmack der Produkte wiegt dies eindeutig auf, denn solch perfekten Milchschaum kriegt man mit so wenig Aufwand ansonsten nicht hin. An dieser Stelle sei noch gesagt, dass man die Kapseln weder mehrfach verwenden soll noch kann. Beim zweiten Durchlauf wird einfach nicht mehr genug Druck aufgebaut.


Was muss ich tun, damit die Maschine einsatzfähig bleibt?

Es wird empfohlen, die Maschine regelmäßig zu reinigen - was auch wirklich kein größeres Problem darstellt. Der Kapselhalter sowie die Abtropfschale kann man einfach in die Spülmaschine werfen oder halt von Hand ganz normal abwaschen. Die Maschine kann man problemlos mit einem feuchten Tuch reinigen - denn trotz Höhenverstellbarkeit spritzt es doch ab und zu mal ein wenig. Zur Anfangsreinigung und für zwischendurch gibt es noch einen Spüleinsatz, der statt des Kapselhalters eingesetzt werden kann.

Fehlermeldungen oder irgendwelche Störfälle sind bei mir bisher noch keine aufgetreten. Aber die Anleitung bietet Lösungsvorschläge für viele Probleme an, außerdem sind ja schließlich 2 Jahre Garantie auf dem Gerät. Und es wird eine Hotline-Nummer genannt, die praktischerweise auch noch gratis ist.


Geile Sache! Und soll ich mir das Ding nun kaufen oder nicht?

Für mich ist die Dolce Gusto das optimale Gerät, aber uneingeschränkt für jeden empfehlen kann ich sie aufgrund des Kapselpreises nicht für jeden. Wer jeden morgen damit beginnt, 5 Tassen Kaffee zu trinken, wird nach einiger Zeit vermutlich ein Loch im Finanzbudget feststellen und ist mit einer normalen Kaffeemaschine wohl besser beraten. Wer große Mengen Cappuccino oder ähnliches konsumiert, kommt mit einem lustigen Vollautomat vermutlich günstiger hin. Und wer nur einmal pro Halbjahr Lust auf ne Latte hat, spart sich die Anschaffung einer Maschine ganz und fährt besser gleich ins nächste Starbucks.

Die Zielgruppe der Dolce Gusto würde ich spontan mal als "regelmäßige Genusstrinker" bezeichnen. Mal nen Cappuccino mit der Freundin, nen Espresso nach dem Essen und zwischendurch vielleicht mal nen Lungo - dafür ist die Dolce Gusto optimal geeignet! Dann kommt es auch mit dem Verhältnis zwischen Preis und Qualität hin.


Gibt es noch irgendwelches Zubehör?

Es gibt einen ganzen Online-Shop mit Zubehör für die Dolce Gusto - von Tassen und Gläser über einen Kakaostreuer bis hin zum original Dolce Gusto-Schlüsselband. Das schöne an der Sache ist, dass man die Artikel nicht nur mit Geld, sondern mit den sogenannten "Genusspunkten" bezahlen kann. Der Maschine beigelegt ist ein Code, der einen 500 Genusspunkte beschert - also etwa 10 Euro. In jeder Kapselpackung befindet sich ein zusätzlicher Code über 10 Genusspunkte. Wer fleißig trinkt, kann sich also mit allen möglichen lustigen Sachen eindecken. Die Lieferung erfolgt im übrigen sehr schnell - bei mir hat es gerade mal zwei Tage gedauert.


Abschließende Worte

Für mich ist die Dolce Gusto die perfekte Maschine, und ich bin da wohl nicht der Einzige. Sie ist leicht zu bedienen, sieht halbwegs chic aus und kann verschiedene Getränke auf einfache und schnelle Weise herstellen. Leider gibt es bisher erst 6 verschiedene Produkte zur Auswahl, aber vielleicht kommt ja noch was nach. Wirklich negativ fällt der Preis für die Kapseln auf - man muss wirklich im Vorhinein abwägen, ob sich die Anschaffung beim eigenen Kaffeekonsum lohnt. Und es entsteht wahnsinnig viel Müll.


Danke für Leseungen, Bewertungen und Kommentare! Bericht ist auch bei Ciao.de erschienen.