BioShock (Xbox 360 Spiel) Testbericht

Bioshock-xbox-360-spiel
ab 10,12
Auf yopi.de gelistet seit 12/2011

5 Sterne
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Erfahrungsbericht von web242

Eines meiner Spiele des Jahrtausends

Pro:

Atmosphäre, Origimnalität, Grafik

Kontra:

Ende, Manchmal etwas wirr

Empfehlung:

Ja

Mein nächster Bericht behandelt eines der am meisten unterschätzten und gleichzeitig besten Computerspiele dieses Jahrtausends:

Bioshock

Programmiert wurde das Spiel bei Irrational Games und versteht sich als Weiterführung der Spieleidee des Klassikers System Shock. Inhaltlich hat das Spiel jedoch nichts mit dem Kultspiel um den irren Computer Shodan zu tun. Aber, um hier nicht groß rumzulabern, will ich gleich zum Spiel kommen. Ich habe das Spiel übrigens für 39 € gekauft, aber mittlerweile sollte man es viel billiger bekommen.

---Der Inhalt:

Unser Alter Ego im Spiel, genannt Jack, ist in den 60iger Jahren mit dem Flugzeug unterwegs. Als dieses ins Meer stürzt, sind wir der einzige Überlebende. Wir schwimmen im Dunkeln durch das vom Kerosin brennende Meer und plötzlich taucht vor uns eine winzige Insel, eher ein Felsklotz auf, auf dem ein Leuchtturm steht. Wir erreichen gerade noch das rettende Ufer und betreten den Turm. Hier finden wir jedoch leider keine Hilfe, sondern den Zugang zu einer Unterwasserstadt namens Rapture. Ein Schelm, der bei dem Namen etwas Böses denkt....

Als wir die Stadt betreten, wirkt diese zunächst wie seit langem verlassen. Nach kurzer Zeit nimmt jedoch ein Mann namens Atlas über Funk mit uns Kontakt auf und erklärt uns, was hier los ist. Scheinbar wurden in der Stadt Experimente mit einer Droge, genannt Adam, betrieben, die es den Bewohnern ermöglichte, ihre Fähigkeiten mit sogenannten Plasmiden zu verbessern. Unangenehme Nebenwirkung der Droge ist jedoch, dass man völlig verrückt wird. Wir sollen nun Andrew Ryan, den Gründer der Stadt, finden und töten, um die Stadt zu befreien.

Auf dem Weg zu Ryan treffen wir auf Verrückte Menschen (Splicer), kleine Mädchen, die Adam sammeln (Little Sisters) und deren Beschützer in dicken Panzeranzügen (Big Daddys). Außerdem stellen wir bald fest, dass nicht alles so ist, wie es scheint und dass noch andere, vermeintlich normal Gebliebene, in der Stadt wohnen....

---Die Spielemechanik:

Bioshock ist zunächst mal ein Ego Shooter. Anstatt den Spieler jedoch stur einen bestimmten, eng begrenzten Weg gehen zu lassen, hat der Spieler eine ganze Menge Handlungsfreiheit. So kann man in verschiedene Stadtteile mit der Bahn reisen und auch vor Ort bleibt einem der Weg weitgehend selber überlassen. Damit der Spieler nicht den Überblick verliert, befindet sich oben am Bildschirm ein Pfeil, der in die Richtung zeigt, in der sich das nächste Missionsziel befindet. Die Missionen variieren dabei von gehe dorthin, um eine Möglichkeit zu finden, dahin zu reisen über finde fünf Fotos, um ein Kunstwerk zu vollenden bis hin zu töte diesen Charakter um einen Gegenstand zu bekommen. Das Ganze erweist sich als sehr abwechslungsreich.

Im Gegensatz zu klassischen Shootern wie Call of Duty oder Doom, kann man in Bioshock seinen Charakter aufwerten, Waffen mit Upgrades versehen und spezielle Fähigkeiten in Form von Plasmiden hinzugewinnen. Levelaufstiege in dem Sinne gibt es aber keine. Am ehesten ist das Spiel mit S.T.A.L.K.E.R. zu vergleichen, welches ja auch zu meinen Lieblingsspielen gehört.
Es ist auch möglich, mit Hilfe einer Kamera Aufnahmen der Gegner zu machen. Wenn man diese dann analysieren lässt, bekommt man besondere Boni gegen diesen Gegenertyp. Das Programm unterscheidet dabei sowohl zwischen den Situationen, in denen das Foto entstand, als auch im mehrfachen Ablichten desselben Gegners. Wirklich cooles Feature

---Die Gegner:

Es gibt im Wesentlichen fünf Arten von Gegnern:

- Die Splicer: Hier handelt es sich um verrückte Opfer der Droge Adam, die in verschiedenen Varianten vorkommen. Die Splicer sind sozusagen die Standartgegner, die an Waffen vom Stahlrohr bis zum Sprengsatz fast alles zu bieten haben, was der Spieler auch benutzen kann. Besondere Herausforderungen stellen sie aber nicht dar, es sei denn, sie treten in Scharen auf.
- Big Daddy und Little Sister: Die kleinen Mädchen tun einem nix, aber die Big Daddys sind echt schwere Brocken. Da sie so eine Art Taucheranzug aus dem 18. Jahrhundert tragen, die mit dicken Stahlhelmen versehen sind, haben sie ordentlich Nehmerqualitäten. Wenn man sie aber erstmal kennt, ist es auch keine allzu große Schwierigkeit, sie zu besiegen.
- Zwischen- und Endgegner: Hierbei handelt es sich in der Regel um mehr oder weniger normale Hauptpersonen, die einen schon mal vor größere Schwierigkeiten stellen. Aber auch sie sind immer besiegbar und man muss auch nicht hexen können, um sie los zu werden.
- Big Daddy ohne Little Sister: Die dicken Klopse laufen auch manchmal ohne Mädchen durch die Gegend, sind aber ansonsten nicht anspruchsvoller als ihre Kollegen.
- Automatische Verteidigungsanlagen: Dabei handelt es sich um stationäre oder fliegende, automatische Waffenträger, die wenig Schaden anrichten und auch leicht zu besiegen sind. Als Besonderheit kann man sie umprogrammieren, so das sie einem helfen.

---Die Waffen:

An Waffen hat das Spiel eine Menge gewöhnliches und ungewöhnliches zu bieten. Neben Pistole, Maschinengewehr, Schrotflinte und Raketenwerfer gibt es auch eine Armbrust, eine Chemikalienwaffe, die als Napalmwerfer, Frostkanone oder Elekrizitätskanone genutzt werden kann. Außerdem kann man mit Hilfe der Plasmide besondere, als Waffe nutzbare Fähigkeiten erlangen. Als da wären Elektroschock (der Imperator aus Star Wars lässt grüßen), Feuersbrunst, Bienenschwarm u.a. Die weltlichen Waffen lassen sich mit verschiedenen Upgrades versehen, die zum Beispiel die Schussrate erhöhen oder das Verziehen der Waffe reduzieren. Außerdem stehen für jede Waffe drei verschiedene Munitionstypen zur Verfügung. Die Plasmide lassen sich an sprziellen Stationen ebenfalls upgraden, hierfür wird jedoch Adam benötigt.

Alles in allem ein höchst abwechslungsreiches Arsenal, was uns die Entwickler hier zur Seite stellen, wobei einen weder begrenzte Waffenslots, noch Gewichtsbegrenzungen daran hindern, wirklich alle Waffen mit uns herum zu schleppen.

---Die Steuerung:

Außer der Shooter typischen WASD und Maus Kombination gibt es kaum Überraschungen. Wer schon mal einen Shooter gespielt hat, wird sich schnell zu Recht finden. Nur die Tasten für Schnellheilung und das Tagebuch, in dem die Aufträge vermerkt sind, musste ich nach längeren Pausen nachschauen. Auch, das die rechte Maustaste nicht die Sekundärfunktion der Waffen aktiviert, sondern zwischen Plasmiden und weltlichen Waffen umschaltet, ist gewöhnungsbedürftig.

---Die Grafik:

Bioshock nützt die Unreal Engine 3, die unter anderem auch von Medal of Honour: Airborne und Unreal Tournament 3 und Gears of War verwendet. Dieses Grafikgerüst ermöglicht alle zeitgemäßen Effekte inclusive DX10 Nutzung. So ist Tiefenunschärfe genauso vorhanden, wie volumetrischer Rauch und allerlei tolle Licht- und Schatteneffekte. Das beste ist jedoch, dass das Spiel auch in der DX10 Version auf meinem Asus G1S mit Geforce8600M gut zu spielen war. Und das bei mittleren bis hohen Details. Zwar störte ein gelegentliches Ruckeln, aber da einen das Spiel nie so unter Druck setzt wie z.B. Call of Duty 4, störte das nur wenig.

Das Grafikdesign orientiert sich am Stil der 60iger Jahre und ist unheimlich liebevoll gemacht. Der Blick aus dem Fenster zeigt einem den Meeresgrund mit all seinem Leben und überall gibt es staunend was zu entdecken. Die Grafiken wiederholen sich auch nicht so oft, dass es großartig auffallen würde. Und die allgegenwärtigen Wassereffekte suchen Ihresgleichen in der Spiellandschaft. Die Charaktermodelle sind stark überzeichnet und die wenigen normalen Menschen scheinen allesamt dem Film Casablanca entsprungen. Manchmal fühlt man sich ob des 60iger Stils unwillkürlich an Fallout erinnert.

---Die Atmosphäre und die Motivation:

Atmosphärisch ist das Spiel absolut einzigartig. Man fühlt sich direkt in einen Jules Verne Roman versetzt und die Handlung wird ausschließlich durch die Gespräche mit Atlas (und später mit anderen Charakteren) vorangetrieben. Über das, was in der Stadt passiert ist, erfährt man Happen für Happen aus Tonbändern, die großzügig in den Leveln verstreut liegen. Leider gibt es immer wider Stellen, an denen man sich völlig alleine gelassen fühlt und nicht mehr so richtig weiß, was nun eigentlich zu tun ist. Zum Glück sind solche Momente aber selten. Da man aber bis zum Schluss nicht wirklich durchschaut, wer nun eigentlich gut und wer böse ist, ist das Spiel spannend bis zum Abspann. Apropos Abspann, so gibt es wohl mindestens zwei verschiedene Enden, da man aber hierfür das komplette Spiel noch mal durchspielen müsste, kann ich nur von einem berichten.

---Besonderheiten Kopierschutz:

Wie so häufig, hat man auch hier wieder eine tolle Idee gehabt, die die ehrlichen Käufer bestraft, aber die Raubkopierer wenig stören dürfte. Man muss das Spiel online aktivieren. Zunächst sollte das nur 2 mal möglich sein, auf anhaltenden Protest der Kunden wurde das Limit jedoch auf 5 erhöht. Inzwischen ist die Beschränkung jedoch komplett entfernt, und man kann das Spiel beliebig oft aktivieren (jedenfalls, solange der Publisher noch existiert).
Meiner Meinung nach ein Grund, warum das Spiel weit hinter den kommerziellen Erwartungen zurück blieb. Ich bin der Ansicht, dass die Industrie den Bogen langsam gewaltig überspannt.

---Pro:

Wie schon erwähnt finde ich das Spieldesign, die Spielewelt und auch die Atmosphäre so einzigartig, dass das Spiel für mich zu den Besten aller Zeiten gehört. Genial ist die Bewegungsfreiheit, die einen zwar doch immer zum nächsten Ziel bringt, aber so, dass man es kaum merkt. Das ganze Szenario ist so liebevoll gestaltet, so bis ins kleinste Detail durchdacht, wie ich es bisher kaum gesehen habe. Es sind auch alle versprochenen Features vorhanden, nicht wie in Stalker nur angedacht. Auf einen Multiplayer Part wurde völlig verzichtet, was mir aber egal ist, da ich sowieso nicht online spiele. Die Grafikengine ist so genügsam, dass man das Spiel auch auf etwas älteren Rechnern noch in befriedigender Qualität spielen kann.

---Kontra:

Bei all der Mühe, die sich die Entwickler gaben, ist doch auffallend, das zwischen den Plasmidwaffen und den normalen kaum ein Unterschied besteht, so hängt die Wahl der Waffe oft vom (knappen) Munitionsangebot und nicht von den persönlichen Vorlieben ab.

Auch sind die Gegner auf Dauer etwas eintönig. Etwas mehr Abwechslung hätte hier gut getan. Die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade sind nicht differenziert genug, um einen wirklich vor eine Herausforderung zu stellen.

Das schlimmste ist jedoch auch gleichzeitig ein Vorteil. Da uns die Geschichte nicht in außufernden Zwischensequenzen erzählt wird, sondern nur über die Funkmitteilungen und die Tonbänder, die wir finden, ist man, falls man mal was nicht mitbekommt, öfters mal etwas orientierungslos, da man gerade nicht mehr weiß, was man tun soll. Aber nach ein bisschen rum Gerenne findet man dann schon wieder Anschluss.

Die absolute Frechheit ist aber das Ende. Ich renne doch nicht 20 Stunden durch die Gegend, um dann ein „was passiert ist? Warte halt auf Teil 2“ Ende zu sehen. Da wäre etwas mahr Aufklärung doch wirklich von Nöten gewesen.

Sollte ich noch was vergessen haben, bitte ich um Meldung, dann kann ich es ergänzen.

34 Bewertungen, 14 Kommentare

  • mke.baudisch@web.de

    17.08.2008, 15:44 Uhr von [email protected]
    Bewertung: besonders wertvoll

    Super Bericht, muss ich mir wohl auch mal zulegen - dann aber für PC

  • Elfenfrau

    09.08.2008, 19:12 Uhr von Elfenfrau
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr gut berichtet. Lg

  • tipsi3

    09.08.2008, 15:59 Uhr von tipsi3
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe grüße von tipsi3

  • lutzlothar

    09.08.2008, 15:47 Uhr von lutzlothar
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein schöner Bericht. Hast du vielleicht Interessan am Gegenlesen? Wenn ja dann melde dich :) mfg

  • ingoa09

    09.08.2008, 14:52 Uhr von ingoa09
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schön berichtet! Ein wundervolles Wochenende! Ingo

  • Baby1

    09.08.2008, 09:32 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • cosch

    09.08.2008, 02:29 Uhr von cosch
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG und gute nacht cosch

  • Daisy_Bluemchen

    09.08.2008, 01:51 Uhr von Daisy_Bluemchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    viele Grüße ... Daisy

  • presscorpse

    09.08.2008, 01:23 Uhr von presscorpse
    Bewertung: sehr hilfreich

    prima bericht :o) lg presscorpse

  • money_leon

    09.08.2008, 00:39 Uhr von money_leon
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich ! mfg

  • Jerry525

    09.08.2008, 00:38 Uhr von Jerry525
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toooooolll beschrieben lg Jerry

  • bigmama

    09.08.2008, 00:37 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Anett

  • morla

    09.08.2008, 00:14 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    wünsche dir ein schönes wochenende lg. petra

  • DOMMEL

    08.08.2008, 23:49 Uhr von DOMMEL
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hiflreich, Lese gegen und auch mehr